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Der Orden der Elisabethinnen je nach Land und Ort verschiedene Schreibweisen moglich Elisabethinen Elisabethinerinnen und Elisabethiner 1 lateinisch Ordo Sorores Hospitalariae Sanctae Elisabethae T O S Francisci Ordenskurzel OSE ist eine katholische Kongregation papstlichen Rechts die in der Krankenpflege tatig ist Er gehort zur grossen Familie der Franziskaner Tertiaren deren Regeln mit der Bulle Dudum siquidem von Papst Leo X erneuert wurde Benannt ist die Ordensgemeinschaft nach der hl Elisabeth Apollonia Radermecher Grunderin der Elisabethinnen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Niederlassungen 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte und Niederlassungen BearbeitenAlle Elisabethinnen Kongregationen gehen auf Apollonia Radermecher zuruck die am 13 August 1622 vom Stadtrat zur Gasthausmeisterin des Stadtischen Armenspitals Gasthaus in Aachen ernannt wurde dem 1336 dort gegrundeten ersten Elisabeth Hospital auf dem Munsterplatz direkt neben dem Aachener Dom Anlasslich der Ubernahme grundete sie zeitgleich den Orden der Hospitalschwestern der heiligen Elisabeth vom Dritten Orden des heiligen Franziskus 2 der 1631 durch Ferdinand von Bayern den Bischof von Luttich bestatigt wurde Bedingt durch den grossen Zustrom von Pilgern besonders wahrend den Aachener Heiligtumsfahrten sowie durch die seinerzeit immer wieder herrschenden Pestepidemien widmete sich der Orden von Anfang an der Pflege von Kranken Armen und Bedurftigen sowie der Altenpflege Die Elisabethinnen blieben wegen ihrer Spezialisierung sowohl von der Sakularisation durch Napoleon Bonaparte als auch vom Kulturkampf Bismarcks verschont und versahen wahrend des Zweiten Weltkriegs ihren Dienst in verschiedenen Lazaretten nbsp Mutterhaus des Ordens in AachenDer von Radermecher gegrundete Elisabethinnenorden breitete sich rasch aus und ist mittlerweile mit fast 1000 Schwestern in zahlreichen Landern in der Kranken und Altenpflege und in der Kinderbetreuung sowie in Afrika in der Mission tatig Von Aachen aus entstanden hauptsachlich auf dem europaischen Kontinent zahlreiche Klosterniederlassungen Dies geschah vor allem durch Filiation indem ein Mutterkloster Tochterkloster grundete die ihrerseits zu Mutterklostern werden konnten Die Kloster wurden meist mit integrierten Krankenhaus und oder Altenpflegeabteilungen verknupft Auf diese Weise entstanden unter anderem folgende Niederlassungen bzw Krankenhauser 3 von 1622 bis 1966 das von Apollonia Radermecher ubernommene stadtische Elisabeth Hospital in Aachen das Anfang der 1850er Jahre zunachst in den Kurpark Aachen und in den 1920er Jahren in die Goethestrasse verlegt worden sowie in den 1960er Jahren in dem Universitatsklinikum Aachen aufgegangen war In dem ursprunglichen Gasthaus am Munsterplatz wurde von den 1850er Jahren bis zur Jahrhundertwende das Vinzenzspital eingerichtet in dem die Elisabethinnen unheilbar Kranke pflegten Das 1937 neu eingerichtete Aachener Mutterhaus am Preusweg das wahrend des Zweiten Weltkrieges zunachst von der Gestapo besetzt und 1944 durch Bombenangriffe schwer beschadigt und nach dem Krieg wieder aufgebaut worden war dient heutzutage mit seinen Anbauten als Altenpflegeheim In die Krypta der dortigen Klosterkirche wurden 1937 die Gebeine der Klostergrunderin Radermecher uberfuhrt und in einem Graberfeld auf dem Aachener Ostfriedhof finden die Ordensschwestern ihre letzte Ruhestatte 1651 in Duren wo Maria Magdalena Crom das alte Gasthaus am Pesch ubernahm Von 1671 bis zu seiner Schliessung im Jahr 1975 leiteten die Elisabethinnen das in den 1550er Jahren erbaute Alte Krankenhaus Duren 4 1678 in Julich deren Kloster 1802 von den Franzosen aufgelost wurde 1681 in Blankenheim an der Ahr Deutschland 1672 in Luxemburg gegrundet durch Marie de Zorn welche zunachst drei Aachener Schwestern in ihrem Elternhaus dem heutigen Staatsratsgebaude gegenuber der Michaelskirche aufnahm Von dort aus wurden Arme und Kranke in ihren jeweiligen Hausern gepflegt 5 Bereits am 25 Juli 1672 bezog die Gemeinschaft zunachst das Sankt Johannes Hospital dem heutigen Nationalmuseum fur Naturgeschichte und ab 1843 das Burgerhospital im Stadtviertel Pfaffenthal ein leergewordenes Kloster der Klarissen Seit 1916 besitzt der Orden ein eigenes Mutterhaus zu dem bis heute ein Generalat und ein Konvent gehoren 6 Inzwischen gibt es zahlreiche Niederlassungen im gesamten Grossherzogtum und in der benachbarten Grossregion sowie zeitweise Missionen in Afrika 7 Die moderne Elisabeth Gruppe verwaltet heute mehrere Krankenhauser und Altersheime sowie einen mobilen Pflegedienst 8 Nach Marie de Zorn ist eine Strasse in der Stadt Luxemburg benannt 9 1693 in Graz Osterreich mittels Stiftungsbrief von Maria Theresia Grafin von Wagensperg mit dem heute noch existierende Krankenhaus der Elisabethinen Graz 10 1709 in Wien Osterreich mit dem von 1709 bis 1711 erbauten 11 und 1715 eingerichteten Krankenhaus St Elisabeth Wien 1719 in Prag Tschechien 1736 in Breslau Polen gegrundet durch Maria Magdalena Klenk die spater als Geschenk von Konig Friedrich II das Kloster der Franziskaner Reformatoren zwecks Einrichtung eines Krankenhauses erhielt 12 1748 in Kadan Tschechien 1753 in Teschen Polen gegrundet und gestiftet durch ihrer ersten Oberin Maria Magdalena Klenk die von Breslau herubergewechselt war 13 1850 in Jablunkov Tschechien 1863 in Munsterberg Polen 1947 nach der Vertreibung aus Breslau in Bad Kissingen Deutschland 14 1748 in Straubing Deutschland mit dem Hospital im Kloster Azlburg in Straubing 15 das 1975 von dem Mannerkrankenhaus der Barmherzigen Bruder im Kloster Straubing ubernommen und seit 2006 vollstandig dem Orden der Barmherzigen Bruder ubertragen wurde 1750 in Munchen Deutschland wo die Elisabethinnen von 1754 bis zu ihrer Sakularisierung durch Napoleon Bonaparte im Jahr 1802 das von der Kaiserin Maria Amalia von Osterreich gestiftete Ordenshaus mit Spital leiteten das als erste moderne Krankenheilanstalt Munchens gilt Anstelle des abgerissenen Klostergebaudes wurde 1907 10 die Poliklinik erbaut lediglich die Spitalkirche St Elisabeth blieb erhalten 1840 in Neuburg an der Donau Deutschland wo die Elisabethinnen von 1840 an das Kranken und Armenhaus Kloster St Elisabeth in Neuburg an der Donau leiteten das von drei Nonnen aus dem Ordenskloster Azlburg zusammen mit der Kurfurstin Maria Leopoldine von Osterreich Este als Stifterin eingerichtet worden war Nach der Zusammenlegung im Jahr 1980 mit dem Krankenhaus der Barmherzigen Bruder im Kloster St Wolfgang entstand die Vereinigte Ordenskrankenhauser GmbH die 1992 die neu erbaute Klinik St Elisabeth errichtete die ihrerseits seit 2017 von der der Katholischen Jugendfursorge der Diozese Augsburg e V als neuer und alleiniger Gesellschafter geleitet wird 1745 in Linz Osterreich mit dem dort eingerichteten Krankenhaus der Elisabethinen Linz seit 2017 unter dem Namen Ordensklinikum Linz 16 1754 in Brunn Tschechien 1785 in Budapest Ungarn wo der Kaiser Joseph II den Wiener Elisabethinen das Kloster der Franziskaner in Budapest ubertragen hatte die dort mit 18 Schwestern die Krankenpflege einrichteten 1798 in Bratislava Slowakei 1710 in Klagenfurt Osterreich mit dem Allgemeinen Offentlichen Krankenhaus der Elisabethinen Klagenfurt das seit April 2006 in Kooperation mit dem Orden der Barmherzigen Bruder Osterreich und deren Krankenhaus in St Veit an der Glan gefuhrt wird 17 1911 in Humboldt Saskatchewan KanadaAuswahl Ordensniederlassungen mit Krankenanstalten nbsp Niederlassung Graz nbsp Niederlassung Prag nbsp Niederlassung Linz nbsp Niederlassung Kadan nbsp Niederlassung Teschen nbsp Niederlassung Jablunkov nbsp Niederlassung Neuburg an der DonauLiteratur BearbeitenRudolf Ardelt Geschichte des Konventes und Krankenhauses der Elisabethinen zu Linz Wimmer Linz 1979 DNB 947839968 300 Jahre Elisabethinen in Graz 300 Jahre im Dienste der Kranken Styria Graz 1990 Martin Kleber Vom Institut der Elisabethinen zum Elisabeth Krankenhaus in Straubing Attenkofer Straubing 1991 DNB 911458603 Gunter Krieger Allzeit aus Liebe Leben und Werk der Apollonia Radermecher GEV Eupen 2022 ISBN 978 3 86712 172 9 Erich Linhardt Ralf A Hofer Die Elisabethinen in Graz Eine Geschichte des Klosters und Spitals der Elisabethinen in der steirischen Landeshauptstadt sowie Notizen zu diesem Orden und seiner Namensgeberin Konvent der Elisabethinen Graz 1995 DNB 980049709 Angela Reinders Aus Liebe geschehen Wie mit Apollonia Radermecher die Geschichte der Schwestern der heiligen Elisabeth begann Einhard Verlag Aachen 2018 ISBN 978 3 943748 50 5 Ingeborg Schild Elisabeth Janssen Der Aachener Ostfriedhof Mayersche Buchhandlung Aachen 1991 ISBN 3 87519 116 1 S 208 209 Peter Tropper Red 300 Jahre Elisabethinen in Klagenfurt 1710 2010 Konvent der Elisabethinen zu Klagenfurt Klagenfurt 2010 DNB 1018462082 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Elisabethinen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Elisabethinnen Geschichte der ElisabethinnenEinzelnachweise Bearbeiten Zur Namensform Elisabethiner siehe Xavaria Gasser Geschichte des Elisabethiner Klosters zu Klagenfurt Weitere Belege sind das Elisabethiner Zinshaus Ungargasse 3 in Wien als Teil des einstigen Elisabethinerklosters sowie die Elisabethinergasse in Graz Joachim Schafer Apollonia Radermecher Eintrag im Okumenischen Heiligenlexikon Der Stammbaum der Elisabethinnengemeinschaften abgerufen am 25 September 2019 Geschichte des Krankenhauses Duren Grundung Ordensgemeinschaft der Hospitalschwestern der heiligen Elisabeth in Luxemburg Abgerufen am 14 Januar 2022 Entwicklung Ordensgemeinschaft der Hospitalschwestern der heiligen Elisabeth in Luxemburg Abgerufen am 14 Januar 2022 Ausbreitung der Kongregation Ordensgemeinschaft der Hospitalschwestern der heiligen Elisabeth in Luxemburg Abgerufen am 14 Januar 2022 elisabeth Abgerufen am 14 Januar 2022 franzosisch Luxembourg Rue Marie De Zorn Abgerufen am 14 Januar 2022 Website der Elisabethinen Graz Osterreich H G Schwieger Gottfried Zobl Die alte Apotheke Hrsg anlasslich des Deutschen Apothekertages 1954 Verbandstoff Fabriken Paul Hartmann AG Heidenheim 1954 S 44 Elisabethinenkloster in Breslau Anton Peter Geschichte der Stadt Teschen K u K Hofbuchhandlung Karl Prochaska Teschen 1888 S 141 144 Elisabethinerinnen Bad Kissingen Website des Klosters Azlburg der Elisabethinen Straubing Deutschland Website der Elisabethinen Linz Wien Geschichte der Elisabethinen in Linz Website der Elisabethinen Klagenfurt OsterreichNormdaten Korperschaft GND 4248105 3 lobid OGND AKS VIAF 235126406 Anmerkung GND 16051168 9 fur die Niederlassung Wien GND 2172058 7 fur Straubing Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabethinnen amp oldid 236890580