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Die Herrschaft Horstmar war ein mittelalterliches Territorium im Munsterland und fiel 1269 an das Hochstift Munster Daraus entstand das Amt Horstmar das bis zum Ende des alten Reiches Bestand hatte Es fiel im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses 1802 3 an eine Linie des Hauses Salm Als Grafschaft Salm Horstmar war das Gebiet bis zur Eingliederung in das Grossherzogtum Berg 1806 ein eigenstandiges Territorium Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde das Gebiet als Standesherrschaft Teil Preussens Salm Horstmar um 1803 grun eingefarbt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mittelalter 1 2 Grafschaft Salm Horstmar 1 3 Das Ende der reichsunmittelbaren Grafschaft 1 4 Standesherrschaft 2 Familienmitglieder in der Zeit der Standesherrschaft 3 Literatur 4 Archivalien 5 Weblinks 6 FussnotenGeschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Die Herrschaft Horstmar war ein mittelalterliches Territorium und war Sitz der Herren von Horstmar Die edelfreien Besitzer der Burg Horstmar nannten sich ab 1092 von Horstmar Diese waren wahrscheinlich Vasallen der Grafen von Cappenberg Die Bischofe von Munster hatten in der Gegend von Coesfeld und Billerbeck teilweise schon seit der Zeit Liudgers zahlreiche Besitzungen und Rechte Auch das Domkapitel hatte dort Besitz Die Grafen von Cappenberg statteten mit ihrem Besitz in der Gegend 1123 das Kloster Varlar aus Gegen die Bischofe konnte sich das Kloster nicht durchsetzen und Coesfeld war bereits 1197 eine bischofliche Stadt Die Bischofe vergaben das Freigericht Hastehausen als Lehen an die Herren von Horstmar Nach dem Ende der mannlichen Linie kam Horstmar durch eine Erbtochter an die Grafen von Rietberg Diese mussten jedoch die Lehnshoheit der Bischofe von Munster anerkennen Durch Kauf fiel die Herrschaft 1269 direkt an das Hochstift Munster Aus den munsterschen Besitzungen ging das Amt Horstmar hervor Nicht dazu gehorte die Herrschaft Steinfurt Ein betrachtlicher Teil des Amtes Horstmar kam als Lehen an die Grafen von Ravensberg und uber diese als Afterlehen im 14 Jahrhundert an die Herren von Merveldt Grafschaft Salm Horstmar Bearbeiten nbsp Wappen des Fursten zu Salm Horstmar 1850 nbsp Schloss Varlar nbsp Burg Grumbach in Grumbach Sitz der Wild und Rheingrafen spater Salm Horstmar Der Reichsdeputationshauptschluss beschloss unter anderem Herrschaftsgebiete im westlichen Teil des sakularisierten Hochstifts Munster zur Entschadigung linksrheinischer Reichsstande zu verwenden deren Gebiete an Frankreich gefallen waren Ein Grossteil des munsterschen Amtes Horstmar fiel so an die Wild und Rheingrafen zu Salm Grumbach deren ursprunglicher Sitz die Burg Grumbach war Ein kleinerer Teil kam an Preussen Die Grafen nahmen Ende 1802 Besitz von der Herrschaft Die endgultige Zuteilung des Besitzes erfolgte im Marz 1803 Zu den Teilen des ehemaligen Amtes kamen auch die Besitzungen der aufgehobenen Kloster oder Stifte Asbeck Metelen Langenhorst Borghorst und Varlar Zentrum der Grafschaft war Coesfeld Residenz war das zum Schloss umgebaute Kloster Varlar Die Grafen nannten sich nach dem neuen Besitz fortan Grafen von Salm Horstmar Die Regentschaft hatte Wilhelmine Friederike von Salm Grumbach fur den minderjahrigen Friedrich Karl August inne Ihm trat der Onkel Johann Friedrich von Salm Grumbach seine Rechte gegen eine Jahresrente ab nachdem er dessen alterem Bruder Wilhelm Christian von Salm Grumbach 1741 1810 als Graf und Grundherr sukzediert war 1 Das Territorium umfasste 1803 das Amt Coesfeld das Amt Metelen das Stadtgericht Coesfeld das Stadtgericht Horstmar das Stadtgericht Metelen das Gericht Billerbeck das Gericht Gronau das Gogericht Ruschau das Gericht Nienborg das Gericht Rorup und das Gericht Limbergen Das Gebiet war etwa 42 5 Quadratmeilen gross und hatte etwa 50 000 Einwohner Das Ende der reichsunmittelbaren Grafschaft Bearbeiten Durch die Rheinbundakte Art 24 wurde die Grafschaft Salm Horstmar 1806 mediatisiert und dem neuen Grossherzogtum Berg zugeschlagen 2 Das Gebiet der einstigen Grafschaft Salm Horstmar gehorte von 1806 bis 1808 zum Arrondissement Steinfurt und von 1808 bis 1811 zum Arrondissement Coesfeld des Grossherzogtums Berg Seit dem 27 April 1811 gehorte es zum unter franzosischer Herrschaft stehenden Departement Lippe Standesherrschaft Bearbeiten Im Jahr 1816 wurde das Gebiet in eine Standesherrschaft innerhalb Preussens umgewandelt Die Grafen wurden 1817 in den preussischen Furstenstand erhoben Im Jahr 1820 ubernahm Friedrich Karl August den Besitz und bemuhte sich insbesondere um die Forderung der Land und Forstwirtschaft Die Nachfolge trat 1865 der Sohn Otto Friedrich Karl an Ihm folgte 1892 Otto Adalbert August Die Fursten waren erbliche Mitglieder des preussischen Herrenhauses Die letzten verbliebenen Vorrechte als Standesherren wurden 1920 durch den Freistaat Preussen aufgehoben Familienmitglieder in der Zeit der Standesherrschaft BearbeitenFriedrich zu Salm Horstmar 1799 1865 seit 1816 Furst zu Salm Horstmar Karl zu Salm Horstmar 1830 1909 deutscher Prinz und Politiker Otto I zu Salm Horstmar 1833 1892 deutscher Standesherr und rechter Politiker Eduard zu Salm Horstmar 1841 1923 Munsterlander Grossgrundbesitzer Otto II zu Salm Horstmar 1867 1941 deutscher Standesherr und rechter PolitikerLiteratur BearbeitenAlfred Bruns Furstentum Salm Horstmar In Gerhard Taddey Lexikon der Deutschen Geschichte Stuttgart 1998 S 1104 f Digitalisat Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 S 302 S 605 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 4 Berlin New York 2004 Germania Sacra NF 37 4 S 231 ff Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 1 Berlin New York 1999 Germania Sacra NF 37 7 S 573 576 Archivalien BearbeitenArchivalien der Grafschaft Salm Horstmar finden sich unter anderem im Landesarchiv Nordrhein Westfalen Abt Westfalen dort im Bestand 2 Behorden der Ubergangszeit 1802 1816 2 2 Sonstige Entschadigungslande 2 2 7 Grafschaft Salm Horstmar 3 Weblinks BearbeitenAmt Horstmar auf his data de Grafschaft Horstmar auf his data deFussnoten Bearbeiten Genealogisches und Staats Handbuch 65 Jahrgang Verlag von Johann Friedrich Wenner Frankfurt am Main 1827 S 557 Google Books Heinrich Karl Wilhelm Berghaus Deutschland seit hundert Jahren Geschichte der Gebietseintheilung und der politischen Verfassung des Vaterlandes 2 Abteilung Deutschland vor funfzig Jahren Bd 2 Voigt amp Gunther Leipzig 1861 S 187 Hans Joachim Behr Jurgen Kloosterhuis Bearb Die Bestande des Nordrhein Westfalischen Staatsarchiv Munster Kurzubersicht Nordrhein Westfalisches Staatsarchiv Munster 3 Aufl 1990 S 148 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salm Horstmar amp oldid 238053310