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Joseph Leithner seit 1813 Freiherr von Leithner 1743 in Arad Konigreich Ungarn 27 Februar 1822 anderes Datum 24 Februar 1822 in Wien war ein Bergbauingenieur wahrend der Habsburgermonarchie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Joseph von Leithner war der Sohn eines Feldarztes er hatte noch zwei Schwestern Nach dem fruhen Tod seines Vaters zog die Familie zur Verwandtschaft nach Idria Er war mit Barbara von Gersdorff 1822 verheiratet ihr gemeinsamer Sohn war Franz Xaver von Leithner 1783 1855 1 Generaldirektor der k k Salmiak Vitriolol und chemischen Produktionsfabrik in der der Urin der Gaststatten der Umgebung verarbeitet wurden in Nussdorf bei Wien Werdegang Bearbeiten Joseph Leithner besuchte das Gymnasium heute Theoretisches Lyzeum Adam Muller Guttenbrunn in Arad und wurde 1760 als Bergjunge des zweitgrossten Quecksilberbergwerks der Welt 2 in Idria eingestellt Von 1764 bis 1769 besuchte er als Bergwerkspraktikant die Bergschule Schemnitz und horte unter anderem Vorlesungen bei Nikolaus Joseph von Jacquin und Nicolaus Poda von Neuhaus 3 und wurde darauf Schachtmeister im Quecksilberbergwerk in Idria In Anerkennung seiner Leistung und Erfolge trat er als Oberbergamts Assessor in die Verwaltung des Bergwerks ein Nachdem er 1780 in bergmannisch technischer als auch in staatswirtschaftlicher Hinsicht pfalzbayerische und nassauische Steinkohlen und Quecksilber Bergwerke besucht hatte ubernahm er im darauffolgenden Jahr als Administrator des Eisenwerkes und der Fiskalherrschaft der Burg Hunedoara in der sich das Montan Amt befand in Siebenburgen und verlieh dort der Eisengewinnung unter anderem durch die Einfuhrung von Hochofen und des Einsatzes des deutschen Frischverfahrens neue Impulse Durch seine Neuerungen war Siebenburgen in der Lage ihre Sensen und Sicheln selbst herzustellen und sie nicht mehr aus der Steiermark zu beziehen bis dahin wurde das Eisen als Erz oder Roheisen aus Siebenburgen ausgefuhrt Wahrend des Ausbruchs des Horea Aufstands in Siebenburgen 1784 tat er sich besonders hervor indem er durch seine Festigkeit und Umsicht vollkommene Ruhe im Distrikt aufrechterhielt und 185 Personen die zu ihm gefluchtet waren in die Burg aufnahm und fur den Zeitraum des Aufstands beschutzte Aufgrund dieser Handlung verliehen die siebenburgischen Stande ihm und seiner Familie das Indigenat 1785 wurde er als Hofkammer Kommissar nach Idria gesandt um die Gewinnung und Produktion von Quecksilber im Rahmen der Exportvertrage mit Spanien zu leiten Er stellte in den darauffolgenden Jahren seinen technischen Sachverstand unter Beweis Indem er neue Quecksilber Brennofen konstruierte die Aufbereitung des Quecksilbers verbesserte Hammerwerke einfuhrte und eine neue Sensenfabrik errichtete So konnte er die Produktion um das Funffache steigern und die Herstellungskosten verringern Weiter errichtete er eine Prazipitat Sublimat und eine Zinnoberfabrik deren Erzeugnisse sich an Aussehen und Qualitat mit den hollandischen Produkten messen lassen konnten und Osterreich in die Lage versetzte diese Artikel nicht mehr gegen hohe Zahlungen wie seit zweihundert Jahren einfuhren zu mussen 1786 erfolgte seine Ernennung zum Thesaurariatsrat siebenburgische Schatzkammer und nach deren Auflosung wurde er 1787 siebenburgischer Gubernialrat Aufgrund seiner Verdienste wurde Leithner mit Diplom vom 27 Janner 1790 durch Kaiser Joseph II in den Adelsstand des Heiligen Romischen Reiches erhoben ferner 1791 zum Wirklichen Hofrat ernannt und zum Nachfolger des verstorbenen Mineralogen und Metallurgen Ignaz von Born bei der montanistischen Abteilung der k k Allgemeinen Hofkammer im Munz und Bergwesen ernannt Zwischen 1792 und 1800 stand er im Briefwechsel mit dem Naturforscher Sigmund Zois von Edelstein Auf ausdrucklichen Befehl des Kaisers wurden ihm das krainische Bergwesen die ararischen Fabriken und 1799 das Referat in Munzsachen ubertragen die erkannten Mangel liess er umgehend durch Reformen beheben Unter seiner Leitung waren beide Bereiche sehr erfolgreich geworden und leiteten die Industrialisierung in der Monarchie im Sinne des Merkantilismus ein hierbei gingen seine Begabungen uber das eigentliche Montanwesen hinaus So entstanden chemische und Glasfabriken er verbesserte unter anderem den Salzbergbau in Tirol das Bergwesen in Vorderosterreich das Berg Hutten Forst und Wirtschaftswesen im damaligen oberungarischen Bergdistrikt Schmollnitz und im niederungarischen Schemnitz Dazu entwickelte er die steirische Messingproduktion weiter es gelang auch das Ausscheiden des Kupfers aus dem Metall fur Kanonen durch einen einfachen Abdarrungsprozess die in der Vergangenheit bereits erfolglos in Frankreich angewandt und dann nach der Leithner schen Methode 4 dort nachgeahmt wurde Dazu kam die Entwicklung eines Verfahrens zur Umpragung einer Munzgattung nach einem anderen Munzfuss und Nennwert ohne umschmelzen zu mussen diese Erfindung nutzten die Englander spater zur Umpragung der spanischen Piaster in englische Munzen Auf seinen Vorschlag hin wurden die k k Salmiak Vitriolol und chemische Produktionsfabrik in Nussdorf und die mit Steinkohle betriebene Glasfabrik in Sagor in Unterkrain errichtet sowie in der Messingfabrik in Frauenthal in der Steiermark solche Verbesserungen angebracht dass die Erzeugung der Produkte verdoppelt und der Gewinn sogar verdreifacht werden konnte 1803 kam es zu einem grossen Grubenbrand in Idria 5 daraufhin wurde Joseph von Leithner mit unumschrankter Vollmacht dorthin gesandt und er konnte mit Unterstutzung des Grafen Rudolph von Wrbna durch entsprechende Massnahmen den Brand eindammen und so das Werk retten Es war der Verdienst Joseph von Leithners als vorlaufiger Vizeprasident der Montan Hofkammer dass die Berg und Huttenwerke sowie das Munzwesen und die Rustungsbetriebe wahrend der Napoleonischen Kriege weitgehend reibungslos arbeiten konnten hierzu wurde die Montan Hofkammer 1805 nach Neusohl verlegt 1806 erfolgte seine Beforderung zum Wirklichen Vizeprasidenten und Geheimrat somit leitete er das gesamte Montanwesen der Monarchie Per Diplom vom 6 April 1813 wurde er durch Kaiser Franz I in den Freiherrnstand des Kaisertums Osterreich erhoben Nachdem er 1816 in den Ruhestand getreten war wurde die Montan Hofkammer mit der allgemeinen Hofkammer zusammengelegt Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1785 erhielt Joseph von Leithner und seine Familie von den siebenburgischen Standen das Indigenat verliehen Adelsstand des Heiligen Romischen Reiches Diplom vom 27 Janner 1790 durch Kaiser Joseph II Freiherrnstand des Kaisertums Osterreich Diplom vom 6 April 1813 durch Kaiser Franz I 6 Literatur BearbeitenJoseph von Leithner In Osterreichischer Beobachter vom 2 November 1822 Werner Kroker Leithner Josef Freiherr von In Neue Deutsche Biographie 14 1985 S 169 170 Constantin von Wurzbach Leithner Joseph Freiherr In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 14 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1865 S 338 Digitalisat Joseph von Leithner In Oesterreichische National Encyklopadie 6 Band Wien 1837 S 535 537 Helmut Walter Flugel Briefe von Joseph von Leithner an Sigmund Freiherr von Zois 1792 1800 Wien OGW 2010 Einzelnachweise Bearbeiten Deutsche Biographie Leithner Franz Freiherr von Deutsche Biographie Abgerufen am 9 April 2022 Das zweitgrosste Quecksilberbergwerk der Welt In CUDHg Idrija Abgerufen am 9 April 2022 deutsch Gedenkbuch zur hundertjahrigen Grundung der Konigl Ungarischen Berg und Forst Akademie in Schemnitz 1770 1870 Joerges 1871 google com abgerufen am 10 April 2022 Alois Wehrle Lehrbuch der Probier und Huttenkunde als Leitfaden fur akademische Vorlesungen Erster Band Gedruckt und im Verlage bei Carl Gerold 1841 google de abgerufen am 11 April 2022 Unsere Tage Blicke aus der Zeit in die Zeit culturgeschichtliche Revue in zwanglosen Heften Westermann 1864 google de abgerufen am 9 April 2022 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon im Vereine mit mehreren Historikern Voigt 1864 google com abgerufen am 10 April 2022 Normdaten Person GND 136616836 lobid OGND AKS VIAF 80930577 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leithner Joseph vonALTERNATIVNAMEN Leithner Josef Geburtsname Leithner Josef vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer BergbauingenieurGEBURTSDATUM 1743GEBURTSORT Arad Konigreich UngarnSTERBEDATUM 24 Februar 1822 oder 27 Februar 1822STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph von Leithner amp oldid 237949676