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Das heliozentrische Weltbild altgriechisch ἥlios helios deutsch Sonne und kentron kentron Zentrum auch Kopernikanisches Weltbild genannt ist ein Weltbild in dem die Sonne als das ruhende Zentrum des Universums gilt Die Planeten einschliesslich der Erde bewegen sich um das Zentrum herum wahrend die Fixsterne an einer ruhenden ausseren Kugelschale angeheftet sein sollen Dabei dreht die Erde sich taglich einmal um sich selbst und der Mond bewegt sich ungefahr jeden Monat einmal um die Erde Schematischer Vergleich Geozentrisches a und heliozentrisches Weltbild b Erde Mond Merkur Venus Sonne Mars Jupiter SaturnIn seinen Anfangen geht das heliozentrische Weltbild auf die griechischen Astronomen Aristarchos von Samos und Seleukos von Seleukia zuruck es wurde aber erst im 16 Jahrhundert durch Nikolaus Kopernikus detailliert ausgearbeitet und im 17 Jahrhundert von Johannes Kepler und dann vor allem von Isaac Newton entscheidend verbessert Damit setzte es sich gegen das seit der Antike vorherrschende geozentrische Weltbild durch in dem die Erde kein bewegter Planet ist sondern ruht und das unbewegte Zentrum darstellt um das herum sich Sonne Mond Planeten und Fixsterne bewegen Dieses entspricht zwar der unmittelbaren Wahrnehmung der Bewegungen der Gestirne macht aber die Erklarung der kleinen schon im Altertum beobachteten Unregelmassigkeiten ausserordentlich kompliziert und ist auch seit dem 18 Jahrhundert durch direkte Messungen widerlegt Im strengen Sinn trifft die ubliche Bezeichnung als heliozentrisches System nur auf den von Kepler erreichten Entwicklungsstand zu denn bei Kopernikus 70 Jahre zuvor kreisten die Planeten und sogar auch die Sonne selbst noch um einen gedachten Punkt etwas ausserhalb der Sonne genannt die mittlere Sonne und bei Newton 60 Jahre danach schon um das meist etwas ausserhalb der Sonne liegende Baryzentrum des Sonnensystems Gleichzeitig reifte die moderne Vorstellung dass das Weltall als Ganzes uberhaupt keinen Mittelpunkt besitzt 1 Gegenuber dem geozentrischen Weltbild ist das heliozentrische Weltbild wesentlich einfacher und ebnete doch erstmals den Weg zu einer erheblich genaueren Beschreibung und Vorhersage der Positionen von Sonne Sternen und Planeten Es stand aber schon bei seiner Entstehung im Konflikt mit vielen religiosen Vorstellungen von der Rolle des Menschen und seinem Ort im Universum Dass die Erde nicht im Zentrum stehe und daruber hinaus selbst in Bewegung sei erschien lange Zeit nicht annehmbar So traf das heliozentrische Weltbild auch auf heftigen Widerstand seitens der christlichen Kirchen siehe z B Galileiprozess Die Entstehung und Verbreitung des heliozentrischen Weltbilds sind eng verbunden mit dem Aufkommen der modernen Naturwissenschaften und werden daher auch als kopernikanische Wende bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Vorlaufer des heliozentrischen Weltbilds 1 1 Antikes Griechenland 1 2 Indien 1 3 Islamische Astronomie im Mittelalter 2 Aufstellung des heliozentrischen Weltbilds 2 1 Neues Paradigma durch Nikolaus Kopernikus 2 2 Mathematische Prazisierung durch Johannes Kepler 2 3 Physikalische Begrundung durch Isaac Newton 3 Rezeption 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorlaufer des heliozentrischen Weltbilds BearbeitenAntikes Griechenland Bearbeiten nbsp Aristarch 3 Jahrhundert v Chr Berechnungen der Grossen von Erde Sonne und Mond Abschrift aus dem 10 Jahrhundert Nur wenig ist daruber bekannt was im alten Griechenland uber ein Weltbild in dem nicht die Erde im Zentrum steht gedacht wurde Fur die pythagoraische Schule ab dem 6 Jahrhundert v Chr war das Feuer das wichtigste Element So nahm etwa Philolaos 5 Jahrhundert v Chr an dass Sonne Erde und die anderen Himmelskorper ein unter der Erde befindliches und daher unsichtbares Zentralfeuer umkreisen Aristoteles 4 Jahrhundert v Chr berichtet davon Im Zentrum sagen sie die Pythagoraer ist Feuer und die Erde ist einer der Sterne und erzeugt Nacht und Tag indem sie sich kreisformig um das Zentrum bewegt 2 Er lehnte dieses Weltbild aber ab gab Grunde fur ein geozentrisches Weltbild an und blieb damit bis ins 17 Jahrhundert n Chr bestimmend Aristarchos von Samos 3 Jahrhundert v Chr von dem ein Buch mit einem geozentrischen Weltbild erhalten ist soll auch ein Buch mit einem heliozentrischen Weltbild verfasst haben Darin soll erstmals die Bahnbewegung der Erde als naturliche Erklarung der zeitweise rucklaufigen Bewegung der Planeten erschienen sein 3 Aristarch wusste auch dass die Sterne dann eine Parallaxe zeigen mussten Diese wurde aber damals nicht beobachtet was er mit der Annahme einer sehr grossen Entfernung der Sterne erklarte 4 Aristarch schatzte auch die Grosse des Mondes und den Abstand der Erde zum Mond und zur Sonne Die Berechnungen fur den Mond waren akzeptabel bei der Sonne verschatzte er sich aber um viele Grossenordnungen Seleukos von Seleukia 2 Jahrhundert v Chr soll auch ein heliozentrisches Weltbild vertreten haben genaueres ist aber nicht bekannt Im zweiten Jahrhundert n Chr entwickelte Claudius Ptolemaus ein System das auf geozentrischer Grundlage eine Epizykeltheorie beinhaltete um die astronomischen Beobachtungen mit dem aristotelischen Prinzip der gleichformigen Bewegung zu vereinbaren Diese Theorie sieht fur die beweglichen Himmelskorper eine so komplizierte Konstruktion von bis zu 80 mehrstufig zusammengesetzten Kreisbewegungen fiktiver Punkte im Weltraum vor dass sie kaum noch vertraglich mit den aristotelischen Geboten erschien und trotzdem in der Genauigkeit immer noch viel zu wunschen ubrig liess Dennoch wurde sie jahrhundertelang fast unverandert zur Berechnung der Bewegungen von Sonne Mond und Planeten benutzt Indien Bearbeiten Der indische Astronom und Mathematiker Aryabhata 476 550 nahm an dass die Erde sich um ihre eigene Achse dreht und entdeckte dass Mond und Planeten das Licht der Sonne reflektieren Es wird vermutet dass er ein heliozentrisches Weltbild vertrat denn in seinem Modell zur Berechnung der Planetenpositionen gab er fur Venus und Merkur die Umlaufzeiten um die Sonne an nicht um die Erde 5 Islamische Astronomie im Mittelalter Bearbeiten nbsp Tusi Paare Cardanische Kreise in einem Manuskript von Nasir ad Din at Tusi 13 Jahrhundert Die islamischen Astronomen blieben im Mittelalter beim geozentrischen Weltbild bemerkten aber die mangelnde Ubereinstimmung mit den Beobachtungen Als eine problematische Schwachstelle erkannten sie die Einfuhrung des Aquanten eines fiktiven Punktes abseits des Weltmittelpunkts mit dessen Hilfe in der Epizykeltheorie von Ptolemaus die fur den irdischen Beobachter tatsachlich nichtgleichformigen Bewegungen als gleichformig erscheinen diese Hypothese stand auch im Widerspruch zum Prinzip der gleichmassigen Kreisbewegung 6 Der persische Wissenschaftler Nasir ad Din at Tusi 1201 1274 loste dieses und andere Probleme des ptolemaischen Systems mithilfe der Tusi Paare das sind zwei Kreisbewegungen wobei ein Kreis auf der Innenseite des anderen abrollt At Tusi zeigte dass daraus auch lineare Bewegungen entstehen konnen womit er nebenher die aristotelische Lehre von dem unuberbruckbaren Unterschied zwischen linearen und kreisformigen Bewegungen widerlegte Der Wissenschaftler Mu ayyad ad Din al Urdi ca 1250 entwickelte das Urdi Lemma mit dessen Hilfe eine reine Kreisbewegung durch einen Epizykel zu einer exzentrischen Kreisbewegung gemacht werden kann Urdi Lemma und Tusi Paar wurden spater im Kopernikanischen Modell benutzt allerdings ohne Hinweis auf ihre Entdecker Ibn asch Schatir 1304 1375 loste in seiner Abhandlung Kitab Nihayat as Sulfi Tashih al Usul die Notwendigkeit eines Aquanten auf indem er in das ptolemaische System einen zusatzlichen Epizykel einfuhrte In derselben Weise gelang es spater auch Kopernikus sein Modell ohne Aquanten zu konstruieren Ansonsten blieb Ibn asch Schatir aber beim geozentrischen System Aufstellung des heliozentrischen Weltbilds BearbeitenDie Unzulanglichkeiten des ptolemaischen Systems wurden auch in Europa zunehmend erkannt Georg von Peuerbach und Regiomontanus ausserten im 15 Jahrhundert vorsichtige Zweifel an seiner Richtigkeit und fanden einige Verbesserungen 7 Der Durchbruch zum heliozentrischen Weltbild in seiner heutigen Form vollzog sich in einer Vielzahl von Schritten Die drei bedeutendsten unter ihnen stellen jeder fur sich einen Paradigmenwechsel dar indem sie einen vorher als unmoglich ausgeschlossenen oder nicht einmal erwogenen Gedanken zum neuen Ausgangspunkt machen Anfang des 16 Jahrhunderts gab Nikolaus Kopernikus die Vorstellung von der Erde als Zentrum des Universums auf Als gemeinsamen Bewegungsmittelpunkt aller noch kreisformigen Planetenbahnen bestimmte er die Sonne Anfang des 17 Jahrhunderts setzte sich Johannes Kepler uber den Lehrsatz von der gleichformigen Bewegung der himmlischen Korper auf mehreren miteinander kombinierten Kreisbahnen hinweg Er ging fur jeden Planten von einer einzigen elliptischen Bahn aus bei der die Sonne in einem Brennpunkt steht und die Geschwindigkeit des Planeten durch den direkten Einfluss der Sonne standig verandert wird Ende des 17 Jahrhunderts beendete Isaac Newton die Trennung zwischen himmlischer und irdischer Mechanik und begrundete so die heutige Klassische Mechanik in der die Planetenbahnen am Himmel und die Wurfbewegung auf der Erde auf der gleichen Grundlage berechnet werden konnen Neues Paradigma durch Nikolaus Kopernikus Bearbeiten nbsp 500 Jahre Kopernikus 1973 Deutsche Wurdigung des heliozentrischen Systems mit zwei Planeten auf der Erdbahn Auf der Suche nach Vereinfachung oder Verbesserung des ptolemaischen Systems stiess Kopernikus auf das heliozentrische Modell das er von altgriechischen Quellen her kannte Er skizzierte es erstmals in seinem etwa um 1510 geschriebenen Commentariolus der ungedruckt blieb aber vermutlich durch Abschriften den Astronomen bekannt wurde 8 In seinem 1543 im Druck erschienenen Hauptwerk De revolutionibus orbium coelestium dt Uber die Umschwunge der himmlischen Kreise fuhrte er es dann detailliert aus Als Erster arbeitete Kopernikus den wesentlichen Vorteil des heliozentrischen gegenuber dem geozentrischen System heraus Das heliozentrische System erklart die veranderliche Geschwindigkeit der Planeten und insbesondere ihre zeitweise sogar rucklaufige Bewegung einfach dadurch dass dies nur von der Erde aus so erscheine weil diese selbst um die Sonne laufe In der Art die Probleme zu stellen und der Methode sie zu losen verblieb Kopernikus im traditionellen Stil der griechischen Astronomie 9 Wie Aristoteles vertrat er den Lehrsatz dass es am Himmel nur die vollkommenste Bewegung geben konne die gleichformige Kreisbewegung Um eine annahernde Ubereinstimmung mit den Beobachtungsdaten zu erreichen musste er genau wie Ptolemaus annehmen dass die Bewegungen der Planeten auf Epizykeln erfolgen d h auf Kreisen deren Mittelpunkte sich auf anderen Kreisen bewegen Schon den Mittelpunkt der Erdbahn die mittlere Sonne die bei Kopernikus auch zum Mittelpunkt aller anderen Planetenbahnen wurde sollte die wahre Sonne auf zwei zusammengesetzten Kreisbewegungen umlaufen Entgegen verbreiteter Darstellungen benotigte Kopernikus bei insgesamt gleicher Genauigkeit aber nicht weniger Kreisbewegungen als Ptolemaus 10 11 Neben der konzeptionellen Vereinfachung des Systems sah er selber dabei seinen grossten Erfolg darin den aristotelischen Lehrsatz besser erfullt zu haben als Ptolemaus in dem er den Aquanten uberflussig gemacht hatte 12 Beide Systeme fuhrten zu Positionsfehlern von bis zu 10 Bogenminuten 1 3 Monddurchmesser Das war nicht unbedeutend in der damaligen noch sehr von Astrologie gepragten Zeit denn es kann in der Vorhersage des Zeitpunkts bestimmter astronomischer Ereignisse einen Fehler von einigen Tagen bedeuten So z B beim Zusammentreffen zweier Planeten oder eines Planeten mit einem Fixstern 13 S 58 Obwohl Kopernikus seinem Weltmodell keine physikalische Grundlegung gab stellte er sich in drei wesentlichen Punkten in Gegensatz zur bis dahin vertretenen antiken Naturphilosophie Wahrend Aristoteles die Kreisbewegung der Himmelskorper als naturliche eigene Bewegung einer Himmelsmaterie Ather oder quinta essentia ansah war nach Kopernikus die Kreisbewegung die unmittelbare Folge der Kugelgestalt der Weltkorper so dass er als Begrundung weder wie Aristoteles eine besondere Art himmlischer Materie postulieren noch wie in voraristotelischer Zeit eine gottliche Ursache heranziehen musste 14 Wahrend in der aristotelisch ptolemaischen Denkweise Korper deshalb auf die Erde fallen weil sie nach dem Weltzentrum streben das im Erdzentrum liegend gedacht wird fallen Korper bei Kopernikus auf die Erde um sich mit ihrer Materie wieder zu vereinigen somit wird es gleichgultig ob die Erde im Weltzentrum steht oder nicht 15 Wahrend Ptolemaus eine tagliche Drehung der Erde mit dem Argument ablehnte ein vertikal hoch geworfener Stein musse weiter westlich landen und Vogel sowie Wolken mussten nach Westen abdriften weil sich die Erde unter ihnen wegdrehe ging Kopernikus von einer Mitdrehung der Atmosphare und der in ihr enthaltenen Objekte aus 16 Mit den letzten beiden Punkten eroffnete Kopernikus einen Weg in Richtung auf die spateren newtonschen Begriffe von Gravitation und Tragheit Der Erstausgabe von De revolutionibus orbium coelestium war eine Einleitung von Andreas Osiander beigefugt in der Kopernikus Vorgehen als eine rein mathematische Hypothese vorgestellt wurde die nicht der Wirklichkeit entsprache Zu dieser Zeit verstand man unter Hypothese eine blosse Rechenmethode Es gab noch keine Naturwissenschaft mit dem heutigen Erklarungsanspruch Das Weltbild wurde im Wesentlichen philosophisch theologisch gedeutet und begrundet und daneben gab es rezeptartige Anleitungen zur praktischen Berechnung von Positionen der Sterne und Planeten bei denen es hauptsachlich auf die erreichte Genauigkeit ankam und weniger darauf ob sie zu den philosophisch theologisch begrundeten Ansichten passten 17 Die ersten Beobachtungen die dem geozentrischen Weltbild direkt widersprachen gelangen Galileo Galilei 1609 1610 Mit seinem noch sehr einfachen Fernrohr entdeckte er die Jupitermonde also Sterne die nicht um die Erde kreisen und die Phasen der Venus die anders verlaufen als mit einer Umlaufbahn um die Erde vertraglich gewesen ware Das kopernikanische System bedeutete eine wesentliche Vereinfachung des ptolemaischen Systems Da das kopernikanische System weiterhin von Kreisbahnen ausging konnte es die mangelhafte Genauigkeit des ptolemaischen Systems nicht merklich verbessern Doch es widersprach offen dem herrschenden Paradigma die Erde als Mittelpunkt der Welt anzusehen Durch diesen Paradigmenwechsel gilt Kopernikus als Ausloser der kopernikanischen Wende und als ein wichtiger Wegbereiter des Ubergangs vom mittelalterlichen zum neuzeitlichen Denken Mathematische Prazisierung durch Johannes Kepler Bearbeiten nbsp Die Bahn des Planeten Mars von der Erde aus gesehen nach Tychos Beobachtungen von 1580 bis 1596 aus Johannes Kepler Astronomia Nova von 1609 nbsp Alternative Beschreibung einer elliptischen Bahn durch eine epizyklische BewegungKopernikus hatte sein heliozentrisches Modell fast ausschliesslich an dasselbe uber tausend Jahre alte Beobachtungsmaterial angepasst das auch schon vorher Ptolemaus fur sein geozentrisches Modell benutzt hatte denn er wollte die Gleichwertigkeit seines Systems nachweisen und anderes Material gab es auch nicht in nennenswertem Umfang Um zwischen beiden Modellen eine Entscheidung treffen zu konnen wurden genauere Messungen benotigt Gegen Ende des 16 Jahrhunderts gelangen Tycho Brahe uber zwei Jahrzehnte hinweg Positionsbestimmungen an den Planeten und fast 1000 Sternen deren Genauigkeit von 1 bis 2 Bogenminuten erstmals weit uber die der alten Daten hinausging Johannes Kepler dem Tycho seine Daten ubergeben hatte stellte in jahrelangen erfolglosen Bemuhungen fest dass sie mit keinem der beiden Systeme zu erklaren waren So liess sich die maximale Abweichung der berechneten Position des Mars von der beobachteten Bahn nicht unter acht Bogenminuten drucken Kepler untersuchte die veranderliche Bahngeschwindigkeit der Planeten genauer und fand heraus dass sie im Epizykelmodell mit kombinierten aber gleichformigen Kreisbewegungen nicht darstellbar ist Er fand heraus dass die Geschwindigkeit vom aktuellen Abstand des Planeten von der wahren Sonne abhangt statt von dem Abstand zur mittleren Sonne Daher sah er in der Sonne das physikalisch wirksame Zentrum des Planetensystems und interpretierte alle Beobachtungsdaten neu Er berechnete Abstande und Winkel in Bezug auf die wahre statt auf die mittlere Sonne Insbesondere suchte er nach einer mathematisch genauen Beschreibung der Bewegung des Mars und erkannte schliesslich die Notwendigkeit die berechneten Werte durch eine besser modellierte Erdbahn zu verbessern Daher musste er diese zuerst genauer erfassen Das gelang ihm mithilfe ausgewahlter Beobachtungsdaten bei denen der Mars an derselben Stelle seiner Bahn stand die Erde aber an verschiedenen Das ist im Effekt das gleiche als hatte er den Mars festgehalten und von dort aus die Bewegung der Erde ausgemessen Die Idee zu diesem Vorgehen konnte nur auf Grundlage des kopernikanischen Modells entstehen Auf der Grundlage der nun genauer bekannten Erdbahn wertete er die Marsbeobachtungen neu aus und fand dass weitaus am besten eine elliptische Bahn passt Astronomia Nova 1609 mit dem 1 und 2 der drei Keplerschen Gesetze 18 19 20 Dies uberprufte er an den ubrigen Planeten einschliesslich der Erde selbst und dem Mond bei dem die Erde im Brennpunkt der Ellipse steht Dabei entdeckte er als 3 Keplersches Gesetz den Zusammenhang zwischen der Grosse der Bahn und der Umlaufzeit des Himmelskorpers Harmonices mundi libri V 1619 Damit konnte Kepler die umfassende Beschreibung des Sonnensystems in drei Keplerschen Gesetzen der Planetenbewegung zusammenfassen mit denen sich gegenuber Kopernikus und Ptolemaus eine etwa zehnfach verbesserte Genauigkeit fur die Berechnung der Planetenpositionen ergab Den Durchbruch verdankte Kepler seinem wichtigen neuen Leitgedanken Da die Planeten nicht unbeeinflusst und mit gleichformiger Geschwindigkeit ihre vorbestimmten Kreisbahnen vollziehen wie es ihrer angenommenen himmlischen Natur entsprochen hatte braucht es fur die Abweichungen eine standig wirksame Ursache die nicht in einem blossen mathematischen Punkt wie der mittleren Sonne sondern nur in der wahren Sonne liegen kann In Keplers heliozentrischem System ist die Sonne nicht mehr nur der zentralste Korper im Planetensystem sondern auch der der als einziger auf alle anderen eine Wirkung ausubt Obwohl Kepler von dieser Kraft und ihrer Wirkungsweise falsche Vorstellungen hatte fugte er dem heliozentrischen Weltbild damit ein entscheidendes Element hinzu und bereitete die Entwicklung der spateren Himmelsmechanik vor Physikalische Begrundung durch Isaac Newton Bearbeiten nbsp Foucaultsches Pendel im Pantheon de ParisIsaac Newton fand in seinem 1687 erschienenen Hauptwerk Philosophiae Naturalis Principia Mathematica eine Formulierung der Mechanik die zur Grundlage der heutigen Klassischen Mechanik wurde Geleitet von den drei Keplerschen Gesetzen und der Idee Gesetze der irdischen Mechanik auch auf das Geschehen im Kosmos anwenden zu konnen entdeckte er das allgemeine Gravitationsgesetz und konnte daraus die Keplerschen Gesetze herleiten Damit war erstmals ein astronomisches Weltbild auf eine feste physikalische Grundlage gestellt Im Rahmen der Newtonschen Physik steht allerdings nicht die Sonne selbst in einem gemeinsamen Brennpunkt aller elliptischen Bahnen der Planeten sondern der Schwerpunkt des ganzen Sonnensystems Um dieses Baryzentrum fuhrt auch die Sonne eine eigene Umlaufbewegung aus und zwar mit einem variierenden Abstand von bis zu zwei Sonnenradien gemessen vom Sonnenmittelpunkt 21 Zudem erkannte Newton dass Keplers Ellipsen auch nur Naherungen an die wirklichen Planetenbahnen sind Sie stimmen nur dann exakt wenn man die Anziehungskrafte der Planeten untereinander vernachlassigt Diese verursachen kleine Abweichungen die Bahnstorungen genannt werden Im Laufe des 18 Jahrhunderts wurden die mathematischen Methoden entwickelt mit denen die Bahnstorungen berechnet werden konnten Dadurch stieg die Genauigkeit der Vorhersagen noch einmal um etwa das Funfzigfache Mit genaueren astronomischen Instrumenten als zu Galileis Zeiten konnte die Richtigkeit des heliozentrischen Systems insbesondere die jahrliche und die tagliche Bewegung der Erde durch Messungen belegt werden Die Bahnbewegung der Erde wurde 1725 von James Bradley durch die Entdeckung der Aberration und 1838 von Friedrich Wilhelm Bessel durch die Entdeckung der jahrlichen Parallaxe der Sterne nachgewiesen Fallexperimente zum Nachweis der Erdrotation wurden ab 1800 durchgefuhrt Der direkte Beweis der Erdrotation gelang 1851 mithilfe des Foucaultschen Pendels Rezeption Bearbeiten nbsp Weltsystem von Tycho Brahe Im Zentrum der Welt steht die Erde jedoch bewegen sich die anderen Planeten um die Sonne nbsp Galileo Galilei Portrat von Justus Sustermans 1636 nbsp Durch Nahrungsmittel symbolisiertes geozentrisches und heliozentrisches System in der Diskussion Gemalde von Cornelis Troost 1741 Schon bei Aristarch im 3 Jahrhundert v Chr wurde das heliozentrische Weltbild als antireligios eingestuft Das galt auch im christlichen Europa weshalb dies Weltbild bis ins 16 Jahrhundert n Chr ohne Bedeutung blieb Nach dem 11 Jahrhundert wurden arabische Texte zunehmend in der Ubersetzerschule von Toledo ins Lateinische ubertragen Der Franziskaner Bonaventura von Bagnoregio referierte uber ein darin enthaltenes heliozentrisches Weltbild in seinen Collationes in Hexaemeron 1273 und deutete es theologisch auf Christus als die Mitte der Schopfung Ihm folgten in der Diskussion Nikolaus von Oresme und Nicolaus Cusanus Die meisten Gelehrten jedoch sahen in dem Weltbild mit einer rotierenden oder gar um die Sonne kreisenden Erde das Problem dass Menschen und Gegenstande schrag fallen oder sogar in den Weltraum hinausfliegen sollten ein vom Turm fallender Gegenstand sollte aufgrund der nach Osten gerichteten Erdrotation nicht genau senkrecht auf dem Boden auftreffen sondern nach Westen abgelenkt werden Auch schien die Bibel dem heliozentrischen Weltbild zu widersprechen indem sie berichtet Gott habe im Kampf der Israeliten gegen die Amoriter einmal dem Mond und der Sonne befohlen stillzustehen Jos 10 12 13 LUT nicht der Erde Gegen das heliozentrische Weltbild forderte der katholische Monchsorden der Dominikaner ein Lehrverbot das sich aber zunachst nicht durchsetzte Auch Protestanten ausserten sich im 16 Jahrhundert entschieden gegen das kopernikanische Weltbild Vielfach wird dargestellt dass Martin Luther selbst sich in einem Tischgesprach 1539 mit deutlichen Worten dagegen gewandt habe Dieser Dummkopf mochte die gesamte Kunst der Astronomie verdrehen 22 Hierbei handelt es sich jedoch wahrscheinlich um eine nachtragliche Verscharfung denn die ursprunglichste Quelle fur dies Zitat sagt hier nur Wie es derjenige macht der die gesamte Astronomie umkehren will 23 Weiter ist von Luther keine einzige Stellungnahme zum heliozentrischen Weltbild bekannt Als Kompromiss entwickelte Tycho ein System in dem die Erde stillsteht und von der Sonne und dem Mond umkreist wird wahrend die ubrigen Planeten wie im kopernikanischen System die Sonne umkreisen Die Astronomen der Jesuiten in Rom standen diesem System anfangs skeptisch gegenuber wie zum Beispiel Christophorus Clavius der kommentierte dass Tycho Brahe die ganze Astronomie verwirrte weil er den Mars naher als die Sonne haben mochte Als die Kirche nach 1616 harter gegen kopernikanische Ideen vorging wechselten die Jesuiten zu Brahes System Ab 1633 war der Gebrauch dieses Systems verbindlich Tycho bestarkte aber auch die Zweifel am herrschenden Weltbild weil er weder bei der Supernova von 1572 noch am Kometen von 1577 eine messbare Parallaxe feststellen konnte und daraus folgerte dass beide sich weit ausserhalb der Mondbahn befinden mussten Dort sollte nach damaliger von Aristoteles gepragter Lehre aber himmlische Perfektion herrschen so dass es insbesondere keine Vorgange von Entstehen und Vergehen geben durfe Zu dieser Zeit wurden die physikalischen Auffassungen des Aristoteles und damit das von der Kirche vertretene Weltbild durch die ersten Ergebnisse der beginnenden Naturwissenschaft im heutigen Sinne in Zweifel gezogen oder sogar widerlegt Zu nennen ist insbesondere Galileo Galilei mit seinen Experimenten zum freien Fall und zum schiefen Wurf und seinen Entdeckungen der Venusphasen und der Monde des Jupiter Die katholische Kirche begann das geozentrische Weltbild streng zu verteidigen Papst Urban VIII hatte die Veroffentlichung von Galileis Arbeit Dialog hinsichtlich der zwei hauptsachlichen Weltsysteme d h des geo und des heliozentrischen Weltbilds zwar noch genehmigt stellte sich aber nun dagegen In einem viel beachteten Inquisitionsverfahren wurde Galilei beschuldigt eine falsche Lehre die durch viele unterrichtet wurde namlich dass die Sonne in der Mitte der Welt unbeweglich ist und dass die Erde sich bewegt zu vertreten Der abschliessende Urteilsspruch war er habe sich der Ketzerei schuldig gemacht Mit dem Fall Galilei wurde der Konflikt zwischen kirchlichem Autoritatsanspruch und freier Wissenschaft zum ersten Mal uber die Kirche hinaus ins gesellschaftliche Bewusstsein gehoben Ausgelost durch die allgemeine Anerkennung die Newton mit seinen Ergebnissen in der wissenschaftlichen Welt fand hob Papst Benedikt XIV am 17 April 1757 den Bann gegen die Werke auf die das heliozentrische Weltbild vertraten Am 11 September 1822 entschied die Kongregation der romischen und allgemeinen Inquisition dass der Druck und die Publikation von Werken die die Bewegung von Planeten und Sonne in Ubereinstimmung mit der Auffassung der modernen Astronomen darstellten erlaubt sei Im Jahr 2018 wurde in der ehemals katholischen Dominikanerkirche der Stadt Munster ein Foucaultsches Pendel aufgehangt um auch hier die erstmals im Jahr 1851 von dem franzosischen Physiker Leon Foucault in einem Pendelversuch nachgewiesene Erdrotation sichtbar zu machen 24 Nachdem schon in der Antike der Gedanke eines unbegrenzten Weltalls ausgesprochen worden war Leukipp Demokrit Lukrez zeigte Nikolaus von Kues im 15 Jahrhundert dass in einem unendlichen Weltall die Erde kein Mittelpunkt sein kann genau so wenig wie irgendein anderer Himmelskorper womit er sowohl ein geozentrisches wie ein heliozentrisches Weltbild ausschloss 25 Diese Ansichten wurden spater auch von Thomas Digges und Giordano Bruno vertreten und setzten sich Im Laufe des 18 und 19 Jahrhunderts als Lehrmeinung durch schon bevor im 20 Jahrhundert Galaxien ausserhalb der Milchstrasse entdeckt wurden Das heliozentrische Weltbild wurde ab etwa 1930 durch das kosmologische Prinzip allmahlich ersetzt Das kosmologische Prinzip besagt dass es prinzipiell keinen Ort gibt der vor einem anderen ausgezeichnet ist also auch kein Zentrum Weltbilder die einen bestimmten Ort im Universum hervorheben gelten als uberholt Zusammen mit der Isotropie des Universums also dass keine Richtung ausgezeichnet ist bildet das kosmologische Prinzip den Grundpfeiler des Standardmodells der Kosmologie das durch Beobachtung des beobachtbaren Universums gestutzt wird Allerdings ist das kosmologische Prinzip nur auf grossen Skalen die Millionen Lichtjahre umfassen anwendbar In kleineren Systemen wie z B einer Galaxie typischerweise einige 100 000 Lichtjahre gross oder unserem Sonnensystem weniger als 1 1000 Lichtjahr gross lassen sich ausgezeichnete Punkte angeben Somit ist zwar die Sonne nicht das Zentrum des Universums bildet aber die Mitte des Sonnensystems da dessen Schwerpunkt sich niemals weiter als etwa einen Sonnenradius von der Sonnenoberflache entfernt und oft sogar innerhalb liegt Ebenso ist physikalisch betrachtet nach der Allgemeinen Relativitatstheorie jedes frei fallende System gleichberechtigt und ein Wechsel vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild nur eine Koordinatentransformation Da die Sonne dem Schwerpunkt des Sonnensystems am nachsten kommt ist das heliozentrische Bezugssystem fast identisch mit dem Schwerpunktsystem und dient daher oft als einfaches Bezugssystem fur die Darstellung von Vorgangen im Sonnensystem Literatur BearbeitenEduard Jan Dijksterhuis Die Mechanisierung des Weltbildes Springer Berlin Heidelberg New York 1956 Reprint 1983 mit einem Geleitwort von Heinz Maier Leibnitz ISBN 3 540 02003 9 Jurgen Hamel Astronomiegeschichte in Quellentexten Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 1996 ISBN 3 8274 0072 4 Dieter B Herrmann Entdecker des Himmels Pahl Rugenstein Verlag Koln 1979 ISBN 3 7609 0454 8 Jurgen Teichmann Wandel des Weltbildes Kulturgeschichte der Naturwissenschaften und Technik 2 Auflage Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1985 ISBN 3 499 17721 8 Ernst Zinner Entstehung und Ausbreitung der copernicanischen Lehre 2 Auflage durchgesehen und erganzt von Heribert M Nobis und Felix Schmeidler C H Beck Munchen 1988 ISBN 3 406 32049 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heliozentrisches Weltbild Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Uber die Kreisbewegungen der Weltkorper Quellen und Volltexte Alan H Batten Artikel zur Entwicklung des heliozentrischen Weltbildes von Aristarch bis Kepler Die Kepler Ellipse Martin Holder Uni Siegen ein detaillierter Bericht uber Keplers Vorgehen beim Auffinden der PlanetengesetzeEinzelnachweise Bearbeiten Eduard Jan Dijksterhuis Die Mechanisierung des Weltbildes Springer Berlin Heidelberg New York 1956 ISBN 3 540 02003 9 Dijksterhuis IV 12 argumentiert dass der gewohnlich verwendete Name heliozentrisch noch weniger die Natur des kopernikanischen Systems ausdruckt als der von geozentrisch das System von Ptolemaus Aristoteles De Caelo Buch 2 Kapitel 13 Jeffrey O Bennett Harald Lesch Astronomie die kosmische Perspektive Addison Wesley in Pearson Education Deutschland 2010 ISBN 978 3 8273 7360 1 S 68 Bartel Leendert van der Waerden The Heliocentric System in Greek Hindu and Persian Astronomy In Annals of the New York Academy of Sciences Band 500 1987 S 525 545 Hugh Thurston Early Astronomy Springer Verlag New York 1993 ISBN 0 387 94107 X Dijksterhuis 1988 S 67 73 Herrmann 1979 S 54 Jurgen Hamel Geschichte der Astronomie 2 Auflage Kosmos Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 440 09168 6 S 123 128 Dijksterhuis 1988 S 320 Arthur Koestler Die Nachtwandler Die Entstehungsgeschichte unserer Welterkenntnis 3 Auflage Suhrkamp Taschenbuch Band 579 Frankfurt am Main 1988 ISBN 3 518 37079 0 S 190 ff Die genaue Anzahl der Kreisbewegungen wird bei Kopernikus einmal mit 34 angegeben in seiner Ankundigung des neuen Modells im Commentariolus von ca 1510 betragt im Hauptwerk aber nach Koestlers Zahlung 48 Dagegen brauchte das ptolemaische System nicht 80 Epizyklen wie von Kopernikus behauptet sondern in seiner zuletzt 1453 durch Peurbach aktualisierten Fassung nur 40 Dijksterhuis 1988 IV 9 hingegen argumentiert dass das kopernikanische System es erlaubte die Anzahl der Epizyklen um funf Einheiten zu reduzieren Jurgen Hamel Astronomiegeschichte in Quellentexten Spektrum Akad Verlag Heidelberg 1996 ISBN 3 8274 0072 4 S 30 ff Dijksterhuis 1988 S 321 Robert Wilson Astronomy through the Ages Taylor and Francis London 1997 ISBN 0 7484 0748 0 Dijksterhuis 1983 S 36 322 Dijksterhuis 1983 S 323 Dijksterhuis 1983 S 72 322 Eduard Jan Dijksterhuis Die Mechanisierung des Weltbildes Springer Heidelberg 1966 S 330 ff Hugh Thurston Early Astronomy Springer Verlag New York u a 1994 ISBN 0 387 94107 X S 220 ff Bruce Stephenson Kepler s Physical Astronomy Springer New York 1987 ISBN 978 1 4613 8739 8 doi 10 1007 978 1 4613 8737 4 Martin Holder Die Kepler Ellipse Universitatsverlag Siegen Siegen 2015 ISBN 978 3 936533 64 4 online abgerufen am 18 Dezember 2017 Jean Meeus Mathematical astronomy morsels Richmond 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