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Hans Lentze Ordensname Hermann Josef 14 Marz 1909 in Lauban 24 Marz 1970 in Wien war ein deutsch osterreichischer Rechtshistoriker Ordenspriester Universitatsprofessor in Innsbruck und Wien und Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Lentze wurde am 14 Marz 1909 in Lauban in der preussischen Provinz Schlesien geboren Er war Sohn einer protestantischen Familie und studierte Rechtswissenschaften an den Universitaten Gottingen Bonn und Breslau Seine Promotion erfolgte 1933 mit einer Dissertation uber Zunftrecht bei Eugen Rosenstock Huessy Danach wurde er Mitarbeiter am Projekt Monumenta Germaniae Historica Abteilung Leges in Berlin Bonn und Wien Er arbeitete am Schwabenspiegel bei Hans von Voltelini und am Sachsenspiegel bei Karl August Eckhardt In Wien war er Mitarbeiter von Heinrich Mitteis Emil Goldmann und Otto Brunner 1934 konvertierte Hans Lentze zur katholischen Kirche Die geplante Habilitation kam nicht zustande 1938 begann Hans Lentze ein Studium der Theologie am Canisianum in Innsbruck Im Februar 1939 trat er in das Stift Wilten der Pramonstratenser bei Innsbruck ein Dort erhielt er den Ordensnamen Hermann Josef Nach der Aufhebung des Stiftes ubersiedelte er als Novize in die Abtei Windberg in Niederbayern Sein Studium setzte er am Priesterseminar in Linz fort und empfing 1943 die Priesterweihe Er arbeitete als Kaplan und Religionslehrer 1947 habilitierte sich Hans Lentze an der juristischen Fakultat der Universitat Innsbruck Seine Lehrberechtigung venia docendi umfasste die Facher Deutsches Recht und kirchliche Rechtsgeschichte 1950 wurde die venia auf Osterreichische Verfassungs und Verwaltungsgeschichte erweitert In Wilten war er von 1945 bis 1954 Bibliothekar und Archivar Seit 1951 war er Richter des Diozesangerichts Innsbruck und seit 1953 Mitglied der Rechtskommission seines Ordens Seit 1954 war er Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung KaV Danubia Wien Korneuburg im OCV Die kirchenrechtlichen Arbeiten fur die Erhebung der Stiftskirche in Wilten zur Basilika wurden 1957 von ihm betreut 1958 wurde Hans Lentze zum Professor fur Deutsches Recht und Osterreichische Verfassungs und Verwaltungsgeschichte an die juridische Fakultat der Universitat Wien bestellt wo er im Rahmen des Instituts fur deutsche Rechtsgeschichte u a durch seine Beschaftigung mit altertumlichen Todesstrafen bekannt wurde 1 Sein Vorganger war Hans Planitz gewesen dessen Stelle er nach dessen Tod im Wintersemester 1953 bereits vertreten hatte Einer seiner Mitarbeiter war kurzfristig Alfred Komarek Einen Ruf auf den Kirchenrechtslehrstuhl der Innsbrucker Fakultat hatte er nicht angenommen enge Kontakte nach Wilten und Innsbruck blieben bestehen beispielsweise zum Innsbrucker Fachkollegen Nikolaus Grass Hans Lentze wurde 1958 korrespondierendes 1962 wirkliches Mitglied der philosophisch historischen Klasse der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Ab 1966 war sein Wiener Institutskollege der aus Berlin auf den neu gegrundeten zweiten Lehrstuhl des Institutes berufene Werner Ogris dessen Wiener Habilitation Hans Lentze vier Jahre vorher gemeinsam mit Dekan Heinrich Demelius selbst betreut hatte 1969 wurde zu seinem 60 Geburtstag eine Festschrift herausgegeben Hans Lentze starb am 24 Marz 1970 im Alter von 61 Jahren Auf die Lehrkanzel Hans Lentzes wurde Rudolf Hoke aus Saarbrucken berufen Werke BearbeitenWerke von Hans Lentze konnen bei Verwendung des Ordensnamens unter Hermann Josef Lentze Hans Hermann Lentze oder ahnlichen Kombinationen verzeichnet sein Die folgende Zusammenstellung ist nur ein Auszug aus seinen Werken Der Kaiser und die Zunftverfassung in den Reichsstadten bis zum Tode Karls IV Studien zur stadtischen Verfassungsentwicklung im spaten Mittelalter Breslau 1933 Neudruck Aalen 1964 Ubersicht uber die Artikeleinteilung des Sachsenspiegels In Karl August Eckhardt Rechtsbucherstudien Heft 3 Berlin 1933 S 83 98 Die rechtliche Struktur des mittelalterlichen Zunftwesens in Wien und den osterreichischen Stadten Mitteilungen des Vereins fur Geschichte der Stadt Wien Band 15 Jahrgang 1935 S 15 41 Die Kurzform des Schwabenspiegels Wien Leipzig 1938 Abt Heinrich Schuler Zum 80 Geburtstag und funfundzwanzigjahrigen Abtjubilaum Tiroler Heimatblatter Band 22 Jahrgang 1947 S 113 114 Der Rat und das Wiener Testamentsrecht des Mittelalters Wiener Geschichtsblatter WGBl Band 2 Jahrgang 1947 S 31 35 Die Wiltener Mission in den USA Tiroler Heimatblatter Band 23 Jahrgang 1948 S 19 22 Studia Wiltinensia S 204 208 Der Messritus des Pramonstratenserordens Annalen des Pramonstratenserordens APraem Band 25 Jahrgang 1949 S 129 170 Band 26 Jahrgang 1950 S 7 40 127 151 und Band 27 Jahrgang 1951 S 5 27 Begrabnis und Jahrtag im mittelalterlichen Wien Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Kanonistische Abteilung SZKan Band 67 Jahrgang 1950 S 328 364 Eine bauerliche Fehdeansage aus dem 15 Jahrhundert Der Schlern Band 25 Jahrgang 1951 S 127 Eine interessante soziale Stiftung aus der Mitte des 19 Jahrhunderts Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck Band 14 Jahrgang 1951 Nr 9 S 5 Nikolaus von Cues und die Reform des Stiftes Wilten Veroffentlichungen des Museum Ferdinandeum Band 31 Innsbruck 1951 S 501 527 Studia Wiltinensia S 73 94 Die Rechtsform der Altarpfrunden im mittelalterlichen Wien SZKan Band 37 Jahrgang 1951 S 221 302 Joseph von Spergs und der Josephinismus In Leo Santifaller Festschrift zur Feier des zweihundertjahrigen Bestandes des Haus Hof und Staatsarchivs Band 2 Wien 1952 S 392 412 Studia Wiltinensia S 165 193 L insegnamento della storia del diritto nella riforma degli studi universitari promossa dal ministro austriaco von Thun e l instauratione di una cattedra a Pavia e Padova In ActSL 78 79 1951 52 S 291 306 Das Wiener Testamentsrecht des Mittelalters SZGerm Band 69 Jahrgang 1952 S 98 154 Band 70 Jahrgang 1953 S 159 229 Zunfttypen in Osterreich und Suddeutschland Juristische Blatter JBl Jahrgang 1952 S 235 238 Stadt und Kirche im mittelalterlichen Innsbruck Osterreichisches Archiv fur Kirchenrecht OAKR Band 4 Jahrgang 1953 S 212 268 Studia Wiltinensia S 95 148 Pitanz und Pfrunde im mittelalterlichen Wilten In Karl Schadelbauer Beitrage zur Innsbrucker Kirchengeschichte Zum 70 Geburtstag Propst Josef Weingartners Innsbruck 1954 S 5 15 Studia Wiltinensia S 37 50 Graf Thun und die deutsche Rechtsgeschichte Mitteilungen des Institutes fur Osterreichische Geschichtsforschung MIOG Band 63 Jahrgang 1955 S 500 521 Die Schwabenspiegelausgabe der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften und der Monumenta Germaniae Historica Almanach der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Band 92 Jahrgang 1955 S 394 404 Die Geschichte des Eigentumsrechtes bis zum Ersten Weltkrieg In A M Knoll K Kummer Nicht Konzentration sondern Streuung des Eigentums Vortrage und Ergebnisse der Zweiten Wiener Sozialen Woche Wien 1956 S 7 12 Herrenpfrunden im mittelalterlichen Wilten Innsbrucker Beitrage zur Kulturwissenschaft IBKW Band 4 Jahrgang 1956 S 163 17 Studia Wiltinensia S 64 72 Leibrentenvertrage im mittelalterlichen Wilten Carinthia Band 146 Jahrgang 1956 S 536 548 Studia Wiltinensia Seiten 51 63 Das Sterben des Seelgerats OAKR Band 7 Jahrgang 1956 S 30 53 Die St Jakobs Kirche in Innsbruck im Lichte der Rechtsgeschichte Innsbruck 1957 Geschichte des Stiftes Wilten In Fritz Steinegger Das Stift Wilten Mit einem Fuhrer durch Kloster und Kirche Innsbruck 1958 S 9 16 Das Seelgerat im mittelalterlichen Wien SZKan Band 44 Jahrgang 1958 S 35 103 Die Dos der Konigin Gisela In Burgenlandische Heimatblatter Band 21 Eisenstadt 1959 S 256 259 zobodat at PDF Graf Thun und die voraussetzungslose Wissenschaft In Festschrift Karl Eder zum siebzigsten Geburtstag Innsbruck 1959 S 197 209 Die Verfassung des Pramonstratenserordens und die Wandlungen im weltlichen Bereich In OAKR Band 10 Jahrgang 1959 S 81 121 Studia Wiltinensia S 1 36 Die Erblaststiftung im mittelalterlichen Wien MIOG Band 68 Jahrgang 1960 S 445 456 Die unabhangige Treuhanderstiftung im mittelalterlichen Wien In Jahrbuch des Vereins fur Geschichte der Stadt Wien Band 15 16 Jahrgang 1959 1960 S 29 40 Die Universitatsreform des Ministers Graf Leo Thun Hohenstein Graz Wien u a 1962 Joseph Unger Leben und Werk In W illibald M aria Plochl I ngeborg Gampl Im Dienste des Rechtes in Kirche und Staat Festschrift zum 70 Geburtstag von Franz Arnold Wien 1963 S 219 232 Studia Wiltinensia Studien zur Geschichte des Stiftes Wilten Innsbruck 1964 George Phillips und die italienische Rechtsgeschichte In Osterreich und Europa Festgabe fur Hugo Hantsch zum 70 Geburtstag Graz 1965 S 337 349 Die standischen Grundlagen des Dualismus In A Csizmadia Die Freiheitsrechte und die Staatstheorien im Zeitalter des Dualismus Materialien der VII ungarisch tschechoslowakischen Rechtshistorikerkonferenz in Pecs 23 25 September 1965 Budapest 1966 S 87 Die Gewerbereform Rudolfs IV In Theo Mayer Maly A Nowak Theodor Tomandl Festschrift fur Hans Schmitz zum 70 Geburtstag Band 2 Wien 1967 S 90 101 Nurnbergs Gewerbeverfassung des Spatmittelalters im Rahmen der deutschen Entwicklung Beitrage zur Wirtschaftsgeschichte Nurnbergs Band 2 Nurnberg 1967 S 593 619 Die osterreichische Observanz im Pramonstratenserorden In Hans Lentze Ingeborg Gampl Speculum iuris et ecclesiarum Festschrift fur Willibald M aria Plochl zum 60 Geburtstag Wien 1967 S 217 619 Die osterreichische Rechtswissenschaft im Jahre 1848 In Die juristische Bildung in der Slowakei und Ungarn bis zum Jahre 1848 Materialien der IX tschechoslowakisch ungarischen Rechtshistorikerkonferenz Bratislava 1968 S 157 168 Foderalismus und Zentralismus in der europaischen Geschichte In Institut fur Osterreichkunde Der osterreichische Foderalismus und seine historischen Grundlagen Wien 1969 S 5 19 George Phillips der grosse Kanonist des 19 Jahrhunderts In V Flieder Festschrift fur Franz Loidl zum 65 Geburtstag Band 1 Wien 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Wolfgang Rudiger Mell In memoriam Hans Lentze In Savigny Zeitschrift fur Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung Band 88 Jahrgang 1971 S 508 517 zusatzliche Bibliographie Helmuth Stradal Hans Lentze In Osterreichisches Archiv fur Kirchenrecht OAKR Band 21 Jahrgang 1970 S 201 207 Margarete Grandner Das Studium an der Rechts und Staatswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Wien 1945 1955 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Lentze im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Renate Graber Die Stille ist ein heiliges Luder Interview mit Alfred Komarek In Der Standard 14 15 16 August 2015 S 8 Normdaten Person GND 118727451 lobid OGND AKS LCCN nr97025185 VIAF 59688 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lentze HansKURZBESCHREIBUNG deutsch osterreichischer Geistlicher Rechtshistoriker Pramonstratenser Hochschullehrer an den Universitaten Innsbruck und WienGEBURTSDATUM 14 Marz 1909GEBURTSORT Luban SchlesienSTERBEDATUM 24 Marz 1970STERBEORT Wien 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