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Werner Ogris 9 Juli 1935 in Wien 13 Janner 2015 ebenda 1 war ein osterreichischer Rechtshistoriker Professor an der Universitat Wien und wirkliches Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Das Grab von Werner Ogris und seiner Ehefrau Eva geborene Scolik auf dem Zentralfriedhof Wien Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOgris Familie zog nach seiner Geburt nach Wels wo er 1954 die Matura ablegte Er studierte in Wien wo er das Studium der Rechtswissenschaften am 12 Dezember 1958 mit der Promotion abschloss Ab 1 April 1958 war Werner Ogris als wissenschaftliche Hilfskraft bei Hans Lentze am damaligen Institut fur osterreichische und deutsche Rechtsgeschichte an der juridischen Fakultat der Universitat Wien tatig Eine seiner ersten Arbeiten war ein Werk zum mittelalterlichen Leibrentenvertrag das 1961 publiziert wurde Werner Ogris erhielt dafur den Theodor Korner Preis Im gleichen Jahr wurde er zum Hochschulassistenten ernannt Einer seiner Lehrer und Forderer an der Fakultat war der damalige Dekan Heinrich Demelius Am 16 Februar 1962 erfolgte die Habilitation fur Deutsches Recht deutsche Rechtsgeschichte und Osterreichische Verfassungs und Verwaltungsgeschichte Werner Ogris wurde ab 1 Oktober 1962 an die Freie Universitat Berlin berufen Er war damals der jungste ordentliche Professor an einer deutschen Universitat Seine Vorlesung zur Verfassungs und Verwaltungsgeschichte von Brandenburg Preussen als erster Berliner Professor seit 1945 wurde auch ausserhalb der Universitat als aufsehenerregend beachtet Mit 1 August 1966 wurde Werner Ogris an die Wiener Universitat zuruck berufen Er ubernahm dort die zweite damals neu gegrundete Lehrkanzel fur Deutsches Recht und Osterreichische Verfassungs und Verwaltungsgeschichte Sein langjahriger Institutskollege wurde Rudolf Hoke Bis zu seiner Emeritierung 2003 blieb er uber 37 Jahre dem Institut fur Rechtsgeschichte an der Wiener juridischen Fakultat treu Seine Hauptvorlesungen aus Deutschem Privatrecht Osterreichischer und Europaischer Privatrechtsentwicklung seine Funktionen als Prufer bei Staats und seit 1981 Diplomprufungen sowie Rigorosen bezeichneten fur Generationen von Jusstudenten in Wien wesentliche Studienabschnitte Werner Ogris war von 1966 bis 1977 und von 1997 bis 2003 Vorstand des Instituts fur Rechtsgeschichte Fur das Studienjahr 1972 73 wurde er zum Dekan der juridischen Fakultat gewahlt 1992 war er Gastprofessor an der University of Kansas im Herbst 1996 an den Universitaten Tokyo und Kyoto 2004 wurde Werner Ogris Professor an der Rechtswissenschaftlichen Hochschule in Pressburg Bratislava Bratislavska Vysoka Skola Prava BVSP 2005 war er dort Dekan 1972 wurde er korrespondierendes 1975 wirkliches Mitglied der philosophisch historischen Klasse der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften An der Akademie war er Leiter der Kommission fur Rechtsgeschichte Osterreichs die aus der fruheren Kommission fur die Savigny Stiftung hervorgegangen war 1985 wurde er Auswartiges Mitglied der Sachsischen Akademie der Wissenschaften 1988 der Koniglich Niederlandischen Akademie der Wissenschaften Er war Mitglied der Vereinigung fur Verfassungsgeschichte Werner Ogris war von 1968 bis 1992 Herausgeber der Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung SZGer oder ZRG Er gab fur die Kommission fur Rechtsgeschichte Osterreichs der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften historische osterreichische Rechtsquellen heraus Die Fontes Rerum Austriacarum Dritte Abteilung Fontes iuris Gemeinsam mit Rudolf Hoke war Werner Ogris Mitveranstalter des 31 Deutschen Rechtshistorikertags in Wien im September 1996 Kernbereiche der wissenschaftlichen Arbeiten Werner Ogris waren die Privatrechtsgeschichte des Mittelalters und die osterreichische Verfassungs und Verwaltungsgeschichte Er hat ungefahr 140 Artikel fur das Handworterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte HRG verfasst Werner Ogris hat eine Reihe von Arbeiten uber rechtliche Zusammenhange im Leben bekannter Personlichkeiten wie Goethe Mozart Maria Theresia verfasst die teilweise unter dem Sammelbegriff Tatort Rechtsgeschichte allein dort 45 Aufsatze publiziert sind Werner Ogris betreute mit Wilhelm Brauneder Herbert Hofmeister und Thomas Olechowski drei Habilitationen daruber hinaus 15 Dissertationen Die Zahl der Dissertationen ist im Vergleich zur Zahl der rund elftausend Studenten die Werner Ogris in Vorlesungen Pflichtubungen Seminaren betreute oder zu prufen hatte gering weil nach alteren Studienordnungen das juridische Doktorat in Osterreich keine Dissertation sondern nur die Ablegung von mundlichen Prufungen Rigorosen erforderte Ogris war verheiratet und hatte zwei Sohne Auszeichnungen BearbeitenWerner Ogris hat mehrere akademische Ehrungen und Preise erhalten so 1993 Ehrendoktorate der Karls Universitat Prag und der Comenius Universitat Bratislava Er erhielt 1997 den Bruder Grimm Preis der Philipps Universitat Marburg 1998 wurde ihm die Ehrenmedaille der Universitat Prag zum Gedenken an die Grundung der Universitat am 7 April 1348 uberreicht und 2003 das Grosse Silberne Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 1952 2 Werke BearbeitenDas Schriftenverzeichnis von Werner Ogris enthalt weit uber 100 Titel Sie umfassen in der Werksammlung die anlasslich der Emeritierung herausgegeben wurde die S 809 831 Die folgenden Veroffentlichungen bezeichnen nur die Kerngebiete der Arbeiten von Werner Ogris Der mittelalterliche Leibrentenvertrag Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Privatrechts Wiener Rechtsgeschichtliche Arbeiten Band VI Wien Munchen 1961 Die Konventualenpfrunde im mittelalterlichen Kloster In Osterreichisches Archiv fur Kirchenrecht Jahrgang 1962 S 104 143 Der Entwicklungsgang der osterreichischen Privatrechtswissenschaft im 19 Jahrhundert Schriftenreihe der Juristischen Gesellschaft Berlin 1968 Die Wissenschaft des gemeinen romischen Rechts und das osterreichische allgemeine burgerliche Gesetzbuch In Helmut Coing Walter Wilhelm Wissenschaft und Kodifikation des Privatrechts im 19 Jahrhundert Band I Studien zur Rechtswissenschaft des neunzehnten Jahrhunderts Band 1 Frankfurt 1974 S 153 172 Die Rechtsentwicklung in Cisleithanien 1848 1918 In Adam Wandruszka Peter Urbanitsch Die Habsburgermonarchie 1848 1918 Band II Verwaltung und Rechtswesen Wien 1975 S 538 662 Periodisierungsprobleme der Rechtsgeschichte In Bericht uber den dreizehnten osterreichischen Historikertag in Klagenfurt veranstaltet vom Verband Osterreichischer Geschichtsvereine in der Zeit vom 18 bis 21 Mai 1976 Veroffentlichungen des Verbandes Osterreichischer Geschichtsvereine Band 21 Klagenfurt 1977 Recht und Staat bei Maria Theresia In Savigny Zeitschrift fur Rechtsgeschichte Band 98 Jahrgang 1981 S 1 29 Joseph II Staats und Rechtsreformen In Peter F Barton Im Zeichen der Toleranz Aufsatze zur Toleranzgesetzgebung des 18 Jahrhunderts in den Reichen Josephs II ihren Voraussetzungen und Folgen Studien und Texte zur Kirchengeschichte und Geschichte Zweite Reihe Band VIII Eigenverlag des Instituts fur protestantische Kirchengeschichte Wien 1981 S 109 151 Verbietet mir keine Zensur Goethe und die Pressefreiheit In Dieter Wilke Festschrift zum 125 jahrigen Bestehen der Juristischen Gesellschaft zu Berlin Berlin New York 1984 S 509 527 Zwischen Absolutismus und Rechtsstaat In Richard Georg Plaschka Grete Klingenstein u a Osterreich im Europa der Aufklarung Kontinuitat und Zasur in Europa zur Zeit Maria Theresias und Josephs II Internationales Symposion in Wien 20 23 Oktober 1980 Band I Wien 1985 S 365 376 1884 1984 Einhundert Jahre Rechtswissenschaften im Hause am Ring In Gunther Hamann Kurt Muhlberger Franz Skacel 100 Jahre Universitat am Ring Wissenschaft und Forschung an der Universitat Wien seit 1884 Schriftenreihe des Universitatsarchivs Universitat Wien Band 3 Wien 1986 S 43 64 Jacob Grimm und die Rechtsgeschichte In Jacob und Wilhelm Grimm Vortrage und Ansprachen in den Veranstaltungen der Akademie der Wissenschaften und der Georg August Universitat in Gottingen anlasslich der 200 Wiederkehr ihrer Geburtstage am 24 26 und 28 Juni 1985 in der Aula der Georg August Universitat in Gottingen Gottingen 1986 S 65 96 Gesetzgebung und Rechtswissenschaft um 1900 In Peter Berner Emil Brix Wolfgang Mantl Wien um 1900 Aufbruch in die Moderne Wien 1986 S 232 241 Friedrich der Grosse und das Recht In Oswald Hauser Friedrich der Grosse in seiner Zeit Neue Forschungen zur brandenburgisch preussischen Geschichte Band 8 Koln Wien 1987 S 47 92 Zur Geschichte der Grundherrschaft in Osterreich vom 17 bis zum 19 Jahrhundert In Les Communautes rurales V Europe occidentale et Amerique Synthese Generale Recueils de la Societe Jean Bodin pour l histoire comparative des institutions XLIV Bruxelles 1987 S 167 178 Zur Entwicklung des Versicherungsaufsichtsrechts und des Versicherungsvertragsrechts in Osterreich von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zum Ende der Monarchie In Wolfgang Rohrbach Versicherungsgeschichte Osterreichs Band II Die Ara des klassischen Versicherungswesens Wien 1988 Herausgegeben vom Verband der Versicherungsunternehmen Osterreichs S 1 152 Zur Geschichte und Bedeutung des osterreichischen Allgemeinen burgerlichen Gesetzbuches ABGB In Johan Erauw Boudewijn Bouckaert Hubert Bocken Helmut Gaus Marcel Storme Liber Memorialis Francois Laurent 1810 1887 Brussel 1989 S 373 394 Horitsuka Seijika toshiteno Goethe Goethe als Jurist und Staatsmann Ins Japanische ubersetzt von Akira Wani In Nichidokuhougaku 13 1989 S 54 67 Joseph von Sonnenfels und die Entwicklung des osterreichischen Strafrechts In Luigi Berlinguer La Leopoldina Criminalita e giustizia criminale nelle riforme del settecento Europeo X Milano 1990 S 459 482 Unter Mitarbeit von Gabriele Schneider Zur Geschichte des Zivilprozessrechts in Osterreich im 18 und 19 Jahrhundert In Universita degli studi di Perugia Consiglio nazionale delle Ricerche L Educazione Giuridica VI Modelli storici della procedura continentale Edizione scientifiche Italiane 1994 S 499 515 King for sale Der Wurzburger Vertrag zwischen Herzog Leopold V und Kaiser Heinrich VI uber die Auslieferung Konig Richards I vom 14 Februar 1193 In Karel Maly Ladislav Soukup Pocta prof JUDr Karlu Malemu DrSc k 65 narozeninam Praha Vydavatelstvi Karolinum Univerzita Karlova 1995 ISBN 80 7184 092 0 Vom Galgenberg zum Ringtheaterbrand Auf den Spuren von Recht und Kriminalitat in Wien Wien Koln Weimar 1997 ISBN 3 205 98611 3 Mozart im Familien und Erbrecht seiner Zeit Verlobnis Heirat Verlassenschaft Wien 1999 ISBN 3 205 99161 3 Gemeinsam mit Paul Oberhammer Introduzione Il regolamento generale della procedura giudiziaria del 1781 Ins Italienische ubersetzt von Cesare Andreolli und Francesco Ricci In Nicola Picardi Alessandro Giuliani Testi e documenti per la storia del processo IV Regolamento giudiziari di Giuseppe II 1781 Milano 1999 S XXIX LX Die Universitatsreform des Ministers Leo Graf Thun Hohenstein Festvortrag anlasslich des Rektorstages im Grossen Festsaal der Universitat Wien am 12 Marz 1999 Zum Gedenken an Hans Lentze 14 Marz 1909 24 Marz 1970 Wiener Universitatsreden Neue Folge Band 8 Wien 1999 ISBN 3 85114 503 8 Tatort Rechtsgeschichte Ereignisse aus der historia iuris als Ratsel dargestellt und mit Losungen versehen Mehrere Bande auch Studienunterlagen Wien 1994 ISBN 3 214 06091 0 Wien 1998 ISBN 3 214 06146 1 Wien 2001 ISBN 3 214 06166 6 und Arbeitsheft ISBN 3 214 06165 8 Darin beispielsweise Hochmut kommt vor dem Fall oder Ein Schlachten war s nicht eine Schlacht zu nennen Wie Habsburg nach Osterreich kam Tatort Rechtsgeschichte Fall 21 In Juristische Ausbildung und Praxis JAP 1996 97 S 201 202 Fall 266 267 Losung Ira principis mors est oder Nimmt einer die Frau seines Bruders so ist das Befleckung Sie sollen kinderlos bleiben Lev XX 21 Heinrich VIII und das Eherecht seiner Zeit Tatort Rechtsgeschichte Fall 22 In JAP 1996 97 S 263 265 Fall JAP 1997 98 S 66 67 Losung Chi non lavora non mangia oder Mir bleibt doch gar nichts erspart auf dieser Welt Das Attentat auf Kaiserin Elisabeth 1898 Tatort Rechtsgeschichte Fall 23 In JAP 1997 98 S 72 73 Fall 135 136 Losung Fiat iustitia et pereat mundus Die Affare Kohlhase 1532 40 Tatort Rechtsgeschichte Fall 24 In JAP 1997 98 S 133 134 Fall 199 200 Losung Joseph v Sonnenfels Grundsatze der Polizey Bibliothek des deutschen Staatsdenkens Band 12 Munchen 2003 ISBN 3 406 51021 3 Gemeinsam mit Thomas Olechowski Elemente europaischer Rechtskultur Prvky europskej pravnej kultury I und II Ucebne Texty Bratislavskej Vysokej Skoly Prava Bratislavska Visoka Skola Prava Wien Bratislava 2005 Deutsch mit slowakischer Ubersetzung Talion Rechtsgeschichtlich In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG Band VIII 2005 ISBN 978 3 16 149514 4 Sp 22 23 Die Zensur in der Ara Metternich In HUMANIORA Medizin Recht Geschichte Festschrift fur Adolf Laufs zum 70 Geburtstag Berlin Heidelberg New York 2006 ISBN 978 3 540 28439 0 S 243 256 Die Verlassenschaftsabhandlung nach W A Mozart In MOZART Experiment Aufklarung im Wien des ausgehenden 18 Jahrhunderts Essayband zur Mozart Ausstellung Herausgegeben von Herbert Lachmayer Da Ponte Institut Wien Ostfildern 2006 ISBN 978 3 7757 1689 5 S 831 842 Ubi sponsa ibi sponsalia W A Mozarts Eheschliessung mit Konstanze Weber am 4 August 1782 In Nova amp Varia Zeitschrift des Juristenverbandes Heft 3 Wien 2006 S 143 145 Gemeinsam mit Leopold Auer und Eva Ortlieb Hochstgerichte in Europa Bausteine fruhneuzeitlicher Rechtsordnungen Quellen und Forschungen zur hochsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich Band 53 Koln Wien 2007 ISBN 978 3 412 20035 0 Literatur BearbeitenThomas Olechowski Werner Ogris Elemente europaischer Rechtskultur Rechtshistorische Aufsatze aus den Jahren 1961 2003 Lebenslauf von Werner Ogris im Vorwort des Herausgebers Wien Koln Weimar 2003 ISBN 3 205 77101 X Osterreichische Akademie der Wissenschaften Zentrum fur Neuzeit und Zeitgeschichtsforschung ZNZ Seite des Obmanns der Kommission fur Rechtsgeschichte Osterreichs Gerhard Strejcek Olympier der Rechtsgeschichte In Wiener Zeitung 5 Juli 2015 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Werner Ogris im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Mitteilung des Instituts fur Rechts und Verfassungsgeschichte der Universitat Wien abgerufen 14 Janner 2015 Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 9 MB Normdaten Person GND 121042766 lobid OGND AKS LCCN no96025098 VIAF 237415533 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ogris WernerKURZBESCHREIBUNG osterreichischer RechtshistorikerGEBURTSDATUM 9 Juli 1935GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 13 Januar 2015STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Ogris amp oldid 235204108