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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Haegen Begriffsklarung aufgefuhrt Haegen Anm 1 deutsch Hagen ist eine franzosische Gemeinde mit 653 Einwohnern Stand 1 Januar 2020 im Departement Bas Rhin in der Region Grand Est bis 2015 Elsass Sie gehort zum Arrondissement Saverne und zum Kanton Saverne HaegenHaegen Frankreich Staat FrankreichRegion Grand EstDepartement Nr Bas Rhin 67 Arrondissement SaverneKanton SaverneGemeindeverband Pays de SaverneKoordinaten 48 43 N 7 20 O 48 714166666667 7 3391666666667 Koordinaten 48 43 N 7 20 OHohe 195 587 mFlache 20 32 km Einwohner 653 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 32 Einw km Postleitzahl 67700INSEE Code 67179Website WebprasenzBlick auf HaegenDie Nachbargemeinden sind Saverne und Gottenhouse im Nordosten und Thal Marmoutier und Reinhardsmunster im Sudosten Im Westen grenzt Haegen an die Region Lothringen Haegen ist zugleich einer der Grenzorte des alemannischen Dialektraums Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Wallfahrtsort 1 1 1 Vorgeschichte und geopolitische Faktoren 1 1 2 Entstehung der Wallfahrt in Hagen 1 2 Burgen Geroldseck 1 2 1 Mittelalter 1 3 Neuzeit 2 Bevolkerungsentwicklung 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWallfahrtsort Bearbeiten Das Dorf Haegen bleibt bis zum heutigen Tag ein dem heiligen Quirinus von Neuss gewidmeter Wallfahrtsort in der Nahe einer heilenden Quelle 1 Das dortige Gotteshaus ist ursprunglich eine Matthauskirche mit einem dem heiligen Quirinus gewidmeten Oratorium wo eine Statue des Heiligen zum Zweck der Wallfahrt steht In Urkunden des 12 Jahrhunderts galt die Pfarrkirche als Quirinuskirche Vorgeschichte und geopolitische Faktoren Bearbeiten Hagen hing im Weltlichen von dem Bistum Metz und im Geistlichen von der Abtei Maursmunster Marmoutier auf Franzosisch unter der Obhut des Strassburger Bischofs Im Ursprung der Hagener Sankt Quirinus Wallfahrt steht ein legendares Ereignis das das kleine Dorf mit der Geschichte von den zwei machtigen Bistumern Metz und Strassburg der Papstwahl von Leo IX und dem Wallfahrtsort von Neuss verbindet 1 Nach mehrmaligen verheerenden Branden oder Belagerungen musste 828 die Abtei Maursmunster und besonders die Abteikirche im Auftrag des Bischofs Drogo von Metz neu errichtet werden Bei der Kirchweihe wurde das Gotteshaus den heiligen Coelestis und Auctor unterstellt jeweils dem zweiten und dreizehnten Bischof von Metz und mit deren Reliquien beschenkt Die Abtei Maursmunster besass beiderseits der niedervogesischen Gipfel viele kleine Territorien als Stammlehen oder infolge von Schenkungen weltlicher Herren Dazu gehorte das extrem bewaldete Land mit der Einsiedelei Godelsadis zwischen den Quellflussen der Saar der roten und der weissen Saar im Norden des Donon Massivs in der Grafschaft Dagsburg das 966 vom Grafen Ludwig von Dagsburg der elsassischen Abtei geschenkt wurde 2 1049 kam Gepa die Schwester von Papst Leo IX von Rom zuruck wo sie der Kronung ihres Bruders beigewohnt hatte Leo IX hatte ihr die Reliquien des Tribuns und Martyrers Sankt Quirinus anvertraut damit sie sie in ihrem Kloster in Neuss aufbewahren konnte 3 Das Maultier das die Reliquien trug blieb aber an einem Platz stehen und wollte nicht weiter An dem Ort wurde eine Quirinus Kapelle errichtet und der Weiler Godelsadis bekam den Namen Saint Quirin Der Korper des Heiligen blieb im dagsburgischen Land wahrend Gepa allein mit dem Haupt des Martyrers weiter nach Neuss zog um seit dem 11 Jahrhundert die dortige Wallfahrt und die Reliquienprozession zu grunden Sie liess eine Nonne im Priorat Saint Quirin zuruck damit sie auf die Reliquien aufpassen konnten Nach ihrem Tod sandte die Abtei Maursmunster einen Monch zum Priorat aber der tief im Wald abgelegene Mittelgebirgsort schreckte ihn ab ohne regelmassige Versorgung langer an diesem vom Elsass schwer erreichbaren Wallfahrtsort zu verweilen Er verliess das Priorat mit den Reliquien und kehrte nach Maursmunster zuruck Als Seuchen und Epidemien ausbrachen glaubten die Einheimischen dies ginge auf den Verlust der Reliquien zuruck Sie wandten sich an den Grafen von Dagsburg der sich entschied das Priorat so zu beschenken um das Leben der fur die Verwaltung der Wallfahrt verantwortlichen Bruder zu erleichtern Dies geschah unter der Bedingung dass die Reliquien nach Saint Quirin zuruckkommen wurden 1 Entstehung der Wallfahrt in Hagen Bearbeiten Der Abt von Maursmunster raumte ein dass die Reliquien von Quirinus nicht in der Abteikirche bleiben mussten weil sie vielleicht die dortige Verehrung der heiligen Coelestis und Auctor in den Hintergrund treten lassen konnten Es wurde daraufhin entschieden die Quirinusreliquien in der Pfarrkirche von Hagen aufzubewahren 1 Doch als der Graf von Dagsburg sich verpflichtete den Wallfahrtsort von Saint Quirin besser zu organisieren und finanziell zu unterstutzen willigte der Abt in eine Ruckkehr der heiligen Uberreste nach Saint Quirin ein Wahrend der offiziellen Zeremonie fur die Reliquientranslation brach eine Quelle an der Stelle hervor wo man den Schrein hingestellt hat 4 Dieses Wunder liess eine Wallfahrt im Rahmen der heilenden Quelle entstehen Ein Oratorium wurde uber der Quelle errichtet und ein Altar in der Pfarrkirche aufgestellt In beiden Gebauden steht eine Statue des Heiligen Am Gedenktag des Quirinus kamen nach und nach immer mehr Pilger aus dem oberrheinischen Raum Rheinland Baden Elsass Ost Lothringen nach Hagen 1 Es ist schriftlich nicht belegt ob Hagen einen Teil von den Reliquien bekam oder ob sich die Wallfahrt nur auf die wunderwirkende Quelle einschrankte Dagegen steht es fest dass die Pfarrkirche durch die Schenkung des Maursmunsterer Benediktiners und Pfarrers von Saint Quirin Dom Edmond Herb die zweite Phalanx des Daumens im Jahre 1782 erhielt 1 Quirinus gehort zu den Thaumaturgen und sollte besonders Skrofulosen heilen aber auch die Pest und andere Geschwulstformen Dabei bleibt unklar ob nicht eine Verwechslung mit dem Quirinus von Tegernsee vorliegt 1 Letzterer sollte allein die Skrofulosen heilen konnen 5 Der Wuntertater Quirinus von Neuss war seinerseits auch fur den Schutz der Pferde bekannt 5 Burgen Geroldseck Bearbeiten nbsp Gross Geroldseck nbsp Klein GeroldseckIn der Gemarkung von Haegen liegen zwei mittelalterliche Burgen heute Ruinen 6 Gross Geroldseck franzosisch Chateau du Grand Geroldseck aus dem 12 Jahrhundert und Klein Geroldseck franzosisch Chateau du Petit Geroldseck aus dem 14 Jahrhundert nbsp Karte der Herrschaft von Geroldseck Beide Burgen wurden zum Schutz der Mark von Maursmunster mit ihrer reichsunmittelbaren Abtei errichtet Die Herren von Geroldseck dienten anfangs als Burg und Klostervogt im Namen des hiesigen Landesherrn des Bischofs von Metz Die Herrschaft von Geroldseck genannt am Wasichen um sie vom Familienzweig von Hohengeroldseck in der Ortenau zu unterscheiden bestand aus dreizehn Dorfern bzw Weilern und den zwei genannten Burgen wo sich die verschiedenen Familienmitglieder aufhielten Der Kleinadel von Geroldseck erlosch am Ende des 14 Jahrhunderts als Vollmar ohne mannlichen Nachkommen verstarb Aus den verschiedenen Zweigen ist Johann von Geroldseck zu nennen der die Herrschaft von Steinzel heute Niederstinzel im Departement Moselle erwarb Die dortige Burgruine heisst ebenfalls Burg Geroldseck oder Geroldseck sur Sarre Die Herrschaft von Geroldseck kam in die Hande sukzessiver niederelsassischer Adelshauser Wangen Rappoltstein Landsberg Mittelalter Bearbeiten Die Burgen Geroldseck gehorten zur Herrschaft Ochsenstein 7 Als die Familie derer von Ochsenstein im Mannesstamm mit Georg von Ochsenstein 1485 ausstarb gelangte das Erbe uber dessen Schwester an die Grafen von Zweibrucken Bitsch Vor ihrer endgultigen Belagerung und der darauffolgenden Zerstorung beherbergte die Burg Gross Geroldseck Raubritter 8 die besonders gegen die Metzer und lothringischen Landesherren gewutet haben Neuzeit Bearbeiten 1570 kam es zu einem weiteren Erbfall der die Burgen Geroldseck zur Grafschaft Hanau Lichtenberg brachte Graf Jakob von Zweibrucken Bitsch 1510 1570 und sein schon 1540 verstorbener Bruder Simon V Wecker hinterliessen nur jeweils eine Tochter als Erbin Die Tochter des Grafen Jakob Margarethe 1540 1569 war mit Philipp V von Hanau Lichtenberg 1541 1599 verheiratet Zu dem sich aus dieser Konstellation ergebenden Erbe zahlte auch die Herrschaft Ochsenstein In der Verwaltungsstruktur der Grafschaft Hanau Lichtenberg wurden die Burgen Geroldseck dem Amt Westhofen zugeschlagen 9 Philipp V von Hanau Lichtenberg fuhrte in den ererbten Gebieten sofort die Reformation durch die wie sein ubriges Herrschaftsgebiet nun lutherisch wurden Mit der Reunionspolitik Frankreichs unter Konig Ludwig XIV kamen das Amt Westhofen und die Burgen Geroldseck unter franzosische Oberhoheit Im 18 Jahrhundert gehorten sie dann nicht mehr zum Amt Westhofen 10 das nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen Johann Reinhard III 1736 an den Sohn seiner einzigen Tochter Charlotte den Erbprinzen und spateren Landgrafen Ludwig IX von Hessen Darmstadt fiel Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2012 2017493 502 512 511 569 627 636 657 677Literatur BearbeitenFriedrich Knopp Territorialbestand der Grafschaft Hanau Lichtenberg hessen darmstadtischen Anteils maschinenschriftlich Darmstadt 1962 Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Signatur N 282 6 Alfred Matt Bailliages prevote et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg du Comte de Hanau Lichtenberg du Landgraviat de Hesse Darmstadt In Societe d Histoire et d Archaeologie de Saverne et Environs Hrsg Cinquieme centenaire de la creation du Comte de Hanau Lichtenberg 1480 1980 Pays d Alsace 111 112 2 3 1980 S 7 9 Le Patrimoine des Communes du Bas Rhin Flohic Editions Band 1 Charenton le Pont 1999 ISBN 2 84234 055 8 S 640 645 Siehe auch BearbeitenListe der Monuments historiques in HaegenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Haegen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Zur Aussprache Das e in Haegen ist ein Dehnungs e Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Christelle Kalck Le pelerinage de Saint Quirin a Haegen Histoire et legende Pays d Alsace Nr 206 S 3 9 Christelle Kalck Les relations entre l abbaye de Marmoutier et le prieure lorrain de Saint Quirin au XVIIIe siecle Zeitschrift Pays d Alsace Nr 200 201 Felix Sigrist L abbaye de Marmoutier Bd 1 SHASE zu Deutsch Verein fur Geschichte und Altertumskunde des Kreises Zabern 2000 S 102 Alphonse Wollbrett Le culte de saint Quirin a Haegen Art populaire d Alsace S 53 61 a b Louis Reau Iconographie des saints Heft Nr 3 Iconographie de l art chretien Paris 1959 S 1131 Paul Stintzi Chateaux et ruines d Alsace editions Alsatia Colmar Paris 1948 S 129 130 Abbild Rothmuller Knopp S 17 Stintzi S 130 Eine Infotafel vor Ort erwahnt auch die Periode der Raubritter Knopp S 17 Matt S 9 Knopp S 17 Gemeinden im Arrondissement Saverne Adamswiller Alteckendorf Altenheim Altwiller Asswiller Baerendorf Berg Berstett Bettwiller Bischholtz Bissert Bosselshausen Bossendorf Bouxwiller Burbach Bust Buswiller Butten Dehlingen Dettwiller Diedendorf Diemeringen Dimbsthal Dingsheim Domfessel Dossenheim Kochersberg Dossenheim sur Zinsel Drulingen Duntzenheim Durningen Durstel Eckartswiller Erckartswiller Ernolsheim les Saverne Eschbourg Eschwiller Ettendorf Eywiller Fessenheim le Bas Friedolsheim Frohmuhl Furchhausen Furdenheim Geiswiller Zœbersdorf Gœrlingen Gottenhouse Gottesheim Gougenheim Grassendorf Griesheim sur Souffel Gungwiller Haegen Handschuheim Harskirchen Hattmatt Hengwiller Herbitzheim Hinsbourg Hinsingen Hirschland Hochfelden Hohfrankenheim Hurtigheim Ingenheim Ingwiller Issenhausen Ittenheim Keskastel Kienheim Kirrberg Kirrwiller Kleingœft Kuttolsheim Landersheim La Petite Pierre Lichtenberg Littenheim Lixhausen Lochwiller Lohr Lorentzen Lupstein Mackwiller Maennolsheim Marmoutier Melsheim Menchhoffen Minversheim Monswiller Mulhausen Mutzenhouse 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