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Die Horre Zone ist eine geologische Einheit im ostlichen Rheinischen Schiefergebirge und gleichzeitig in Mittelhessen die nach dem Hohenzug Horre im Gladenbacher Bergland benannt ist unterhalb dessen ihr Zentrum liegt Sie zieht sich vom Suden des Hohen Westerwaldes nach Nordosten bis zum Wollenberg wo sie auf die Wetschaft Senke und auf die geologische Frankenberger Bucht trifft Die Horre Zone wird in einen nordlich vorgelagerten Streifen von oft klippenbildenden Quarziten begleitet der im weiteren Sinne ebenfalls zur Horre Zone gezahlt wird Die Horre in der geologischen Karte des sudostlichen Rheinischen Schiefergebirges Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Lage 2 1 Grenzverlauf 3 Erforschungsgeschichte 4 Gesteine der Horre Zone 5 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenGeologisch stellt die Horre Zone den sudwestlichsten Auslaufer der nur wenige Kilometer breiten Horre Gommern Zone dar die sich von der Horre ausgehend nach Nordosten uber Kellerwald und Harz etwa 300 km bis in den Raum Magdeburg erstreckt Ahnliche Gesteine wie in der Horre kommen auch in den anderen Teilen der Horre Gommern Zone vor und unterscheiden sich ebenfalls stark von den sie umgebenden Gesteinen 1 2 Die Besonderheit der Horre Zone liegt in einer von den nordlich und sudlich angrenzenden und gleich alten geologischen Einheiten stark abweichenden Schichtenfolge Sie ist deshalb schon seit der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Gegenstand der geologischen Forschung gewesen Lage BearbeitenDas Kerngebiet der Horre Zone liegt unmittelbar unterhalb des Hohenschwerpunktes der Horre im Lahn Dill Kreis Von dort aus tritt sie nach Nordosten uber die Aar und verlauft zunachst bis zur unteren Siegbach Schleife zwischen Siegbach Ubernthal und Bischoffen von wo aus der Westen der Zollbuche in nordostliche Richtungen nach Weidenhausen unterquert wird Sie verschmalert sich fur einen kurzen nach Osten gerichteten Abschnitt um weiter in nordostliche Richtungen uber Gladenbach und dessen ostliche Ortsteile schliesslich die ostlichen Damshauser Kuppen zu erreichen und unterqueren bis die Horre Zone nach der Unterquerung der Lahn zwischen Caldern und Sterzhausen an den Flanken des Wollenbergs auf die Frankenberger Bucht stosst wo sie von den Randstorungen des Schiefergebirges abgeschnitten wird Ostlich der Damshauser Kuppen und sudlich des Wollenbergs liegen auf dem Nordosten der Horre Zone auch das Zentrum und der Norden der Elnhausen Michelbacher Senke nebst ostlicher Nahtstelle zum Marburger Rucken mit den Marburger Ortsteilen Elnhausen Dagobertshausen Wehrshausen und Michelbach Sudwestlich ihres Kerngebietes tritt die Horre Zone uber die Dill in den Dillwesterwald und reicht zunachst bis zum Tal des Ulmbachs zwischen Beilstein und Holzhausen beide Gemeinde Greifenstein im Oberwesterwald wo die Gesteine der Horre Zone durch den Basalt des Hohen Westerwaldes unterbrochen werden Indes reicht ein inselartiger Fernauslaufer der Horre Zone noch weiter sudwestlich bis Mengerskirchen Probbach im Landkreis Limburg Weilburg 3 Ebenfalls vollkommen getrennt vom mehr oder weniger geschlossenen Verbreitungsgebiet der Horre Gesteine ist ein Aufschluss von Quarzit an der Lahn in der Nahe von Dietkirchen Die Zugehorigkeit zur Horre wurde erst 1997 nachgewiesen 4 Grenzverlauf Bearbeiten Die Horre Zone unterquert von Sudwesten nach Nordosten gesehen folgende Naturraume Oberwesterwald Oberwesterwalder Kuppenland nur inselartiger Auslaufer der Horre Zone Dillwesterwald Gladenbacher Bergland Horre Zollbuche Salzbodetal Elnhausen Michelbacher Senke Damshauser Kuppen Oberes LahntalIm aussersten Nordosten wird uberdies der Ostrand des Marburger Ruckens gestreift und der Wollenberg erreicht sowie an dessen Randern die Wetschaft Senke beruhrt die jeweils den naturraumlichen Westerwald verlassen Die folgende Ortsliste soll vor allem Aufschluss uber den exakteren Grenzverlauf der Horre Zone geben fur die Orte selber ist die geologische Einordnung nur mittelbar von Bedeutung Im Folgenden werden die auf der Horre Zone gelegenen Gemeinden von Sudwesten nach Nordosten geordnet aufgelistet Die Orte beschreiben den Verlauf dieser nur wenige Kilometer breiten Zone der ohne Spezialkarten kaum einzugrenzen ist Hinter dem Gemeindenamen steht in Klammern je eine Beschreibung der Lage der betroffenen Gemeindegebiete relativ zur Gemeindegemarkung wahrend hinter den Ortsteilen dann gegebenenfalls in Klammern eine Beschreibung der Lage des Ortsteils relativ zur Horre Zone folgt sofern eine Randlage vorliegt Unter Exklave ist im Folgenden der durch den Basalt des Westerwaldes vom Rest der Horre Zone abgetrennte Sudwestteil gemeint 2 5 Landkreis Limburg Weilburg Mengerskirchen nur Exklave ausserster Osten der Gemarkung Gebiet zwischen Winkels Nordwestrand und Probbach bzw Dillhausen je Sudostrand Lohnberg nur Exklave ausserster Norden Obershausen inc Johannisburg Greifenstein Exklave westlicher Suden Sudwesten der Kern Horre zentral bis zum Nordosten Nenderoth in der Exklave Rodenroth Sudwestende Beilstein Nordwestrand Holzhausen Sudostrand Elgershausen Greifenstein Nordwestrand Sinn Osten der Gemarkung Edingen und Sinn je Nordwestrand Ehringshausen nur Randgebiete im Nordwesten Dreisbach Sudostrand Mittenaar Sudosthalfte Ballersbach und Bicken je Nordostrand sowie Offenbach Hohenahr ausserster Nordosten Altenkirchen Sudostrand sowie Ahrd Siegbach nur minimale Anteile im ostlichen Suden Bischoffen Westhalfte Bischoffen Niederweidbach Sudostrand und Oberweidbach Landkreis Marburg Biedenkopf Bad Endbach nur der ausserste Sudosten der Gemarkung Gladenbach ausserster Sudwesten sowie Osten der Gemarkung Weidenhausen und Erdhausen je Nordostrand Gladenbach Mornshausen Ruchenbach Friebertshausen Sudostrand Frohnhausen Sinkershausen Weitershausen Dautphetal nur Randbereiche im sudlichen Osten Weimar Nesselbrunn und Weiershausen Marburg nordlicherer Westen Hermershausen Sudostrand Dilschhausen Elnhausen Wehrshausen Sudostrand Dagobertshausen und Michelbach Sudostrand Lahntal zentraler Teil der Gemeindegemarkung Caldern Nordwestrand Sterzhausen Sudostrand Wetter nur Randbereiche im aussersten Suden Erforschungsgeschichte BearbeitenSchon fruh wurde die Ahnlichkeit der Horre Gesteine mit denen des Kellerwaldes und des Harzes erkannt So verglich G Wurttemberger 1865 die Gesteine von Horre und Harz mit seinem Arbeitsgebiet im Kellerwald und hob ihre Ahnlichkeit hervor 6 Die weitere Forschungsarbeit fand vor allem im Harz statt wo die Gesteine 1877 in das Unterkarbon gestellt wurden Diese Einstufung wurde 1889 von August Denckmann in Frage gestellt er stufte wegen des Vorkommens von Schichten des Silurs zusammen mit diesen Gesteinen die ganze Folge in das Silur ein Aufgrund seines Einflusses als koniglich preussischer Landesgeologe setzte sich diese Auffassung bis in die 1920er Jahre durch bis aufgrund der Bestimmung von Pflanzenfossilien die Einstufung in das Karbon nicht mehr anzuzweifeln war Auch die Horre Zone wurde von den Bearbeitern dieser Zeit so etwa von Johannes Ahlburg der die ersten geologischen Kartierarbeiten in der Lahnmulde durchfuhrte oder Wilhelm Kegel dem Bearbeiter der Geologie der Dillmulde in das Silur gestellt und als langgestreckter Sattel angesehen Gesteine der Horre Zone BearbeitenDie Sedimente der Horre Zone des Oberdevon und Unterkarbon weichen deutlich von denen der benachbarten Lahn sudostlich und Dillmulde nordwestlich ab Zentral uber den Kamm der Horre in Richtung Nordosten geht ein Streifen aus Kieselkalkstein Kieselschiefern und Schwarzschiefer der nach Sudosten in geringerem Umfange auch nach Nordwesten von einem Streifen aus Tonschiefer Sandstein Grauwacke Quarziten und Kalksteinen flankiert wird Den Hohenzug der Zollbuche quert die Horre Zone vor allem mit Tonschiefern Grauwacken Konglomeraten und Kalkstein die ostlichen Damshauser Kuppen dagegen mit einem deutlich hoherem Anteil an Kieselschiefern und etwas geringerem an Konglomeraten Die Auslaufer sudwestlich der Dill ahneln geologisch denen der Kernzone jedoch ist der mittige Bereich dort im Vergleich zur Flankierung deutlich schmaler 3 2 Einzelnachweise Bearbeiten Hartmut Jager Sedimentologie und Biostratigraphie der unterkarbonischen Quarzitfolge der Horre Gommern Zone im Rhenoherzynikum Hrsg TU Darmstadt 2000 Dissertation Online Version a b c Karte der geologischen Strukturraume im Umweltatlas Hessen a b Geologische Karte Hessens Hessisches Landesamt fur Naturschutz Umwelt und Geologie PDF 14 1 MB F Wierich A Vogt Zur Verbreitung Biostratigraphie und Petrographie unterkarbonischer Sandsteine des Horre Gommern Zuges im ostlichen Rhenoherzynikum In Geologica et Palaeontologica Band 31 Marburg 1997 S 97 142 Kartendienst Schutzgebiete des BfN Memento des Originals vom 19 Dezember 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bfn de G Wurttemberger Der Kulm oder die untere Steinkohlenformation in Hessen In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geologie und Palaontologie Stuttgart 1865 S 530 575 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horre Zone amp oldid 226504052