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Gustav Bogislav von Munchow 10 September 1686 in Kosemuhl Pommern 20 Juni 1766 in Berlin war ein koniglich preussischer General Munchow gehorte schon in der Kronprinzenzeit zu den freundschaftlichen Beratern Friedrichs II In den ersten Jahren der Regierung Friedrichs erwarb er nicht nur als Truppenfuhrer und diplomatischer Vertrauter sondern auch bei der Verbesserung des preussischen Lazarettwesens Verdienste Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Jugend 1 2 Offizier in Preussen unter Friedrich I und dem Soldatenkonig 1 3 Vertrauter und General Friedrichs II 1 4 Pfrunden und Ehrungen 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Jugend Bearbeiten Gustav von Munchow war der Sohn von Bernhard Christian und Clara Erdmuthe von Munchow einer geborenen von Wobeser und verwitweten von Ramel Der Vater war Herr auf Kosemuhl in jungen Jahren kurbrandenburgischer Kornett und als sich dort Kronprinz Friedrich in den Jahren 1732 bis 1733 in Gefangenschaft befand Kammerprasident in Kustrin Im Jahr 1701 trat Gustav von Munchow als Junker in das hessen kasselische Regiment des Erbprinzen Friedrich ein der Schwiegersohn des preussischen Konigs Friedrich I war Im Jahr darauf bestimmte ihn der Erbprinz zu seinem Kammerjunker Offizier in Preussen unter Friedrich I und dem Soldatenkonig Bearbeiten Im Jahre 1703 wechselte Munchow in dessen preussisches Infanterie Regiment Erbprinz von Hessen Mit der Beforderung zum Sekondeleutnant im Jahre 1707 trat er in das Regiment Markgraf Albrecht uber Im Spanischen Erbfolgekrieg kampfte er im preussischen Kontingent auf kaiserlicher Seite in den Schlachten bei Malplaquet und Ramillies Seit 1710 Stabskapitan nahm er 1715 im Grossen Nordischen Krieg an der Belagerung Stralsunds teil Im September 1715 erhielt er als Kapitan eine Kompanie und wurde im Oktober 1717 Major Seit 1724 Oberstleutnant kommandierte er ab Februar 1728 das Regiment Kalckstein Im Mai 1735 beforderte Konig Friedrich Wilhelm I Munchow zum Oberst Vertrauter und General Friedrichs II Bearbeiten Friedrich II hatte seit den Kustriner Jahren in das freundschaftliche Verhaltnis zu Bernhard von Munchow seinem damaligen Vorgesetzten Quartierwirt und Wohltater auch dessen Familie mit dem Sohn Gustav einbezogen 1 Kurz nach seiner Thronbesteigung verlieh er ihm am 1 Juni 1740 die Stelle des Chefs im neu aufgestellten Regiment Munchow Am 7 Juni 1740 sandte Friedrich den Oberst Munchow mit der Nachricht vom Thronwechsel zu Kaiser Karl VI nach Wien In Anbetracht des gespannten Verhaltnisses zum Wiener Hof standen keine Verhandlungen an und Munchow reiste wahrscheinlich im Unterschied zu den Gesandten nach London und Paris ohne besondere Instruktionen Als der wegen der diplomatischen Aktivitat Preussens unruhig gewordene kaiserliche Hof im August 1740 in Berlin Erkundungen durch den Gesandten Graf Batthyany einziehen wollte gewann Munchows Mission insofern Bedeutung als sie Friedrich den Anlass gab Batthyany mit der gleichen kalten Herablassung zu empfangen wie sie Munchow drei Wochen zuvor in Wien erlebt hatte 2 Im wenig spater beginnenden Ersten Schlesischen Krieg ubernahm Munchow im Mai 1741 die Oberaufsicht uber die nach der Schlacht bei Mollwitz im neutralen Breslau eingerichteten preussischen Lazarette Sie befanden sich bis dahin in einem vernachlassigten und ungeordnetem Zustand Munchows bedeutendste Verbesserung war auf Anordnung des Konigs die getrennte Behandlung und Versorgung von Kranken und Verwundeten wodurch die Ansteckungsgefahr entscheidend verringert wurde 3 Friedrich verlieh Munchow fur seine Erfolge im Juli 1742 den Orden Pour le Merite und ernannte ihn im September 1742 zum Generalmajor Wahrend des Zweiten Schlesischen Kriegs nahm Munchow an den Belagerungen von Prag im September 1744 und Cosel und an der Schlacht bei Hohenfriedberg teil Dort hielt er auf dem linken Flugel des ersten Treffens mit den Regimentern Borcke Blankensee und Bevern gegen eine Ubermacht die Stellung bis die Attacke der Bayreuth Dragoner die Schlacht zugunsten Preussens entschied Dafur beforderte Friedrich ihn am 15 Juli 1745 zum Generalleutnant Fur seinen Einsatz in der Schlacht bei Kesselsdorf verlieh ihm der Konig im Dezember 1745 den Schwarzen Adlerorden Im August 1747 wurde er Gouverneur von Spandau Zu Beginn des Siebenjahrigen Krieges setzte ihn Friedrich II im August 1756 ad interim als Kommandanten der Festung Glogau ein Munchow ubte die Funktion bis zum Januar 1758 aus Er starb 1766 in Berlin und wurde in der Garnisonkirche beigesetzt Pfrunden und Ehrungen Bearbeiten Am 20 April 1720 exspektiviert wurde er am 7 April 1728 Ritter des Johanniterordens Er wurde der Komturei Lagow zugewiesen die er 1765 als wirklicher Komtur erhielt aber wegen seines hohen Alters an den Oberstleutnant Friedrich Wilhelm von Pannewitz abtrat Friedrich II stattete ihn im ersten Jahr seiner Regierung im Oktober 1740 mit einer Stelle als Domherr am Dom zu Magdeburg 4 und im Februar 1746 zum Dank fur getreue und gute Dienste mit der Stelle des Drosten zu Cranenburg und Duffel aus 5 Im Jahre 1752 bekam er die Domdechantenstelle im Stift von Sankt Sebastian in Magdeburg Neben den Namen anderer dem Konig verbunden gewesener Zeitgenossen steht auch der Munchows auf dem Sockel des Reiterstandbilds Friedrichs des Grossen in Berlin Familie BearbeitenGustav von Munchow war zweimal verheiratet Mit Antoinette Philippine von Borstell 20 Februar 1701 5 September 1730 in Berlin hatte er einen Sohn und zwei Tochter Den Sohn Friedrich Wilhelm 1741 bestimmte Munchow zum Verdruss Friedrichs II nicht zum Offizier Er wurde Kanzler des Johanniterordens 6 Die Tochter Antoinette Katharina 24 August 1730 heiratete Ludwig Clamor de la Chevallerie 1720 1782 wirklicher Geheimer Rat und Kriegssekretar Sohn des Generalleutnants Ernst August de la Chevallerie von la Motte 1688 1758 Die zweite Tochter Wilhelmine Dorothea heiratete Alexander Christoph von Munchow 1726 1806 Herr auf Zulchow Seine zweite Frau wurde am 14 Juni 1732 Sophie Elenore von Schwerin 13 April 1706 in Rehberg 16 Juli 1769 in Berlin beigesetzt in der Berliner Garnisonkirche Sie war die Schwester des Generals Philipp Bogislav von Schwerin Diese Ehe blieb ohne Kinder Literatur BearbeitenJulius Mebes Beitrage zur Geschichte des Brandenburgisch Preussischen Staates Band 1 Luderitz Berlin 1861 S 397 Textarchiv Internet Archive Anton Balthasar Konig Gustav Bogislav von Munchow In Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen welche sich in Preussischen Diensten beruhmt gemacht haben Band 3 Arnold Wever Berlin 1790 S 73 Gustav Bogislav von Munchow bei Wikisource PDF Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 1 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1937 DNB 367632764 S 258 259 Nr 301 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Hauser Vierter Jahrgang Justus Perthes Gotha 1903 S 601Einzelnachweise Bearbeiten Zum familiaren Verhaltnis Friedrichs mit Bernhard von Munchow siehe Eduard Vehse Preussische Hofgeschichten Neu herausgegeben von Heinrich Conrad Georg Muller Munchen 1913 Band II S 248f und Reinhold Koser Geschichte Friedrichs des Grossen Erster Band Cotta Stuttgart und Berlin 1912 S 68 zu Gustav von Munchow dort S 209 Dazu Koser Geschichte Friedrichs des Grossen Erster Band Cotta Stuttgart und Berlin 1912 S 231f Das Instruktionsschreiben Friedrichs vom 3 Juli 1741 an Munchow in Breslau ist wiedergegeben bei Priesdorff siehe Literatur S 259 Europaisches genealogisches Handbuch 1754 S 196 Die Worte Friedrichs an Munchow sind wiedergegeben bei Priesdorff siehe Literatur S 258 Der entsprechende Ausschnitt aus einem Brief des Konigs an Munchow vom 28 Juni 1747 ist abgedruckt bei Priesdorff siehe Literatur S 258 Normdaten Person GND 1206274689 lobid OGND AKS VIAF 5795158430392706260009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Munchow Gustav Bogislav vonALTERNATIVNAMEN Munchow Gustav Bogislaus vonKURZBESCHREIBUNG preussischer General Vertrauter Friedrichs II GEBURTSDATUM 10 September 1686GEBURTSORT Kosemuhl PommernSTERBEDATUM 20 Juni 1766STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Bogislav von Munchow amp oldid 237854363