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Die Steinigen Acker waren und sind ein Kennzeichen der Schwabischen Alb Steinacker fruher immer muhsame HandarbeitKornbuhl Panorama Steinacker Steinriegel HeckenDer Boden uber dem Kalkstein meist Weisser Jura ist karg Die Bodenbildung uber Kalksteinfels ist ein langsamer Prozess Klimafaktoren auf der Alb haben fur Ackerbau geeignete Boden in den zuruckliegenden 24 Millionen Jahren Jungtertiar und Pleistozan immer wieder flachenhaft abgetragen Ertragreiche Boden nahrstoffreiche Lockersedimente und Kolluvien sammelten sich in tieferen Abschnitten des Albreliefs in Mulden Trockentalern und Flussauen Mit dem Bevolkerungswachstum im Spatmittelalter wurden weitere Walder gerodet und auch ertragsarmere Flachen zu Ackerland gemacht Auf den Ackern insbesondere den Hochflachen kommen vom anstehenden Fels abgesplitterte Kalksteine immer wieder an die Oberflache Das Phanomen tritt heutzutage verstarkt auf wenn mit Stahl und Technik tiefgrundiger gepflugt wird Auch haufige Frostwechsel bringen Steine durch Auffrieren und Frosthub immer wieder an die Oberflache In vorindustrieller Zeit waren ohne Steinlese und muhsame Handarbeit ausreichende Feldertrage kaum moglich Mit der Modernisierung der Landwirtschaft seit dem 18 Jahrhundert insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg wurde grenzwertig ertragreicher Ackerbau aufgegeben Auf den uber Jahrhunderte aufgehauften oder zu Riegeln gereihten Lesesteinen wuchsen zunachst Pionierpflanzen spater sammelte sich so viel Erdreich an dass sich die vielfaltige Vegetation zu Hecken entwickelte Im Zuge der Flurbereinigung und der technisierten Grossflachenbewirtschaftung wurden Hecken meist planiert Hinderliche Steine werden heute meist entsorgt Auf geneigten oder nicht intensiv bewirtschaften Flachen sind Hecken noch heute vereinzelt zu beobachten Die noch nicht abgegangenen Steinriegel und Hecken werden heute als bedeutende Biotope angesehen als artenreiche Ruckzugsgebiete fur Kleingetier In Einzelfallen sind sie naturschutzrechtlich geschutzt Inhaltsverzeichnis 1 Klima Relief und Vegetation 2 Demographische Entwicklungen in Sudwestdeutschland 3 Dreifelderwirtschaft 4 Steinlese 5 Steinacker 6 Technisierter Landbau und Flurbereinigung 7 Artenvielfalt 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseKlima Relief und Vegetation Bearbeiten nbsp Steinacker auf dem Heufeld unterhalb des KornbuhlsAn der Bodenbildung sind immer die Faktoren Ausgangsgestein Klima Gravitation und Relief Geologie Vegetation und Lebewesen langzeitig wirkende Bodenerosion und Verwitterungsprozesse beteiligt Auf dem Ausgangsgestein Kalkstein Kalksteinschichten sind in Sudwestdeutschland vorherrschend auf der Schwabischen Alb der Frankischen Alb und den Muschelkalkgebieten zwischen der Schwarzwalder Wutach und dem Main hat sich im spaten Pleistozan nach der letzten Eiszeit Boden neu aber extrem langsam entwickelt nbsp Heufeld Rendzina oft karg und sehr flachgrundigAuf der Ostalb und der so genannten Flachenalb dem sudlich der so genannten Klifflinie liegenden Albteil ist die Vielfalt der Boden grosser von flachgrundig grenzwertig bis tiefgrundig fruchtbar Auf einem Grossteil der Nordostalb sind die Weissjura Gesteine Kieselkalke zum Teil umgelagert und zu Feuersteinlehm verwittert Die Flachenalb ist zum Teil noch von Suden her vom Schutt der tertiaren Molasse und in ihrem ostlichen Teil von Loss uberdeckt 1 Auf gelosten Kalksteinbrocken oder kalkigem Festgestein liegen Boden auf denen entweder Straucher Wald und Graser gedeihen oder muhselig ackerbauliche Ertrage erzielt werden Hier dominieren Rendzina Boden Rendzina bedeutet im Polnischen Rauschen der Steine am Pflug ein charakteristisches Gerausch das bei der Bearbeitung der nur gering machtigen humosen Boden auf Kalksteinen entsteht 2 Auf Kuppen Hochflachen und steilen Hangpartien sind diese Boden meistens besonders flachgrundig Wo Denudation Reliefveranderungen vor allem durch niederschlagsbedingte Abtragung Boden in Taler geschwemmt hat in Taler die heute haufig aufgrund tiefgrundiger Verkarstung zu Trockentalern wurden bildeten sind Kolluvien Das sind nahrstoffreiche Boden Ansammlungen Lockersedimente die grossere Machtigkeit haben konnen sofern sie nicht von Gewassern fortgeschwemmt wurden Auch in erosionsgeschutzten Verebnungen Mulden und Sattellagen auf sanften Hangen und in Karstspalten konnen sich machtigere Boden gebildet haben An solchen Standorten konnten sich Boden auch zu Terra fusca oder sogar zu tiefgrundigen Lehmboden Parabraunerden 3 weiterentwickeln Am ehesten hier vermengten sich die Boden mit Verwitterungserscheinungen des Kalksteins wie Mergeln und Ton In manchen Gebieten kam es auch zu Vermischungen mit mehr oder weniger machtigen Loss Schichten In solchen Boden ist neben dem Oberboden Ah Bodenhorizont auch ein Unterboden B Horizont entwickelt es liegen also Ubergange zur Braunerde vor Die kalkige Ausgangssituation sorgt in solchen Fallen fur stark biologisch belebte Boden relativ hoher Boden pH Die Denudationsraten der Schwabischen Alb von ca 10 26 mm ka ka tausend Jahre 4 haben tertiare und altpleistozane Bodenbildungen grossenteils wieder vernichtet obwohl in grossen Zeitabschnitten des Tertiars in Sudwestdeutschland sogar sehr warme und sehr feuchte Klimata bestanden die zu uppiger Vegetation und Bodenbildung fuhrten Die heute vorgefundenen Boden mussten sich durch physikalische chemische und biologische Verwitterung praktisch erst nach den letzten Eiszeiten Glazialen und Periglazialen insbesondere in den Warmzeiten neu entwickeln Man nimmt an dass in der Hauptbildungszeit der Rendzina Boden in den letzten 10 000 Jahren etwa 40 cm Kalkstein aufgelost wurden die einen Losungsruckstand von nur wenigen cm hinterlassen haben 3 Saures Sickerwasser hat den Kalkstein verwittert Der sich bildende Boden wurde allmahlich entkarbonisiert was bis zu karbonatfreien Boden fuhren konnte Die Vegetation machte den Boden humos Auf nur festem Ausgangsgestein konnte sich oft nur allmahlich eine anspruchslose Vegetation ansiedeln nbsp Pionierpflanzen auf Felsbrocken Steinriegel Demographische Entwicklungen in Sudwestdeutschland BearbeitenDie Schwabische Alb war vor der Besiedlung komplett bewaldet Die naturlichen Waldgesellschaften wurden von einer gegenuber den anderen Laubbaumarten Ahorn Esche Eiche usw unduldsamen Buche beherrscht Dank ihrer Fahigkeit vom Keimlingsalter an selbst im tiefsten Schatten Fuss zu fassen vermochte sich die Buche auf fast allen Standorten 5 durchzusetzen Bei der ersten relativ fruhen Besiedlung wurde der Wald an den fruchtbarsten Standorten durch Brandrodung beseitigt In Deutschland schrumpfte der Waldanteil an der Gesamtflache bis etwa um 1300 auf weniger als ein Funftel 6 Bei wachsender Besiedlung wurden auch weitere u U weniger fruchtbare Standorte zu Ackerflachen umgewandelt Das Vieh wurde in gelichtete Walder Hutewalder getrieben Im Mittelalter fuhrten die ausgedehnten Pestepidemien um 1350 zu grossflachigen Wustungen Statt 170 000 Siedlungen die um das Jahr 1300 existierten zahlte man 100 Jahre spater gerade noch 130 000 7 Um 1450 waren wieder ca 40 der Gesamtflache Deutschlands bewaldet 6 Kriege Hungersnote und Seuchen verwusteten und entvolkerten ganze Landstriche In Teilen Suddeutschlands etwa uberlebte nur ein Drittel der Bevolkerung Die Erholung davon dauerte mehr als ein Jahrhundert Kaum wuchs im 16 Jahrhundert die Bevolkerung wieder an wurde die genutzte Ackerflache ausgedehnt 7 Es wurden auch die so genannten Hutewalder genutzt Das sind die lichten bis fast offenen parkartigen Walder bis hin zu baumbestandenen Weiden in die mit Genehmigung der meist adeligen Waldbesitzer das Vieh zwecks Nahrungssuche getrieben wurde Die wachsende Bevolkerungsdichte machte auch eine Landnahme auf kargeren Hochflachen notig 8 Dreifelderwirtschaft Bearbeiten nbsp Typische Dreifelderwirtschaft Karte 1832 Marbach NeckarDie Dreifelderwirtschaft war fur die Bauern vom 11 bis Mitte des 19 Jahrhunderts die einzige Daseinsform ihres Standes Alle Felder hatten ihre vorgeschriebene Funktion und Zuschnitt Das schuf sichere Besitzverhaltnisse denn auch die in Sudwestdeutschland somit auch auf der Alb ubliche Realteilung unter allen erbberechtigten Nachkommen einer Bauernfamilie wirkte innerhalb der Dreifeldergrenzen Die fur heutige Massstabe kleinen Acker wurden immer sorgfaltig von Steinen befreit Diese sammelte man am Ackerrand als Steinriegel Die Steinriegel und die darauf wachsenden Hecken markierten auch die Besitzrechte Wegen der Muhsal der mittelalterlichen Bewirtschaftung eines Ackers war die Aufteilung der Flachen nahe um das jeweilige Dorf herum ublich Strenge auch in Besitzrechte eingreifende Regeln des Flurzwangs als fester Bestandteil der Dreifelderwirtschaft konnten Transportwege und Zugtier Pflug Wenden minimieren Die Realteilung wirkte zwar in gewisser Weise einer Hierarchisierung des Bauernstandes entgegen Besitztumer wurden dadurch aber immer kleiner die Acker nahmen haufig die Form langer schmaler Streifen an nbsp Steinacker raue Alb Bei stark wachsender Bevolkerung eines Dorfes musste auch schwerer zu bearbeitender Boden der Allmende etwa neu gerodeter Wald oder geneigte Flachen als Zelgen in die Dreifelderwirtschaft aufgenommen werden oder es wurden kleine Landstucke fur besonders arme Bauern als Beifang aus der Allmende ausgegliedert Missernten hohe Abgaben und Fronarbeit schufen schnell bittere Armut im ohnehin unterprivilegierten Landbauernstand Davon zeugen auch die Bauernaufstande und kriege des Spatmittelalters der Dreissigjahrige Krieg und spater die Auswanderungen aus schierer Not Das raue Klima auf den Hochflachen strenges Arbeitspensum steiniger Boden grenzwertige Ertrage nur einige nicht sehr widerstandsfahige Werkzeuge reichten nur fur eine durftige Existenz Weite Transportwege kamen nicht infrage Zugtiere unentbehrlich beim Pflugen und beim Transport konnten die armeren Kleinbauern nicht selbst halten sie mussten die Gespanndienste gegen Arbeit oder Bezahlung bei den reicheren Bauern in Auftrag geben Die Namen von Gewannen und Fluren die damals grosse wirtschaftliche und rechtliche Bedeutungen hatten haben sich in Sudwestdeutschland in vielen Fallen bis heute erhalten wie auch den amtlichen Topographiekarten noch zu entnehmen ist Rauhe Acker und Kalkecker waren genau das was der Name besagt Der Egert war die besonders ertragarme steinige Flur die man zwischen der Ackernutzung ein oder mehrere Jahre brach liegen liess und nur beweidete Bei den Schenkelackern dem Hakenacker und den Krummen Ackern hatte die ungunstige Form und Lage die Muhsamkeit der Feldarbeit noch erhoht Ganz ungunstigen Boden Lage im Schatten des nahen Waldes und weite Entfernung vom Hof nannte man Waldacker Reute oder Reutacker 9 Der Pfarrer Nordlinger schrieb 1718 uber Tailfingen Das Leben in einem Bauerndorf der Schwabischen Alb war gepragt durch karge Boden und raues Klima Klein und erbarmlich liegt der Ort zwischen den Bergen die Sommer sind kurz die Winter lang Die Acker sind steinig und karg die Ernte ist gering Der Reichen sind gar wenig ja es sind vielmehr auch die Reichen arm 10 Bemerkenswert ist dass der Namensteil Stein Steinberg Steinacker bis in die Gegenwart in den Namen fur Weinberge und Weinlagen auftaucht Ihre Standorte sind zwar vorwiegend auf kalkigen Boden Muschelkalk und Keupermergel aber eben nicht auf der Schwabischen Alb und eher selten auf ihren Vorlandgebieten Die Boden fur den Weinbau durfen zwar steinig sein aber nicht flachgrundig und tief verwittert ohne guten Wasserhaushalt Lebewesen arm an Nahrstoffen und Mineralien ohne ausreichende Sonneneinstrahlung und ausgeglichenem Mikroklima in Gewassernahe sein Steinlese Bearbeiten nbsp Steinriegel auf ehemaligen Tauber WeingartenDie alljahrliche Bodenpflege auch durch Lesen der kleinen und grossen Steine war zur Sicherung eines auskommlichen Ertrages unbedingt notwendig Der Aufwand an Handarbeit war leistbar wenn man die Steine am Feldrain Wegesrand oder dem jeweiligen Ackerrand haufig an der besitzmarkierenden Flurstuckgrenze stapelte Im Lauf von Jahren oder Generationen wuchsen auf den aufgehauften Lesesteinen Hecken heran In geneigtem Gelande trugen diese zur Bildung von Terrassen bei die Abschwemmungen entgegen wirkten und auch Schutz vor Winderosion Kaltluftstromen oder vor Viehvertritt leisteten Das Geholz der Hecken konnte bei langfristiger Pflege Offenhalten durch Abbrennen oder Zuruckschneiden Auf den Stock setzen als Brennmaterial im Bauernhof genutzt werden Man kann die Hecken als dauerhafte anthropogene Sukzessionsflachen bezeichnen Im Laufe der Zeit werden angehaufte Lesesteine von einer grossen Vielfalt von Kulturfolgern Flora wie Fauna besiedelt Zwischen den Steinen siedeln bevorzugt wechselwarme Tiere Die dort siedelnden Strauchgewachse sind fur die tierischen Schutz und Nahrungsquelle Steinacker Bearbeiten nbsp Uraltes bauerliches PflugenWo der Rendzina Boden besonders flachgrundig war waren die Acker immer mehr oder weniger steinubersat Beim Pflugen mit Holzpflugen und mehr noch bei Verwendung der harteren Eisenpfluge vernahm man auf den Scherbenackern das Rauschen des Pfluges im Boden Der Volksmund sagte es drastisch hier pflugt der Bauer auf des Teufels Hirnschale 11 So empfahl sich die Steinlese nicht nur zur Erzielung besserer Ertrage die meisten Steinbrocken waren hart und oft scharfkantig Sie nutzten die Pfluge ab Die durchaus oft anzutreffenden grosseren Steine beschadigten sie sogar In der 9 Strophe des ca 200 Jahre alten auf einen schwabischen Heimatdichter zuruckgefuhrten Lumpenlieds Belagerung von Munderkingen heisst es Wenn oiner a stoinigs Ackerle hot ond au an stompfe Pfluag ond au a reidigs Weib dahoim no hot er z kratzt gnuag Carl Borromaus Weitzmann 12 Das Naturphanomen dass Acker und Weideflachen immer wieder an der Oberflache von Kalksteinen ubersat sind wird bis heute eher nicht als typisch temperaturabhangiges physikalisches Phanomen erkannt Aber abhangig von der Haufigkeit von Frostwechseln werden im Erdreich verborgene insbesondere kleine bis mittelgrosse Steine durch Auffrieren und Frosthub immer wieder an die Erdoberflache transportiert Die Frost Hypothese wurde von dem schwedischen Wissenschaftler Beskow 13 erstmals 1930 als physikalisches Phanomen beschrieben und veroffentlicht Technisierter Landbau und Flurbereinigung Bearbeiten nbsp besonders steiniger Acker auf flachgrundigem Rendzina Heufeld bei RingingenMitte des 18 Jahrhunderts begann allmahlich die Uberwindung der Dreifelderwirtschaft und die Zeit des modernen Landbaus Man begann Acker die nur mit viel Handarbeit oder grenzwertigem Ertrag bewirtschaftet werden konnten aufzugeben oder umzuwandeln Ortsnah entstanden Weide Wiese und Streuobstwiese ortsfern Wald und Brachen Wegen der vielen jetzt offenen Flachen dehnte sich Schaferei aus Trockene nahrstoffarme Flachen konnten sich zu Halb Trockenrasen oder Kalkmagerrasen entwickeln Die Bodenfruchtbarkeit liess sich steigern zum Beispiel durch neue oder weitere Fruchte Futtermittelanbau dungende Unterpflugung von Fruchten variable den lokalen Gegebenheiten angepasste Fruchtfolgen und wechsel Auch Dunger Pflanzenschutzmittel Erkenntnisse durch Analyse von Boden und Ertrag ermoglichten Ertragssteigerungen Die Mechanisierung und Technisierung der Landwirtschaft im 20 Jahrhundert das Aufgeben grenzwertiger Ertragsflachen die Landflucht die wissenschaftliche Erforschung landwirtschaftlicher Ressourcen und Methoden schliesslich auch die rapide Motorisierung in der Tierhaltung und bei Feldanbau und Ernte sorgte fur einen weiteren Schub der Ertragssteigerung Die Verwendung von immer besserem Stahl und entsprechenden Pfluggeraten und auch die Feldbearbeitung mit immer vielfaltiger einsetzbaren und starkeren Traktoren hat auch dazu gefuhrt dass die Pflugtiefe erhoht wurde nbsp Hocheffizientes motorisiertes PflugenDurch tieferes Pflugen kam es auch zu einem uberproportionalen Anwachsen der Steinansammlungen 14 Auf flachgrundigen Hochflachen der rauhen Alb sind steinige Acker auch gegenwartig noch eine haufige Erscheinung D Alb isch voller Schdoiner on Felsblock wo mer nochem Deifel schmeissa ka 15 Die mundliche Befragung eines Laichinger Landwirtschaftsmeisters im Mai 2016 ergab Ich verzichte zum Teil insbesondere bei flachgrundiger Rendzina auf Pflugen und benutze stattdessen nur eine geeignete Egge Wir beseitigen vorher nur sehr grosse Kalksteine und bringen sie im Frontlader Traktor auf die Steinleseplatze bei Laichingen 16 nbsp Steinacker Ernte bei WesterheimNach dem Zweiten Weltkrieg war die Flurbereinigung Bodenordnungsverfahren das wichtigste Instrument zur Modernisierung der Landwirtschaft Das sollte den land und forstwirtschaftlichen Grundbesitz die Besiedlungsstrukturen und die Verkehrsplanung neu gliedern auch mit dem Ziel grossflachige Bodenbearbeitung zu ermoglichen Hecken ob auf Steinriegeln wachsend oder nicht und Steinriegel waren danach nur noch im Weg Sehr viele Steinriegel Hecken und Ackerbau Terrassen wurden eingeebnet Ausser als Erosionsschutz und bei schwierigem Relief blieben sie nur noch im Wald oder noch vereinzelt zwischen Ackern erhalten Auf der Albhochflache konnen auch Steinriegel mitten im Wald wie bei Ebingen auf dem Malesfelsen auf ehemaligen Ackerbau auf Stockfeldern hinweisen 17 nbsp Steinriegel aufgegebene Acker hinten moderne AckergrossflachenHeute ist die Schafbeweidung hauptsachlich weil auch sie nicht mehr rentabel ist soweit zuruckgegangen dass sich das offentliche und das privatwirtschaftliche Baden Wurttemberg Sorgen macht wie hoch attraktive Landschaften erhalten werden konnen Buchenwald Wacholderheide Streuobstwiese die immer noch zahlreich bewirtschafteten Ackerflachen die dorflich flachenhafte Besiedlung der Schwabischen Alb Eingerichtet wurden Naturschutzgebiete Habitate Naturdenkmale Biotope artenreicher Lebensraum fur zum Teil auch vom Aussterben bedrohte Flora und Fauna Artenvielfalt Bearbeiten nbsp alte Steinriegelhecken bei Eglingen heute wertvolle Biotope nbsp NSG Eichholz uralte Steinriegel ehemaliger AckerKleinflachige Kulturlandschaften durch Streuobstwiesen Waldpartien und Hecken in tausendjahriger bauerlicher Tradition strukturiert gliedern die Landschaft in erfassbare Einheiten was als angenehm empfunden wird und das Umweltbewusstsein starkt Boschen und Hecken aus lichtbedurftigem Laubgeholz siedelten sich auf den Steinriegeln und Einzelhaufen an Sie bilden das klassische Biotop 5 Die gewaltigen meist okonomisch bedingten Umstrukturierungen in Besiedlung und Bevolkerung ermoglichen der Landwirtschaft auf der Schwabischen Alb nur eine Uberlebenschance durch konsequente hochmoderne kostenintensive Technologisierung Das steht aber oft dem Naturschutz und der Pflege von Biotopen diametral entgegen Der augenblickliche Interessenkonflikt zwischen hochmoderner Landwirtschaft und Naturschutz beruhrt auf der Kuppenalb hauptsachlich die flachgrundigen oft sonnseitigen Lagen deren okonomische Leistungsfahigkeit ohnehin von Natur aus starker begrenzt ist Hier sind die okologisch besonders wertvollen Biotope konzentriert 5 Das Uberleben der historisch gewachsenen Kulturlandschaft der Alb gelingt nur durch nachhaltige Pflege Biotop und Artenschutz und durch Regulierung der Marktkrafte Dabei gilt es zu vermeiden dass nur noch museales Zeugnis der Vergangenheit isolierte Inseln statt Biotopvernetzung ubrig bleibt Literatur BearbeitenW Rosendahl B Junker A Megerle J Vogt Hrsg Wanderungen in die Erdgeschichte Teil 18 Schwabische Alb 2 Auflage Friedrich Pfeil Verlag Munchen 2008 ISBN 978 3 89937 065 2 R Engemann J Marx M Reinelt Kleinstrukturanalyse im Altlandkreis Hersbruck Unveroffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bund Naturschutz in Bayern Nurnberg 2009 Gunter Kunkele Steiniges Paradies Faszinierende Lebensraume der Schwabischen Alb Silberburg Verlag Bebenhausen 2011 ISBN 978 3 8425 1138 5 R Enkelmann D Ruoff W Wohnhas Im Herzen der Alb Natur und Kultur im Biospharengebiet Silberburg Verlag Bebenhausen 2015 ISBN 978 3 8425 1381 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Steinacker Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten O F Geyer M P Gwinner Geologie von Baden Wurttemberg 5 vollig neu bearbeitete Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 2011 ISBN 978 3 510 65267 9 S 323 Rendzina Kennzeichen Kalk auf www bodenwelten de herausgegeben vom Bundesverband Boden e V Memento des Originals vom 11 Oktober 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bodenwelten de a b Themenpark Umwelt Baden Wurttemberg Typische Boden der Schwabischen Alb 2004 themenpark umwelt baden wuerttemberg de Thekla Abel Untersuchungen zur Genese des Malmkarsts der Mittleren Schwabischen Alb im Quartar und jungeren Tertiar Dissertation Tubingen 2003 DNB 967386950 S 123 Wasser und Winderosion Bei Bewaldung tendenziell weniger a b c Stadt Munsingen Hrsg Munsingen Geschichte Landschaft Kultur Festschrift zum 500 Jahrestag des Munsinger Vertrages von 1482 Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 ISBN 3 7995 4046 6 S 549 550 555 a b J Eberle B Eitel D Blumel P Wittmann Deutschlands Suden vom Erdmittelalter zur Gegenwart Springer Verlag Heidelberg u a 2007 ISBN 978 3 8274 2594 2 S 157 a b Klaus Herrmann Steine gab s und wenig Brot Eine agrarhistorische Steinlese In Kirche im landlichen Raum 62 3 S 22 30 Leseprobe online Das gilt fur die Schwabische und auch fur die Frankische Alb Bund Naturschutz Kreisgruppe Nurnberger Land Projekt 502 2009 Ermittlung kleinstrukturierter Landschaftsraume im Altlandkreis Hersbruck Winkelhaid 2016 nuernberger land bund naturschutz de Jiri Hones Flurnamenlexikon fur Baden Wurttemberg Version 1 0 Stuttgart Unterturkheim 2011 PDF auf Wikimedia Commons F Scheerer Flurnamen der Rodung Balingen 10 Juli 1972 S 1333 F Weller Die Ostalb ein reichhaltiges Archiv der Landschaftsgeschichte Schwabischer Heimatbund Stuttgart 2011 Carl B Weitzmann Gesammelte Werke Nachdruck der Ausgabe Ludwigsburg 1829 mit Erganzungen aus den Ausgaben 1803 1853 Herausgegeben von der Stadt Munderkingen Suddeutsche VG Ulm 1992 Anlasslich der 1200 Jahr Feier Munderkingens 1992 hat die Stadt die Werke des Heimatdichters Carl Borromaus Weitzmann 1767 1829 neu herausgegeben Gunnar Beskow translated by J O Osterberg Soil Freezing and Frost Heaving with Special Applications to Roads and Railroads Technological Institute Northwestern University Evanston Ill 1947 im Orig Swedish Geological Society ser C no 375 26th year book no 3 Bund Naturschutz Kreisgruppe Nurnberger Land Charakteristika Bedeutung Gefahrdung und Pflege von Hecken Winkelhaid 2016 PDF Memento des Originals vom 12 Oktober 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nuernberger land bund naturschutz de H Pfisterer Acker uff am alde Meer 1 Auflage Tubingen 2008 S 36 Steinleseplatze werden auf der Alb rege genutzt In Sudwest Presse Ulm Lokales Alb Donau 27 August 2015 abgerufen am 11 Oktober 2016 F Scheerer Flurnamen der Rodung Balingen 10 Juli 1972 S 893 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte schwabischer Steinacker amp oldid 239662929