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Dieser Artikel behandelt Egart als Grunland zum Naturschutzgebiet Alte Egart bei Glatten im Landkreis Freudenstadt Baden Wurttemberg siehe dort Egart oder Egarten auch Egertli Egerten oder Aegerte auch Aegerti und Egerte bezeichnet in den Alpen und im Alpenvorland ein Grundstuck das abwechselnd als Grunland und als Acker genutzt wurde 1 Das Wort Egart geht auf das mittelhochdeutsche Wort egerde egerte althochdeutsch egerda zuruck das in Ortsnamen wie Aegerten erhalten ist Die weiter zuruckliegende Herkunft ist unklar 2 Die sogenannte Egartenwirtschaft Egartwirtschaft oder Agertenwirtschaft auch Aegertenwirtschaft wurde bis in die 1950er Jahre ausgeubt und bildet den Gegenpart zur sogenannten Feldgraswirtschaft Im Gegensatz zu letzterer steht nicht die Acker sondern die Grunlandnutzung im Vordergrund Wechselwirtschaft ist die Bezeichnung fur beide Falle in denen die Boden nicht zu flachgrundig und die Hange nicht zu steil sein sollten Nicht nur im Alpenvorland war und ist das auch die Egert gebrauchlich Im schwabischen Handworterbuch bearbeitet von Hermann Fischer und Hermann Taigel Mohr Tubingen 1986 wird Egert als unbebautes Land beschrieben bes solches das fruher Ackerfeld war und jetzt als Odland mit Gras oder Gestrauch bewachsen liegt abgemaht oder abgeweidet wohl auch nach langeren Pausen wieder gepflugt wird In der Etymologie des Schwabischen von Hermann Wax 2 Aufl 2005 wird nicht nur auf Fischer verwiesen sondern etymologisch die Egert mit dem franzosischen gueret Brachland in Verbindung gebracht Bei der Egartwirtschaft wird zwischen Naturegart Selbstberasung oder begrunung nach meist nur einjahriger Ackernutzung mit Sommerroggen und Kunstegart Ansaat einer Wiesenmischung nach einer Fruchtfolge aus Kartoffeln Sommergerste und Sommerroggen unterschieden Nach der Ackerzwischennutzung folgt beim Naturegart eine drei bis achtjahrige beim Kunstegart eine mindestens achtjahrige Wiesennutzung Viele Flurbezeichnungen weisen auch heute noch auch uberall im schwabischen Sprachraum auf diese alte Wirtschaftsweise hin wie etwa Egert Eggerten Egerde Egerdin oder Aegerten Literatur BearbeitenK Liebscher Egart Wirtschaft in den Alpenlandern In Ber Grunlandtag Bundesanstalt fur Alpine Landwirtschaft Admont 1954 S 53 63 Johann Jakob Fruh Geographie der Schweiz Bd 2 Volk Wirtschaft Siedlung Staat St Gallen Fehrsche Buchhandlung 1932 S 63 Einzelnachweise Bearbeiten Helmut Gebhard Bauernhauser in Bayern Hugendubel Munchen 1999 ISBN 3 89631 369 X S 380 Friedrich Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 22 Auflage De Gruyter 1989 ISBN 3 11 006800 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Egart amp oldid 211554117