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Die Geschichte der Tuchindustrie in Aachen erstreckt sich uber mehrere Jahrhunderte und erlebte seit den ersten urkundlichen Erwahnungen im 12 Jahrhundert bis zur Schliessung der letzten Tuchfabrik im Jahr 2003 zahlreiche Hohen und Tiefen Sie zeigt Parallelen und Verknupfungen mit der Textilgeschichte in den nicht weit entfernten Tuchzentren in Eupen und Verviers im benachbarten Belgien Vaals in den Niederlanden sowie Monschau und Euskirchen auf deutscher Seite und ist deshalb seit 2004 in der landerubergreifenden Initiative Wollroute und in dem Kultur und Wissensstandort Tuchwerk Aachen dokumentarisch erfasst Vor allem die in Aachen noch erhaltenen alten Muhlen aus der Fruhen Neuzeit und die teilweise monumentalen Fabrikbauten aus dem Industriezeitalter sind ein Zeugnis von der Blutezeit der dortigen Tuchindustrie die neben der Nadelindustrie als wesentlicher Wirtschaftsfaktor von Bedeutung war Diese Tradition wird mittlerweile durch die Kooperationen von mehreren Instituten der RWTH Aachen mit dem Tuchwerk Aachen in der wissenschaftlichen Erforschung der Materialien fur die Textilindustrie fortgefuhrt wie beispielsweise durch das DWI Leibniz Institut fur Interaktive Materialien e V zuvor Deutsches Wollforschungsinstitut DWI das Institut fur Textiltechnik ITA und das Deutsche Forschungsinstitut fur Bodensysteme e V zuvor Deutsches Teppich Forschungsinstitut 1 Stockheider Muhle ehem Walkmuhle 1788 und Farberei 1891 heute Sitz des Tuchwerks Aachen Inhaltsverzeichnis 1 Von den Anfangen bis zur Zeit Napoleons 2 Entwicklung ab der Napoleonischen bis zur Weimarer Zeit 3 Aufbaumen und Niedergang im 20 Jahrhundert 4 Bedeutende ehemalige Tuchfabriken Auswahl 4 1 Arisierte Tuchfabriken Auswahl 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVon den Anfangen bis zur Zeit Napoleons BearbeitenBegunstigt durch die vielen grosseren und kleineren Bache Aachens mit ihrem zumeist kalkarmen weichen Wasser war das Aachener Tuchhandwerk bereits im Mittelalter einer der wichtigsten Wirtschaftszweige der Stadt An fast all diesen Bachen wurden Muhlen gebaut oder ubernommen und als Tuchfabriken und Farbereien eingerichtet Zur Blutezeit der Tuchindustrie nutzten rund 250 Tuchfabriken Spinnereien und Farbereien die Wasserkraft der Aachener Bache da es sich bestens zum Waschen Entfetten und Bleichen der Wollen und Tucher eignete Muhlgraben und Muhlteiche regulierten die Wasserzufuhr Mit Thermalwasser wurden die Wasserrader im Winter eisfrei gehalten und die Betriebe konnten so das ganze Jahr hindurch produzieren Erstmals wurden im Jahr 1136 die Aachener Tuchmacher in den Chroniken der Abte von St Trond erwahnt und 30 Jahre spater als Handelsreisende bezeichnet Es folgten um 1200 ein Eintrag in die Wiener Mautbestimmungen und 1241 eine urkundliche Bescheinigung uber die Zollbefreiung mit Antwerpen sowie weitere Erwahnungen in den Stadtbuchern von Riga und Nowgorod und 1369 eine Urkunde uber privilegierten Handel mit Ungarn Bis zum Ende des 14 Jahrhunderts war dies eine erste Hochphase des Aachener Tuchhandwerks Um diese Zeit herum formierten sich die Tuchmacher und Weber in der so genannten Wollenambacht und beteiligten sich 1368 an einem Aufstand fur mehr Mitspracherecht im Stadtrat der jedoch blutig niedergeschlagen wurde Erst mit der Einfuhrung des Ersten Aachener Gaffelbriefs von 1450 erhielten nun vor allem die Tuchkaufleute Zugriff auf das Werkmeisteramt und das Werkmeistergericht der Stadt und damit Einfluss auf die gesamte Ambacht Nachdem ab 1530 auch in der Freien Reichsstadt Aachen die Reformation allmahlich ihren Einzug genommen hatte liessen sich in den Folgejahren vor allem protestantische calvinistische Tuchmacherfamilien aus Flandern der Artois und dem Herzogtum Limburg in der Stadt nieder die nach der Auflosung der Burgundischen Niederlande vor der streng katholischen Regierung der nunmehr Spanischen Niederlande nach Aachen gefluchtet waren Dies fuhrte zum Konflikt mit den alteingesessenen Familien und dem mehrheitlich katholischen Stadtrat und es kam zu den bekannten Aachener Religionsunruhen die 1598 in einer ersten und 1614 in einer endgultigen vom Kaiser verhangten Reichsacht gegen massgebliche protestantische Burger darunter viele Tuchhandwerker und handler gipfelten Zugleich verursachten die rigiden Zunftrechte die den einzelnen Unternehmen die Anzahl der Webstuhle des Personals und der Produkte vorschrieben massive Einschrankungen fur die Aachener Tuchhersteller wodurch diese international nicht mehr wettbewerbsfahig waren Die meisten Firmeninhaber versuchten deshalb die Zunftrechte zu umgehen und liessen ihre Ware im sogenannten Verlagssystem herstellen bei dem die Guter in zunftunabhangiger Heimarbeit produziert wurden wahrend der Vertrieb zentral geregelt wurde Einige von ihnen wie Johann von Wespien Christian Friedrich Claus oder Franz Carl Nellessen brachten es mit diesem System zu grossem Erfolg Die bestehenden Firmensitze waren zumeist in wasserradgetriebenen Spinnmuhlen untergebracht wie beispielsweise in der Heissenstein und Drieschmuhle der Weissen Muhle der oberen und unteren Papiermuhle sowie in der Amia Heppions Dennewarts Pletsch oder Kelmismuhle Dennoch entschlossen sich viele Aachener Unternehmer ihre Betriebe aufgrund der wirtschaftlichen Nachteile und teilweise auch wegen der Religionszugehorigkeit in liberaler eingestellte Stadte zu verlagern wie beispielsweise in den Nachbarort Burtscheid oder in den niederlandischen Grenzort Vaals Bekannteste Vertreter dieser Auswanderer waren Johann Arnold von Clermont der es in Vaals zu einem Tuchimperium und zu enormen Reichtum brachte und dort als Tuchbaron bezeichnet wurde oder die Familie Pastor die in Burtscheid selbst und im angeschlossenen Frankenberger Viertel mehrere florierende Textilunternehmen und Nadelfabriken grundeten Zudem profitierte diese Familie von engen familiaren sowie geschaftlichen Verbindungen mit der Familie Cockerill nbsp Wespienhaus Burgerhaus aus 1735 von Johann Joseph Couven mit Fabrik im AchterbauObwohl es auch in Burtscheid seit dem 14 Jahrhundert eine Tuchmacherzunft gegeben hatte florierte besonders ab dem 18 Jahrhundert vor allem durch die ortsansassige Familie Erckens und die zugezogenen Unternehmer das dortige Tuchhandwerk ebenso erfolgreich wie in Aachen Es bestand unter anderem aus Tuch Hirschleder und Kaschmirfabriken sowie Streich und Kammgarnspinnereien mechanischen Webereien Farbereien und einer Filztuchfabrik Mit der Eingemeindung Burtscheids nach Aachen im Jahr 1897 gehorten alle betroffenen Firmen schliesslich zum wirtschaftlichen Oberzentrum Wahrend es also im 17 und 18 Jahrhundert aus religiosen und arbeitsrechtlichen Grunden zu einem massiven Aderlass in der Aachener Textilwirtschaft kam lebte dagegen die Konkurrenz in den liberaleren Nachbarstadten auf Die barocken Fabrikantenvillen aus jener Zeit wie die Hauser Grand Ry Rehrmann Fey und Mennicken in Eupen oder Haus Clermont und die Schlosser Vaalsbroek und Blumenthal in Vaals oder das Rote Haus in Monschau belegen den wirtschaftlichen Erfolg der betreffenden Tuchfabrikanten wobei in Aachen lediglich das ehemalige Wespienhaus des Tuchfabrikanten Johann von Wespien diesem Anspruch gerecht werden konnte Entwicklung ab der Napoleonischen bis zur Weimarer Zeit BearbeitenNachdem es infolge der Koalitionskriege im Jahr 1795 zu der Machtubernahme durch Napoleon Bonaparte gekommen war erlebte das Aachener Tuchhandwerk vor allem durch die Aufhebung der Zunftverfassung und der damit erworbenen Gewerbefreiheit einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung Positiv wirkte sich zudem die Einfuhr von Merinowolle aus Spanien aus mit der Feintuche von hochstem Standard produziert werden konnten sowie die von Napoleon verhangte Kontinentalsperre und die damit verbundene Ausschaltung der britischen Konkurrenz Der entscheidende Durchbruch entstand schliesslich durch die neu entwickelten mechanischen Spinn Scher Aufrau und Webmaschinen aus der Werkstatt von William Cockerill und seinen Sohnen James und John die wegen der oben genannten Kontinentalsperre in Verviers und Luttich hergestellt wurden nbsp Tuchfabrik Kelleter mit Achterbau am Wylre schen HausBegunstigt durch diese Umstande entstanden zur Jahrhundertwende auf den Gartengrundstucken mehrerer Tuchkaufleute die so genannten Achterbauten 2 wie beispielsweise am Wylre schen Haus in denen die handwerklich Beschaftigten raumlich zusammengefasst wurden Daruber hinaus erwarben mehrere Unternehmer zu gunstigen Bedingungen die sakularisierten Kloster von der franzosischen Verwaltung darunter Ignatz van Houtem das Kloster der weissen Frauen Franz Agidius Joseph August Heusch das Kreuzherrenkloster und Jakob Friedrich Kolb die Reichsabtei Kornelimunster und liessen diese zu Tuchfabriken umbauen Recht bald stieg nun die Zahl der Hauptbetriebe ohne die zahlreichen familiaren Subunternehmen im Tuchhandwerk deutlich an von etwa neun Tuchfabriken im Jahr 1800 auf 16 Tuch und Casimirfabriken im Jahr 1804 sowie auf 41 Fabriken im Jahr 1807 und schliesslich auf 93 Tuch und Casimirfabriken im Jahr 1812 mit zusammen 1358 Stuhlen In diesem Jahr wurden 98 Tuchmachermeister 1378 Weber 1672 Spinner 635 Stopferinnen 53 Schermeister 645 Scherarbeiter 18 Farbermeister und 84 Farbereiarbeiter beschaftigt 3 Das Ende der franzosischen Herrschaft im Jahr 1815 und die Ubernahme der Regierungsgeschafte durch Preussen brachten erneut empfindliche Umstellungen fur die Tuchindustrie mit sich zum einen weil durch die neue Grenze zu Frankreich der Markt zu den westlichen Landern abbrach und zum anderen weil durch den Wegfall der Kontinentalsperre der Wettbewerb mit der erstarkten englischen Konkurrenz vor allem durch die dortigen technischen Fortschritte in der Mechanisierung wieder auflebte Eine dieser technischen Innovationen war beispielsweise die Einfuhrung einer modernen und an die Anspruche der Tuchindustrie angepassten Dampfmaschine nach englischem Vorbild Dies fuhrte einerseits zur Unabhangigkeit der Tuchfabriken von der Wasserfuhrung der Bache und andererseits konnte das Transportwesen durch den aufkommenden dampfgetriebenen Zugverkehr effektiver und somit der Handel erfolgreicher gestaltet werden Die erforderliche Modernisierung und Neuentwicklung der Arbeitsmaschinen fur die Tuchfabriken auf Dampfkraft fand unter anderem wiederum in der Maschinenfabrik der Cockerills in Luttich statt Bereits 1817 war es die Tuchfabrik Edmund Kelleter die sich als Erste eine Dampfmaschine leistete weitere zahlreiche Fabriken folgten in den nachsten Jahren 4 Zu der raschen Industrialisierung der Tuchfabriken Aachens die das jahrzehntelang existierende Verlagssystem abloste trug sowohl die gunstige geographische Lage an der Grenze die Nahe zu den Rohstoffen die fruhe Grundung der Handelskammer Aachen und der Einsatz von Grosskaufleuten wie David Hansemann als auch die preussische Gewerbepolitik nach 1814 15 bei Nachdem sich der Konkurrenzdruck durch die liberalen Zollgesetze von 1818 verscharft hatte stockte in den 1820er Jahren die Wirtschaftsentwicklung was besonders die Industrie im westlichen Preussen traf Das zwang die Fabrikherren dazu die Produktionskosten zu senken und Arbeiter zu entlassen und mehr in Maschinen zu investieren Dies fuhrte zum Aachener Aufruhr vom 30 August 1830 im Verlauf dessen die Arbeiter der Tuchfabrik C Nellessen zum Stadtpalais von James Cockerill auf dem Friedrich Wilhelm Platz Nr 7 zogen und einen Grossteil seiner Wohnungseinrichtung demolierten Nur mit Hilfe der Polizei konnte der Aufruhr blutig niedergeschlagen und die Produktion wieder angekurbelt werden 5 nbsp Tuchwerk Neuwerk vormals Pastor Geschossbauten mit Treppenturm und SheddachhallenDie Modernisierung liess sich dennoch nicht aufhalten und das einsetzende Industriezeitalter zeigte in Aachen vor allem durch verbesserte Arbeitsbedingungen und neue Markte in Ubersee erste Ansatze Die Stadt erlebte eine neue Blutezeit in ihrer Textilgeschichte die sichtbar wurde im Baustil der neuen Fabriken mit ihren schlanken gestreckt rechteckigen Geschossbauten die seit etwa 1850 durch Treppenturme betont und ab 1874 durch einen ersten Sheddachbau fur die Ritz amp Vogel AG erganzt wurden Spatestens ab den 1850er Jahren hatte sich in Aachen die Volltuchfabrik durchgesetzt in der weitestgehend alle Produktionsbereiche zur Tuchherstellung in einer Fabrik vereinigt waren Charakteristisch war zudem das Nebeneinander von Grossbetrieben mit zum Teil weit uber 1000 Beschaftigen und vielen Kleinbetrieben von nur geringer Grosse sowie Muhlenbetriebe im landlichen Bereich am Stadtrand Die Schattenseite dieser Zeit war dass fur die verschiedenen Arbeitsgange vermehrt moglichst kostengunstiges Personal benotigt wurde was zu einer verstarkten Beschaftigung von Kindern Jugendlichen Frauen und ungelernten Kraften fuhrte Teilweise lag die Kinderarbeit in den Tuchfabriken bei uber 50 der Belegschaft und diese Arbeitskrafte wurden zudem weit unter dem Tarif fur Arbeiter bezahlt Die Folgen waren schwerwiegende Erkrankungen und eine uberdurchschnittliche Sterberate unter der Arbeiterschaft Daruber hinaus gab es keine sozialen Absicherungen was im Krankheitsfalle zu Kundigungen und sozialem Abstieg der Familien fuhren konnte Eine der Reaktionen darauf waren die zu dieser Zeit vermehrten Ordensgrundungen in Aachen wie unter anderem die Schwestern vom armen Kinde Jesus oder die Armen Schwestern vom heiligen Franziskus die es sich zur Aufgabe gemacht hatten sich im Besonderen den bedurftigen Kindern Jugendlichen und verarmten Familien sowie den Kranken und Gebrechlichen zu widmen Dabei stammten die Ordensgrunderinnen wie beispielsweise Clara Fey oder Franziska Schervier oftmals selber aus den ortlichen Industriellenfamilien und kannten daher beide Seiten der Gesellschaft Erst ab den spaten 1870er Jahren traten unter Otto von Bismarck durch die neu eingefuhrten Sozialgesetze allmahliche Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen ein 6 nbsp Gebaude der ehem Textilingenieurschule heute Fachbereich Gestaltung der FH AachenDaruber hinaus zahlte sich in jener Zeit Bismarcks massvolle Schutzzollpolitik von 1880 aus die bewirkte dass auslandische Tuche den Markt nicht uberschwemmten und somit einheimische Produktionen unterstutzt wurde Um in dieser Zeit der Hochbeschaftigung die Ausbildung und Qualitat der Mitarbeiter in der Tuchindustrie zu gewahrleisten wurde am 21 Dezember 1882 zunachst der Webschulverein fur den Regierungsbezirk Aachen und am 1 Oktober 1883 die Hohere preussische Textilschule gegrundet 7 aus der 1902 die Textilingenieurschule Aachen wurde Am 1 Juni 1887 folgte als Erste ihrer Art in Deutschland die Grundung der Konditionieranstalt fur Garne Wolle und Textilfasern das spatere Warenprufungsamt Schliesslich schlossen sich die ortlichen Fabrikanten selbst zu dem 1889 gegrundeten Tuchfabrikantenverein Aachen zusammen um gemeinsame wirtschaftliche Interessen besser umsetzen zu konnen Auf ihre Initiative hin wurde drei Jahre spater als Dachverband der Verein deutscher Tuch und Wollwarenfabrikanten mit Sitz in Berlin gegrundet In dieser Phase der Grunderzeit gab es eine Konzentration auf Herstellung von Massenprodukten und fur Aachen besonders eine Spezialisierung auf die Herstellung von Streichgarntuchen Ab den 1870er Jahren verlagerte sich das Interesse auf Tuche aus Kammgarn das jedoch zunachst aus dem Elsass eingefuhrt werden musste Trotz des erhohten Bedarfs versaumten es die Aachener Fabrikanten die Produktion von Kammgarn selbst zu ubernehmen und waren daher gezwungen dieses weiterhin von Spezialfirmen zu importieren ab 1906 vorwiegend aus der neugegrundeten Fabrik der Kammgarnwerke AG in Eupen wo sich gunstige Produktionsvoraussetzungen boten An dieser Neugrundung hatten sich daher neben dem Eupener Tuchfabrikanten Wilhelm Peters unter anderem die Aachener Fabrikanten Carl Delius und Josef Konigsberger sowie die Unternehmen G H amp J Croon und Dechamps amp Drouven als Gesellschafter beteiligt Die Produktionen von Streichgarn liefen weiterhin auf hohem Niveau und durch die Eingemeindung von Burtschein nach Aachen im Jahr 1897 existierten im Handelskammerbezirk Aachen Burtscheid 151 Betriebe mit rund 13 600 Beschaftigten die bis zum Ersten Weltkrieg trotzt einer kurzzeitigen Exportflaute um die Jahrhundertwende auf 164 Betriebe mit rund 15 400 Beschaftigten gesteigert werden konnten 8 9 Aufbaumen und Niedergang im 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp ehem Kammgarntuchfabrik PetersBereits wahrend des Ersten Weltkriegs begann der allmahliche Niedergang der Aachener Tuchindustrie Zum einen da viele Arbeiter zum Militardienst einberufen wurden teilweise nicht mehr oder nur als Versehrte zuruckkamen und auch nicht so schnell ersetzt werden konnten Zum anderen stagnierte der technische Fortschritt durch die Sanktionsauswirkungen nach dem verlorenen Krieg dem Separatimusaufstand in Aachen 1924 anlasslich der Grundung der Rheinischen Republik und schliesslich durch die Weltwirtschaftskrise 1929 Daruber hinaus wurde Aachen infolge des Versailler Vertrags durch die Eingliederung des vormaligen preussischen Kreises Eupen in das Land Belgien durch die neuen Staatsgrenzen und die neuen Zollerhebungen von wichtigen Kooperationspartnern wie den Eupener Kammgarnwerken abgeschottet sodass die Aachener Tuchfabriken nach neuen Zulieferern fur Kammgarne Ausschau halten mussten Dies machte sich unter anderem die Eupener Tuchfabrik Wilhelm Peters amp Co zunutze und richtete 1919 eine Filialfabrik in der Aachener Ottostrasse fur ihre deutschen Abnehmer ein 10 Dies alles fuhrte dazu dass sich seit den Kriegsjahren in der Zeit der Weimarer Republik die Unternehmerzahlen durch Insolvenzen oder Fusionen drastisch verringerten und es um 1930 nur noch sieben Grossbetriebe mit mehr als 300 Mitarbeitern und zusammen mit den Kleinbetrieben insgesamt nur noch rund 8500 Mitarbeiter in Aachener Textilbetrieben verzeichnet waren die sich bis 1932 sogar auf rund 6000 reduzierten Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus ergab sich fur die Aachener Tuchindustrie auf Grund einer zunachst allgemein ansteigenden wirtschaftlichen Konjunktur und ein gesteigertes planwirtschaftliches Denken sowie durch Grossauftrage fur aus Streichgarn hergestellte Militartuche eine leichte Wiederbelebung der ortlichen Textilindustrie Insgesamt 53 Aachener Betriebe profitierten vom Wehrmachtstuchgeschaft und bis zum Ausbruch des Krieges waren in Aachen wieder rund 9000 Mitarbeiter beschaftigt 11 Als Interessenvertreter der Tuchindustrie schlossen sich am 18 Dezember 1933 einige Tuchfabrikanten zur Aachener Streichgarnwebergemeinschaft Astrege zusammen die ihre Mitglieder bei der Beschaffung von Uniform und Behordentuchauftragen unterstutzte ihnen fachmannische Beratung in Produktionsfragen zukommen liess und fur sie kommissionsweise Wolle aller Art gunstig ankaufte und an ihre Mitglieder weiterverausserte Dieser leichte Konjunkturaufschwung wurde jedoch durch die ab 1935 aufkommenden so genannte Arisierungsmassnahmen von judisch gefuhrten Betrieben wieder massiv erschwert Etwa 30 der grosseren oder kleineren Unternehmen in der Textilindustrie waren zu jener Zeit teilweise uber mehrere Generationen hinweg in der Hand judischer Familien Dazu zahlten unter anderem 16 Tuchfabriken darunter als Grosste die Tuchfabrik Josef Konigsberger mit mehr als 500 Mitarbeitern 12 Zwar waren diese Firmen mit ihren Produkten fur die deutsche Wirtschaft zunachst von Interesse aber im Rahmen der zunehmenden Judenfeindlichkeit wurden die Firmeninhaber spatestens 1938 durch die Verordnung uber den Einsatz des judischen Vermogens gezwungen die Arisierung und damit die Ubergabe ihrer Firmen an deutsche Kaufinteressenten meist lokale Konkurrenten notariell zu unterschreiben Dafur erhielten sie wenn uberhaupt nur einen so geringen Betrag des realen Verkehrswertes ihrer jeweiligen Firma dass sie davon kaum die Judenvermogensabgabe und die Reichsfluchtsteuer eine Voraussetzung fur ihre Emigration aus Deutschland bezahlen konnten Nur wenige ehemalige judische Firmenbesitzer hatten spater den Mut nach dem Zweiten Weltkrieg nach Aachen zuruckzukehren und wie beispielsweise im Falle der Familie Konigsberger erfolgreich eine Ruckubertragung oder Entschadigungszahlungen einzufordern 13 Der Krieg selbst brachte vor allem in seinem letzten Jahr auf Grund der Evakuierung der Bevolkerung und der massiven Zerstorungen der Fabrikbauten durch die alliierten Bombenangriffe massive Produktionsruckgange Diese wirtschaftlichen Probleme verstarkten sich nach dem Krieg noch durch den Mangel an Rohstoffen und durch die Wahrungsreform 1948 Dennoch liessen einige Unternehmer ihre Fabriken wieder aufbauen und mit neuen zeitgemassen Maschinen ausrusten andere versuchten durch Fusionen eine bessere Wettbewerbsfahigkeit auf dem Markt zu erhalten Ein weiteres Problem entstand schliesslich 1957 durch die neu gegrundete Europaische Wirtschaftsgemeinschaft die die Grenzen fur Importe aus ganz Europa offnete Zudem war die Aachener Tuchindustrie nicht mit der Mode der Zeit gegangen und neue Produkte wie beispielsweise Jeans aus Amerika oder Billigware aus Niedriglohnlandern vor allem aus Asien uberschwemmten den deutschen Markt Dies fuhrte letztendlich zu einem Dominoeffekt der Schliessung aller Aachener Fabriken zuletzt im Jahre 2003 der Firma Becker amp Fuhren in Aachen Brand Die freiwerdenden Fabrikbauten wurden daraufhin ab den 1970er Jahren grosstenteils anderen Verwendungen zugefuhrt und als Industriedenkmaler unter Denkmalschutz gestellt Ebenso wurde die Textilingenieurschule geschlossen und 1971 in die Fachhochschule Aachen uberfuhrt die in dem alten Gebaudekomplex am Boxgraben den Fachbereich Gestaltung unterbrachte Stattdessen etablierte sich ab den 1950er Jahren die wissenschaftliche Forschung von und mit Textilien an der RWTH Aachen und fuhrt nunmehr die Aachener Textilgeschichte auf wissenschaftlicher Ebene fort Bedeutende ehemalige Tuchfabriken Auswahl Bearbeitenf1 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Name Lage Beschreibung BildTuchfabrik C Nellessen Morgensstrasse 24 fruher Morgensgasse Lage 50 77077624 6 08118245 1737 eingerichtet durch Franz Nellessen Vererbung an Sohn Johann Matthias danach an Enkel Franz Carl Nellessen Firmierung unter Carl Nellessen J M Sohn 1791 als Kaufmann handelnd in spanisch wullenden Tuchern erwahnt zw 1822 und 1830 grundlegend erweitert 1830 Teilnahme der Arbeiterschaft am Aachener Weberaufstand 1860 weitere grundlegende Erweiterungen und Anbauten Nach dem Ersten Weltkrieg versteigert an Paul Dechamps Firmierung unter Dechamps amp Merzenich Nach dem Zweiten Weltkrieg Schliessung und Kauf durch die RWTH Aachen Restaurierung durch Rene von Schofer heute Aussenstelle Theater Aachen Morgens Denkmalschutz 14 nbsp weitere BilderSpinnerei Komericher MuhleKomericher Weg 42 44 im Ortsteil Brand Lage 50 748376 6 188128 1770 eingerichtet als Spinn und Walkmuhle in einer vormaligen Kupfermuhle an der Inde mehrere Besitzerwechsel 1860 Umbau zur Streichgarnspinnerei 1865 Filiale von Dechamps amp Drouven 1885 neue Kesselanlage und Dampfmaschine 1893 Ubernahme durch Peter Jakob Kutsch und Umfirmierung zu P J Kutsch Streichgarn Spinnerei 1901 durch Brandstiftung schwer beschadigt anschliessen wieder aufgebaut und maschinell neu ausgestattet 1960 Betrieb durch die Sohne Kutsch eingestellt und Gesamtkomplex an die Gemeinde Brand verkauft Seitdem Buro und Landwirtschaftsgebaude Denkmalschutz 15 nbsp weitere BilderTuchfabrik van Houtem LochnerKarlsgraben 55 Lochernstrasse 4 20 Mauerstrasse 5 Lage 50 77403478 6 07547356 1773 Neubau durch Heinrich van Houtem am Johannisbach 1798 Vererbung an Sohn Iganz van Houtem 1804 Besichtigung durch Napoleon 1810 ca 290 Mitarbeiter 1830 Kauf einer 20 PS Dampfmaschine zum Betrieb der Walk und Spulmuhlen sowie der Rau und Schermaschinen 1857 Ubernahme durch Johann Friedrich Lochner Erwerb der Junkersmuhle 1873 Vererbung an Emil Lochner Fritz Lochner und Rudolf Lochner Neues Fabrikgebaude nach Planen von Otto Intze sowie umfangreiche Erweiterungen Bau neuer Strassen und Grunanlagen 1907 Liquidation 1928 Ubernahme der Gebaude durch die RWTH Aachen Denkmalschutz des barocken Lochnertores und des Kutscherhauses 16 nbsp weitere BilderTuchfabrik PastorAugustastrasse 80 Lage 50 7727102 6 10175555 1800 von Caspar Braaf zunachst eingerichtet als Spinnmuhle in der Augustastrasse am Beverbach 1828 Verpachtung an Schamborn amp Bischof 1856 Kauf durch Gottfried Pastor umfangreiche Erweiterungen und Einbau einer Dampfmaschine 1863 weitere Anbauten und Treppenturm sowie Erwerb weiterer Dampfmaschinen 1909 Verkauf der Erben Pastor an Katz amp Langstadt Volltuchfabrik siehe dort 17 nbsp weitere BilderTuchfabrik Johann Erckens amp SohneDammstrasse Lage 50 764925 6 092222 1805 Grundung einer Tuchfabrik durch die Bruder Friedrich und Johann Melchior Erckens in der Burtscheider Hauptstrasse 1857 Ubernahme durch Oskar Erckens und Firmierung unter Johann Erckens amp Sohne ab 1907 GmbH 1866 Neubau in der Bendstrasse Kontor und Magazingebaude in der Malmedyer Strasse 1928 Zusammenschluss mit der Tuchfabrik C Delius sowie sechs weiteren Unternehmen zur Toga Vereinigte Weberei Actien Gesellschaft mit Sitz in Aachen 1932 Auflosung und Stilllegung der Betriebe Nur Teile erhalten heute Sitz eines RWTH Instituts nbsp weitere BilderTuchfabrik J H KesselkaulKrakaustrasse 25 27 Lage 50 76946166 6 081433658 1815 Grundung durch Johann Heinrich Kesselkaul und Joseph van Gulpen als Van Gulpen amp Kesselkaul in der Konigstrasse 1825 Umzug in die Adalbertstrasse Einbau von dampfgetriebene Spinn Scher und Raumaschinen Umzug vor das Kolntor 1838 Ausstieg von van Gulpen 1850 drittgrosster Tuchunternehmer Aachens 1855 Umzug zur Krakaustrasse an die Pau bis 1914 Gewinn mehrerer Wirtschaftspreise Vor den Weltkriegen Spezialisierung auf Militartuche Nach dem Zweiten Weltkrieg Wiederaufbau 1977 stillgelegt Denkmalschutz von Hauptgebaude mit Tordurchfahrt 18 nbsp weitere BilderSpinnerei StartzLohergraben 22 Lage 50 77267782 6 0793991 1821 eingerichtet durch Gotthard Startz am Lohergraben am Ufer der Pau Erwerb einer Dampfmaschine fur drei Walk und zwei Spulkumpel sowie vier Spinnmaschinensatze und Schermaschinen Mehrfacher Besitzerwechsel darunter von 1851 bis 1907 verpachtet an die Tuchfabrik Delius 1975 Ubernahme durch die Stadt Aachen Einrichtung als Kulturzentrum Barockfabrik Denkmalschutz fur Gebaude und Schornstein 19 nbsp weitere BilderTuchfabrik J A HergettHeinzenstrasse 16 Lage 50 77956399 6 09075021 1830 eingerichtet am Templergraben Schwerpunkt Buckskin 1861 verlegt in die Heinzenstrasse bis 1867 mehrfach erweitert Beschwerden wegen Rauchbelastigung 1895 neue Kraftanlage mit Zweiflammrohrkessel und neuem Kamin Bis 1958 in Betrieb Denkmalschutz 20 nbsp weitere BilderTuchfabrik C DeliusDeliusstrasse 6 30 Lage 50 77208074 6 07432436 1851 Einrichtung einer Weberei in der Jakobstrasse und einer Walkerei mit Rauerei in der vormaligen Spinnerei Startz durch Carl Delius senior Ubernahme durch die Sohne Carl Gustav und Robert 1906 Umzug zur Deliusstrasse Rund 1 200 Mitarbeiter und 100 Angestellt in den besten Jahren 1928 Zusammenschluss mit Johann Erckens amp Sohne sowie sechs weiteren Unternehmen zur TOGA Vereinigte Weberei Actien Gesellschaft mit Sitz in Aachen 1932 Auflosung und Stilllegung der Betriebe 1947 Ubernahme durch Leonhard Monheim AG 1980 Schliessung Sanierung und Umbau des Hauptgebaudes zu Wohnungen Denkmalschutz 21 nbsp weitere BilderTuchfabrik G H amp J CroonAnnastrasse 54 58 Lage 50 77304225 6 08036242 1862 Grundung durch Heinrich Gustav und Julius Croon am Karlsgraben 1870 Umzug in die Annastrasse in die Gebaude der vormaligen Tuchfabrik Waldthausen 1885 Ubernahme des Areals der benachbarten und abgebrannten Rheinischen Tuchfabrik am Lohergraben Nr 2 an der Pau die ihrerseits als Unternehmen 1893 in die Haarener Tuchfabrik einfloss Spezialisierung auf Kammgarnstoffe Im Zweiten Weltkrieg schwer zerstort Wiederaufbau 1959 Verlegung nach Aachen Brand Farberei in die Soers 1968 Fusion mit Nickel amp Muller sowie Dechamps amp Drouven durch Waldemar Croon zu Dechamps Textil AG 2002 Stilllegung 22 nbsp Tuchfabrik J Cupper amp SohnBrabantstrasse 73 Lage 50 77043325 6 10148209 1871 Grundung der Tuchfabrikation Cupper in Burtscheid 1889 Umzug in die Fabrikanlage der vormaligen und seit Mitte der 1850er Jahre bestehenden Tuchfabrik Comp amp Aldenhoven an die weisse Muhle am Ufer des Beverbaches in der Brabantstrasse im Frankenberger Viertel weiterer Ausbau und Umfirmierung in J Cupper amp Sohn 1900 Einrichtung einer Spinnerei 1902 Modernisierung des Maschinenparks 1932 Ubernahme durch die Firma Textilwerk Aachen GmbH 1942 Einzug der Tuchfabrik F amp M Meyer in die Fabrikanlage 1949 Umfirmierung in Kammgarnfabrik Meyer amp Co 1959 stillgelegt und anschliessend Einzug von Kleinunternehmen aus der Textilbranche sowie von Buros Anfang 2000 Abriss der maroden Bauten 23 nbsp Tuchfabrik Aachen vormals Suskind amp Sternau AGCharlottenstrasse 14 Lage 50 77050505 6 10551064 1873 Neuer Firmenkomplex am Beverbach im Frankenberger Viertel erbaut nach Planen von Otto Intze Die Tuchfabrik erhielt die erste Sheddachhalle Aachens Eingerichtet durch Alfred Ritz und Conrad Vogel 1887 Ubernahme durch Albert Suskind und Sigmund Sternau 1897 Umfirmierung und Umwandlung zu Tuchfabrik Aachen AG vormals Suskind und Sternau Grosstes Unternehmen Aachens in der Branche zeitweise mehr als 1200 Mitarbeiter Im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstort 1952 Konkurs Restaurierung so weit moglich und anderen Verwendungen zugefuhrt Denkmalschutz fur Intzeturm 24 nbsp weitere BilderAktienspinnerei AachenViktoriastrasse 72 Lage 50 7714889 6 107356 1881 Einrichtung einer Spinnerei durch Emil Hilden und Theodor Reuven in der Beeckstrasse 1889 Verlegung in die Viktoriastrasse im Frankenberger Viertel 1899 Ubernahme der Farberei und Wollwascherei Philipps amp Mathee auf der Hammmuhle in Stolberg Hamm sowie der Rheinischen Kunstseidefabrik AG in Aachen ab 1900 Spezialisierung auf Trikotagenstoff 1922 1923 bauliche und maschinelle Vergrosserungen der Hammmuhle und Neubau einer Spinnerei Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebaude in Aachen schwer zerstort und der Hauptsitz in Aachen stillgelegt jedoch das Werk in Stolberg bis Mitte der 1980er Jahre beibehalten Denkmalschutz nur fur das erhaltene Vorderhaus in Aachen Die Werksanlage in Stolberg wurde abgerissen und das Areal zu einem Gewerbepark umgebaut 25 nbsp weitere BilderHaarener TuchfabrikHauptstrasse 24 heute Alt Haarener Strasse Lage 50 79462758 6 12234056 1881 von Jacob Lippmann im seit 1972 eingemeindetem Aachener Ortsteil Haaren gegrundet Lippmann war seit 1879 im Vorstand der Rheinischen Tuchfabrik die spater nach dem Brand von 1885 im Jahr 1893 in die Haarener Tuchfabrik aufging Sein Sohn Otto verkaufte 1928 das mittlerweile als Haarener Tuchfabrik GmbH firmierte Unternehmen an Josef Rummeny der das Unternehmen fortan als Jos Rummeny OHG fuhrt Im Juni 1938 ubernahm Rummeny zudem durch Arisierungsmassnahmen die Tuchfabrik Mayerfeld amp Herz KG in der Aachener Roermonder Strasse die er zu Beginn des Zweiten Weltkrieges schliessen liess Zum Jahreswechsel 1967 1968 wurde die Haarener Tuchfabrik von der Tuchfabrik Konigsberger in der Dennewartstrasse ubernommen 26 und bereits um 1970 die Produktion in der alten Haarener Fabrik eingestellt Kurz vor der Jahrtausendwende wurden die maroden Fabrikgebaude abgerissen nbsp Arisierte Tuchfabriken Auswahl Bearbeiten Name Lage Beschreibung BildMarx amp AuerbachTemplergraben Eilfschornsteinstrasse Lage 50 77809186 6 07973169 1839 Einrichtung einer neuen Tuchfabrik durch Nathan Marx und Mayer Lippmann im vormaligen Kupferhof von Johann Heinrich Schervier am Templergraben Firmierung unter Marx amp Lippmann die Sohne und Schwiegersohne von Nathan Marx steigen in die Geschaftsleitung Umfirmierung zunachst in Marx amp Sohne dann in Marx amp Auerbach zwischen 1861 und 1864 grundlegende Erweiterung durch Friedrich Joseph Ark 1938 Zwangsverkauf der Fabrik durch Fritz Marx Jude und Leiter in vierter Generation an Robert Grunzig und dessen Schwiegersohn Ludwig Charlier Umfirmierung in Grunzig amp Charlier 1948 Ubernahme durch Erna Grunzig 1950er Jahre Verlegung zum Indeweg nach Brand 1963 stillgelegt Denkmalschutz fur den erhaltenen Eckblock Templergraben Eilfschornsteinstrasse und Ubernahme durch die RWTH Aachen 27 nbsp weitere BilderTuchfabrik KonigsbergerJulicher Strasse 118 Dennewartstrasse Lage 50 78043756 6 10495274 1885 gegrundet durch Paul Konigsberger in der Bachstrasse in Burtscheid 1888 Umzug an der ehem Dennewartsmuhle an der Wurm im Bereich des Europaplatzes in Aachen Nord Zwangsubergabe durch Paul Konigsberger Leiter in dritter Generation an den technischen Leiter Fritz Meissner Umfirmung als Meissner amp Co 1950 Ruckkehr der Erben Konigsberger und 1951 Ruckfuhrung des Betriebes Firmierung als Josef Konigsberger GmbH 1968 Ubernahme sowohl der Tuchfabrik Josef Rummeny aus Haaren die um 1970 geschlossen wurde als auch der Leopold Schoeller amp Sohne Durener Feintuchfabrik die Anfang der 1980er Jahre stillgelegt wurde 1999 Schliessung und Abriss der Tuchfabrik Konigsberger an der Dennewartstrasse zugleich Neugrundung in Eilendorf Nirm 2003 endgultige Schliessung 28 nbsp Katz amp LangstadtAugustastrasse 80 Lage 50 7727102 6 10175555 1909 Ubernahme der Tuchfabrik Pastor durch Julius Katz und Julius Langstadt 1912 Bau einer grossen Sheddachhalle fur die mechanische Weberei nunmehr Volltuchfabrik Unter judischer Leitung durch Ernst Jacobsberg Umfirmierung zu Tuchfabrik Neuwerk GmbH 1938 Zwangsubergabe an den Schwiegersohn Im 2 WK schwer zerstort und anschliessend wiederaufgebaut Ubernahme und Firmierung als Weigelt amp Co 1960 endgultige Schliessung Gebaude restauriert und saniert sowie umgebaut zu Wohnraum und unter Denkmalschutz gestellt nbsp weitere BilderSiehe auch BearbeitenGeschichte der Tuchindustrie in EupenLiteratur BearbeitenJosef Dahmen Die Aachener Tuchindustrie Ihre wirtschaftlichen und sozialen Grundlagen Eine theoretische Untersuchung der Standortfaktoren fur die wirtschaftliche Praxis der Aachener Tuchindustrie Berlin Leipzig Wien Weiss 1930 Clemens Bruckner Aachen und seine Tuchindustrie Mushakesche Verlagsanstalt Horb am Neckar 1949 pdf Hans Karl Rouette Aachener Textilgeschichte n im 19 und 20 Jahrhundert Entwicklungen in Tuchindustrie und Textilmaschinenbau in der Aachener Region Meyer amp Meyer Verlag Aachen 1992Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Former cloth factory in Aachen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jochen Buhren Denkmaler der Textilindustrie in Aachen k eine Bestandsaufnahme Bericht vom 17 November 2019 auf den Seiten des Tuchwerks Aachen Walter Buschmann Textilindustrie in Aachen in Rheinische Industriekultur Silke Fengler Arisierungen in der Aachener Textilindustrie 1933 1942 Einzelnachweise Bearbeiten Krempelwolf und Kastenspeiser Presseinformation auf futurelab aachen de Achterbau ist ein Begriff den Laurenz Mefferdatis verwendet Er bezeichnet neu errichtete Fabrikbauten in Zusammenhang mit Hof Anlagen Dauber Aachener Villenarchitektur 1985 S 24 Clemens Bruckner Aachen und seine Tuchindustrie Mushakesche Verlagsanstalt Horb am Neckar 1949 S 19 Dampfmaschinenlieferungen bei gieseler de Aachener Aufruhr vom 30 August 1830 auf wannewitz de Mit technischen Textilien den Umbruch meistern in Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 28 Dezember 2015 Hohere preussische Textilschule auf den Seiten der Wollroute Clemens Bruckner Aachen und seine Tuchindustrie Mushakesche Verlagsanstalt Horb am Neckar 1949 S 40 Aachener Textilfirmen 1911 auf google com maps Portrat Tuchfabrik Peters auf den Seiten der Wollroute Aachener Textilfirmen 1935 bei Google Maps Silke Fengler Arisierungen in der Aachener Textilindustrie 1933 1942 S 152 Joachim Zinsen Wie vor 80 Jahren die Juden in Aachen beraubt wurden in Aachener Nachrichten vom 16 Juli 2018 Walter Buschmann Tuchfabrik Nellessen in Rheinische Industriekultur 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Rheinische Industriekultur Konigstuche aus Aachen Die Firma Konigsberger auf Aachener Genealogie der Westdeutschen Gesellschaft fur Familienkunde e V Ausgabe 1 2018 S 8 12 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Tuchindustrie in Aachen amp oldid 223666941