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Oskar Erckens 17 Februar 1824 in Burtscheid 29 Oktober 1901 in Aachen war ein deutscher Unternehmer und Eigentumer der Firma Johann Erckens Sohne in Burtscheid bei Aachen und Erckens amp Co Baumwollspinnerei und weberei in Grevenbroich 1 Er belieferte u a die Kurie in Rom und die Polizei von New York Spater wurde er noch zum Geheimen Kommerzienrat ernannt Daruber hinaus war Oskar Erckens von 1881 bis 1896 Prasident der IHK Aachen Oskar Erckens Inhaltsverzeichnis 1 Unternehmen 1 1 Aachen 1 2 Grevenbroich 1 2 1 Erckens Kapelle 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseUnternehmen BearbeitenAachen Bearbeiten nbsp Stammhaus Erckens Burtscheid nbsp Tuchfabrik Erckens um 1920Schon im 18 Jahrhundert begannen Mitglieder der Familie Erckens mit der Tuchherstellung und Christoph Friedrich Erckens 1740 begrundete in Burtscheid als Erster von ihnen das Tuchgewerbe Spater im Jahr 1806 errichteten die Bruder Friedrich und Johann Melchior Erckens 1782 1852 ihre zunachst gemeinsam gefuhrte Tuchfabrik in der Burtscheider Hauptstrasse 1830 trennten sich ihre Wege und Johann Melchior Erckens ubernahm zusammen mit seinem neuen Teilhaber und Geschaftsfuhrer Johann Friedrich Lochner seinem Schwiegersohn die Burtscheider Fabrikanlagen Ihnen gelang es in den folgenden Jahren das Unternehmen in einem solchen Umfang zu entwickeln dass grossere Flachen oberhalb der Dammstrasse in Burtscheid dazu gekauft werden mussten Nach dem Tod Johann Melchior Erckens im Jahre 1852 und dem Ausstieg des Teilhabers Johann Friedrich Lochner im Jahre 1857 wurde das Unternehmen von seinem Sohn Oskar Erckens in Alleinverantwortung unter der Firmierung Johann Erckens Sohne weitergefuhrt Oskar Erckens konnte die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung des Unternehmens weiter massgeblich steigern Dessen Spezialitat war die Anfertigung feinster Herren und Damentuche Auszeichnungen auf Ausstellungen in Paris London Philadelphia und Melbourne bezeugen die Qualitat der hergestellten Stoffe Das Kontorhaus des Unternehmens sowie das Wollmagazingebaude welches zeitweise auch als Bedienstetenwohnhaus diente stehen noch heute als Gebaudedenkmaler in der Malmedyerstrasse Nr 30 bzw 35 37 in Burtscheid Nach seinem Tod ubertrug er das Unternehmen seinem Sohn Johann Alfred Erckens 1856 1917 der dieses 1907 in eine GmbH umgewandelte Die Firma konnte sich weiterhin erfolgreich auf dem Markt behaupten und beschaftigte Mitte der zwanziger Jahre etwa 600 Mitarbeiter In Friedenszeiten gingen 30 des Absatzes ins Ausland vor dem Ersten Weltkrieg hauptsachlich nach Ubersee danach vor allem in europaische Lander Bedingt durch die Nachwirkungen des Ersten Weltkrieges der grosse Lucken in der Arbeiterschaft hinterliessen sowie den Unruhen in Aachen anlasslich des Separatistenaufstandes von 1924 und der beginnenden Weltwirtschaftskrise gingen die Umsatze deutlich zuruck Um dem entgegenzuwirken schloss sich am 3 Juli 1928 die Tuchfabrik Erckens mit der Ernst Friedrich Weissflog AG den Gebr Aschaffenburg Tuchfabrik in M Gladbach der Bautzner Tuchfabrik der Wm Focke amp Co Kammgarnweberei in Gera und der Tuchfabrik Delius in Aachen zur Toga vereinigte Weberei Aktien Gesellschaft mit einem Kapital von 15 Milliarden Reichsmark zusammen Doch bereits am 8 Februar 1932 wurde die Auflosung der TOGA beschlossen alle Einzelbetriebe also auch die Tuchfabrik Erckens stillgelegt die Glaubiger aus und die Kredite zuruckgezahlt womit das Aktienkapital komplett verloren gegangen war 2 Spater wurde der Gebaudekomplex an die RWTH Aachen ubertragen die dort ihr Institut fur Stromrichtertechnik und elektrische Antriebe ISEA und das Institut fur Kristallographie ifk einrichteten Als reprasentativen Wohn und Firmensitz liess Oskar Erckens in der Burtscheider Dammstrasse nach Planen von Friedrich Klausener ein machtiges kubusartiges Gebaude errichten welches auch fur kulturelle Zwecke genutzt wurde Der integrierte grosse Festsaal ausgestattet mit zwei Flugeln wurde spater mehrfach von der stadtischen Musikdirektion angemietet und es fanden hier die so genannten weissen Balle Burtscheids statt Erckens war von 1932 bis 1937 Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Krankenhausvereins zu Aachen Trager des Luisenhospitals Aachen und gehorte seit 1865 dem Club Aachener Casino an Zu Ehren von Oskar Erckens und seinem Unternehmen wurde in Aachen Burtscheid eine Strasse nach ihm benannt nbsp Ehemalige Tuchfabrik Erckens 2018 nbsp Ehemaliges Kontorgebaude nbsp Ehemaliges Wollmagazingebaude und BedienstetenwohnungGrevenbroich Bearbeiten nbsp Villa Erckens auf der Stadtparkinsel heute MuseumOskar Erckens betrieb in Grevenbroich die Firma Erckens amp Co Baumwollspinnerei und weberei die in heute teilweise noch erhaltenen Gebauden auf der Stadtparkinsel auch Erckens Insel genannt untergebracht war Der Vorlaufer der Maschinenhalle hatte verschiedene Eigentumer gesehen so etwa auch Friedrich Koch aus Wevelinghoven der ab 1808 die Spinnerei ubernahm Einer der Mitarbeiter dieser Zeit war Diedrich Uhlhorn der 1812 ausschied und eine mechanische Werkstatt die spatere Munzprageanstalt ubernahm Ab 1823 wechselten die Eigentumer mehrfach bevor die Halle 1870 durch einen Grossbrand zerstort wurde Zwei Jahre spater erwarb Oskar Erckens mit seinem Schwager Julius Schnitzler den Betrieb und liess 1891 ein neues Maschinenhaus errichten das heute noch erhalten ist und gemeinsam von der Stadtbucherei und dem Stadtarchiv genutzt wird Zu den weiteren Gebauden des Unternehmens zahlen auch die Versandhalle und das Waagehaus die 1984 unter Denkmalschutz gestellt wurden Das Vereins und Versammlungsgebaude wurde in diesem Zusammenhang aus altem Material wieder neu aufgebaut und im Mai 2001 anlasslich der Partnerschaftsjubilaen als Auerbach Haus umbenannt Ein ursprunglich noch zum Gebaudeensemble gehorendes Muhlengebaude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort Der Kommerzienrat und Landrat des Kreises Grevenbroich Emil Erckens 1863 1927 Sohn von Oskar Erckens war bis zu seinem Tod 1927 Vorsitzender des Aufsichtsrates Seine Sohne Oskar 1892 und Emil 1895 fuhrten die Firma weiter Das Unternehmen florierte litt dann aber stark unter den Folgen des Zweiten Weltkriegs die letztlich zur Schliessung des Betriebes im Jahr 1956 fuhrten Oskar Erckens fand seine letzte Ruhestatte in der Familiengruft auf dem Heissbergfriedhof in Burtscheid Sein 1887 errichtetes Wohnhaus im klassizistischen Stil in unmittelbarer Nahe der Fabrik auf der heutigen Stadtparkinsel in Grevenbroich wird heute als Museum Villa Erckens genutzt Erckens Kapelle Bearbeiten Hauptartikel Erckens Kapelle nbsp Erckens KapelleIn Ermangelung eines evangelischen Gotteshauses in Grevenbroich liess Oskar Erckens im Jahr 1888 fur die wachsende protestantische Bevolkerung der Stadt eine Kapelle im Bereich des heutigen Stadtparks nach Planen des Architekten Hermann Otto Pflaume erbauen und uberliess sie zunachst der evangelischen Gemeinde Grevenbroichs fur ihre kirchliche Zwecke Seine spatere Erbengemeinschaft ubertrug schliesslich die Erckens Kapelle nach langem Stillstand und drohendem Verfall im Jahr 1972 der neu gegrundeten Freien Christengemeinde Grevenbroich e V 1972 die sie von Grund auf sanieren liess Seitdem steht die Kapelle wieder fur regelmassige sonntagliche Gottesdienste und fur Trauungen zur Verfugung und bietet in ihren Nebenraumen Moglichkeiten unter anderem fur eine Krabbelgruppe und fur Seniorentreffs sowie fur Gebets und Bibelstunden an Das Engagement des Vereins wurde 1985 mit der Aufnahme der Kapelle in die Denkmalschutzliste der Stadt Grevenbroich gewurdigt 3 Literatur BearbeitenEduard Arens Wilhelm Leopold Janssen Club Aachener Casino neu hrsg von Elisabeth Janssen und Felix Kuetgens Druck Metz Aachen 2 Aufl 1964 S 174 Marlene Zedelius Sanders Grune Inseln an der Erft Historische Garten im Stadtgebiet Grevenbroich In Jahrbuch fur den Rhein Kreis Neuss 2006 S 210 225 insbesondere S 219 221 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tuchfabrik Erckens Sammlung von Bildern nbsp Commons Villa Erckens Sammlung von Bildern Homepage zu Museum und Villa Erckens Homepage der Freien Christengemeinde GrevenbroichEinzelnachweise Bearbeiten Erckens amp Co Die Geschichte der Baumwollspinnerei und Weberei in Grevenbroich in StattBlatt Sonderausgabe Spurensuche 2014 Aktie der Toga vereinigte Weberei Aktien Gesellschaft Nina Wendt Grevenbroich Protestantisches Kleinod in einer katholisch dominierten Stadt in Westdeutsche Zeitung vom 26 November 2008PersonendatenNAME Erckens OskarKURZBESCHREIBUNG deutscher UnternehmerGEBURTSDATUM 17 Februar 1824GEBURTSORT BurtscheidSTERBEDATUM 29 Oktober 1901STERBEORT Aachen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oskar Erckens amp oldid 239426518 Aachen