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Der Freeden auch Freden ist ein vornehmlich mit Buchen bestandener Berg im Gebiet der Stadt Bad Iburg in Niedersachsen Er besteht aus dem 269 Meter hohen Grossen Freeden und dem Kleinen Freeden 200 Meter Er ist Teil des Teutoburger Walds FreedenGrosser FreedenHohe 269 m u NHNLage Niedersachsen DeutschlandGebirge Teutoburger WaldKoordinaten 52 9 34 N 8 5 30 O 52 159444444444 8 0916666666667 269 Koordinaten 52 9 34 N 8 5 30 OFreeden Berg Niedersachsen Ehemaliger Kalksteinbruch am Kleinen Freeden mit fast senkrecht stehenden KalkschichtenFreedenbach am Fuss des Kleinen FreedensVon herausragender Bedeutung ist der Berg wegen der Massenblute des Hohlen Lerchensporns im Fruhjahr Wenn der Freeden bluht ist er Ende Marz und Anfang April Anziehungspunkt von Naturliebhabern und Touristen Inhaltsverzeichnis 1 Naturschutzgebiet 2 Namensherkunft 3 Geologie 4 Geschichte 5 Flora 6 Fauna 7 Wanderwege 8 Literatur 9 WeblinksNaturschutzgebiet Bearbeiten224 Hektar des Freedens sind seit 2002 Naturschutzgebiet und nach der Fauna Flora Habitat Richtlinie der Europaischen Union als Teil des Gebiets Teutoburger Wald Kleiner Berg als Schutzgebiet Natura 2000 ausgewiesen Er ist Teil des Europaischen Naturerbes Sieben der 224 Hektar befinden sich in Privatbesitz der Grossteil gehort dem Land Niedersachsen Namensherkunft BearbeitenDer Name des Bergs wird auf das niederdeutsche Verb freden einfrieden zuruckgefuhrt In Iburg wird der Berg als Freden bezeichnet Die Karte der Gaussschen Landesaufnahme im Konigreich Hannover von 1847 bezeichnete den Berg ebenfalls als Freden Die Schreibweise Freeden wurde in Hilter benutzt sie setzte sich in offiziellen Karten des 20 und 21 Jahrhunderts und in der Literatur durch Geologie BearbeitenDer Freeden entstand aus einem urzeitlichen Meer dessen Grund aus Kalkschichten durch tektonische Krafte nahezu gefaltet und senkrecht gestellt wurden Zu erkennen ist dieses bis heute an einem ehemaligen Kalksteinbruch am Kleinen Freeden Die Schichten aus Cenoman Planer und Turon Kalkstein haben eine geringmachtige Lossschicht die bis zur Kuppe weiter abnimmt Geschichte BearbeitenDer Teutoburger Wald war um 2200 v Chr mit Linden und Eichen bewachsen Buchen kamen vereinzelt vor Brandrodung im Gebiet des heutigen Bad Iburger Stadtteils Ostenfelde durch fruhzeitliche Besiedlung konnte sich auf den Freeden ausgewirkt haben Die Monche des von Bischof Benno II von Osnabruck gegrundeten Benediktinerklosters Iburg schlugen Holz aus dem Freeden zur Malzbereitung Im Mittelalter wurden die Walder des Freedens als gemeine Hude intensiv genutzt Im 18 Jahrhundert wurden die Baumbestande alle 30 bis 40 Jahre geschlagen Das Holz wurde fur Wohnbauten verwandt ausserdem zur Herstellung von Holzkohle wovon Meilerplatten zeugten Eine Karte von 1805 von LeCoq wies Flachen von lediglich Geholz und Gebusch auf Eine Karte des damaligen Fleckens Iburg von 1897 verzeichnet den Freeden als dem Koniglichen Forst Palsterkamp zugehorig Er hatte die Rechtsnachfolge der Furstbischofe von Osnabruck angetreten Trotz dieses Besitznachweises wurde der Freeden von der Sentruper Seite bis etwa 1825 als Waldweide genutzt die Bevolkerung holte sich bis ins fruhe 20 Jahrhundert Einstreu aus dem Berg Dennoch wurde der Freeden nicht vollig entwaldet Teilbereiche weisen einen durchgehenden Waldbestand von mehr als 200 Jahren auf Im November 1940 wurden Buchenbestande durch einen schweren Sturm zerstort In den Steinbruchen des Freedens wurden im Zweiten Weltkrieg von 1942 bis 1945 Kriegsgefangene zum Abbau des Kalksteins eingesetzt Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs litt der Waldbestand durch Holzschlag durch die britische Besatzung daneben wurde er durch Not der Bevolkerung an Brennholz dezimiert Verwaltet wurde der Freeden Teil der dem Land Niedersachsen gehort bis 2004 vom Forstamt Palsterkamp seit 2005 ist das Niedersachsische Forstamt Ankum zustandig 1972 wurden 40 Hektar der Waldflache im Besitz des Landes Niedersachsen aus der forstlichen Bewirtschaftung herausgenommen Seit den fruhen 1970er Jahren quert eine Erdgasleitung den Freeden seither bildet sie eine Schneise durch den Wald Fur die Trasse der Pipeline waren erhebliche Erdarbeiten notig um den Freedenbach zu unterqueren Oberforster Fritz Haase nutzte diese Erdarbeiten um den Freedenbach stauen und einen Teich anlegen zu lassen der fur den Notfall ein Reservoir an Loschwasser bietet Der Teich wurde nach ihm Haase See benannt Am Haase See befindet sich eine Schutzhutte fur Wanderer Flora Bearbeiten nbsp Buschwindroschen am Kleinen Freeden im fruhen Marz nbsp Hohler LerchenspornAuf der Nordseite des Freedens findet sich krautreicher Kalkbuchenwald auf der Sudseite grasreicher Buchenwald Eine Besonderheit des Freedens ist das hohe Vorkommen an Fruhbluhern Zu ihnen gehoren neben dem Hohlen Lerchensporn der in der Region als Freedenblume bezeichnet wird das Wald Bingelkraut das Buschwindroschen der Barlauch der Gefleckte Aronstab der Waldmeister und das Waldveilchen Sie zeigen sich im Fruhjahr wenn die Buchen noch nicht belaubt sind Orchideen wie das Weisse Waldvoglein die Vogel Nestwurz Knabenkrauter die Sumpf Stendelwurz fanden sich fruher am Freeden Der Freeden weist eine Reihe von Pflanzenvorkommen auf die in der Roten Liste aufgefuhrt werden Dazu gehoren die Akelei der Rippenfarn die Sumpfdotterblume das Wechselblattrige Milzkraut neben dem Hohlen Lerchensporn der Mittlere Lerchensporn das Gefleckte Knabenkraut der Wald Gelbstern die Bach Nelkenwurz das Niederliegende Johanniskraut die Einbeere die Primeln das Lungenkraut der Wasserhahnenfuss das Echte Salomonssiegel und das Kleine Helmkraut nbsp Hermannsweg am Grossen Freeden nbsp Totholz nbsp Kammweg im Kleinen FreedenFauna Bearbeiten nbsp EisvogelNeben Hasen Rehwild Wildschweinen und Damhirschen leben am Freeden schutzenswerte Tierarten wie die Teichfledermaus die Wasserfledermaus die Breitflugelfledermaus der Abendsegler der Baummarder und der Dachs An Vogeln sind der Habicht der Mausebussard der Wespenbussard die Hohltaube der Grunspecht der Steinkauz der Eisvogel und die Waldschnepfe vertreten Am Freeden leben Amphibien wie der Grasfrosch die Erdkrote der Feuersalamander und der Fadenmolch In seinen Gewassern findet sich die Bachforelle Der Kolkrabe wurde im Jahr 2004 gehort auch der Schwarzstorch wurde beobachtet Unter den Insekten sind der Grosse Schillerfalter der Fruhlingsperlmutterfalter und die Gestreifte Quelljungfer zu erwahnen 29 Schneckenarten wurden am Freeden nachgewiesen Wanderwege Bearbeiten nbsp Wegbeschilderung Wanderparkplatz am Fuss des Kleinen FreedensDer Freeden ist durch eine Reihe von Wanderwegen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade erschlossen die angegeben sind Die Wege sind ausgeschildert und vom Parkplatz am Auslaufer des Kleinen Freedens erschlossen Dort befindet sich eine Kneippsche Wassertretstelle eine Wetterschutzhutte und eine uberdachte Wasserstelle In unmittelbarer Nahe am Hohnsberg liegt ein fruherer Steinbruch Ausgeschildert ist auch der Weg zum nordlich gelegenen Limberg mit der Absturzstelle des Luftschiffs LZ 7 Deutschland In direkter Nahe in Richtung Glane befinden sich kommerziell bewirtschaftete Forellenteiche mit Raucherei und Fischverkauf Die Wanderwege im Freeden sind ohne besondere Gefahr zuganglich Am Zugang zum Grossen Freeden weisen rote Schilder darauf hin dass der Naturwald von 40 Hektar Flache ein nicht bewirtschafteter Urwald ist Bei Sturm gefrierendem Regen oder anderen Widrigkeiten wird keine Verkehrssicherheit gewahrleistet Auch vor der Gefahr umsturzender Baume wird hier nicht gesondert gewarnt Der mit der Markierung H gekennzeichnete Hermannsweg des Teutoburger Walds schwenkt deswegen am Grossen Freeden vom Kammweg ab Seit 2017 ist der Kammweg uber den Grossen Freeden der durch den grossten Bestand des Hohlen Lerchensporns fuhrt wegen akuter Baumbruchgefahr aufgrund des Eschensterbens gesperrt Literatur BearbeitenManfred Kloweit Herrmann Hans Jurgen Zietz Der Freeden Naturschutzgebiet in Bad Iburg Grote Druck Bad Iburg 2005 ISBN 3 933998 25 5 Peter Meyer Katja Lorenz Andreas Molder Roland Steffens Wolfgang Schmidt Thomas Kompa Anne Wevell von Kruger Naturwalder in Niedersachsen Schutz und Forschung Band 2 Niedersachsisches Bergland Leinebergland Druck Alfeld 2015 ISBN 978 3 00 050091 6 Peter Meyer Katja Lorenz Andreas Molder Roland Steffens Wolfgang Schmidt Thomas Kompa Anne Wevell von Kruger Naturwald Grosser Freeden Naturwaldreservate im Kurzportrait S 1 8 Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt NW FVA Gottingen 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Freeden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Naturschutzgebiet Freeden in der Datenbank des Niedersachsischen Landesbetriebs fur Wasserwirtschaft Kusten und Naturschutz NLWKN Naturschutzgebiete im Landkreis Osnabruck nbsp Naturschutzgebiet nbsp Wappen Landkreis OsnabruckAchmer Sand Anten Baakensmoor Beutling Darnsee Daschfeld Dievenmoor Dummer Hohe Sieben und Ochsenmoor Feldungelsee Freeden Grasmoor Hahlener Moor Hahnenmoor Harderburg Herrenmoor Im Fangen Im Jiewitt Im Teichbruch Im Wischen Hochwasserruckhaltebecken Alfhausen Rieste Maiburg Mehne Bruch und Pottwiese Neuenkirchener Moor Obere Hunte Silberberg Steinernes Meer Streithorst Suddenmoor Sudendorfer Vennepohl Swatte Poele Vallenmoor Venner Moor Westliche Dummerniederung im Landkreis Osnabruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freeden Berg amp oldid 238481012