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Der Rippenfarn Struthiopteris spicant Syn Blechnum spicant auch Gewohnlicher Rippenfarn oder Europa Rippenfarn genannt war eine Pflanzenart aus der Gattung der Rippenfarne Blechnum in der Familie der Rippenfarngewachse Blechnaceae wird aber heute besser in die Gattung Struthiopteris gestellt 1 Diese Art ist der einzige Vertreter der Gattung in Mitteleuropa Nach neueren Erkenntnissen ist aber die grosse Gattung Blechnum besser aufzuspalten und dann ist diese Art als Struthiopteris spicant der Gattung Struthiopteris zuzuordnen RippenfarnRippenfarn Struthiopteris spicant Syn Blechnum spicant SystematikFarneKlasse Echte Farne Polypodiopsida Ordnung Tupfelfarnartige Polypodiales Familie Rippenfarngewachse Blechnaceae Gattung StruthiopterisArt RippenfarnWissenschaftlicher NameStruthiopteris spicant L Roth Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Weitere Volksnamen 5 Systematik 6 Verwendung 7 Quellen 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDer Rippenfarn zeichnet sich durch zwei unterschiedliche Wedelformen aus Die sporenlosen Wedel werden 15 bis 50 cm lang und sind einfach gefiedert Sie besitzen glattrandige Fiederblattchen und uberdauern den Winter oft als am Boden liegende Rosette nbsp Wedel ohne Sporen nbsp Sporentragender Wedel nbsp Botanische Zeichnung des Rippenfarns von C LindmanDie sporentragenden Wedel entstehen meist im Zentrum der Rosette und besitzen sehr schmale rippenahnliche Fiederblatter Die Sporentrager werden bei der Sporenreife dunkelbraun und sterben im Winter ab Die Sori sind langlich und verschmelzen zu zwei Reihen Unter den lebenden Farnblattern sind oft noch die abgestorbenen Blatter des Vorjahres sichtbar Die Chromosomenzahl der Art ist 2n 68 2 Okologie BearbeitenDer Rippenfarn ist eine Halb Rosettenpflanze mit schiefem Rhizom Er bildet eine VA Mykorrhiza aus 3 Die Vermehrung geschieht durch Wasserbefruchtung und Windausbreitung der Sporen als Kornchenflieger Die Sporen entwickeln sich zwischen Juli und September 3 Vorkommen BearbeitenDer Rippenfarn bevorzugt frische stark bodensaure Walder meist Nadelwalder Seltener ist er in Laubwaldern anzutreffen Er ist in Mitteleuropa vor allem in den feuchten Hohenlagen der Mittelgebirge zu finden Er ist in Mitteleuropa eine Piceion Verbands Differentialart kommt aber auch in feuchten Quercion roboris Gesellschaften sowie im Sphagno Alnetum vor 2 In Osterreich haufig bis zerstreut mit Ausnahme von Wien von der submontanen bis zur subalpinen Hohenstufe verbreitet In den Allgauer Alpen steigt er am Fellhorn Schlappolt Zug in Bayern bis zu 1950 m Meereshohe auf 4 Das Verbreitungsgebiet des Rippenfarns umfasst Europa Makaronesien Nordafrika Westasien und den Kaukasusraum sowie das westliche Nordamerika 5 Eine besondere Unterart ist in Japan verbreitet 5 Weitere Volksnamen BearbeitenIm Schweizer Volksmund wird der Farn auch Geisslleiterli genannt Fur Frankfurt Oder ist auch die Bezeichnung Kraftfarn belegt 6 Systematik Bearbeiten nbsp Rippenfarn Struthiopteris spicant nbsp Struthiopteris spicant var fallax Im Bild vorne der Gewohnliche Wassernabel Hydrocotyle vulgaris Der Rippenfarn wurde 1753 von Carl von Linne in Species Plantarum unter dem Basionym Osmunda spicant L erstveroffentlicht 7 James Edward Smith stellte ihn 1793 in die Gattung Blechnum 8 veroffentlichte aber keine gultige Kombination 9 Ein Jahr spater 1794 veroffentlichte Albrecht Wilhelm Roth mit Blechnum spicant L Roth den lange Zeit anerkannten Namen 10 Da nach molekularen Erkenntnissen die Gattung Blechnum besser aufzuteilen ist kommt nun der Rippenfarn nicht mehr zur Gattung Blechnum sondern zur Gattung Struthiopteris 1 Linne hatte die Gattung Blechnum 1753 erstpubliziert sie umfasste aber noch nicht den Rippenfarn Blechnum spicant sondern unter anderem die Art Blechnum occidentale So wurde Blechnum occidentale zur Typusart der Gattung ernannt Der Rippenfarn aber der zu einer anderen Gruppierung gehort konnte daher nicht mehr den Namen Blechnum tragen Diese Gruppierung war von Giovanni Antonio Scopoli schon 1754 mit dem Gattungsnamen Struthiopteris aufgestellt worden Friedrich Wilhelm Weis 1744 1826 stellte den Rippenfarn im Jahre 1770 dann in diese neue Gattung daher muss sie heute Struthiopteris spicant L Weis heissen 1 Der Rippenfarn wird in mehrere Unterarten und Varietaten untergliedert 11 Struthiopteris spicant subsp spicant ist die westpalaarktische nominotypische Unterart von der sich zwei abweichende Lokalrassen als Varietaten abtrennen lassen Struthiopteris spicant subsp spicant var spicant ist die allgemein verbreitete Sippe mit bis 75 cm langen aufrechten verschieden gestaltigen Wedeln Struthiopteris spicant var fallax Lange Wasowicz amp Gabriel y Galan Syn Blechnum spicant subsp spicant var fallax Lange islandisch Tunguskollakambur besitzt niederliegende nur 2 bis 5 selten bis 8 cm lange sehr kurz gestielte gleichartige Wedel Sie ist ein Lokal Endemit der wasserreichsten heissen Quelle Islands der Deildartunguhver 11 Struthiopteris spicant var homophyllum Merino ex H Christ Gabriel y Galan amp R Pino Syn Blechnum spicant subsp spicant var homophyllum Merino ex H Christ Die Wedel sind ebenfalls gleich gestaltet sind aber aufrecht und mit 8 bis 20 bis 30 cm langer als die der anderen Varietaten Diese Sippe kommt im Nordwesten der Iberischen Halbinsel vor 12 11 Struthiopteris spicant var pradae S Molino amp Gabriel y Galan Die 2019 erstbeschriebene Varietat kommt in Spanien vor 13 Nahe verwandt mit dem Rippenfarn ist Struthiopteris niponica Kunze Nakai Syn Blechnum spicant subsp niponicum Kunze A Love amp D Love Die sporenlosen Wedel erreichen eine Lange von 1 Meter die sporentragenden bis zu 1 25 Meter Die Fiedern sind zahlreicher als bei der Unterart Struthiopteris spicant subsp spicant und sind mit 4 bis 7 Millimeter bei den sporenlosen Wedeln und 1 bis 3 Millimeter bei den sporentragenden Wedeln etwas breiter Diese Sippe vertritt den Rippenfarn in Ostasien 11 Verwendung BearbeitenDer Rippenfarn dient als Zierpflanze der Moorbeete und Teichrander 3 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Manfred A Fischer Wolfgang Adler Karl Oswald Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2 verbesserte und erweiterte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2005 ISBN 3 85474 140 5 Bernhard Marbach Christian Kainz BLV Naturfuhrer Moose Farne und Flechten blv Munchen 2002 ISBN 3 405 16323 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Andre Luis de Gasper et al A classification for Blechnaceae Polypodiales Polypodiopsida New genera resurrected names and combinations In Phytotaxa vol 275 3 S 191 227 2016 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Stuttgart Verlag Eugen Ulmer 2001 Seite 75 ISBN 3 8001 3131 5 a b c Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 S 149 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 89 a b Struthiopteris im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 8 Marz 2019 Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 Seite 60 online Carl von Linne Species Plantarum Band 2 Lars Salvius Stockholm 1753 S 1066 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fopenurl 3Fpid 3Dtitle 3A669 26volume 3D2 26issue 3D 26spage 3D1066 26date 3D1753 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D James Edward Smith Tentamen Botanicum De Filicum Generibus Dorsiferarum In Memoires de l Academie royale des sciences Turin Band 10 1793 S 401 423 S 411 in der Google Buchsuche William R Maxon The Name of the Deer Fern In American Fern Journal Band 34 Nr 2 1944 S 50 51 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fbiodiversitylibrary org 2Fpage 2F32406027 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Albrecht Wilhelm Roth Observationes botanicae In Annalen der Botanick Herausgegeben von Dr Paulus Usteri Band 10 1794 S 34 57 S 56 als PDF Datei a b c d Askell Love Doris Love Cytotaxonomy of Blechnum spicant In Collectanea Botanica Band 7 Nr 2 1968 S 665 676 PDF Datei 2 5 MB J Ormonde Blechnum In Santiago Castroviejo Manuel Lainz G Lopez Gonzalez P Montserrat Felix Munoz Garmendia Jorge Paiva L Villar Hrsg Flora Iberica Plantas vasculares de la Peninsula Iberica e Islas Baleares Vol I Lycopodiaceae Papaveraceae Real Jardin Botanico CSIC Madrid 1986 ISBN 84 00 06222 1 S 150 152 153 floraiberica es PDF Michael Hassler Taxon in Suchmaske eintragen bei World Ferns Synonymic Checklist and Distribution of Ferns and Lycophytes of the World Version 12 10 vom Februar 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rippenfarn Struthiopteris spicant Sammlung von Bildern Rippenfarn FloraWeb de Rippenfarn In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Blechnum spicant L Roth In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Verbreitung in den Niederlanden 1 niederlandisch Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus Eric Hulten Magnus Fries Atlas of North European vascular plants 1986 ISBN 3 87429 263 0 bei Den virtuella floran schwedisch Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rippenfarn amp oldid 227280146