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Egid Valentin Felix Freiherr von Borie zu Schonbach 18 November 1719 in Stockach Schwabisch Osterreich 29 Marz 1793 in Regensburg war wurzburgischer Hof und Regierungsrat erzherzoglich osterreichischer Staatsrat Reichsreferendar an der Reichshofkanzlei Gesandter der romisch deutschen Kaiser Joseph II Leopold II und Franz II und mehrerer Reichsfursten im Immerwahrenden Reichstag und im Reichsfurstenrat sowie Grundherr von Neuhaus Salzburg und Durrnhof Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Ausbildung 1 2 Laufbahn 2 Schriften Auswahl 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie und Ausbildung Bearbeiten Borie war ein Spross der freiherrlichen Familie von Beaurieu x oder von Borie aus dem Hochstift Luttich Sein Vater Johann Franz Egid von Borie zunachst Landvogt der Landgrafschaft Nellenburg 1 markgraflich badischer Geheimrat 1722 durch Karl VI mit dem Zusatz von Schonbach in den Reichsadelsstand Reichsritterschaft befordert wurde 1729 Assessor beim Reichskammergericht in Wetzlar Seine Mutter war Mariane Jacobi von Ehrenkron die Tochter des Kanzlers Hartmann Jacobi von Ehrencron und dessen Gemahlin Salome von Lasser Vor ihm wurden die Sohne Franz Edmund und Jacob Georg geboren Seine Schwestern waren Mariane die spater Anselm Franz von Lohr heiratete und Ursula die sich mit Franz Xavier von Fahnenberg vermahlte Franz Edmund wurde erzherzoglich osterreichischer Regierungsrat in Freiburg im Breisgau Vorderosterreich Jacob Georg kurpfalzischer Regierungsprasident zu Neuburg an der Donau Nach hauslichem Unterricht und dem Besuch des Wetzlarer Jesuitengymnasiums ging Egid von Borie zum Studium der Rechtswissenschaft auf die Philipps Universitat Marburg die Universitat Ingolstadt wo ihn Johann Adam von Ickstatt unterrichtete und auf die Universitat Wurzburg Anschliessend erhielt er ein Praktikum bei seinem Vater am Reichskammergericht Laufbahn Bearbeiten Am 19 August 1739 wurde Borie Regierungs und Hofrat des Wurzburger Furstbischofs Friedrich Karl von Schonborn Buchheim der ihn am 1 August 1743 zum Geheimen Referendar ernannte Im Februar 1744 heiratete er die 1722 geborene Mariane Sabine Theresie von Reibelt eine vermogende Tochter des wurzburgischen Hofkanzlers Johann Philipp Christoph von Reibelt 1686 1766 die die Guter Neuhaus und Durrnhof und Anteile des Gutes Salzburg in die Ehe einbrachte Als 1746 mit Anselm Franz von Ingelheim ein neuer Furstbischof antrat verschlechterten sich die Bedingungen erheblich so dass Borie eine Stelle am Reichskammergericht anstrebte die ihm dort mit einer kurbayrischen Prasentation eroffnet wurde Nach dem Tod des Furstbischofs Anselm Franz wollte ihn das Domkapitel im Jahr 1749 zuruck nach Wurzburg holen und ernannte ihn zum Geheimrat Doch erst im Jahr 1752 konnte ihn Furstbischof Karl Philipp von Greiffenclau zu Vollrads durch die Vermittlung einer kaiserlichen Ernennung zum Reichshofrat und der damit verbundenen Aussicht auf eine kunftige Karriere in der Reichshofkanzlei dazu bewegen auf die Stelle am Reichskammergericht zu verzichten Bis 1754 kummerte er sich sodann in der Wurzburger Regierung um die Landeskultur und das Fabrikwesen insbesondere um die Woll und Leinenmanufaktur sowie das Wurzburger Zucht und Arbeitshaus Nach dem Tod Karl Philipps ging er 1754 nach Wien um die Stelle als Reichshofrat anzutreten Franz I ernannte ihn dort bald zum Reichsreferendar Zusammen mit seinen Brudern erhob ihn der Kaiser am 1 Januar 1759 zum Reichsfreiherrn Am 18 Januar 1761 machte ihn die kaiserliche Gemahlin Maria Theresia die ihm zeit ihres Lebens besonders zugeneigt war fur ein Jahresgehalt von 8 800 Gulden zu einem Mitglied ihres neugeschaffenen osterreichischen Staatsrates Staatsrat fur die inlandischen Geschafte der ihm einen grossen Einfluss auf die Staatsangelegenheiten Osterreichs verschaffte Ausserdem entlohnte sie seine Amtstreue mit der Verleihung des Ritterkreuzes des St Stephansordens und einer Pension Unterstutzt von Wenzel Anton von Kaunitz Rietberg brachte er eine Reform der osterreichischen Finanzverwaltung auf den Weg 1763 erwirkte er die Berufung des Aufklarers und Reformers Joseph von Sonnenfels zum Professor fur Staatswissenschaften an die Universitat Wien 1764 fungierte er als koniglich bohmischer dritter Wahlbotschafter bei der Kur Joseph II zum romisch deutschen Konig in Frankfurt am Main Bories Kunststuck beim raschen Zustandekommen der Wahlkapitulation honorierte Maria Theresa bei seiner Ruckkehr in Wien mit der Verleihung des Komturkreuzes des St Stephansordens Joseph II machte ihn 1767 zum Mitglied der geheimen Konferenz fur Reichsangelegenheiten der ausser dem Kaiser und ihm nur noch Rudolph Joseph von Colloredo und Johann Anton von Pergen angehorten Nach dem Frieden von Hubertusburg forderte er die Ansiedlungsbewegung Impopulation nach dem Banat Schwabenzug 1770 entsandte der Kaiser ihn mit einem Jahresgehalt von 12 000 Gulden nach Regensburg wo Borie ihn als osterreichischen und burgundischen Komitial und Direktorialgesandten beim Reichstag und im Reichsfurstenrat vertrat Bis zum Jahr 1780 bekam er dort zusatzlich die Aufgabe die Virilstimme von Wurzburg zu vertreten in der Folge auch die Vertretungen fur Bamberg Fulda Dietrichstein sowie Thurn und Taxis 1790 erhielt er den Titel Wirklicher Geheimer Rat mit der Anrede Exzellenz nbsp Schloss Neuhaus erbaut 1767 seit 1888 Kurhaus heute Kur und Schlosshotel 2011 rechts der Turm der katholischen Schlosskapelle Heiligkreuz 1773 bis 1776 ebenfalls im Auftrag Bories von dem Rokoko Architekten Heinrich Todesko erbaut 2 Zwischen 1772 und 1792 verfasste Borie auf der Grundlage der umfangreichen Bestande des osterreichischen Gesandtschaftsarchivs eine stattliche Zahl von Schriften zu verschiedenen Themen des Justizwesens und des Reichsstaatsrechts insbesondere zur damals aktuellen Frage der Visitation am Reichskammergericht In Durrnhof gab er die 1760 erbaute Filialkirche St Aegidius in Auftrag 1767 liess er als Grundherr von Neuhaus Salzburg und Durrnhof das Schloss Neuhaus zum Familiensitz erbauen ab 1773 dessen Schlosskapelle Heiligkreuz Zu dem Grundbesitz den er als Nutzniesser seiner Frau erlangt hatte kaufte er die im Herzogtum Sachsen Meiningen gelegenen Ritterguter Einodhausen und Melkers hinzu Bories Gemahlin starb nach 45 jahriger kinderloser Ehe am 3 April 1789 Er selbst starb am 29 Marz 1793 im Zimmer des Priors des Augustinerklosters Regensburg nachdem ihn beim Gottesdienst in der Augustinerkirche wo er wenig spater bestattet wurde der Schlagfluss getroffen hatte In das Amt eines kaiserlich osterreichischer Direktorialgesandten beim Heiligen Romischen Reich das er bis zu seinem Tode ausubte folgten ihm 1793 Johann Aloys Josef von Hugel und 1795 sein Neffe Egid Joseph Karl von Fahnenberg Letzterer wurde einer seiner drei Haupterben nachdem die Nichte Johanna von Borie ihrem Oheim schon nach wenigen Wochen in den Tod gefolgt war Weitere Haupterben waren die Neffen Friedrich von Lohr und Severin von Borie Schriften Auswahl BearbeitenUnmaasgebliche Vorschlage die Visitation und die Beforderung des Justizwesens am kaiserlichen Reichskammergericht dann dessen Sustentationswerk betreffend Regensburg 1772 Nachtrag 1773 Revisionsgericht uber die Urtheile des kaiserlichen Kammergerichts bey dessen jetzigen Visitationen 1776 Gedanken zur Erleichterung der Justizpflege am k R Kammergericht 1786Siehe auch BearbeitenListe der osterreichischen Gesandten beim Heiligen Romischen ReichLiteratur BearbeitenEgid Joseph Karl von Fahnenberg Lebensgeschichte des Erzherzoglich Oesterreichischen Reichstagsgesandten Egid Valentin Felix Reichsfreyherrn von Borie Wetzlar 1795 Google Books Freyherr von Borie Egid Valentin Felix In Clemens Alois Baader Das gelehrte Baiern oder Lexikon aller Schriftsteller welche Baiern im 18 Jahrhundert erzeugte Erster Band A K Nurnberg und Sulzbach 1804 Sp 118 Constantin von Wurzbach Borie eigentlich Beaurieu Egyd Valentin Felix Freiherr von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 2 Theil Verlag der typografisch literarisch artistischen Anstalt L C Zamarski C Dittmarsch amp Comp Wien 1857 S 66 f Digitalisat Alfred Ritter von Arneth Borie Egyd Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 159 f Peter Muzik Egid Valentin Felix Freiherr von Borie 1719 1793 Leben und Werk eines osterreichischen Staatsmannes Dissertation Universitat Wien 1972 unveroffentlicht Heinrich Benedikt Borie Egyd Valentin Freiherr von In Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band 1 Munchen 1974 S 235 237 Heinrich Hirsch Der habsburgische Staatsrat Egid Felix von Borie In Jahrbuch des Landkreises Rhon Grabfeld Jahrgang 1983 S 190 Peter Muzik Staatsmann Aufklarer und Katholik Egid von Borie Reichsfreiherr zu Neuhaus Salzburg und Durrnhof Beitrage zur Geschichte von Bad Neustadt III ISBN 978 3 944383 02 6 Verlag Sendner amp Neubauer Bad Neuhaus 2010 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Egid Valentin Felix von Borie in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Johann Samuel Ersch Johann Gottfried Gruber Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste Elfter Teil Bleiberg Bonzen Leipzig 1823 S 32 Google Books Tilmann Breuer Franken Die Regierungsbezirke Franken Unterfranken und Oberfranken In Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Band Bayern I Deutscher Kunstverlag Berlin und Munchen 1999 S 74 Normdaten Person GND 10015056X lobid OGND AKS VIAF 61891301 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Borie Egid Valentin Felix vonALTERNATIVNAMEN Schonbach Egid Valentin Felix Freiherr von Borie von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG wurzburgischer Hof und Regierungsrat erzherzoglich osterreichischer StaatsratGEBURTSDATUM 18 November 1719GEBURTSORT Stockach Schwabisch OsterreichSTERBEDATUM 29 Marz 1793STERBEORT Regensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Egid Valentin Felix von Borie amp oldid 231976381