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Karl Eberhard Herwarth von Bittenfeld 4 September 1796 in Grosswerther 2 September 1884 in Bonn war ein preussischer Generalfeldmarschall Eberhard Herwarth von BittenfeldEberhard Herwarth von Bittenfeld Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 1 3 Familie 1 4 Ehrungen 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Eberhard entstammte dem alten Augsburger Stadtadelsgeschlecht Herwarth von Bittenfeld das im Jahr 1246 erstmals urkundlich genannt ist Er war der Sohn des gleichnamigen preussischen Generalmajors Eberhard Herwarth von Bittenfeld 1753 1833 und dessen Ehefrau Johanna Friedericke Auguste geborene von Arnstedt 1765 1851 Zwei Bruder von ihm stiegen ebenfalls zu Generalen der Preussischen Armee auf Hans Paulus Herwarth von Bittenfeld 1800 1881 und Friedrich Herwarth von Bittenfeld 1802 1884 Seine schulische Ausbildung erfolgte zunachst im elterlichen Hause danach bis zu seinem 15 Lebensjahr am Gymnasium in Brandenburg an der Havel 1 Militarkarriere Bearbeiten Herwarth von Bittenfeld trat am 15 Oktober 1811 als Musketier in das damalige Normal Infanterie Bataillon der Preussischen Armee in Berlin ein wo er auch die Kriegsschule besuchte 2 1813 14 nahm er als Sekondeleutnant wahrend der Befreiungskriege an den Schlachten bei Grossgorschen Dresden Leipzig Arcis sur Aube 2 und Paris teil 1815 wurde er Adjutant des I Bataillons im 2 Garde Regiment zu Fuss In dieser Eigenschaft erfolgte am 30 Marz 1816 seine Beforderung zum Premierleutnant und am 30 Marz 1821 avancierte Herwarth zum Kapitan und Kompaniechef Am 30 Marz 1835 wurde er als Major zum seinerzeitigen Garde Reserve Regiment versetzt und im gleichen Jahr zum Kommandeur des II Bataillons ernannt Am 30 Marz 1839 wurde er als Kommandeur des I Bataillons zum 1 Garde Regiment zu Fuss versetzt Am 22 Marz 1845 erhielt er seine Beforderung zum Oberstleutnant und wurde am 31 Marz 1846 mit der Fuhrung des Kaiser Franz Garde Grenadier Regiments beauftragt Daran schloss sich ab dem 27 Marz 1847 eine Verwendung als Kommandeur des 1 Garde Regiments zu Fuss In dieser Eigenschaft wurde er am 10 Mai 1848 Oberst Dieses Regiment befehligte er 1848 wahrend der Marzrevolution in Berlin In der Nacht vom 18 auf den 19 Marz fungierte Herwarth als Kommandant des koniglichen Schlosses 1850 erhielt er den Befehl uber die 16 Infanterie Brigade 1852 wurde er Generalmajor und Brigadekommandeur sowie 1854 zum Kommandanten der Bundesfestung Mainz ernannt nbsp General Herwarth von Bittenfeld Hochstcommandirender der preussischen Elbarmee 1856 wurde er Generalleutnant und Kommandeur der 7 Division 1860 wurde er zum General der Infanterie befordert und erhielt das Kommando uber das VII Armee Korps 1864 ubernahm er das Kommando uber das Armeekorps des Prinzen Friedrich Karl Nikolaus von Preussen nachdem dieser dem General Wrangel am 18 Mai im Oberbefehl gefolgt war Als nach dem Scheitern der Verhandlungen in London die Feindseligkeiten wieder eroffnet worden waren brach Herwarth durch seinen Ubergang nach Alsen am 29 Juni den Widerstand der Danen und beendete damit praktisch den Feldzug Fur seine Verdienste wahrend des Feldzuges erhielt er neben dem Orden Pour le Merite am 21 August 1864 auch das Ritterkreuz des Militar Maria Theresien Ordens Nach dem Abschluss der Friedensverhandlungen in Wien wurde Herwarth zum Oberbefehlshaber in den Elbherzogtumern mit dem Sitz in Kiel ernannt Am 29 Juni 1865 erhielt er das Generalkommando des VIII Armee Korps das zusammen mit der 14 Division im Feldzug von 1866 Deutscher Krieg die Elbarmee bildete Mit der Elbarmee besetzte Herwarth Dresden warf den Gegner in den Gefechten bei Huhnerwasser und Munchengratz am 27 und 28 Juni auf die Hauptarmee zuruck und schlug in der Schlacht bei Koniggratz am 3 Juli den linken Flugel der Osterreicher und der Sachsen durch die Ersturmung der Dorfer Problus und Prim Hierfur erhielt er den Schwarzen Adlerorden und wie auch die anderen Generale der Infanterie Albrecht von Roon Helmuth von Moltke Karl Friedrich von Steinmetz und Eduard Vogel von Falckenstein eine betrachtliche Dotation 3 in der zeitgenossische Publizistik wurde er als einer der Helden des Bohmischen Deutschen Krieges von 1866 gefeiert 4 Im Anschluss an den Deutschen Krieg ubernahm er wieder das Kommando uber das VIII rheinische Armee Korps mit Generalkommando in Koblenz was ihn zu einem der machtigsten und einflussreichsten Vertreter der preussischen Herrschaft in der Region machte 5 Beim Ausbruch des Krieges gegen Frankreich wurde Herwarth 1870 Generalgouverneur im Bereich des VII VIII und XI Armee Korps Nach Beendigung des Krieges wurde Herwarth von Bittenfeld am 8 April 1871 von allen seinen Stellungen entbunden mit dem Charakter als Generalfeldmarschall zu den Offizieren von der Armee uberfuhrt und schliesslich am 20 Juli 1875 zur Disposition gestellt Am 30 November 1872 wurde er in das Preussische Herrenhaus berufen Ausserdem war er von 1879 bis 1884 Kommendator des Johanniterordens konkret der Rheinischen Genossenschaft der Kongregation Die sterblichen Uberreste des am 2 Oktober 1884 verstorbenen Generalfeldmarschalls der seit 1871 in Bonn gelebt hatte wurden am 6 Oktober mit einem Sonderzug nach Koblenz uberfuhrt und dort unter beachtlicher offentlicher Teilnahme an der Seite seiner 1868 verstorbenen zweiten Gattin beigesetzt 6 Das Grab mit einem einfachen Kissenstein befindet sich auf Feld 16 des Koblenzer Hauptfriedhofs Reihe E Grab 01 02 Familie Bearbeiten nbsp Gedenksaule mit Statue der Pallas Athene fur Generalfeldmarschall Eberhard Herwarth von Bittenfeld zum 60 Dienstjubilaum am 15 Oktober 1871 mit entsprechenden Widmungen auf der Saule und dem Schild der Pallas AtheneHerwarth von Bittenfeld heiratete in erster Ehe am 23 Mai 1823 in Berlin Karoline Schulze 1795 1828 die Tochter des Pfarrers Heinrich Christian Schulze und der Dorothea Louise Wilcke In zweiter Ehe heiratete er am 22 Juni 1831 ebenfalls in Berlin Sophie von Scholten 1802 1868 die Tochter des spateren preussischen Generals Wilhelm von Scholten und der Philippine Sieburg Aus den Ehen gingen folgende Kinder hervor 7 Karoline 1824 1889 Franz Hugo Hesse 1804 1861 Geheimer Legationsrat Mitglied der preussischen Nationalversammlung Generalkonsul fur Spanien Portugal und Mittelamerika Johanna Ernestine Luise 1825 Alfred Muller Regierungsbaumeister Hertha Eberhardine Sophie 1827 1873 Johann Karl Eberhard 1828 1870 gefallen als preussischer Major und Bataillonskommandeur in der Schlacht bei Vionville 8 Hans Paulus 1832 1892 preussischer Major Sophie Philippine Johanna 1835 Karl von Bolschwing preussischer Hauptmann im 6 Rheinischen Infanterie Regiment Nr 68 gefallen 1866 in der Schlacht bei Koniggratz Hans Friedrich 1836 1875 preussischer Major und Adjutant des Generalkommandos des II Armee Korps Carl 1837 1870 gefallen als preussischer Hauptmann und Kompaniechef in der Schlacht bei St Privat 8 Anna 1839 Alexander von Kameke 1825 1892 preussischer Generalleutnant Herr auf Misdow und Klein Reetz Anton 1841 1923 preussischer General der Infanterie Alice von Roy 1852 Ehrungen Bearbeiten Am 18 Juni 1869 wurde Herwarth von Bittenfeld damals Kommandierender General des VIII Armee Korps die Ehrenburgerschaft der Stadt St Wendel verliehen 9 wie es heisst wegen seiner hervorragenden Verdienste um Konig und Vaterland und damit auch um unsere Stadt konkret hatte er sich fur die Einrichtung eines Bezirkskommandos in der Stadt eingesetzt 10 Den Namen Herwarth von Bittenfeld fuhrte lange Zeit ein Fort nordlich von Sonderburg und seit 1889 auch das Infanterie Regiment Herwarth von Bittenfeld 1 Westfalisches Nr 13 In Bonn und Munster sind je eine Herwarthstrasse nach ihm benannt in Berlin gab es eine Herwarthstrasse an prominenter Stelle 11 Eine Strasse in der Colonie Alsen existiert noch 12 eine weitere Strasse gleichen Namens ist nicht nach ihm benannt 13 und eine weitere existiert noch in Koln Im heutigen Kiel im Stadtteil Pries wurde fur die Festung Friedrichsort im heutigen Stadtteil Friedrichsort stand von etwa 1871 bis 1919 das Fort Herwarth benannt zu Ehren von Eberhard Herwarth von Bittenfeld heute residiert auf diesem Gelande die Firma WECO Feuerwerk Literatur BearbeitenAlbrecht v Cossel Hubertus Dittmar Roland Siegert Anja Alexandra Jackowski Die Kommendatoren der Rheinischen Genossenschaft des Ritterlichen Ordens Sankt Johannis vom Spital zu Jerusalem 1852 2017 Hrsg Rheinische Genossenschaft des Johanniterordens Wolfgang v Meibom Druckerei Kleinschmidt Leverkusen Leverkusen 2017 S 36 f Mit Bildnis und Wappentafel Nieder Weisel Walter von Hueck Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser A Band XV Band 71 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1979 S 232 ISSN 0435 2408 Hans Saring Herwarth von Bittenfeld Eberhard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 721 Digitalisat Ahnentafel des Generalfeldmarschalls Eberhard Herwarth von Bittenfeld und seiner Bruder der Generale Hans und Fritz Herwarth In Ahnentafeln beruhmter Deutscher Hrsg Zentralstelle fur Deutsche Personen und Familiengeschichte 6 Folge Lieferung 1 Leipzig 1944 Kurt von Priesdorff Hrsg Soldatisches Fuhrertum Band 6 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg 1938 S 347 353 DNB 367632810 Bernhard von Poten Herwarth von Bittenfeld Eberhard von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 50 Duncker amp Humblot Leipzig 1905 S 261 263 Gustav von Glasenapp Militarische Biographien des Offizier Corps der Preussischen Armee Berlin 1868 S 42 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eberhard Herwarth von Bittenfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eberhard Herwarth von Bittenfeld in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Herwarth von Bittenfeld Karl Eberhard in der Datenbank Saarland BiografienEinzelnachweise Bearbeiten Theodor Fontane Der deutsche Krieg von 1866 Bd 1 Der Feldzug in Bohmen und Mahren Verlag der Koniglichen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei Berlin 1870 S 120 online bei 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Herwarth vonALTERNATIVNAMEN Bittenfeld Karl Eberhard Herwarth von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer GeneralfeldmarschallGEBURTSDATUM 4 September 1796GEBURTSORT GrosswertherSTERBEDATUM 2 September 1884STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard Herwarth von Bittenfeld amp oldid 233741594