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Dieser Artikel behandelt die Replikation von DNA oder RNA Zu weiteren Bedeutungen siehe Replikation Begriffsklarung Replikation oder Reduplikation bezeichnet in der Biologie die Vervielfaltigung der Nukleinsauremolekule als Trager der Erbinformation einer Zelle oder eines Virus Die Vervielfaltigung kann das gesamte Genom aus DNA bzw RNA betreffen oder auch nur einzelne Chromosomen oder Segmente Die Reduplikation genannte Verdopplung der DNA in der Synthese Phase des Zellzyklus geht einer Mitose voraus und betrifft gewohnlich den gesamten Chromosomensatz Doch konnen in Zellzyklen mancher spezialisierter somatischer Zellen bei Eukaryoten auch Teile ihres Genoms unterschiedlich behandelt werden bestimmte DNA Sequenzen werden amplifiziert andere DNAs werden nicht multipliziert und bleiben unterrepliziert in nachfolgenden Zyklen In solchen Fallen der Differenzierung auf DNA Ebene wird der allgemeinere Ausdruck Replikation fur die zellulare DNA Synthese bevorzugt Schema der DNA Replikation Ausgehend vom Replikationsursprung werden die neuen zu den Mutterstrangen antiparallel verlaufenden Tochterstrange synthetisiert Die DNA Basen sind im Bereich der Topoisomerase bzw Helikase im Sinne der Ubersichtlichkeit nicht vollstandig dargestellt Der molekulare Mechanismus der Re du plikation doppelstrangiger DNA ist stets semikonservativ von lateinisch semi halb und conservare erhalten 1 Die DNA Doppelhelix wird enzymatisch in ihre beiden Strange aufgetrennt dann katalysieren DNA Polymerasen an jedem Einzelstrang die komplementare Erganzung zu einer halbkonservativen halbneuen DNA Doppelhelix Komplementar bedeutet dass der vereinzelte konservative DNA Strang die Basen Abfolge Sequenz seines kunftig gegenuberliegenden Stranges eindeutig bestimmt Jede Base eines DNA Nukleotids kann nach den Regeln der Basenpaarung nur mit einem festgelegten Partner uber Wasserstoffbrucken stabil binden Adenin Thymin Guanin Cytosin Bei RNA Viren 2 und Retroviren ist deren RNA in die Definition der Replikation eingeschlossen Alle Viren verwenden zum Replizieren da sie keinen eigenen Stoffwechsel haben die notwendigen Ausgangsstoffe der Wirtszelle teilweise auch deren Enzyme 3 Inhaltsverzeichnis 1 Zusammenfassung des Replikationsvorgangs 2 Semikonservatives Prinzip 3 Das Replikon 3 1 Origin 3 2 Replikationsgabel 3 3 Terminus 4 Ablauf der Replikation 4 1 Prokaryotische Replikation 4 1 1 Initiation 4 1 2 Elongation 4 1 3 Termination 4 2 Eukaryotische Replikation 4 2 1 Reduplikation in Keimbahn und Stammzellen 4 2 2 Replikation in somatischen Zellkernen 5 Strukturelle Mechanismen 5 1 Bidirektionale Replikation 5 2 Telomer Reproduktion 5 3 D Loop Prozess 5 4 Rolling Circle Replikation 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseZusammenfassung des Replikationsvorgangs BearbeitenReplikation ist die Vervielfaltigung von Nukleinsauremolekulen In Zellen sind die in Form einer Doppelhelix als DNA Doppelstrang vorliegenden Nukleinsauremolekule die Trager der Erbinformation Sie liegen bei eukaryonten Zellen mit Zellkern im Kern Nukleus und werden hier fur eine Kernteilung vor einer Zellteilung verdoppelt Bei der Re du plikation entstehen aus einem jeweils zwei gleiche DNA Doppelstrangmolekule Damit kann den beiden Kernen zweier Tochterzellen je die gleiche Erbinformation zugeteilt werden Der Vorgang der Replikation besteht molekularbiologisch aus einer Reihe von Schritten die mittels verschiedener Enzyme gesteuert werden Den Aufbau neuer DNA Strange bewirkt ein DNA Polymerase genanntes Enzym das hierfur einen Einzelstrang als Matrize benotigt Denn erst anhand dieser Vorlage kann ein komplementarer DNA Strang synthetisiert werden indem jeweils das passende Nukleotid mit dem vorigen verknupft wird Zunachst muss daher am Ort des Replikationsursprungs Origin durch das Enzym Topoisomerase die Drehung der Helix entwunden werden Dann kann der Doppelstrang durch das Enzym Helikase in diesem Bereich aufgetrennt werden unter Losen der Wasserstoffbruckenbindungen zwischen den Basenpaaren in zwei einzelstrangige Abschnitte Mit deren Aufspreizen wird eine sogenannte Replikationsgabel gebildet die von einzelstrangbindenden Proteinen SSB Proteine stabil gehalten wird Nun kann eine Primase den beiden vorliegenden Einzelstrangen jeweils kurze RNA Abschnitte anlagern sogenannte Primer mit denen die eigentliche Strangsynthese initiiert wird Daran namlich kann die DNA Polymerase dann ansetzen und den vorliegenden Einzelstrang als Matrize nutzend mittels Basenpaarung fortlaufend passende Desoxyribonukleotide aneinanderknupfen zum neuen komplementaren Strang Die DNA Polymerase knupft einen neuen Baustein des Polynukleotids an dessen 3 Ende an synthetisiert den neuen Strang also stets in 5 3 Richtung komplementar wahrend sie sich dementsprechend am antiparallelen Matrizenstrang dabei in 3 5 Richtung entlang bewegt Da die beiden jeweils als Matrize dienenden Einzelstrange des fruheren Doppelstrangs auch einander komplementar sind und antiparallel zueinander verlaufen bewegt sich eine synthetisierende DNA Polymerase auf dem einen Matrizenstrang in Richtung der wandernden Replikationsgabel und auf dem anderen in Gegenrichtung An dem einen Matrizenstrang kann so der sogenannte Leitstrang englisch leading strand kontinuierlich synthetisiert werden An dem anderen Matrizenstrang dagegen verlauft der Replikationsvorgang diskontinuierlich Der gegenlaufige neue Strang Folgestrang englisch lagging strand genannt muss stuckweise von einer DNA Polymerase synthetisiert werden Dabei entstehen die sogenannten Okazaki Fragmente Deren RNA Primer werden alsdann von einer anderen DNA Polymerase durch DNA ersetzt Anschliessend konnen die Fragmente von einer DNA Ligase zu einem Gesamtstrang verknupft werden Das Ergebnis der Replikation sind schliesslich zwei nahezu identische DNA Doppelstrange bei denen jeweils eine Halfte neu ist Die Replikation erfolgt somit semi konservativ denn ein jeder Doppelstrang setzt sich aus einem vorbestehenden und einem neusynthetisierten Einzelstrang zusammen Semikonservatives Prinzip BearbeitenSchon Watson und Crick erkannten dass die im Doppelstrang gepaarten Basen eine Voraussetzung fur die Bildung neuer DNA sind Es ist unserer Aufmerksamkeit nicht entgangen dass die spezifische Paarbildung die wir hier voraussetzen sogleich an einen moglichen Kopiermechanismus fur das genetische Material denken lasst 4 5 Drei Moglichkeiten der Replikation waren denkbar dispersiv oder total konservativ oder halb konservativ Letzteres Modell wurde durch den Meselson Stahl Versuch belegt 6 7 Demnach wird der Original Doppelstrang geoffnet anschliessend dienen beide Einzelstrange in der Replikation als Vorlage als konservative Matrize Der neue Strang entsteht nach den Regeln der Watson Crick Basenpaarung Die Replikation nach dem semikonservativen Prinzip stellt den allgemein angenommenen Mechanismus dar Alle anderen Prinzipien sind Sonderfalle die jeweils nur zum Teil bewiesen sind Da alle Bakterien sowie die Zellkerne aller Eukaryoten doppelstrangige DNA dsDNA enthalten kommt dieser Replikationsmechanismus in der Natur am haufigsten vor Ausnahmen bilden einige Mitochondrien bei denen ein anderer Mechanismus ablauft sowie Plasmid und Virengenome bei denen die Erbinformation als DNA Einzelstrang ssDNA vorliegen kann Hier musste ein ganzlich anderer Mechanismus gefunden werden der Rolling circle Bei Retroviren deren Erbinformation stets in Form eines RNA Doppel oder Einzelstrangs vorliegt wird die Replikation von der Wirtszelle ubernommen indem die RNA durch eine Reverse Transkriptase in DNA umgeschrieben und in das Wirtsgenom eingebaut wird Das Replikon Bearbeiten nbsp Oben Origin O vor der Initiation durch 2 Replikationskomplexe PK Unten An den Wachstumsgabeln symmetrische DNA Replikation mogliche Endpunkte Termini T Das Replikon ist die elementare Einheit der Replikation 8 Prokaryoten und Plasmide haben meist nur ein Replikon dieses reicht aus um die kleinen Genome in kurzer Zeit zu multiplizieren Ausnahmen sind einige Bakterien und Archaeen Die grossen Genome der Eukaryoten sind in mehrere beziehungsweise viele Replikationsabschnitte gegliedert Ein Replikon wird in der Regel symmetrisch aktiv und zwar in der S Phase einem Zeitfenster des Zellzyklus fur die DNA Synthese Mitten im Replikon sitzt der Origin der Ursprung der Replikation Sobald der Origin aktiviert ist wandert je eine Replikationsgabel Wachstumsgabel in die eine die andere Gabel in die entgegengesetzte Richtung Somit entspricht einer geoffneten Gabel ihre Zwillings Gabel beide entfernen sich idealerweise mit gleicher Geschwindigkeit vom gemeinsamen Origin Da DNA Polymerasen 5 3 replizieren steht auf der einen Seite des Origins zuerst die HO Matrize als Leitstrang zur Verfugung Auf der anderen Seite des Origins wird unausweichlich der andere Strang zum Leitstrang Das Replikon ist in beiden Richtungen vollstandig repliziert sobald jede der beiden Gabeln auf die Replikationsgabel ihres benachbarten Replikons trifft Ein Replikon Ende oder Terminus besitzt in der Regel keine definierte Sequenz fordert lediglich fur das Replikon eine endliche Lange Origin Bearbeiten Hauptartikel Replikationsursprung Eukaryoten haben sehr aktive und weniger aktive Replikations Startstellen Dazu gibt es schlafende Origins die fur Notfalle vorgesehen sind 9 Die Zahl der Replikations Startpunkte entspricht der Grosse des jeweiligen Genoms Darmbakterium Escherichia coli 1 Origin Backerhefe Saccharomyces cerevisiae 350 Origins Mensch Homo sapiens 40000 bis 80000 Origins 10 11 Replikationsgabel Bearbeiten Mit Pulsen radioaktiver Markierung gelang es bei Zellen des Chinesischen Hamsters und bei HeLa Zellen die DNA Synthese im Lichtmikroskop anschaulich zu machen Die chromosomale DNA besteht aus Tandem Abschnitten Replikons in denen die Mutter DNA in gabelartigen Wachstumspunkten repliziert Der Fortschritt einer Gabel wurde auf hochstens 2 5 Mikrometer in der Minute geschatzt Wichtig ist auch dass benachbarte Gabeln gleichzeitig aktiv werden 12 Damit ist jedoch nicht ausgeschlossen dass sich die Replikationzeit des Euchromatins von der des Heterochromatins unterscheidet Molekulargenetische Untersuchungen ergaben Modelle fur die submikroskopischen Details der Gabel nbsp Das Schema zeigt an einer vom Origin aus nach rechts wandernden Replikationsgabel die beteiligten Enzyme bzw Molekule in Eukaryoten Vorneweg arbeitet eine Topoisomerase sie entwindet das DNA Molekul aus komplexen Strukturen des Interphase Chromatins Eine Helikase trennt die beiden antipolaren Strange der Doppelhelix Proteingruppen stabilisieren die Einzelstrange damit sich diese nicht sofort wieder komplementar paaren Eine DNA Polymerase Pol d erganzt seit ihrem Start am Origin kontinuierlich 3 5 den Leitstrang zur halb konservativen halb neuen Doppelhelix Am Folgestrang geschieht die Replikation ebenfalls 3 5 allerdings diskontinuierlich Zuerst katalysiert eine RNA DNA Primase Pol a einen RNA Primer der zu einem kurzen DNA Stuck einem Okazaki Fragment verlangert wird Eine Pol d ubernimmt fur eine kurze Strecke die Replikation des Folgestranges zur Doppelhelix Dann katalysiert eine Pol a den nachsten Primer das nachste Okazaki Fragment folgt und so weiter Eine DNA Ligase fullt mit Desoxynukleotiden die Lucken die eine RNase H nicht im Schema gezeigt beim Abbau des RNA Primers hinterliess Der koordinierte gleichzeitige Fortschritt der Folgestrang Replikation mit der des Leitstranges ist dem beschriebenen Gabelschema nicht anzusehen Damit die Primase Pol a am Folgestrang Gelegenheit bekommt einen RNA Primer zu katalysieren und die ersten Desoxynukleotiden anzuhangen bildet der Folgestrang eine Schlaufe In dieser ersetzt ein Molekul Pol d die Primase Pol a und verlangert das anfangliche RNA DNA Hybrid zu einem Okazaki Fragment Mit Hilfe der Schlaufe gelangt die Folgestrang Pol d gleichgerichtet an die kontinuierlich aktive Pol d des Leitstranges Beide Polymerasen verbinden sich und bewerkstelligen die Replikation synchron 13 Dieses Modell erlautert die Bedeutung zweier weiterer Molekule Damit die Pol d an die Matrize bindet braucht es den Replikationsfaktor C RFC der auch das PCNA das nukleare Antigen proliferierender Zellen aufladt Die Klammer des PCNA verhindert dass Pol d von der Matrize abfallt 14 Da die aus demselben Origin entgegengesetzt laufende Replikationsgabel gleichfalls eine Schlaufe fur ihren Folgestrang bildet ist das Replikationsauge eine spannungsfreie symmetrische Figur Terminus Bearbeiten Bei den Eukaryoten gibt es innerhalb der Chromosomen keine definierte Sequenz fur die Beendigung der Replikation der Terminus stellt lediglich eine molekulare morphologische Beschreibung dar Dennoch Keine Regel ohne Ausnahme Es gibt sequenzspezifische Barrieren die eine Replikationsgabel aufhalten bevor die gegenlaufige Gabel ankommt Am besten untersucht sind die polaren Replikationsbarrieren welche die ribosomale DNA begrenzen Diese Termini sind die Voraussetzung fur die lokale Amplifikation der rDNAs Dann ist die spezifische Termination vor den Telomeren zu nennen die Replikation stoppt wenn die Gabel das Chromosomenende erreicht 15 16 Ablauf der Replikation BearbeitenInitiation stosst die Replikation an Hier wird die DNA Doppelhelix an einer bestimmten Stelle mit Hilfe der Helikase aufgebrochen und eine Polymerase lagert sich nach der Markierung durch eine Primase an die aufgebrochene DNA 1 Elongation in der die eigentliche Vervielfaltigung vonstattengeht Die beiden Strange werden zeitgleich komplementar synthetisiert Termination schliesst die DNA Synthese ab DNA Reparatur zur Korrektur eventuell entstandener Kopierfehler 17 Prokaryotische Replikation Bearbeiten Initiation Bearbeiten In der Zelle liegt die helikale DNA nicht geordnet ringformig oder linear vor sondern ist zusatzlich in sich verdrillt zu so genannten supercoils Wahrend sich die DNA Doppelhelix bei Eukaryoten um basische DNA Strukturproteine wie Histone wickelt und der gesamte Komplex aus DNA Molekul und zugehorigen Strukturproteinen zusatzlich durch Faltungen und Verdrehungen komprimiert und dadurch auch stabilisiert wird ist das bei Prokaryoten sowie Organellen mit eigener DNA wie z B Mitochondrien und Chloroplasten nicht in gleicher Weise der Fall da sie keine Histone besitzen Man hat aber histonahnliche Proteine englisch histone like protein HLP gefunden die fur einen ahnlichen Effekt sorgen 18 19 20 Um repliziert werden zu konnen muss die DNA entwunden werden Die Folge der Entwindung der DNA an einer Stelle ist die zunehmende Verdrillung des gesamten DNA Doppelstranges Um Torsionsspannungen bei der Entwindung entgegenzuwirken lauft vor jeder Replikationsgabel eine Topoisomerase die die Verdrillung vermindern kann Entspannungsreaktion Dazu ist die Spaltung der DNA Strange notwendig Je nach Enzymtyp Topoisomerase I oder II II ist Gyrase in E coli werden kontrolliert Einzel oder Doppelstrangbruche durchgefuhrt Nach der Entwindung werden die zuvor gespaltenen Phosphorsaureesterbindungen des Zucker Phosphat Gerusts der DNA durch das Enzym wieder geknupft Fur die Initiation der Replikation ist ein spezieller Ort der Replikationsursprung englisch Origin auf der meist ringformigen DNA notwendig der den Startpunkt bestimmt An dieser Stelle werden die Wasserstoffbruckenbindungen zwischen den Basen der beiden Einzelstrange aufgetrennt Der sogenannte oriC umfasst 245 Basenpaare bp und enthalt eine Tandemanordnung mit AT reichen Sequenzen die folgende Consensus Sequenz aufweisen 5 GATCTNTTNTTTT 3 3 CTAGANAANAAAA 5 dd dd dd dd dd In E coli gibt es 5 Bindungsstellen fur das DnaA Hexamer Zunachst wird das Initiatorprotein DnaA durch Adenosintriphosphat ATP aktiviert und an funf jeweils 9 bp lange DnaA Boxen gebunden Insgesamt lagern sich etwa 20 DnaA Proteine als Schleife um die DNA zusammen Die Proteine IHF und FIS binden an spezifische Abschnitte des oriC und losen die Beugung der DNA zu einer haarnadelahnlichen Struktur aus welche auch die Bindung von DnaA unterstutzt Schliesslich kann die Entwindung der Doppelhelix an drei aufeinanderfolgenden 13 bp langen Adenin und Thymin reichen Sequenzen auch 13 mer Sequenzen genannt starten Dieser Vorgang wird von einer Helikase unter ATP Verbrauch katalysiert bei E coli heisst diese DnaB und wird durch das Protein DnaC zum Origin geleitet Die Helikase arbeitet von 5 3 Richtung Durch die Auftrennung des Doppelstranges entstehen so am Origin zwei Replikationsgabeln die wahrend der Replikation bidirektional auseinanderlaufen Damit sich die Basen nicht wieder uber Wasserstoffbruckenbindungen paaren halten sogenannte Einzelstrang bindende Proteine bei den Prokaryoten heisst dies SSB Protein fur englisch single strand binding protein die einzelnen Strange auseinander Im Anschluss der Offnung folgt das Priming An den nun freien Einzelstrangen wird durch eine RNA Polymerase die Primase in E coli DnaG ein kurzes RNA Stuck der Primer unter zellularen Bedingungen etwa 10 Nukleotide gesetzt Dieser Komplex wird als Primosom bezeichnet und ist notwendig da der Hauptproteinkomplex der Replikation die DNA Polymerase mit der Synthese des jeweils zweiten Stranges DNA nur an einer freien 3 OH Gruppe beginnen kann Das heisst Die DNA Polymerase benotigt den Primer als Starthilfe fur die Replikation auch wenn es sich dabei um RNA handelt Die fur den Primer eingesetzte RNA Polymerase benotigt nur den Einzelstrang als Matrize Hat die DNA Polymerase dann aber erst mit der Synthese des zweiten Stranges von 5 nach 3 begonnen kann sie kaum unterbrochen werden und arbeitet bis zur Termination fort Somit muss die Regulation der Replikation in der Initiationsphase geschehen Elongation Bearbeiten Nach der Initiation und der nun beginnenden Polymerisierung wird die Elongationsphase durchlaufen Hier synthetisiert die DNA Polymerase III die komplementaren Strange zu den Einzelstrangen Die Basen der Einzelstrange werden nacheinander abgelesen und nach dem Prinzip der komplementaren Basenpaarung im synthetisierten Strang entsprechend nacheinander eingebaut Fur die DNA Synthese notwendige Bausteine liegen in Form der freien Nukleotide in der Zelle vor Dabei ergibt sich jedoch ein Problem Die DNA Polymerase kann nur in 5 3 Richtung synthetisieren Da nun aber der DNA Polymerasekomplex an beiden Strangen gleichzeitig synthetisiert beide Strange aber gemass der doppelhelikalen Struktur entgegengesetzt orientiert sind ergeben sich zwei gegenlaufige auch antiparallele Strange an der Replikationsgabel Am Leitstrang kann nach einmaligem Priming bis zur Symmetrieachse der Replikationsgabel durchgehend repliziert werden da dieser genau mit der Leserichtung des Polymerasekomplexes und in Laufrichtung der Replikationsgabel orientiert ist Am Folgestrang ist eine kontinuierliche Replikation hingegen nicht moglich da er in die falsche Richtung verlauft Dabei lauft die Polymerase bei dem ersten Lauf gegen den Primer des Leitstranges der zweiten Replikationsgabel die in die andere Richtung verlauft Nach der Unterbrechung muss ein erneutes Priming auf dem Folgestrang erfolgen damit die Polymerase wieder erneut ansetzen kann Dieses Priming erfolgt immer direkt der Helikase folgend In den folgenden unregelmassigen Polymerasezyklen am Folgestrang beendet die Polymerase die Synthetisierung immer am letzten RNA Primer also am 5 Ende des vorhergehenden Fragments Die so entstehenden DNA Einzelfragmente werden auch als Okazaki Fragmente bezeichnet Die DNA Polymerase hat verschiedene Domanen die eigentliche Polymerase Domane zum Anhangen von Nukleotiden die DNA Klammer um auf der DNA zu gleiten ohne abzusetzen und die 5 3 Exonuklease Domane welche der Korrekturlesefunktion direkt nach dem Einbau der Basen dient Es gibt einige gut belegte Hinweise darauf dass der Bereich zwischen Primase und dem letzten Okazaki Fragment als eine Schleife auch als Posaunen Modell bezeichnet verdreht wird so dass die Polymerase beide Strange mit gleicher Laufrichtung bearbeiten kann 21 Ist die Synthese der Schleife beendet wird diese wieder aufgelost und eine neue Schleife gebildet Hier scheint wieder eine Topoisomerase mitzuwirken Da die Verdoppelung an einem Strang kontinuierlich am anderen mit Unterbrechungen verlauft spricht man auch von einer semidiskontinuierlichen Verdoppelung Damit nun ein kontinuierlicher Strang entsteht der keine RNA Stucke enthalt tritt noch wahrend der Replikation ein weiterer Mechanismus in Aktion Eine RNase H entfernt die RNA Primer und DNA Polymerase I fullt die entstandene Lucke mit der jeweils komplementaren DNA DNA Polymerase I kann auch selbst RNA entfernen 22 Die DNA Ligase schliesst dann die Bindung vom 3 Ende des neuen zum 5 Ende des alten DNA Stuckes stellt also zwischen den neu synthetisierten DNA Strangen die Phosphodiesterbindungen her 22 Termination Bearbeiten Hauptartikel Termination Genetik Bei den Prokaryoten mit einer ringformig aufgebauten DNA sind gegenuber dem Origin gelegene Terminationssequenzen gefunden worden Dabei handelt es sich genauer um zwei Sequenzen jeweils eine fur eine Replikationsgabel Normalerweise muss die Termination nicht besonders ausgelost werden da wenn zwei Replikationsgabeln aufeinanderlaufen bzw die DNA wie bei einer linearen Form endet die Replikation damit automatisch beendet wird Es handelt sich hierbei um ein Kontrollelement damit die Replikation bei verschiedenen Replikationsgeschwindigkeiten beider Replikationsgabeln kontrolliert an einem bestimmten Punkt endet Die Terminationsstellen sind Bindeorte fur das Protein Tus englisch terminus utilizing substance Dieses blockiert die replikative Helikase DnaB und bringt damit die Replikation zum Stillstand 23 Die replizierten ringformigen Strange bleiben bei Prokaryoten nach der Replikation noch fur eine Weile miteinander verbunden genau an dieser terminalen Stelle damit sie nach der Zellteilung von weiteren Prozessen abschliessend getrennt und aufgeteilt werden konnen Ohne diese Verbindung scheint eine Kontrolle bei der Verteilung nicht vorhanden zu sein Die Trennung der DNA Ringe kann uber zwei Mechanismen erfolgen wobei entweder eine TypI oder eine TypII Topoisomerase beteiligt ist Eukaryotische Replikation Bearbeiten Die Replikation lauft bei Eukaryoten im Wesentlichen identisch ab Allerdings gibt es einige Ausnahmen und Sonderfalle So muss berucksichtigt werden dass die DNA starker verpackt ist z B beim Heterochromatin die DNA bindenden Proteine die Histon und Nicht Histon Proteine starkeren Einfluss haben und die DNA in linearer Form vorliegt Zudem handelt es sich bei den beteiligten Proteinen in der Regel um solche mit gleicher Funktionalitat aber unterschiedlichem Aufbau Einer der wesentlichen Unterschiede liegt in der Initiation Bei den Eukaryoten gibt es mehrere Origins Der Vorteil dessen ist leicht ersichtlich da zum einen die Replikation durch die mehr vorhandenen DNA bindenden Proteine langsamer verlauft zum anderen die eukaryotische Polymerase verschiedene Polymerasen welche mit griechischen Buchstaben bezeichnet werden und sich bei der Synthese von Leit und Folgestrang Pola respektive Pold unterscheiden die einen komplexeren Reparaturmechanismus als bei Prokaryoten besitzt englisch proofreading langsamer fortschreitet Die Polymerase schafft bei Eukaryoten ca 50 bis 100 Nukleotide pro Sekunde wahrend bei Prokaryoten mehr als 1000 Nukleotide pro Sekunde erganzt werden konnen Des Weiteren ist die eukaryotische DNA in der Regel wesentlich grosser als die der Prokaryoten einigen Millionen Basenpaaren bei Prokaryoten gegenuber wenigen Milliarden bei Eukaryoten Mehrere Origins und damit mehrere Replikationseinheiten verkurzen die Zeit die benotigt wird das gesamte Genom zu replizieren auch wenn die Geschwindigkeit von Prokaryoten nicht erreicht wird Die Replikationszeit der Prokaryoten liegt im Bereich von einigen Minuten bei Eukaryoten betragt sie mehrere Stunden Die Origins der Eukaryoten haben keine spezielle Sequenz vielmehr handelt es sich wohl dabei um eine sogenannte Consensus Sequenz also eine Ahnlichkeitssequenz Diese werden auch ARS Elemente genannt Andere Befunde gehen davon aus dass grosse Bereiche der DNA sogenannte Replikationszentren als mogliche Startpunkte fur die Replikation dienen konnen Die wie auch immer als Origin erkannten Stellen werden durch einen Origin Erkennungskomplex englisch origin recognition complex ORC einen Cdc6 Protein und sogenannte MCM Proteine englisch minichromosome maintenance protein welche als Helikasen dienen markiert Diese spater wieder entfernten Proteine bilden quasi die Vorhut zur Replikation Der ORC bindet an den Origin weiterhin rekrutiert ORC andere Faktoren Cdc6 Cdt1 und Helicase Loading Proteins daraufhin binden MCM Helikasen welche die DNA aufschmelzen Nur einmal wahrend der S Phase wird die Replikation initiiert trotz der 10 000 Origins auf dem eukaryotischen Genom Cycline geben im Zellzyklus das Signal zur Replikation Der weitere Initiationsverlauf sowie die Elongation ist mit dem der Prokaryoten funktional identisch Terminale Sequenzen wurden bisher bei den Eukaryoten nicht entdeckt Sie scheinen auch keine Bedeutung zu haben da der Replikationsapparat automatisch beendet wird sobald das Ende der DNA erreicht wird Hierbei ergibt sich aber im Gegensatz zur ringformigen DNA Struktur der Prokaryoten ein Problem Die DNA Polymerase synthetisiert am Mutterstrang jeweils von 3 nach 5 Der Tochterstrang hat also die Ausrichtung 5 3 Die Polymerase benotigt aber eine Primase als Starthilfe um DNA duplizieren zu konnen Die Primase ist ein Enzym welches eine kurze Startsequenz der DNA als RNA repliziert Dieses Anfangsstuck prasentiert der DNA Polymerase ein Nukleotid mit einem freien 3 OH Ende an welches es weiter DNA Nukleotide synthetisieren kann Nach erfolgreicher Synthese werden die RNA Primer von Enzymen Flap Endonukleasen zerstort und hinterlassen so Lucken An den Telomeren den Enden der Chromosomen konnen diese Lucken aber nicht geschlossen werden da kein vorhergehendes 3 Ende vorhanden ist Ganz ahnlich entstehen die Okazaki Fragmente bei der Synthese des Verzogerungsstrangs Hierbei muss die Polymerase namlich in die verkehrte Richtung arbeiten weshalb viele Primasen verwendet werden mussen Die Primase liegt bei Eukaryoten im Gegensatz zu Prokaryoten nicht als eigenes Enzym sondern gebunden an die DNA Polymerase alpha Pola vor Die dabei entstehenden Lucken werden aber von Pold gefullt und mit DNA Ligasen verbunden Dies ist moglich da hier immer ein vorhergehendes Nukleotid mit einem 3 Ende vorhanden ist Da an den Telomeren keine solchen Nukleotide vorhanden sind ist die vollstandige Synthese der Enden nicht moglich So verkurzen sich bei jeder Chromosomenverdopplung die Telomere am 5 Ende beider Tochterstrange Da Telomere aus einer tandemartig repetitiven Sequenz also einer hintereinander sich wiederholenden Sequenz aufgebaut sind die keine Strukturgene beinhaltet ist ein Verlust bis zu einer gewissen Lange nicht von grossem Nachteil Man vermutet aber dass die DNA mit zunehmender Replikationsanzahl instabiler wird da die stabilisierende Wirkung der Telomere immer schwacher wird Eventuell konnte dies ein genetisches Indiz fur das Altern sein Ausser bei Einzellern wie dem Wimpertierchen Tetrahymena 24 hat man bei Vielzellern in den Keimbahnzellen und Stammzellen sowie im Knochenmark Blutbildung und auch bei einigen Tumorzellen ein Enzym namens Telomerase entdeckt welches diesen Verlust kompensiert Dies ist eine Reverse Transkriptase RNA abhangige DNA Polymerase denn in ihr liegt die repetitive Sequenz als Matrize in RNA Form vor Sie verlangert den Leitstrang um einige Sequenzen so dass die DNA Polymerase nach erfolgtem Priming den Folgestrang synthetisieren kann Wahrend der S Phase des Zellzyklus bindet das Protein Cohesin die beiden Schwesterchromatiden der gesamten Lange nach aneinander Wahrend der Anaphase lost das Enzym Separase das Cohesin wieder auf sodass die Schwesterchromatiden von den Spindelfasern zu den Zellpolen gezogen werden konnen Die Replikation wird in einem Abschnitt des Zellzyklus angestossen bei den Eukaryoten in der S Phase DNA Synthesephase die selbst zur Interphase gehort Reduplikation in Keimbahn und Stammzellen Bearbeiten Damit der genetische Bauplan einer biologischen Art und das Programm fur seine zeitgerechte Verwirklichung erhalten bleibt erfullen die Zellen der Keimbahn eine Notwendigkeit Sie mussen ihre Erbinformation vor jeder Kern und Zell Teilung exakt verdoppeln 25 Die Chromosomen verwirklichen dieses Erfordernis was an ihren Enden den Telomeren einer besonderen Losung bedarf Der strengen Regel fur den mitotischen Zellzyklus gehorchen auch pluripotente Stammzellen 26 27 An die identische vollstandige semikonservative Replikation ist die Zellteilung stark gekoppelt Replikation in somatischen Zellkernen Bearbeiten Endoreplikation Im Soma vieler Organismen kommt es zu mehreren abfolgenden Zellzyklen mit genetischer Multiplikation nach denen sich die vergrosserten Zellkerne folglich auch die betreffenden Zellen nicht teilen Diese Art wiederholter DNA Synthesen heisst Endoreplikation Dabei mag es sich oft um vollstandige Reduplikation 28 handeln doch nicht selten ist die Endoreplikation ein selektiver Prozess und zwar Bei der Amplifikation werden bestimmte DNA Sequenzen gegenuber dem restlichen Genom ubermassig repliziert 29 30 Die Chorion Gene bei Drosophila melanogaster amplifizieren in den Follikelzellen sechzigfach bevor ihre Transkription beginnt Solche Uberreplikation garantiert eine grosse Menge an mRNA fur die Hulle der Fliegeneier 31 32 Bei der Unterreplikation dagegen werden bestimmte Sequenzen von den Verdoppelungsrunden ausgeschlossen Das genetische Ergebnis ist durchaus mit dem der Elimination zu vergleichen 33 34 35 In polytanen Chromosomen von D melanogaster bleiben einzelne Replikationsgabeln in 20 ihrer Banden stecken Die Replikation wird stellenweise nicht beendet Das ist allerdings eine unschadliche Art von Genom Instabilitat da sie sich in somatischen Zellen namlich in den Speicheldrusen ereignet 36 Diminution Elimination Verschiedene Eukaryoten verzichten ab einem gewissen embryonalen Entwicklungspunkt reguliert auf einen betrachtlichen Teil ihrer DNA Besonders dramatisch sehen unter dem Lichtmikroskop jene Falle aus die Chromosomen ganz oder teilweise aus somatischen Zellkernen entfernen 37 38 Die Fachbezeichnungen dafur sind Chromatin Diminution oder Chromosomen Elimination 39 40 41 42 43 Strukturelle Mechanismen BearbeitenDie Replikation kann mit verschiedenen molekularen Mechanismen ablaufen die von der Primarstruktur der Nukleinsaure abhangen Neben dem symmetrischen Prozess der bidirektionalen Replikation welcher bisher beschrieben wurde gibt es asymmetrische Prozesse namlich Telomer Reproduktion D Loop Prozess und Rolling Circle Prinzip Bidirektionale Replikation Bearbeiten Die Vervielfaltigung der DNA in linearen Chromosomen des Kerngenoms einer eukaryoten Zelle sowie des Bakteriengenoms erfolgt zweiseitig symmetrisch Die Replikation geht von vielen Startsequenzen Origins aus die uber die DNA Doppelhelix eines Chromosoms verteilt sind Die Zahl der Origins entspricht der moglichen Anzahl der Replikationseinheiten Replikons Die bidirektionale Replikation lauft von jedem Origin entgegengesetzt in beide Richtungen und zwar gleichzeitig an beiden Einzelstrangen der DNA Doppelhelix Das bidirektionale Prinzip kommt in der Natur am haufigsten vor Telomer Reproduktion Bearbeiten Hauptartikel Telomer Die identische Vervielfaltigung der Telomere ist ein Problem linearer DNA Molekule bzw ihrer Chromosomen Die beiden Enden einer Doppelhelix erlauben keine bidirektionale Replikation weil es am Folgestrang schliesslich keine Ansatzsequenz fur einen RNA Primer gibt Deswegen bleibt am Chromosomenende der Folgestrang eine Primerlange 20 bis 200 Nukleotide kurzer als der Leitstrang Da eine normale DNA Replikation nicht moglich ist setzt am Leitstrang die Telomerase an Dieses hybride Enzym besteht aus einem Proteinteil und der RNA Komponente 3 CAACCCCAA 5 bei Tetrahymena Die neun RNA Nukleotide enthalten die Matrize fett der entsprechend das einzelstrangige Telomer Segment 5 TTGGGG 3 wiederholt aneinander gereiht wird und den ehemaligen Leitstrang tandemartig verlangert 44 Telomerase Das Enzym wirkt an der 5 3 DNA Matrize als Reverse Transkriptase und zwar in drei Schritten 1 Andocken mit der RNA Sequenz an das 3 Ende des chromosomalen DNA Leitstranges 2 Verlangern des 3 Endes 3 Vorrucken um ein Telomermotiv an das soeben gebildete 3 Ende 45 Das funktioniert wie der Bau einer Brucke die mit einer selbsttragenden Konstruktion vorangetrieben wird Zuletzt klappt die einzelstrangig verlangerte Telomer DNA etwas um und bildet mit sich selbst aussergewohnliche GG Basenpaare In der entstandenen Schlaufe wird die einzelstrangige DNA von der normalen DNA Polymerase zur Doppelhelix vervollstandigt 46 Zellen mit aktiver Telomerase sind in der Lage die Telomere vor jeder Teilung zu reproduzieren und zu bewahren Notwendig ist dies vor allem in der Keimbahn und in Stammzellen 47 Alternde somatische Zellen kommen dieser Anforderung nicht mehr nach wenn ihre Telomere verschleissen Telomeren Schwund Soweit der Sachverhalt zu messen ist enthalten die Zellkerne nach jeder Teilung kurzere Telomere Der Verlust an repetitiven Telomersequenzen gehort zum zellularen Alterungsprozess und fallt besonders in Zusammenhang mit vielen Krankheiten auf Wenn die Telomersequenzen nicht mehr vollstandig reproduziert werden sind die Chromosomenenden irgendwann nicht mehr ausreichend geschutzt So kommt es zu genomischer Instabilitat 48 49 Telomer Transposition Die Entdeckung uberraschte dass ein Modellorganismus uber keine Telomerase verfugt Die Taufliegen der Art Drosophila vervollstandigen die chromosomalen Telomere durch Transposition 50 Wahrend die Drosophila Arten das Telomerase Gen verloren haben ist es bei anderen Organismen mit Telomer Transposition noch vorhanden dazu gehoren der Seidenspinner Bombyx mori und der Rotbraune Reismehlkafer Tribolium castaneum 51 D Loop Prozess Bearbeiten Manche Chloroplasten und Mitochondrien besitzen ringformige DNA Die Replikation beginnt an einem Strang in der grossen nicht codierenden Region Der Polymerasekomplex lauft nur in eine Richtung und produziert einen kurzen dritten Strang bekannt als 7S DNA Diese dreistrangige Struktur ist im Elektronenmikroskop als D Loop zu erkennen D Loop von engl displacement loop Ablose oder Verdrangungsschlaufe 52 Wenn der schon replizierte Strang mehr als zwei Drittel der ursprunglichen DNA verdrangt hat lost er sich von der Matrize Der geloste Strang wird unabhangig zur dsDNA repliziert Rolling Circle Replikation Bearbeiten nbsp Schema der Rolling circle Replikation Als Startmaterial ist eine doppelstrangige oder eine einzelstrangige Nukleinsaure DNA oder RNA vorgegebenPlasmide und viele zirkulare ssDNA Viren die prototypischen Vertreter der Monodnaviria zeigen ein besonderes Replikationsprinzip die Rolling Circle Replikation englisch rolling circle replication en RCR 53 54 55 56 Liegt deren Nukleinsaure als Einzelstrang vor wird sie komplementar zu einem Doppelstrang erganzt Ist das Erbmaterial bereits eine doppelstrangige Nukleinsaure bricht eine Endonuklease einen Strang auf indem die Verbindung zwischen zwei benachbarten Basen getrennt wird An dieser geoffneten Stelle setzt ein Polymerasekomplex an der nur in eine Richtung arbeitet Das 3 OH Ende des geschnittenen Stranges dient dabei als Ansatzpunkt fur einen sogenannten Primer von dem aus der offene Strang verlangert wird Fur die einseitige Polymerisation dient der nicht aufgebrochene Ring als komplementare Matrize Die Replikationseinheit wandert um den inneren Strang herum wie um einen rollenden Kreis Rolling circle Der innere Strang kann wiederholt als Matrize dienen sodass mehrere Duplikate hintereinander entstehen teilweise als Concatamere Diese werden nach dem ersten Replikationsschritt zerlegt Entweder bleiben die neuen Produkte einzelstrangig oder dienen als Matrize fur einen zweiten Schritt aus dem die replizierten doppelstrangigen Nukleinsauren hervorgehen Das Rolling circle Prinzip scheint in der Natur in verschiedenen Formen zu existieren Der beschriebene Ablauf stellt die verbreitetste Hypothese dar Erlauterung zu Viren Diese lassen sich nach Art ihrer Nukleinsauren in sechs Klassen einteilen 1 Viren mit Doppelstrang DNA 2 mit Einzelstrang DNA 3 mit Doppelstrang RNA 4 mit positivem RNA Einzelstrang 5 mit negativem RNA Einzelstrang 6 Retroviren replizieren ihre RNA zu DNA von der schliesslich neue Virion RNA multipliziert wird 57 Das Modell des rollenden Kreises kommt zum Beispiel bei der Konjugation zweier Bakterien vor Dabei gibt ein Bakterium den Einzelstrang eines Plasmids an ein anderes Bakterium weiter wahrend es die eigene ringformige DNA des Plasmids behalt Bisher wenig erforschte ringformige DNAs wurden extrachromosomal in menschlichen Krebszellen beobachtet 58 Siehe auch BearbeitenAutonom replizierende Sequenz Polymerase KettenreaktionLiteratur BearbeitenMarius Reinhart M Cristina Cardoso A journey through the microscopic ages of DNA replication In Protoplasma 254 3 2017 1151 1162 PMC 5376393 freier Volltext Forschungsgeschichte Rolf Knippers Alfred Nordheim Hrsg Molekulare Genetik 10 vollst uberarb und erw Auflage Thieme Stuttgart 2015 ISBN 978 3 13 477010 0 Inge Kronberg Genetik 9 DNA Trager der Erbinformationen Seiten 147 158 In Jurgen Markl Hrsg Markl Biologie Oberstufe Ernst Klett Stuttgart Leipzig 2010 ISBN 978 3 12 150010 9 Wilhelm Seyffert Lehrbuch der Genetik Gustav Fischer Stuttgart etc 1998 ISBN 3 437 25610 6 4 Kapitel Weitergabe der genetischen Information Seiten 59 80 Melvin L DePamphilis Hrsg DNA replication in eukaryotic cells Cold Spring Harbor USA CSH Laboratory 1996 ISBN 0 87969 459 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons DNA Replikation Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien David Hull und John S Wilkins Eintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und Parameter 3 und nicht Parameter 2 Maxanim animierte Darstellung der DNA Replikation engl Replikation der DNA mit Bildern und Beschreibung Animierte Darstellung der DNA Replikation mit Erlauterungen Forscher zeichnen zum ersten Mal auf wie sich DNA verdoppelt und es ist anders als erwartet Galileo tv Juni 2016 SIB Viral replication transcription translation Viral replication transcription translation Replication auf Expasy ViralZoneEinzelnachweise Bearbeiten a b R Chaudhry S S Bhimji Biochemistry DNA Replication StatPearls Publishing 2018 PMID 29489296 Craig E Cameron Viral Genome Replication Springer Science amp Business Media 2009 ISBN 978 0 387 89456 0 S 201 Tai An Cha Bruce M Alberts In vitro studies of the T4 bacteriophage DNA replication system In Thomas Kelly Bruce Stillman Hrsg Cancer Cells 6 Eukaryotic DNA replication CSH Laboratory Cold Spring Harbor 1988 1 10 ISBN 0 87969 308 8 James D Watson Die Doppel Helix Ein personlicher Bericht uber die Entdeckung der DNS Struktur Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1969 Seite 170 ISBN 3 499 16803 0 Gunther S Stent Hrsg James D Watson The double helix A personal account of the discovery of the structure of DNA Norton amp Company New York London ISBN 0 393 95075 1 Seite 129 It has not escaped our notice that the specific pairing we have postulated immediately suggests a possible copying mechanism for the genetic material Matthew Meselson Franklin W Stahl The replication of DNA in Escherichia coli In Proceedings of the National Academy of Sciences Band 44 Nummer 7 Juli 1958 S 671 682 doi 10 1073 pnas 44 7 671 PMID 16590258 PMC 528642 freier Volltext Jozsef Szeberenyi The meselson stahl experiment In Biochemistry and Molecular Biology Education 40 2012 S 209 doi 10 1002 bmb 20602 Verstandnisfragen zum Experiment Francois Jacob Sydney Brenner Sur la regulation de la synthese du DNA chez les bacteries l hypothese du replicon In C R Acad Sci Paris 256 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Ohta M Matsuzaki T Kuroiwa Detection and Localization of a Chloroplast Encoded HU Like Protein That Organizes Chloroplast Nucleoids In The Plant Cell Online 14 Jahrgang Nr 7 2002 S 1579 1589 doi 10 1105 tpc 002717 PMID 12119376 PMC 150708 freier Volltext Hans Georg Koch Jan Brix Peter C Heinrich Replikation Die Verdopplung der DNA In Loffler Petrides Biochemie und Pathobiochemie Springer Lehrbuch Springer Berlin Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 17972 3 S 545 558 doi 10 1007 978 3 642 17972 3 44 a b Replikation und Reparaturmechanismen der DNA Wissen fur Mediziner Abgerufen am 18 Februar 2020 B A Berghuis V S Raducanu M M Elshenawy N H Dekker What is all this fuss about Tus Comparison of recent findings from biophysical and biochemical experiments In Crit Rev Biochem Mol Biol 53 2018 49 63 doi 10 1080 10409238 2017 1394264 Carol W Greider Elizabeth H Blackburn Identification of a specific telomere terminal transferase activity in Tetrahymena extracts In Cell Band 43 1985 S 405 413 doi 10 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Ulrich Scheer Michael F Trendelenburg G Krohne Werner W Franke Lengths and patterns of transcriptional units in the amplified nucleoli of oocytes of Xenopus laevis In Chromosoma 60 2 1977 147 167 Allan C Spradling The organizattion and amplification of two chromosomal domains containing Drosophila chorion genes In Cell 27 1981 193 201 Terry L Orr Weaver Allan C Spradling Drosophila chorion gene amplification requires an upstream region regulating s18 transcription In Molecular and Cellular Biology Band 6 Nummer 12 Dezember 1986 S 4624 4633 doi 10 1128 mcb 6 12 4624 PMID 3099171 PMC 367247 freier Volltext E N Andreyeva T D Kolesnikova E S Belyaeva R L Glaser Igor F Zhimulev Local DNA underreplication correlates with accumulation of phosphorylated H2Av in the Drosophila melanogaster polytene chromosomes In Chromosome Res 16 2008 851 862 Helmut Zacharias Allocyclic behaviour and underreplication of the nucleolus chromosome in Pseudodiamesa Chironomidae In Chromosoma 89 1984 263 273 Emil Heitz Uber a und b Heterochromatin sowie Konstanz und Bau der Chromomeren bei Drosophila In Biol Zentralblatt 54 1934 588 609 Seite 596 Beschreibt erstmals Unterreplikation des Heterochromatins bei Drosophila virilis Allan C Spradling Polytene chromosome structure and somatic genome instability In Cold Spring Harb Symp Quant Biol 82 2017 293 304 PDF Theodor Boveri Die Entwicklung von Ascaris megalocephala mit besonderer Rucksicht auf die Kernverhaltnisse In Festschrift zum siebzigsten Geburtstag von Carl von Kupffer Fischer Jena 1899 383 429 Theodor Boveri Die Potenzen der Ascarisblastomeren bei abgeanderter Furchung Zugleich ein Beitrag zur Frage qualitativ ungleicher Chromosomen Teilung In Festschrift 60 Geburtstag Richard Hertwigs Vol III Fischer Jena 1910 133 214 Sigrid Beermann The diminution of heterochromatic chromosomal segments in Cyclops Crustacea Copepoda In Chromosoma 60 1977 297 344 R A Finch Tissue specific elimination of alternative whole parental genomes in one barley hybrid In Chromosoma 88 1983 386 393 Walter Nagl Heterochromatin elimination in the orchid Dendrobium In Protoplasma 118 1983 234 237 Dieter Ammermann Germ line specific DNA and chromosomes of the ciliate Stylonychia lemnae In Chromosoma 95 1987 37 43 Jianbin Wang Shenghan Gao Yulia Mostovoy Yuanyuan Kang Maxim Zagoskin Yongqiao Sun Richard E Davis Comparative genome analysis of programmed DNA elimination in nematodes In Genome research Band 27 Nummer 12 12 2017 S 2001 2014 doi 10 1101 gr 225730 117 PMID 29118011 PMC 5741062 freier Volltext Elizabeth H Blackburn Telomerases In Annu Rev Biochem 1992 61 1992 113 129 PDF Carol W Greider Elizabeth H Blackburn A telommeric sequence in the RNA of Tetrahymena telomerase required for telomere repeat synthesis In Nature 337 6205 1989 331 337 Seite 335 The elongation translocation mechanism Helmut Zacharias Inge Kronberg Telomere Ende gut alles gut In Biologie in unserer Zeit 6 2009 366 367 David Van Ly Ronnie Ren Jie Low Sonja Frolich Tara K Bartolec Georgia R Kafer Hilda A Pickett Katharina Gaus Anthony J Cesare Telomere loop dynamics in chromosome end protection In Mol Cell 71 4 2018 510 525 e6 PDF Elizabeth H Blackburn Carol W Greider Jack W Szostak Telomeres and telomerase The path from maize Tetrahymena and yeast to human cancer and aging In Nature Med 12 2006 1133 1138 DOI 10 1038 nm1006 1133 Kara J Turner Vimal Vasu Darren K Griffin Telomere biology and human phenotype In Cells Band 8 Nummer 1 01 2019 S doi 10 3390 cells8010073 PMID 30669451 PMC 6356320 freier Volltext Review Elena Casacuberta Mary Lou Pardue HeT A elements in Drosophila virilis Retrotransposon telomeres are conserved across the Drosophila genus In Proceedings of the National Academy of Sciences Band 100 Nummer 24 November 2003 S 14091 14096 doi 10 1073 pnas 1936193100 PMID 14614149 PMC 283551 freier Volltext Elena Casacuberta Drosophila Retrotransposons making up telomeres In Viruses Band 9 Nummer 7 2017 doi 10 3390 v9070192 PMID 28753967 PMC 5537684 freier Volltext Review Seite 10 Vergleicht Ahnlichkeiten der Telomer Retrotransposons mit dem Telomerase Mechanismus Thomas J Nicholls Michal Minczuk In D loop 40 years of mitochondrial 7S DNA In Exp Gerontol 56 2014 175 181 Die Funktion der 7S DNA steht hier immer noch zur Diskussion ssDNA Rolling circle In ViralZone Swiss Institute of Bioinformatics abgerufen am 29 Marz 2021 Josef Kock Christine Rosler Jing Jing Zhang Hubert E Blum Michael Nassal Christian Thoma Generation of covalently closed circular DNA of hepatitis B viruses via intracellular recycling is regulated in a virus specific manner In PLoS pathogens Band 6 Nummer 9 September 2010 S e1001082 doi 10 1371 journal ppat 1001082 PMID 20824087 PMC 2932716 freier Volltext J A Ruiz Maso C Machon L Bordanaba Ruiseco M Espinosa M Coll G Del Solar Plasmid rolling circle replication In Microbiol Spectr 3 1 2015 PLAS 0035 2014 PDF T Santos P Pereira J A Queiroz C Cruz F Sousa Plasmid production and purification An integrated experiment based biochemistry and biotechnology laboratory course In Biochem Mol Biol Educ 2019 Nov 47 6 2019 638 643 Salvador Edward Luria James E Darnell Jr David Baltimore Allan Campbell General Virology 3rd Edition John Wiley amp Sons New York etc 1978 ISBN 0 471 55640 8 Seiten 306f Viral genetic systems Classification of animal viruses Eliszabeth Pennisi Circular DNA throws biologists for a loop In Science 356 6342 2017 996 Normdaten Sachbegriff GND 4153174 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Replikation amp oldid 230976301