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Johann Heinrich Emil Heitz 29 Oktober 1892 in Strassburg 8 Juli 1965 in Lugano war ein elsassischer deutscher und spater Schweizer Botaniker In Hamburg profilierte sich Heitz als Pionier der botanischen und zoologischen Zytogenetik Auf ihn gehen die 1928 gepragten Begriffe Euchromatin und Heterochromatin zuruck Er identifizierte Nukleolus Chromosomen und entdeckte die selektive Polytanisierung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Elsasser 1 2 Student Soldat Professor 1 3 Nazizeit 1 4 Zuflucht Basel 1 5 Corrensstrasse Tubingen 1 6 morto a Lugano 2 Grundlagenforschung 2 1 Chromosomenstruktur in Metaphase 2 2 Kernschleifen sind Chromosomen 2 3 Verzichtbare DNA 2 4 Kriegsbeschaftigung 2 5 Elmiskop Ansichten 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenElsasser Bearbeiten Emil Heitz war das vierte Kind von Karl Timotheus Paul Heitz 1857 1943 einem Sohn von Emil Heitz und Mathilde geb Schwalb 1862 1892 Die leibliche Mutter starb dreizehn Tage nach seiner Geburt Daraufhin heiratete Paul Heitz 1894 seine Schwagerin Helene Schwalb 1871 1947 sie bekamen einen Sohn und eine Tochter Emil nannte Helene seine Stiefmutter und Tante stets Mutter 1 Die Heitz Dynastie besass eine grosse Tradition als Verleger und als Inhaber der Universitatsdruckerei in Strassburg 2 Student Soldat Professor Bearbeiten nbsp Hamburger Doppelinstitut Angewandte Botanik im Ostflugel li entlang der Marseiller Promenade Allgemeine Botanik im Sudflugel re Jungiusstrasse Architekt Albert Erbe 1907 und 1914 Erster Direktor Eduard Zacharias Seit 2000 Sitz der Bucerius Law School Nach einer kurzen Lehrzeit im Familienunternehmen entschied sich Emil Heitz 1912 fur ein Studium der Naturwissenschaften vor allem der Biologie Nach jeweils zwei Semestern in Munchen und in Strassburg diente er den ganzen Ersten Weltkrieg bei der Fussartillerie sowohl an der West als auch an der Ostfront 3 Im Mai 1919 nahm er in Basel das Studium wieder auf ging 1920 zu Ludwig Jost an die Universitat Heidelberg und promovierte dort am 7 Juni 1921 4 Im Dezember 1921 heiratete er die fruhere Studienkollegin Martha Elisabeth Staehelin in Tubingen Heitz arbeitete an verschiedenen deutschen Instituten zuletzt an der Universitat Greifswald bevor ihn Hans Winkler 1926 bewog sein Mitarbeiter am Institut fur Allgemeine Botanik der Universitat Hamburg zu werden Die Habilitation erfolgte 1926 5 Zum ausserordentlichen Professor wurde er 1932 berufen Heitz profilierte sich als herausragender Zytogenetiker Nazizeit Bearbeiten Am 24 Marz 1933 beschloss der Deutsche Reichstag das Ermachtigungsgesetz Darauf folgte am 7 April 1933 das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums Zu dessen Durchfuhrung mussten die offentlich Beschaftigen einen Fragebogen ausfullen den Heitz am 12 Juni 1933 einreichte Die entscheidende Frage nach seiner arischen Abstammung hatte er mit ja beantwortet Der politische Druck zielte gerade auf Personen im Hamburger Bildungswesen So unterzeichnete auch Heitz wie sein Chef Hans Winkler im November 1933 das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler Spater am 17 Dezember 1934 schrieb Heitz der Behorde dass sein Grossvater mutterlicherseits der evang Pfarrer Moritz Schwalb nichtarischer Abstammung gewesen sei 6 Deswegen wurde Heitz die Lehrbefugnis und die Dienstbezeichnung nichtbeamteter ausserordentlicher Professor entzogen folglich entfielen auch die Dienstbezuge Den akademischen Grad Dr habil durfte er weiterfuhren 7 Gegen die rassenwahnsinnige Gesetzmassigkeit half auch nicht der Hinweis auf seinen anderen ihm namensgleichen Grossvater Johann Heinrich Emil Heitz 1825 1890 Altphilologe war Rektor der deutschen Kaiser Wilhelm Universitat Strassburg gewesen 8 Zuflucht Basel Bearbeiten Der entlassene Botaniker emigrierte daraufhin mit vier Kindern 9 und seiner Frau Elisabeth in ihre Heimatstadt Basel in der Schweiz Nach erneuter Habilitation an der Universitat Basel wurde Heitz 1938 wiederum mit Venia legendi zum ausserordentlichen Professor ernannt Weder Universitat noch Staat ubernahmen damit irgendwelche weitere Verpflichtungen insbesondere pekuniarer Art 10 So lebte die Familie dort in finanziell schwierigen Verhaltnissen Einer Einladung des Maisgenetikers Lewis John Stadler an die Universitat von Missouri in Columbia aus dem Jahr 1939 konnte Emil Heitz erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges folgen Er erwarb 1947 die Schweizer Staatsburgerschaft und wirkte von Februar bis Juni 1947 als Gastprofessor in Columbia Fur einen langeren Aufenthalt in den USA wollte er sich nicht entschliessen er kehrte nach Basel zuruck Corrensstrasse Tubingen Bearbeiten Beim Genetik Kongress 1948 in Stockholm traf Eeva Therman auf Georg Melchers aus Tubingen und informierte ihn uber das Schicksal von Emil Heitz 11 12 13 Doch dessen Lage besserte sich nachhaltig erst Jahre spater als ihn die Max Planck Gesellschaft zum Wissenschaftlichen Mitglied am neuen Max Planck Institut fur Biologie in Tubingen ernannte In der Corrensstrasse leitete Heitz seit 1 April 1955 eine eigene Arbeitsgruppe in der Abteilung Melchers 14 15 Im Jahr 1955 wurde er auch Honorarprofessor fur Zytologie der Universitat Tubingen und die Leopoldina in Halle verlieh ihm die Schleiden Medaille 16 Seine Forschung verlagerte er nun auf die Elektronenmikroskopie der Plastiden und der Mitochondrien 17 18 morto a Lugano Bearbeiten Heitz wurde im Oktober 1961 emeritiert und zog sich in den Ruhestand in die Schweiz zuruck In Sala Capriasca Kanton Tessin hatte Sohn Roland Architekt fur die Eltern ein Haus bauen lassen das in der Familie Casa rossa hiess Als Heitz seinen 70 Geburtstag beging gratulierte der Prasident der Max Planck Gesellschaft in herzlicher Dankbarkeit 19 Aus gleichem Anlass verliehen ihm 1962 die Universitaten Hamburg und Koln sowie die Freie Universitat Berlin jeweils die Ehrendoktorwurde Nach einem Unfall starb Emil Heitz in Lugano am 8 Juli 1965 20 Seine Urne ist mit der seiner Frau Elisabeth in Allschwil bei Basel bestattet Grundlagenforschung BearbeitenChromosomenstruktur in Metaphase Bearbeiten Heitz entdeckte 1928 bei Moosen eine bis dahin unbekannte Erscheinung die Langsdifferenzierung der Chromosomen durch Heteropyknose 21 Damit prazisierte er den von Walther Flemming 1880 gepragten Begriff des Chromatins Es besteht aus Heterochromatin und Euchromatin 22 Im Gegensatz zum Euchromatin enthalt das Heterochromatin nur wenige meist passive Gene Doch Heitz kam zur Uberzeugung Gene die im Heterochromatin liegen konnen sehr wohl in das Entwicklungsgeschehen eines Organismus eingreifen 23 Damals hatte er auch die These aufgestellt dass grundsatzlich jedes Chromosom durch eine Einschnurung zweischenkelig sei 24 25 Diese primare Einschnurung nennt man Kinetochor Mit zwei Arbeiten wies er nach dass die Nukleolen aus bestimmten Chromosomen entstehen und zwar in einem bestimmten Arm Der Nukleolenbildungsort ist in der Metaphase als sekundare Einschnurung zu erkennen sie lasst den ausseren distalen Abschnitt des Armes als Satellit des Chromosoms erscheinen Eine derartige Struktur kennzeichnet ein SAT Chromosom wie er es nannte 26 Das Phanomen untersuchte auch Barbara McClintock bei ihrem Aufenthalt in Deutschland 27 Schliesslich wurde auf die unverzichtbare Lebensfunktion des Nukleolus hingewiesen 28 Kernschleifen sind Chromosomen Bearbeiten Die Chromosomenforschung nimmt standig an Bedeutung zu Davon war Heiz uberzeugt und trug selbst zum Fortschritt bei Er hatte eine Methode entwickelt mit welcher man unter Umgehung der bisher gebrauchlichen Mikrotomtechnik und schneller als mit dieser die diploide und haploide Chromosomenzahl einer Pflanze bestimmen kann 29 nbsp Gartenhaarmucke WeibchenEin beachtlicher Beweis gelang in Zusammenarbeit mit Hans Bauer an der Gartenhaarmucke Die riesigen schleifenartigen Strukturen in deren ubergrossen Zellkernen sind tatsachlich Chromosomen die durch innere Multiplikation Endoreplikation entstehen 30 Das zytogenetische Interesse des Botanikers Heitz beschrankte sich also nicht nur auf Pflanzen Er untersuchte verschiedene Zweiflugler Dipteren vor allem funf Arten von Taufliegen Drosophila funebris D hydei D melanogaster D simulans und D virilis 31 Verzichtbare DNA Bearbeiten Emil Heitz beschrieb als Erster bei Drosophila virilis die morphologische Auswirkung der selektiven Endoreplikation Wahrend nun mit dem Heranwachsen der Kerne die euchromatischen Teile der Chromosomen sich ins Riesenhafte vergrossern vermogen das die zum Sammelchromozentrum vereinigten heterochromatischen Teile nicht 32 Solch selektive Replikation bzw Unterreplikation verstand Heitz als analoges Ereignis zur Chromatindiminution Es sei hier einmal darauf hingewiesen dass vielleicht mit der Ausbildung von Heterochromatin dasselbe erreicht wird wie mit der Chromatindiminution nicht Elimination Inaktivierung von einzelnen Chromosomen bzw Chromosomenstucken 33 Der Hinweis galt Theodor Boveri der beim Pferdespulwurm grosse Mengen DNA entdeckt hatte die Ascaris megalocephala zwar in seiner Keimbahn weitergibt die aber den Kernen der Korperzellen vorenthalten werden 34 Es bleibt ein Ratsel warum manche biologischen Arten in ihrer Keimbahn DNA vererben die sie in ihren somatischen Zellkernen einschranken bzw auf die sie ganz verzichten Quantitativ untersucht wurden solche genetischen Unterschiede zwischen Keimbahn und Soma bei drei Cyclops Arten 35 36 In der Arbeit uber Heterochromatin verwies Heitz auch auf das individuelle Chromomeren Muster eines jeden Polytanchromosoms das fur eine Art konstant ist Er fand es ware die einfachste Annahme dass je ein Chromomer das Substrat fur je ein Gen ist 37 Infolge dieser Entdeckungen wurden die ersten Karten von Polytanchromosomen erstellt 38 Das jeweils eigenartige Banden oder Querscheiben Muster der Polytanchromosomen fand bei Zuckmucken erneut Aufmerksamkeit 39 40 Kriegsbeschaftigung Bearbeiten Aussergewohnlich ist das einzige Buch von Emil Heitz Er erarbeitete die Elemente der Botanik hauptsachlich in Basel wahrend des Zweiten Weltkrieges mit dem Kleinkopfigen Pippau Die korbblutige Pflanze besitzt nur wenige Chromosomen namlich 2n 6 41 Elmiskop Ansichten Bearbeiten Die Elektronenmikroskopie interessierte Heitz als technische Neuheit in die er sich bei Edouard Kellenberger am Institut de Physique in Genf einarbeitete 42 43 In Tubingen stand dafur ein Elmiskop I von Siemens amp Halske zur Verfugung Das Gerat erwahnt er erst 1959 im Absatz Material und Technik 44 Das besondere Kennzeichen eines Chondriosoms ist die doppelte Membran die es als Ganzes umgibt 45 Im Zellplasma von Bryophyten und dem des Adlerpharns Pteridium aquilinum existieren flache Kapseln 120 bis 170 A die Lamellen enthalten Sie gleichen dem Golgi Apparat der Tiere Solche Lamellen sind auch ihn Mitochondrien zu finden die Heitz Chondriosomen nannte 46 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDas Heterochromatin der Moose I In Jahrbucher fur wissenschaftliche Botanik 69 1928 762 818 Heterochromatin Chromocentren Chromomeren In Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft 47 1929 S 274 284 Der Bau der somatischen Kerne von Drosophila melanogaster In Zeitschrift fur induktive Abstammungs und Vererbungslehre 54 1930 S 248 f Die Ursache der gesetzmassigen Zahl Lage Form und Grosse pflanzlicher Nukleolen In Planta 12 1931 S 775 844 mit Bauer Hans Beweise fur die Chromosomennatur der Kernschleifen in den Knauelkernen von Bibio hortulanus L Cytologische Untersuchungen an Dipteren I In Zeitschrift fur Zellforschung und mikroskopische Anatomie 17 1933 S 67 82 Uber totale und partielle Heteropyknose sowie strukturelle Geschlechtschromosomen bei Drosophila funebris Cytologische Untersuchungen an Dipteren II In Zeitschrift fur Zellforschung und mikroskopische Anatomie 19 1933 S 720 742 Uber a und b Heterochromatin sowie Konstanz und Bau der Chromomeren bei Drosophila In Biologisches Zentralblatt 54 1934 S 596 S 601 Chromosomenstruktur und Gene In Zeitschrift fur induktive Abstammungs und Vererbungslehre 70 1935 S 402 447 Untersuchungen uber den Bau der Plastiden I Die gerichteten Chlorophyllscheiben der Chloroplasten In Planta 26 1937 S 134 163 Durch Rontgenstrahlen ausgeloste Mutationen bei Pellia Neesiana In Verhandlungen der Schweiz Naturforschenden Gesellschaft 194 1940 S 170 f Uber die Beziehung zwischen Polyploidie und Gemischtgeschlechtlichkeit bei Moosen In Archiv der Julius Klaus Stiftung 17 1942 S 444 448 Moosmutationen I Spontane und durch Colchicin ausgeloste polyploide Mutanten bei Aulacomnium androgynum In Archiv der Julius Klaus Stiftung fur Vererbungsforschung Sozialanthropologie und Rassenhygiene 20 1945 S 119 125 Elemente der Botanik Eine Anleitung zum Studium der Pflanze durch Beobachtungen und Versuche an Crepis capillaris L Wall Springer Wien 1950 Kleine Beitrage zur Zellenlehre IV Uber Grosskerne bei Collembolen In Zoologischer Anzeiger 146 1951 S 197 201 mit Maly Roland Zur Frage der Herkunft der Grana In Zeitschrift fur Naturforschung 8b 1953 S 243 249 Beitrag zur Kenntnis der Chloroplastenstruktur In Bargmann W Peters D Wolpers C Hg Biologisch medizinischer Teil Vierter internationaler Kongress fur Elektronenmikroskopie Springer Berlin 1960 S 501 503 Literatur BearbeitenKazuki Tsukii Shinya Takahata Yota Murakami Histone variant H2A Z plays multiple roles in the maintenance of heterochromatin integrity In Genes Cells 27 2 2022 93 112 PDF Tatyana D Kolesnikova Mikhail S Klenov Alina Nokhova Sergey A Lavrov Galina V Pokholkova Veit Schubert Svetlana V Maltseva Kevin R Cook Michael J Dixon Igor F Zhimulev A spontaneous inversion of the X chromosome heterochromatin provides a tool for studying the structure and activity of the nucleolus in Drosophila melanogaster In Cells 11 23 2022 3872 Christiane R G Madalena Jose Luis Diez Eduardo Gorab Chromatin structure of ribosomal RNA genes in Dipterans and its relationship to the location of nucleolar organizers In Public Library of Science PLoS ONE 7 8 2012 e44006 doi 10 1371 journal pone 0044006 Jared Nordman et al Terry L Orr Weaver Developmental control of the DNA replication and transcription programs In Genome Research 21 2011 175 181 PMC 3032921 freier Volltext Brent Brower Toland et al Sarah C R Elgin Multiple SET methyltransferases are required to maintain normal heterochromatin domains in the genome of Drosophila melanogaster In Genetics 181 2009 1303 1319 doi 10 1534 genetics 108 100271 PMC 2666501 freier Volltext Igor F Zhimulev Dmitry E Koryakov Polytene chromosomes In Wiley Online 15 MAR 2009 doi 10 1002 9780470015902 a0001183 pub2 Carlo Alberto Redi Silvia Garagna Helmut Zacharias Maurizio Zuccotti Ernesto Capanna The other chromatin In Chromosoma 110 2001 136 117 doi 10 1007 s004120000114 Steven Henikoff et al Reaching for new Heitz In Genetica 109 2000 7 f Helmut Zacharias Emil Heitz 1892 1965 Chloroplasts heterochromatin and polytene chromosomes In Genetics 141 1995 7 14 PMC 1206741 freier Volltext Ram S Verma Hg Heterochromatin Molecular and structural aspects University Press Cambridge 1988 ISBN 0 521 33480 2 V Y Brodsky I V Uryvaeva Genome multiplication in growth and development Biology of polyploidy and polytene cells University Press Cambridge 1985 ISBN 0 521 25323 3 Eberhard Passarge Emil Heitz and the concept of heterochromatin Longitudinal chromosome differentiation was recognized fifty years ago In Am J Human Genet 31 1979 106 115 Wolfgang Beermann Riesenchromosomen Springer Wien 1962 Weblinks BearbeitenHeinrich Zoller Heitz Emil In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Heitz Emil 102 Feldpostbriefe und karten aus dem Jahr 1916 Privatbesitz eingesehen 2011 Heitz Paul Gedenkschrift zur Zweihundertjahrfeier der Buchdrucker und Verleger HEITZ in Strassburg 1719 1919 Als Manuskript gedruckt J H Ed Heitz Strassburg 1918 Heitz Emil Prof Dr phil nat Emil Heitz Lebenslauf in Nova Acta Leopoldina Abhandlungen der Deutschen Akademie der Naturforscher Neue Folge 17 1955 S 441 Heitz Emil Untersuchungen uber die Teilungen der Chloroplasten nebst Beobachtungen uber Zellgrosse und Chromatophorengrosse Inaugural Dissertation zur Erlangung der Doktorwurde einer hohen naturwissenschaftlich mathematischen Fakultat der Ruprecht Karls Universitat zu Heidelberg Universitatsbibliothek Heidelberg Signatur 5046029 9 Emil Heitz Die Artbildungsfrage im Lichte neuerer Forschung Antrittsvorlesung Universitat Hamburg 3 November 1926 Hamburgisches Staatsamt II B 3 P H 180 An den Herrn Reichs und Preussischen Minister fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung Berlin W8 Unter den Linden 69 In Staatsarchiv Hamburg Hochschulwesen Dozenten und Personalakten IV 384 Heitz Emil 29 10 1892 Blatt 9 10 vom Juli 1937 Der nichtbeamtete ausserordentliche Professor Dr Emil H e i t z ist judischer Mischling 2 Grades da sein Grossvater mutterlicherseits Jude gewesen ist Mit Rucksicht auf die teilweise judische Abstammung ist das Dienstverhaltnis von Prof Dr Heitz als wissenschaftlicher Assistent am Institut fur allgemeine Botanik nicht uber den 30 9 1937 hinaus verlangert worden Er wird also mit diesem Zeitpunkt aus seiner Tatigkeit als Assistent ausscheiden Daruber hinaus erscheint aber auch seine weitere Zugehorigkeit zum Lehrkorper der Hansischen Universitat nicht als angangig da Juden und judische Mischlinge nicht mehr als Jugenderzieher und insbesondere auch nicht als Lehrer an deutschen Hochschulen tatig sein sollten Im Einvernehmen mit dem Rektor der Hansischen Universitat wird deshalb gebeten dem Professor Dr Heitz da er hinsichtlich seiner Abstammung nicht den Voraussetzungen des 25 des D B G entspricht und mithin jetzt auch nach 8 der Reichshabilitationsordnung nicht mehr als Dozent zugelassen werden konnte gemass 18 in Verbindung mit 20 der R H O die Lehrbefugnis zu entziehen I A gez v d Fecht Rektor war damals Adolf Rein Staatsarchiv Hamburg Hochschulwesen Dozenten und Personalakten IV 384 Heitz Emil 29 10 1892 Nr 14 Berlin 17 August 1937 Staatsarchiv Hamburg Hochschulwesen Dozenten und Personalakten IV 384 Heitz Emil 29 10 1892 Nr 15 Hamburg 15 August 1937 Archiv Familie Heitz Zeittafel eingesehen 24 August 1995 Roland geboren 24 Februar 1925 Thomas 16 Februar 1927 Elisabeth 9 September 1928 und Sebastian 22 Mai 1933 Staatsarchiv des Kantons Basel Stadt Erziehungsakten CC 28d Basel Auskunft vom 9 August 1994 Georg Melchers Dabei hat eine grosse Rolle gespielt die Eeva Suomalainen die mich uber die wirkliche Situation von Heitz aufgeklart hat Die Eeva Therman Suomalainen in ihren Publikationen heisst sie sehr haufig Therman Sie hat den Patau geheiratet sie war die dritte Frau von Klaus Patau Ich hab sie wahrscheinlich deswegen getroffen weil sie eine Suomalainen war Interview auf Tonband Tubingen 12 Februar 1994 Abschrift 19 Februar 1994 Gert Bonnier Robert Larsson Hg Proceedings of the eigth international congress of genetics 7th 14th of July 1948 Stockholm In Hereditas 35 Suppl 1 1949 9 689 Bengt O Bengtsson Anna Tunlid The 1948 international congress of genetics in Sweden People and politics In Genetics 185 3 2010 709 715 PDF Max Planck Gesellschaft Wissenschaftliches Mitglied des Instituts Professor HEITZ In Jahrbuch der Max Planck Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften e V Teil 2 Geschichte des Max Planck Instituts fur Biologie 1961 114 und 145 147 Roland Maly Die Genetik einiger strahleninduzierter abweichender Plastidenformen bei Farnen In Z Vererbungslehre 89 1958 469 470 Heitz Emil Uber die Struktur der Chromosomen und Chloroplasten Vortrag auf der Jahresversammlung der Leopoldina anlasslich des Empfanges der Schleiden Medaille 1955 am 13 November 1955 in Halle In Nova Acta Leopoldina Abhandlungen der Deutschen Akademie der Naturforscher Neue Folge 17 1955 517 540 Heitz Emil Kristallgitterstruktur des Granum junger Chloroplasten von Chlorophytum In Experimental Cell Research 7 1954 606 608 Heitz Emil Die strukturellen Beziehungen zwischen pflanzlichen und tierischen Chondriosomen In Z Naturforschung 12b 1957 576 578 Adolf Butenandt Laudatio fur Emil Heitz In Mitteilungen aus der Max Planck Gesellschaft 5 1962 226 228 Emil Heitz hat sich als Meister der feinsten cytologischen Beobachtung und als deren kritisch vorsichtiger Deuter erwiesen Confederazione Svizzera Cantone Ticino Atto di morte L ufficiale dello stato civile Lugano 1965 Estratto del registro delle morti del circondario dello stato civile di Lugano vol 1965 pag 96 n 192 Il giorno otto luglio millenovecento sessantacinque alle ore tre e dieci minuti e morto a Lugano Heitz Johann Heinrich Emil Heitz Emil Das Heterochromatin der Moose I In Jahrbucher fur wissenschaftliche Botanik 69 1928 S 762 818 Heitz Emil Heterochromatin Chromocentren Chromomeren In Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft 47 1929 S 277 Emil Heitz Die somatische Heteropyknose bei Drosophila melanogaster und ihre genetische Bedeutung In Zeitschrift fur Zellforschung und mikroskopische Anatomie 20 1934 S 266 Emil Heitz Der bilaterale Bau der Geschlechtschromosomen und Autosomen bei Pellia fabroniana P epiphylla und einigen anderen Jungermanniaceen In Planta 5 1928 725 768 Emil Heitz Chromosomenstruktur und Gene In Z indukt Abstammungs und Vererbungslehre 70 3 4 1935 402 447 Zitat S 404 Emil Heitz Die Ursache der gesetzmassigen Zahl Lage Form und Grosse pflanzlicher Nukleolen In Planta 12 1931 775 844 Barbara McClintock The relation of a particular chromosomal element to the development of the nucleoli in Zea Mays In Z Mikrosk Anatomie 21 1934 294 328 Auch in Cell Tissue Res 21 1934 294 326 Wolfgang Beermann Der Nukleolus als lebenswichtiger Bestandteil des Zellkerns In Chromosoma 11 1960 263 296 Emil Heitz Der Nachweis der Chromosomen In Z Botanik 18 1926 625 681 Fachkollegen nannten seine Methode heizen Mit dieser Arbeit veroffentlichte er die Chromosomenzahlen samt Idiogrammen von uber 140 Pflanzen Emil Heitz Hans Bauer Beweise fur die Chromosomennatur der Kernschleifen in den Knauelkernen von Bibio hortulanus L Cytologische Untersuchungen an Dipteren I In Zeitschrift fur Zellforschung und mikroskopische Anatomie 17 1933 S 67 82 Emil Heitz Uber totale und partielle somatische Heteropyknose sowie strukturelle Geschlechtschromosomen bei Drosophila funebris In Z Zellforsch Mikrosk Anatomie 19 1933 720 742 Dipteren Arten S 723 Emil Heitz Uber a und b Heterochromatin sowie Konstanz und Bau der Chromomeren bei Drosophila In Biologisches Zentralblatt 54 11 12 1934 588 609 Zitat S 596 Emil Heitz Chromosomenstruktur und Gene In Zeitschrift fur induktive Abstammungs und Vererbungslehre 70 3 4 1935 402 447 Zitat Fussnote S 414 Theodor Boveri Uber die Differenzierung der Zellkerne wahrend der Furchung des Eies von Ascaris megalocephala In Anat Anz 2 1887 688 693 Parascaris equorum ersetzt Boveris Benennung als Ascaris megalocephala Sigrid Beermann A quantitative study of chromatin diminution in embryonic mitoses of Cyclops furcifer In Genetics 54 2 1966 567 576 PDF Andrey K Grishanin Maxim V Zagoskin Chromatin diminution in Cyclops kolensis Lill Copepoda Crustacea as a radical way to inactivate redundant genome in somatic cells In Cytogenet Genome Res 2018 156 3 2018 165 172 doi 10 1159 000494157 Chromatindiminution ist ein Phanomen programmierter DNA Elimination Die entfernte DNA besteht hauptsachlich aus repetitiven Sequenzen Emil Heitz 1934 S 608 Calvin Bridges Salivary chromosome maps With a key to the banding of the chromosomes of Drosophila melanogaster In J Heredity 26 1935 60 64 Wolfgang Beermann Chromomerenkonstanz bei Chironomus In Naturwiss 37 1950 543 544 Claus Pelling A replicative and synthetic chromosomal unit The modern concept of the chromomere In Proc R Soc London B Biol Sci 164 995 1966 279 289 Emil Heitz Elemente der Botanik Eine Anleitung zum Studium der Pflanze durch Beobachtung und Versuche an Crepis capillaris lt L gt Wallr Springer Wien 1950 Hans Winkler zum Gedachtnis In diesem Buche wird gezeigt wie man durch das Studium einer einzigen Pflanze nach den verschiedensten Richtungen hin zu botanischen Grundkenntnissen gelangen kann mit moglichst einfachen Mitteln bei Praparation und Versuch Emil Heitz Die Struktur der Chondriosomen und Plastiden am Wurzelspitzenmeristem von Zea mais und Vicia faba In Z Naturforschung 12b 1957 283 286 Edouard Kellenberger Antoinette Ryter Cell wall and cytoplasmic membrane of Escherichia coli In J Biophysic Biochem Cytol 4 3 1958 323 325 PDF Emil Heitz Elektronenmikroskopische Untersuchungen uber zwei auffallende Strukturen an der Geisselbasis der Spermatiden von Marchantia polymorpha Preissia quadrata Sphaerocarpus donnellii Pellia fabroniana Hepaticae In Z Naturforschg 14b 1959 399 401 Emil Heitz Die strukturellen Beziehungen zwischen pflanzlichen und tierischen Chondriosomen In Z Naturforschg 12b 1957 576 578d Emil Heitz Weitere Belege fur das gesetzmassige Vorkommen plasmatischer Lamellensysteme bei Pflanzen und ihre identische Struktur mit dem Golgi Apparat bei Tieren In Z Naturforschg 13b 1958 663 665 Untersuchte Lebermoose Ricardia pinguis o Pellia neesiana o Plagiochila asplenioides Scapania nemorosa Conocephalus conicus Marchantia polymorpha Laubmoose Mnium cuspidatum Neckera crispa Fissidens exilis Pottia truncatula Leucobryum glaucum Sphagnum spec Adlerfarn Pteridium aquilinumNormdaten Person GND 116678674 lobid OGND AKS VIAF 305132984 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heitz EmilALTERNATIVNAMEN Heitz Johann Heinrich EmilKURZBESCHREIBUNG deutsch schweizerischer Botaniker ZytogenetikerGEBURTSDATUM 29 Oktober 1892GEBURTSORT StrassburgSTERBEDATUM 8 Juli 1965STERBEORT Lugano Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Heitz Botaniker amp oldid 238772926