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Albert Erbe 9 September 1868 in Weilburg 1 29 Mai 1922 in Essen vollstandiger Name Karl Wilhelm Albert Max August Emil Erbe war ein deutscher Architekt Stadtplaner und Baubeamter Ehemalige Navigationsschule in Hamburg im Stil der niederlandischen RenaissanceInhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Baumeister 1 Klasse Bauinspektor in Hamburg 1 2 Beigeordneter in Essen 2 Werk Auswahl 2 1 Bauten und Entwurfe 2 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErbe war Sohn eines Tunchermeisters und besuchte ab 1878 das Gymnasium Philippinum Weilburg Nach dem Abitur studierte er an der Technischen Hochschule Berlin Charlottenburg Architektur wo er 1892 die erste Hauptprufung mit Auszeichnung bestand Seine Wehrpflicht als Einjahrig Freiwilliger leistete er im Eisenbahnregiment Nr 1 ab Nach einer dreijahrigen Praxis beim Architekten Ludwig Euler und einer Tatigkeit im Hochbauamt Wiesbaden legte er 1897 die zweite Hauptprufung ab wobei ihm aufgrund eines vom Preisgericht ausgezeichneten Beitrages zum Schinkelpreis 1896 die Probearbeit erlassen wurde In den Folgejahren arbeitete er als Regierungsbaumeister Assessor in der offentlichen Bauverwaltung bei der preussischen Eisenbahnverwaltung in Schlesien Erbe heiratete 1901 Jenny Rocholl die bereits 26 jahrig starb 1909 heiratete er seine Haushalterin Johanna Muller Aus seiner ersten Ehe stammen drei Kinder aus seiner zweiten Ehe sein Sohn Hans Andreas der ebenfalls Architektur studierte Baumeister 1 Klasse Bauinspektor in Hamburg Bearbeiten Mit einer Empfehlung seiner Dienststelle kam er 1901 als Baumeister 1 Klasse nach Hamburg wo der siebzigjahrige Baudirektor Carl Johann Christian Zimmermann jungere Architekten suchte die vor allem im Ausbau des Volksschulwesens eingesetzt werden sollten Fur Hamburg wurde auf Initiative der padagogischen Reformbewegung 1903 ein neues Schulbauprogramm formuliert an dessen Umsetzung in den ersten Jahren Erbe massgeblich beteiligt war Von 1903 bis 1906 beteiligte er sich am Allgemeinen Vorlesungswesen der Oberschulbehorde in Hamburg aus dem spater die Universitat Hamburg hervorging Am 1 Januar 1906 wurde Erbe zum Bauinspektor ernannt und ubernahm die Leitung des Entwurfsburos fur das Hochbauwesen seit April 1908 vertrat er den damaligen Baudirektor Zimmermann Von 1906 bis 1910 entwarf Bauinspektor Albert Erbe fast alle Schulbauten Zimmermann liess ihm erhebliche Freiheiten in den Entwurfen 2 1911 wurde er mit einer Dissertation uber Hamburger Burgerhauser zum Dr Ing promoviert Das Aussehen der Hauser des Hamburger Grossburgertums beschaftigte ihn schon beim Bau des Hauses der Landherrenschaften und der Polizeiwache am Klingberg 1906 1908 die mittlerweile vom Chilehaus umklammert wird aber beim Entwurf noch von Burgerhausern benachbart war Fur die Erweiterung der Kunsthalle unternahm er Studienreisen unter anderem zum Thorvaldsen Museum in Kopenhagen 1909 und 1911 aus diesen Reisen resultiert eine posthum veroffentlichte Schrift zur Belichtung von Gemaldegalerien Sein Entwurf wurde unter Fritz Schumacher modifiziert die ursprunglich elliptisch entworfene Rotunde wurde kreisrund die innere Anordnung der Sale wurde ebenfalls verandert ausgefuhrt und schliesslich 1921 fertiggestellt Seine Bauten haufig unter Verwendung von Klinkerfassaden entsprach dem Stil der Jahrhundertwende in Hamburg und lasst sich als Neobarock oder als Neorenaissance einordnen folgte aber auch dem Heimatstil 3 In Hamburg erinnert seit 1979 der Erbestieg im Stadtteil Bergedorf an den Architekten 4 Beigeordneter in Essen Bearbeiten Erbe bewarb sich erfolglos als Nachfolger Zimmermanns zu dem dann Fritz Schumacher gewahlt wurde Da Schumacher selbst ein ambitionierter Architekt war schrankten sich Erbes Entfaltungsmoglichkeiten dadurch stark ein Schliesslich wechselte er im September 1911 als technischer Beigeordneter fur das Hochbauwesen nach Essen Die hier verwirklichten Projekte wie z B die Viktoriaschule oder das Kinderheim fur die Funke Stiftung verschafften ihm breite Anerkennung 5 Er starb an den Spatfolgen eines wahrend des Ersten Weltkriegs erworbenen Nervenleidens 1922 in Essen 6 nachdem er bereits 1920 krankheitshalber in den Ruhestand versetzt worden war Erbe war bereits vor 1909 Mitglied im Architekten und Ingenieur Verein zu Hamburg 7 und wurde ca 1912 in den Deutschen Werkbund berufen 8 Werk Auswahl BearbeitenBauten und Entwurfe Bearbeiten In Hamburg 9 10 1902 Fassadenentwurf des Kirdorfhauses an der Ferdinandstrasse 11 1903 Forsthaus in Volksdorf 1903 1905 Navigationsschule Bernhard Nocht Strasse 76 heute Deutscher Wetterdienst im Stil der niederlandischen Backstein Renaissance 1905 Kapelle VI auf den Friedhof Ohlsdorf 1906 1908 Gebaude der Landherrenschaften und Polizeikommissariat Klingberg 1 1906 1909 Feuerwache Admiralitatstrasse 12 1907 1912 Verwaltungsgebaude der Oberfinanzdirektion Rodingsmarkt 2 im Neobarock mit kleinteiligem Dekor und wilhelminisch pomposer Eingangshalle 13 1907 1912 Sternwarte Bergedorf Gojenberg 14 1907 1912 Museum fur Volkerkunde in Backstein und einem ovalen Mittelpavillon 15 1904 1907 und 1914 Institute fur Allgemeine Botanik und Angewandte B gelbverputzter barockisierender Bau mit zwei Flugeln an einem Zentralbau mit Kuppel Ecke Jungiusstrasse Marseiller Promenade Seit 2000 Bucerius Law School 1909 1912 Erweiterung der Hamburger Borse zur Grossen Johannisstrasse mit Saal 3 Getreideborse mit Arkaden und UhrturmSchulbauten in Hamburg 1902 1908 1910 Schule am Bullenhuser Damm 1905 1907 Schule Hasselbrook 1906 1909 Schule Eilbektal 16 1908 1910 Helene Lange Gymnasium 1908 1910 Gymnasium Lerchenfeld 1907 1911 heutiges Gymnasium Kaiser Friedrich Ufer 1908 1909 heutige Staatliche Gewerbeschule Installationstechnik ehemaliges Heinrich Hertz Gymnasium 1910 1912 heutiges Landesarbeitsgericht an der OsterbekstrasseIn Essen um 1910 Doppel Volksschule Barendelle 17 1912 1913 Erweiterungsbau der Stadtischen Badeanstalt Steeler Strasse 1912 1913 Kindererholungsheim der Friedrich und Wilhelm Funke Stiftung in Essen Bredeney 1913 1914 evangelisches Lehrerseminar in Essen Huttrop Friedhofstrasse 1913 1914 Viktoria Schule Lyzeum mit Turnhalle und Direktorwohnhaus Kurfurstenplatz 18 19 1914 1916 altkatholische Friedenskirche Steeler Strasse 20 nbsp Doppel Institut fur Botanik Seit 2000 Bucerius Law School nbsp Polizeikommissariat 12 am Klingberg nbsp Gymnasium KaiFU nbsp Volkerkundemuseum nbsp Bullenhuser Damm nbsp Kapelle VI Friedhof Ohlsdorf nbsp Viktoriaschule in Essen nbsp Friedenskirche in Essen nbsp Landesarbeitsgericht in Hamburg nbsp Oberfinanzdirektion nbsp Schule Hasselbrook in HamburgSchriften Bearbeiten Historische Stadtebilder aus Holland und Niederdeutschland 1906 Die architektonische Entwicklung des Ausseren zugleich Dissertation Technische Hochschule Charlottenburg 1911 In Albert Erbe Christian Ranck Hrsg Das Hamburger Burgerhaus Seine Bau und Kunstgeschichte Boysen amp Masch Hamburg 1911 Posthum Belichtung von Gemaldegalerien Hiersemann Leipzig 1923 Stadtische Hochbauten in Essen Ruhr In Deutsche Bauzeitung 58 Jahrgang 1924 Nr 40 vom 17 Mai 1924 S 221 225 I Die Stadtische Viktoriaschule Nr 42 vom 24 Mai 1924 S 237 239 II Evangelisches Lehrerseminar an der Friedhofstrasse Nr 44 vom 31 Mai 1924 S 249 255 III Erweiterung der Stadtischen Badeanstalt an der Steeler Strasse Literatur BearbeitenWiebke Annkatrin Mosel Erbe Albert In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 2 Christians Hamburg 2003 ISBN 3 7672 1366 4 S 120 122 Online Wiebke Annkatrin Mosel Albert Erbe 1868 1922 Zehn Jahre Stadtbaumeister im Hamburger Hochbauamt In Dieter Schadel Hrsg Wie das Kunstwerk Hamburg entstand Von Wimmel bis Schumacher Hamburger Stadtbaumeister von 1841 1933 Begleitband zur Ausstellung Hamburger Architektur Sommer 2006 Dolling und Galitz Hamburg 2006 ISBN 3 937904 35 2 S 80 95 Hermann Schroter Beigeordnete der Stadt Essen bis zum Jahre 1933 In Die Heimatstadt Essen 12 Jahrgang 1960 1961 S 37 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Albert Erbe Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die Angaben zum Geburtsjahr sind in verschiedenen Quellen unterschiedlich teilweise Deutsche Nationalbibliothek wird 1862 genannt aus dem Alter im Nachruf und den anderen Quellen ergibt sich allerdings meist 1868 Hermann Hipp Freie und Hansestadt Hamburg Geschichte Kultur und Stadtbaukunst an Elbe und Alster Koln 1989 ISBN 3 7701 1590 2 S 75 f Wurdigung In Abendblatt 7 August 2010 Horst Beckershaus Die Hamburger Strassennamen Verlag Die Hanse Hamburg 2011 ISBN 978 3 86393 009 7 Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Personenlexikon Band 2 Christians Hamburg 2003 S 120 ff Christoph Ranck Albert Erbe In Zentralblatt der Bauverwaltung Nr 48 1922 S 292 zlb de Denkschrift zum 50 jahrigen Stiftungsfest des AIV zu Hamburg Hamburg 1909 Werkbund Jahrbuch 1913 Mitgliedsliste Ralf Lange Architektur in Hamburg Der grosse Architekturfuhrer Junius Verlag Hamburg 2008 ISBN 978 3 88506 586 9 im Folgenden als Lange angefuhrt Hermann Hipp Freie und Hansestadt Hamburg Geschichte Kultur und Stadtbaukunst an Elbe und Alster Koln 1989 ISBN 3 7701 1590 2 Lange A 50 3 Loschblatt 34 Magazin der Hamburger Feuerwehr PDF 3 3 MB Lange A 24 Unesco Symposium Memento des Originals vom 19 August 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www unesco de Lange D26 assoziiert hier Jugendstil Anklange Schule auf Commons Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Essen Schulgebaude Barendelle PDF 463 kB abgerufen am 5 Januar 2017 Albert Denkmalliste Essen Memento vom 5 November 2009 im Internet Archive cliolink de abgerufen am 28 April 2011 Kulturpfadfest EssenNormdaten Person GND 127625232 lobid OGND AKS LCCN no2010007016 VIAF 171911719 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Erbe AlbertALTERNATIVNAMEN Erbe Karl Wilhelm Albert Max August Emil vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt Stadtplaner und BaubeamterGEBURTSDATUM 9 September 1868GEBURTSORT WeilburgSTERBEDATUM 29 Mai 1922STERBEORT Essen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Erbe amp oldid 234368790