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Gunther S Stent geboren 28 Marz 1924 als Gunther 1 Siegmund Stensch in Berlin Treptow gestorben 12 Juni 2008 in Haverford Pennsylvania war ein US amerikanischer Molekularbiologe Neurowissenschaftler und Wissenschaftsphilosoph Von links Esther Lederberg Stent Sydney Brenner Joshua Lederberg 1965Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStensch Vater Georg Stensch hatte in Berlin eine gut gehende Fabrik fur Bronzeguss und Beleuchtung Stensch war da er nicht wie seine Klassenkameraden in die Hitlerjugend konnte in der judischen Jugendgruppe Das Schwarze Fahnlein bis zu deren Verbot 1934 aktiv 2 Stent besuchte die Bismarck Akademie und nachdem er als Jude aus dieser herausgeworfen wurde die Private Waldschule Kaliski PriWaKi 1938 verliess sein Vater Deutschland wahrend Stent zunachst noch mit seiner Stiefmutter in Berlin blieb Er fluchtete dann im November 1938 nach Antwerpen und dann 1940 uber England und Kanada in die USA wo er in Chicago wo seine Schwester lebte zur Schule ging Er studierte ab 1942 physikalische Chemie an der University of Illinois wo er 1945 seinen Bachelor Abschluss erwarb 3 und 1948 promoviert wurde Er nannte sich nun Stent Er wandte sich der Molekularbiologie zu unter dem Eindruck eines Vortrags von Sol Spiegelman und der Lekture von Erwin Schrodingers What is Life Er ging zu Max Delbruck ans Caltech und besuchte dessen beruhmten Kurs in Phagenforschung im Cold Spring Harbor Laboratory 1950 lehrte er in Kopenhagen und war 1951 am Institut Pasteur in Paris Ab 1952 war er als Associate Professor an der University of California Berkeley wo er Professor fur Molekularbiologie war und 1980 bis 1986 der Fakultat fur Molekularbiologie vorstand und danach bis 1992 der umgewandelten Abteilung fur Molekularbiologie und Zellbiologie 1995 ging er in den Ruhestand Die American Academy of Arts and Sciences 1968 die National Academy of Sciences 1982 die American Philosophical Society 1984 die Akademie der Wissenschaften und der Literatur und die Europaische Akademie der Wissenschaften welche ernannten ihn zum Mitglied Er war zweimal verheiratet seine erste Frau Inga Loftsdottir Stent starb 1993 in zweiter Ehe war er mit Mary Ulam verheiratet und hatte einen Sohn Werk BearbeitenStent war in den 1950er Jahren einer der Pioniere der Molekularbiologie und der Phagenforschung Seine Untersuchungen an Phagen 1954 4 denen radioaktiver Phosphor in die Gene eingebaut wurde und deren Inaktivierung nach dem radioaktiven Zerfall des Phosphors er untersuchte waren eine fruhe Bestatigung der Forschungen von James D Watson und Francis Crick uber die Doppelhelix Struktur der Erbsubstanz Die fruhe Zusammenarbeit mit Watson und Crick in Europa um 1952 wird in Watsons biographischem Buch Die Doppelhelix geschildert dessen Neuausgabe Stent besorgte 5 Stent schrieb ein fruhes einflussreiches Lehrbuch als Einfuhrung in die Molekularbiologie Spater befasste er sich nach einem Sabbatjahr an der Harvard Medical School mit Neurobiologie die er an Meeresschnecken studierte Unter anderem ist er dort fur einen Aufsatz von 1973 uber den Einfluss des Lernens auf Synapsen bekannt 6 Er veroffentlichte auch uber Geschichte der Biologie und uber Wissenschaftsphilosophie der er sich ab Ende der 1960er Jahre zuwandte Damals sagte er in einem Buch von 1969 etwas voreilig wie er spater zugab das Ende der Molekularbiologe und allgemein der Wissenschaft aufgrund ihres eigenen Erfolges vorher 7 Sein Buch Paradoxes of Free Will erhielt 2002 den John F Lewis Award der American Philosophical Society Im Jahr 1966 wurde er zum Auswartigen Wissenschaftlichen Mitglied des Max Planck Instituts fur molekulare Genetik in Berlin Dahlem berufen 8 Schriften BearbeitenMolecular biology of bacterial viruses Freeman San Francisco 1963 Molecular Genetics An introductory narrative Freeman San Francisco 1971 ins Russische Italienische Spanische und Japanische ubersetzt eine Uberarbeitung seines Buches von 1963 mit James D Watson John Cairns Hrsg Phage and the Origins of Molecular Biology Cold Spring Harbor Laboratory Press 1966 1992 2007 deutsch Phagen und die Entwicklung der Molekularbiologie Hg und einer der Ubers Erhard Geissler Akademie Verlag Berlin 1972 mit Kenneth J Muller John G Nicholls Neurobiology of the leech Cold Spring Harbor Laboratory 1981 wieder 2010 ISBN 1 936113 09 0 Nazis Woman and Molecular Biology Memoirs of a lucky self hater Kensington Kalifornien Briones Books 1998 Autobiographie mit Max Delbruck Wahrheit und Wirklichkeit Uber die Evolution der Erkenntnis Rasch und Rohring 1986 englisches Original Mind from matter An essay on evolutionary epistemology Palo Alto 1986 Paradoxes of progress Freeman San Francisco 1978 The coming of the golden age A view of the end of progress American Museum of Natural History 1969 aus Vorlesungen in Berkeley als Herausgeber Morality as a biological phenomenon Report of the Dahlem Workshop on Biology and Morals November 1977 Berkeley University of California Press 1980 Paradoxes of free will Transactions of the American Philosophical Society Band 92 2002 Ethische Dilemmas der Humanbiologie Mannheimer Forum 82 83 Die Autonomie des Menschen Komplexitat und Komplementaritat des Geistes Mannheimer Forum 92 93 mit Judith Martin Bioetikette Uber Anstand und gute Manieren in der Wissenschaft Mannheimer Forum 96 97Literatur BearbeitenDavid Weisblat Wes Thompson Obituary Gunther Stent in Current Biology Vol 18 No 14 Seite R585 R587 Stent Gunther Siegmund in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 1120Weblinks BearbeitenGunther S Stent Papers The Bancroft Library Nachruf von Dennis Hevesi in der New York Times 2008 Nachruf in The Lancet Nachruf in der Times Autobiografie Stents PDF englisch 2 1 MB in Larry R Squire Hrsg The History of Neuroscience in Autobiography Band 2 Academic Press fur die Society for Neuroscience 1998 ISBN 0 12 660302 2 S 396 422 sfn org abgerufen am 23 Februar 2021 Nachruf auf Stent bei UC Berkeley NewsEinzelnachweise Bearbeiten Manchmal wird auch Gunter angegeben Stents Autobiographie welche NICHT die 1998 veroffentlichte da steht nichts daruber Kurz danach war er fur die US Armee in Berlin um den Stand der deutschen Wissenschaft auszuwerten Stent Clarence R Fuerst Inactiviation of Bacteriophages by decay of incorporated radioactive phosphorus In J Gen Physiol 38 1955 441 458 PMC 2147492 freier Volltext Gunther S Stent Hrsg James D Watson The Double Helix A personal account of the discovery of the structure of DNA Text commentary reviews original papers Norton amp company New York London 1980 ISBN 0 393 95075 1 Stent A physiological mechanism for Hebb s postulate of learning In Proc Nat Acad Sci USA 70 4 1973 997 1001 PDF Nach John Horgan hielt er diese Ansicht aber auch spater in ihren Grundzugen aufrecht Gunther S Stent End of Science Seer RIP Memento vom 13 Juli 2010 im Internet Archive Verzeichnis des Nachlasses PDF 294 kB Normdaten Person GND 139329404 lobid OGND AKS LCCN n80015463 VIAF 84980960 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stent Gunther S ALTERNATIVNAMEN Stent Gunther Siegmund Stensch Gunther SiegmundKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Molekularbiologe Wissenschaftsphilosoph und NeurowissenschaftlerGEBURTSDATUM 28 Marz 1924GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 12 Juni 2008STERBEORT Haverford Pennsylvania Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunther S Stent amp oldid 232631097