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Ciclova Montană deutsch Tschiklowa Montan Tschiklowa oder Deutsch Tschiklowa ungarisch Cziklova Csiklobanya Csiklovabanya Nemetcsiklova ist ein Dorf im Kreis Caraș Severin Banat Rumanien Es ist administrativ heute Teil der Kleinstadt Oravița Orawitz Ciclova Montană Montan Tschiklowa CsiklobanyaCiclova Montană Rumanien BasisdatenStaat Rumanien RumanienHistorische Region BanatKreis Caraș SeverinGemeinde OravițaKoordinaten 45 2 N 21 44 O 45 025833333333 21 729722222222 250 Koordinaten 45 1 33 N 21 43 47 OZeitzone OEZ UTC 2 Hohe 250 mEinwohner 181 1 Dezember 2021 1 Postleitzahl 325604Telefonvorwahl 40 02 55Kfz Kennzeichen CSStruktur und VerwaltungGemeindeart DorfAnsicht von Ciclova Montană 1905Die Wallfahrtskirche Maria Fels 1908Tschiklowa in Josephinische Landesaufnahme 1769 72 Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 1 1 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Wirtschaft 4 Tourismus 5 Wallfahrt 6 Kulturelles Leben 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenCiclova Montană befindet sich am Fusse des Anina Gebirges in 250 310 Meter Hohe Es liegt an der Kreisstrasse Drum Județean DJ 571J drei Kilometer von Oravița entfernt Die Entfernung zu den Nachbargemeinden betragt einige Hundert Meter nach Ciclova Romană sieben Kilometer nach Oravița neun Kilometer nach Ilidia und 19 Kilometer nach Anina Steierdorf 2 Nachbarorte Bearbeiten Oravița Oravița Anina SteierdorfOravița nbsp Anina GebirgeCiclova Romană Ilidia Anina GebirgeGeschichte BearbeitenSchriftlich wurde der Bergort Csiklobanya zum ersten Mal in einem Schreiben des Severiner Bans Francisc Talloczi an den ungarischen Konig Ludwig I am 16 Februar 1437 erwahnt Auf der Josephinischen Landaufnahme von 1717 ist der Ort Cziklova eingetragen Nach dem Frieden von Passarowitz 1718 war die Ortschaft Teil der Habsburger Krondomane Temescher Banat 1778 wurde das Banat von der Kaiserin Maria Theresia dem Konigreich Ungarn zugesprochen Von 1849 bis 1860 war es Teil eines eigenstandigen Kronlandes der Woiwodschaft Serbien und Temescher Banat Nach dem Osterreichisch Ungarischen Ausgleich 1867 wurde das Banat dem Konigreich Ungarn innerhalb der Doppelmonarchie Osterreich Ungarn angegliedert Anfang des 20 Jahrhunderts fand das Gesetz zur Magyarisierung der Ortsnamen Ga 4 1898 Anwendung 3 Der amtliche Ortsname war Csiklobanya Die ungarischen Ortsbezeichnungen blieben bis zur Verwaltungsreform von 1923 im Konigreich Rumanien gultig als die rumanischen Ortsnamen eingefuhrt wurden Der Vertrag von Trianon am 4 Juni 1920 hatte die Dreiteilung des Banats zur Folge wodurch Ciclova an das Konigreich Rumanien fiel Infolge des Waffen SS Abkommens vom 12 Mai 1943 zwischen der Antonescu Regierung und Hitler Deutschland wurden alle deutschstammigen wehrpflichtigen Manner in die deutsche Armee eingezogen Dafur mussten die Deutschen aus Rumanien nach dem Seitenwechsel Rumaniens am 23 August 1944 bussen Noch vor Kriegsende im Januar 1945 fand die Deportation aller volksdeutschen Frauen zwischen 18 und 30 Jahren und Manner im Alter von 16 bis 45 Jahren zur Aufbauarbeit in die Sowjetunion statt Das Bodenreformgesetz vom 23 Marz 1945 das die entschadigungslose Enteignung der deutschen Bauern als ehemalige Angehorige der Deutschen Volksgruppe in Rumanien vorsah entzog der landlichen Bevolkerung die Lebensgrundlage Gleichzeitig wurden auch die Hauser der Deutschen entschadigungslos enteignet Boden und Bauernhauser wurden an Kleinbauern Landarbeiter und Kolonisten aus anderen Landesteilen verteilt Durch das Nationalisierungsgesetz vom 11 Juni 1948 das die Verstaatlichung aller Industrie und Handelsbetriebe Banken und Versicherungen vorsah fand die Enteignung aller Wirtschaftsbetriebe statt Anfang der 1950er Jahre wurde die Kollektivierung der Landwirtschaft vollzogen Einwohnerentwicklung Bearbeiten Volkszahlung 4 EthnieJahr Einwohner Rumanen Ungarn Deutsche Andere1880 2118 1939 1 178 1910 2001 1876 15 101 91930 1418 1348 2 66 21977 971 940 5 22 42002 636 622 1 8 52011 5 420 306 3 111Wirtschaft BearbeitenArchaologische Funde bezeugen die Ausubung des Bergbaus auf dem Gebiet des heutigen Ciclova Montană bereits zur Romerzeit und belegen somit die wirtschaftliche Bedeutung von Ciclova entlang der Romerstrasse Moldova Nouă Berzovia Bergbau wurde hier auch wahrend der Turkenherrschaft nach 1526 betrieben Bereits vor dem Frieden von Karlowitz 1699 wurde das sudliche Banat von den Turken aufgegeben Die Wiener Hofkammer liess im Jahre 1703 den Reichtum an Erzen durch Bergknappen erforschen Unter der Leitung des Bergmeisters Johann Schubert aus Schmollnitz wurde der Kupferabbau ab 1718 wieder aufgenommen und der erste Banater Schmelzofen angeblasen 1721 wurde unter Aufsicht des Meisters Anton Schmidt aus Wollersdorf der kaiserliche Kupferhammer aufgebaut Auch der fur den Betrieb erforderliche Deich entstand in dieser Zeit 1746 wurden zwei neue Hochofen und ein zusatzlicher Kupferhammer erbaut 1868 wurde der Kupfererzabbau eingestellt Der letzte Eisenhammer erzeugte noch bis 1928 landwirtschaftliche Gerate Nach 1950 gab es einige Versuche den Kupferbergbau zu reaktivieren aber ohne wirtschaftlichen Erfolg 2 Aufgrund der Anwendung der Maximilianischen Bergordnung erhielten die Bergleute ab 1727 das Bierbraurecht fur den eigenen Bedarf Gebraut wurde auf dem Kupferhammer Die Brauerei wurde 1818 durch den Apotheker Knobloch gegrundet und 1821 an die Familie Fischer verkauft Der Gesellschafter Robert Bahr bewirkte 1892 die Erweiterung und Modernisierung der Bierfabrik Am 1 April 1938 wurde die Brauerei MG Fischer und Sohne eingestellt 2 Infolge der Finanzkrise entstand in Ciclova 1812 eine Munzpragestatte die nach 1815 erweitert und am 5 Oktober 1817 von Kaiser Franz I besucht wurde Kupfermunzen mit der Marke O wurden hier bis 1855 gepragt 2 Tourismus BearbeitenZum Erhalt der Artenvielfalt wurde 1973 das Naturschutzgebiet Valea Ciclovei Ilidia mit einer Gesamtflache von fast 2000 Hektar gegrundet Hier sammelte der Chirurg und Botaniker aus Oravița Peter Wierzbicki bis 1842 einen Grossteil seines Herbariums Ciclova Montană ist Ausgangspunkt fur Wanderungen zum griechisch orthodoxen Kloster Călugăra zum Waldhaus Julia Wiese in der Nahe eines Fliederwaldes wo das jahrliche Volksfest Ziua Liliacului stattfindet und zu den Gipfeln Roll Berg oder Simeon Die Kalkfelsen sind eine Herausforderung fur Alpinisten genauso wie die zahlreichen Hohlen fur Speologen zum Beispiel die Adam Neamțu Hohle Die Waldwege eignen sich fur Mountainbiking 2 Im gesamten Ortsbereich kann Industriearchaologie betrieben werden Spuren des ersten Schmelzofens des Banats des Kupferhammers der Munzpragestatte Deiche und Grubeneingange sind vorhanden In der Dorfmitte befinden sich die stillgelegten Anlagen der einstigen Bierfabrik Besonders sehenswert sind die denkmalgeschutzte Kellerei und der Biergarten Ein ehemaliges Thermalbad gebaut 1969 versorgt mit dem 27 warmen Wasser aus der ehemaligen Kupfergrube ist zu sehen Am Dorfeingang aus Richtung Ciclova Romană befindet sich die romisch katholische Wallfahrtskirche Maria Fels und der Kalvarienberg 2 Wallfahrt Bearbeiten1727 wurde die Kapelle Maria Fels zum Aufbewahren eines alten Gnadenbildes gebaut Die Bischofe Ladislaus Graf von Nadasdy 1727 und Adalbert von Falkenstein 1733 erwirkten den Ablass fur die drei Maria Festtage 1777 wurde die jetzige Wallfahrtskirche auf dem Felsen erbaut Der vollkommene Ablass fur das ganze Jahr erfolgte 1798 durch Papst Pius VI Hier stand eine kleine Orgel ein Positiv erbaut um 1800 von Franz Anton Walter aus Temeswar Davon ist nur noch das Gehause erhalten geblieben und einige Prospektpfeifen Die Gesange werden heute auf einem Harmonium begleitet 6 Am 12 Mai 1854 geschah das Wunder von Tschiklowa als die kleine Elisabeth Windberger vom Kirchenfels in die Tiefe sturzte und mit einigen Kratzern davonkam Maria Tschiklowa ist die Wallfahrtsstatte fur die Glaubigen der umliegenden katholischen Orte die jedes Jahr am 2 Juli 15 August und 8 September zu ihr pilgern 2 Kulturelles Leben BearbeitenIm Rahmen der allgemeinen kulturellen Entwicklung dieser Zeit entstanden auch in Ciclova Montană Grundungsinitiativen 1888 wurde ein Chor gegrundet 1891 eine Lese und Gesangsgesellschaft Im Jahre 1906 fand die Eroffnung der Gemeindebibliothek statt Am 30 April 1929 war die feierliche Eroffnung des Kulturheimes gebaut durch Spenden und freiwillige Arbeitsleistung der Ortsbewohner Im Februar 2010 entstand der Kulturkreis Art Ciclova Association 2 Personlichkeiten BearbeitenTheodor Ortvay 1843 1916 Priester Historiker und PublizistLiteratur BearbeitenH D Schmidt W Woth K Fassbinder Familienbuch der Gemeinde Montan Tschiklowa Ulm 2001 Hartwig Maurus Die Geschichte der Wallfahrtskirche von Tschiklowa Verlag Kaden Orawitza 1925 Swantje Volkmann Die Architektur des 18 Jahrhunderts im Temescher Banat Heidelberg 2001Weblinks Bearbeitenbanater berglanddeutsche de Montan Tschiklowa archiv ub uni heidelberg de PDF 33 8 MB Swantje Volkmann Die Architektur des 18 Jahrhunderts im Temescher Banat Heidelberg 2001 banatulmontan wordpress com Banatul Montan Ciclova MontanăEinzelnachweise Bearbeiten Volkszahlung in Rumanien 2021 bei citypopulation de abgerufen am 13 September 2023 a b c d e f g h banater berglanddeutsche de Memento vom 29 Januar 2013 im Internet Archive Montan Tschiklowa Gerhard Seewann Geschichte der Deutschen in Ungarn Band 2 1860 bis 2006 Herder Institut Marburg 2012 Varga E Arpad Volkszahlungen 1850 2002 in Rumanien bei kia hu letzte Aktualisierung am 2 November 2008 PDF 512 kB ungarisch Varga E Arpad Volkszahlungen 1852 2011 in Rumanien bei nepszamlalas adatbank ro ungarisch edition musik suedost de Maria Tschiklowa CiclovaNormdaten Geografikum GND 1051913748 lobid OGND AKS VIAF 308740355 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ciclova Montană amp oldid 237294500