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Die Burg Stornstein ist eine abgegangene Hohenburg in der oberpfalzer Gemeinde Stornstein im Landkreis Neustadt an der Waldnaab in Bayern Die Burg war der vermutliche Stammsitz der Stor von Stornstein Sie ist seit Ende des 16 Jahrhunderts abgegangen Die Anlage wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 3 6239 0036 im Bayernatlas als mittelalterlicher Burgstall Stornstein archaologische Befunde der abgegangenen Kirche St Katharina vormals Burgkapelle mit Friedhof gefuhrt Burg StornsteinBurgstall StornsteinBurgstall StornsteinStaat DeutschlandOrt StorsteinEntstehungszeit 12 bis 13 JahrhundertBurgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand BurgstallGeographische Lage 49 44 N 12 12 O 49 73372 12 20756 Koordinaten 49 44 1 4 N 12 12 27 2 OBurg Stornstein Bayern p3 Lageplan von Burg Stornstein auf dem Urkataster von BayernLage des Burgstalls StornsteinWappen der Stoer drittes von rechts im Wappenfries des Klosters Kastl Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenIn der Beschreibung der Kunstdenkmaler von Oberpfalz amp Regensburg werden die Reste der Burg auf einem steil abbrechenden Sporn gelegen beschrieben der in sudostlicher Richtung in das Tal der Floss vorspringt Die Burg war durch eine drei bis funf Meter hohe Stufe und einen 15 Meter breiten Halsgraben von dem Hinterland abgesetzt 1 Der Zugang war von Nordosten her moglich Das Burgareal war 17 Meter breit und 30 Meter lang die kleine Burg scheint einen ausseren und inneren Burghof besessen zu haben Im ausseren Burghof stand in der Nahe des Torbaus die Katharinenkapelle In den Mauern des Langhauses dieser 1933 abgerissenen Kapelle waren die starken Mauern der Burg noch erkennbar Heute ist die Burg vollig verschwunden 2 Geschichte BearbeitenDas namensgebende Adelsgeschlecht der Stor ist fruhestens in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts nachweisbar Die Burg wird bereits im 13 Jahrhundert als Sitz der Stor genannt diese durften damals Ministeriale oder zumindest Lehensnehmer der Grafen von Sulzbach gewesen sein denn Stornstein und Neustadt an der Waldnaab waren im Besitz der Grafen von Sulzbach von diesen kam der Besitz auf dem Erbweg an die Grafen von Altendorf die ihn 1232 an die Grafen von Ortenburg Murach verpfandeten 3 Das hat aber an dem Lehen der Stoer nichts geandert Nach dem Salbuch von Herzog Ludwig der Strenge von 1270 hat dieser die zur Burg castrum Stor Stor gehorenden Besitzungen dem Ulrich Stoer abgekauft 4 Aus dem Urbarium Bavariae transdanubiane ca 1285 geht hervor dass der Besitzstand an der Waldnaab aus der Herrschaft Stornstein 1285 Possessiones bonorum castri Sternstein 1326 Officium Stoerenstein samt Neustadt an der Waldnaab redditus Antique sive Nove Civitatis und der Gutsherrschaft Rothenstadt Redditus bonorum in Rotenstat bestand 5 Auf Stornstein wurden auch wichtige Urkunden ausgestellt So hat am 28 Februar 1311 Herzog Ludwig von Oberbayern und Landgraf Ulrich von Leuchtenberg eine Urkunde des Ulrich von Waldau mit dem Kloster Waldsassen gesiegelt 1360 wird wieder eine Urkunde zwischen Landgraf Ulrich und dem Herzog Ludwig auf Stornstein ausgestellt mit der er am 24 April 1316 sein Schloss Hardeck an das Kloster verkauft Aufgrund des wittelsbachischen Hausvertrages von Pavia von 1329 kam Stornstein zusammen mit Neustadt an der Waldnaab an die pfalzische Linie der Wittelsbacher 6 Unter den Wittelsbachern wird die Burg und das Umland von Pflegern verwaltet 1294 ist Konrad II von Tannesberg aus der Familie der Paulsdorfer Hauptmann auf dem Storenstein Die Paulsdorfer werden auch danach mehrmals als Pfleger von Stornstein erwahnt 1301 in einer Reichenbacher Urkunde 1302 wird Heinrich von Paulsdorf in einer Waldsassener Urkunde genannt 1304 ist hier Cunrad Paulsdorfer erwahnt 1331 war Konrad Steiner Pfleger auf Stornstein Die weitere Entwicklung des Gebietes setzt damit an dass am Furstentag vom 17 Juni 1353 von Pfalzgraf Ruprecht dem Alteren und seinem Neffen Ruprecht der Jungere auch Stornstein und Neustadt an Kaiser Karl IV abgetreten wird 1373 aber wieder nach Bayern eingegliedert wurde lehensrechtlich verblieben diese Gebiete aber weiterhin bei der Krone Bohmens Im Salbuch von 1366 68 werden Burghuten in Stornstein und Neustadt an der Waldnaab erwahnt In Stornstein werden sechs Burgmannen genannt die Anspruch auf Getreidezehnte Naturalien und Dienstleistungen hatten 7 Von da an laufen die Geschicke von Stornstein parallel zu denen von Neustadt an der Waldnaab Stornstein hatte die Eigenschaft eines Pfandlehens der bohmischen Krone auch wenn es 1518 von Kaiser Maximilian I unter den Schutz des Reiches gestellt wurde Seit Karl IV wurde die Herrschaft Stornstein von bohmischen Adeligen als Beamte des Kaisers verwaltet 1382 ist Hintzik I Pflug zum Rabenstein Pfleger in Stornstein 1386 kommt Selina von Freienstein als Richter zum Stornstein vor 1386 kaufte der Abt Konrad I von Waldsassen von ihm das befestigte Domizil Freienstein bei Beidl heute ein Ortsteil von Plossberg 1391 wird Stornstein als Pfandbesitz von der bohmischen Krone an den Hintzik Pflug zum Rabenstein gegeben 1408 ist Wolfhardt der Wolf Pfleger zum Stornstein und Niklas der Gleissenthaler Burgmann daselbst 8 Danach folgt die Ameley Kagerin zum Stornstein die 1408 09 als Mutter fur ihre Sohne Hintzik II und Hans Pflug handelt Diese Ameley hat zuerst einen Pflug dann einen Kagerer und schliesslich 1410 den Hans 2 von Parsberg geheiratet Dessen Schwester Veronika war mit Hans von Satzenhofen vermahlt der spater als Hauptmann zum Stornstein erwahnt wird 1430 ist Hans 2 von Parsberg Besitzer 1469 1434 wird Hans Satzenhofer als Hauptmann zum Storstein genannt 1451 ist Hans Klayner Pfleger zum Stornstein 9 1463 sind wieder die Pflug Inhaber von Stornstein und Neustadt Als letzter von diesen ist Sebastian I Pflug von Rabenstein zu nennen 10 Fur einen vorgestreckten Geldbetrag raumte der bohmische Konig Georg von Podiebrad ihm und seinem Sohn Hinzik III Pflug von Rabenstein 1463 Stornstein und Neustadt zur lebenslanglichen Nutzung ein Nach dem Kolner Schiedsspruch von 1505 der das Ende des Landshuter Erbfolgekrieges markierte und durch den die Junge Pfalz gegrundet wurde bildete Stornstein mit Neustadt eine Enklave des Reiches An der Verwaltung durch bohmische Adelige anderte sich auch nichts als 1514 Stornstein an Heinrich von Guttenstein 1519 an seinen Sohn Burian von Guttenstein und dann 1540 an Johann Georg von Heideck uberging Nach der Schlacht bei Muhlberg 1547 fiel dieser in Reichsacht Sein Nachfolger wurde Hans Ulrich von Heideck der 1559 starb und Stornstein dem Wilhelm und dem Hans Georg von Heidecke uberliess Von den Herren von Heideck hat Ladislau von Lobkowitz Oberster Landeshofmeister im Konigreich Bohmen am 4 Oktober 1562 die Pfandherrschaft Stornstein abgelost die endgultige Ubereignung fand aber erst 1571 statt nachdem man sich uber die Heideckschen Eigenguter geeinigt hatte Zuerst wurde die Herrschaft auf zehn Jahre ubergeben Kaiser Maximilian II hat dann am 25 September 1575 mit Einwilligung der bohmischen Stande Stornstein dem Ladislau von Lobkowitz erblich uberlassen Am 17 Oktober 1623 ist Zdenko Adalbert von Lobkowitz in den Furstenstand erhoben worden Die gefurstete Grafschaft Stornstein wurde unter Kaiser Friedrich III am 23 August 1641 dem bayerischen Reichskreis eingegliedert Hauptort wurde Neustadt an der Waldnaab mit seinem neu erbauten Schloss das Ende des 17 Jahrhunderts in eine Residenz umgebaut wurde nbsp Auszug aus der Karte des Christoph Vogel uber Stornstein und HafendeckDer Burgstall Stornstein liegt bereits seit 1581 od nachdem die Heidecker ihren Verwaltungssitz nach Neustadt verlegt hatten 11 1607 wurden mit Erlaubnis von Ladislav Popel von Lobkowitz die Steine der Burg fur den Neubau eines Kirchturms der Stadtkirche nach Neustadt an der Waldnaab weggetragen 12 Nach der Karte von Christoph Vogel von 1600 sind von der Burg nur mehr Mauerreste vorhanden wahrend die Burgkapelle St Katharina gut erkennbar ist Mitte des 17 Jahrhunderts wird die Burg als zerfallenes Schloss bezeichnet Die letzten Quadersteine der Burg wurden beim Bau der St Salvator Kirche in Stornstein verwendet Literatur BearbeitenFelix Mader Bearb Die Kunstdenkmaler von Oberpfalz amp Regensburg Band IX Bezirksamt Neustadt an der Waldnaab 1907 Nachdruck R Oldenbourg Verlag Munchen 1981 S 234 Adolf Wolfgang Schuster 850 Jahre Stornstein Gemeinde Storstein Storstein 1991 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgstall Stornstein Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Felix Mader 1907 S 234 Felix Mader 1907 S 122 Dieter Bernd Vohenstrauss In Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Reihe I Heft 39 Komm fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1977 ISBN 3 7696 9900 9 S 29 Digitalisat Heribert Sturm Neustadt an der Waldnaab Weiden Gemeinschaftsamt Parkstein Grafschaft Stornstein Pflegamt Floss Flossenburg Hrsg Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Historischer Atlas von Bayern Reihe I Altbayern Heft 47 Munchen 1978 ISBN 3 7696 9912 2 S 117 oben Digitalisat abgerufen am 11 Dezember 2019 Heribert Sturm Neustadt an der Waldnaab Weiden Gemeinschaftsamt Parkstein Grafschaft Stornstein Pflegamt Floss Flossenburg Hrsg Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Historischer Atlas von Bayern Reihe I Altbayern Heft 47 Munchen 1978 ISBN 3 7696 9912 2 S 24 oben Digitalisat abgerufen am 11 Dezember 2019 Dieter Bernd Vohenstrauss In Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Reihe I Heft 39 Komm fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1977 ISBN 3 7696 9900 9 S 75 Digitalisat Dieter Bernd Vohenstrauss In Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Reihe I Heft 39 Komm fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1977 ISBN 3 7696 9900 9 S 31 Digitalisat Wilhelm Brenner Schaffer Geschichte und Topographie der Stadt Neustadt an der Waldnab und seiner Herrschaft der ehemaligen gefursteten Grafschaft Stornstein Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg Band 24 1866 S 36 Nachdruck von 2000 Baptist Frohlich Stornstein eine Burg und eine Herrschaft Oberpfalzer Heimat 1958 Band 3 S 87 92 Baptist Frohlich Stornstein eine Burg und eine Herrschaft Oberpfalzer Heimat 1958 Band 3 S 120 Felix Mader Bearb Die Kunstdenkmaler von Oberpfalz amp Regensburg Band IX Bezirksamt Neustadt an der Waldnaab 1907 Nachdruck R Oldenbourg Verlag Munchen 1981 S 234 Leonhard Bar Streit um die Kirche St Salvator bei Stornstein Heimatblatter fur den oberen Nordgau 1935 36 13 14 Jahrgang S 35 40 Burgen und Schlosser im Landkreis Neustadt an der Waldnaab Burgen und Burgruinen Flossenburg Leuchtenberg Neuhaus Oberbibrach Parkstein Schellenberg Treswitz WaldauSchlosser und Schlossruinen Altenhammer Schlossl Burggrub Burgtreswitz Diessfurth Dietersdorf Enzenrieth Ernstfeld Eschenbach Feilershammer Filchendorf Floss Altes Schloss Floss Neues Schloss Frankenreuth Friedrichsburg Hammergmund Illsenbach Kaimling Kalmreuth Mantel Altes Jagdschlossell Neuenhammer Neustadt an der Waldnaab Altes Schloss Neustadt an der Waldnaab Neues Schloss Pirk Puchersreuth Roggenstein Rothenbach Rupprechtsreuth Schlammersdorf Schlossfrankenohe Steinfels Tagmanns Trippach Troschelhammer Untermantel Waldau Waldthurn Waltenrieth Weihersberg ZintlhammerWeitere auch abgegangene Burgen und Schlosser Liste von Burgen und Schlossern im Landkreis Neustadt an der Waldnaab Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Stornstein amp oldid 234119363