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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Schweizer Maler und Plastiker siehe Willy Muller Brittnau Brittnau schweizerdeutsch ˈprɪtːˌnɔu 5 ist eine Einwohnergemeinde im Schweizer Kanton Aargau Sie gehort zum Bezirk Zofingen liegt im unteren Wiggertal und grenzt an den Kanton Luzern BrittnauWappen von BrittnauStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Aargau Aargau AG Bezirk ZofingenwBFS Nr 4274i1f3f4Postleitzahl 4805UN LOCODE CH BTAKoordinaten 638486 234449 47 25983 7 94711 451 Koordinaten 47 15 35 N 7 56 50 O CH1903 638486 234449Hohe 451 m u M Hohenbereich 432 613 m u M 1 Flache 13 67 km 2 Einwohner 4130 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 302 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 11 6 31 Dezember 2022 4 Website www brittnau chBrittnau BrittnauLage der GemeindeKarte von Brittnauww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Wappen 5 Bevolkerung 6 Politik und Recht 7 Wirtschaft 8 Verkehr 9 Bildung 10 Personlichkeiten 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Dorfzentrum befindet sich unmittelbar westlich der Wigger auf einer erhoht liegenden Seitenterrasse Parallel zur Wigger in einer Entfernung von durchschnittlich 250 Metern fliesst der Altachenbach der gleichzeitig die Grenze zum Kanton Luzern bildet Das flache lang gezogene Gebiet dazwischen ist vollstandig uberbaut Einen Kilometer nordlich des Dorfzentrums liegt am Westrand der Wiggerebene der Ortsteil Hard Westlich der Ebene erstreckt sich eine hugelige Zone mit dem Chilchberg 583 m u M dem Stockhubel 546 m u M und dem Schurberg 532 m u M Sowohl die dazwischen liegenden Seitentaler Graben und Vorstadt als auch die Hochebene des Schurbergs sind ebenfalls uberbaut Ganz im Suden erhebt sich der Heidenhubel 614 m u M ein Auslaufer des Brettschellenbergs 6 Die Talzone und der Schurberg gelten historisch als innere Gemeinde Westlich der drei Hugel im Einzugsgebiet der Pfaffneren ist die so genannte aussere Gemeinde Diese umfasst die kleinen Weiler und Einzelhofe Bergacker Bosenwil Botschishalden Fennern Geissbach Grod Leidenberg Liebigen Mattenwil Rossweid Sennhof und Wilacker 6 Die Flache des Gemeindegebiets betragt 1367 Hektaren davon sind 473 Hektaren bewaldet und 170 Hektaren uberbaut 7 Der hochste Punkt befindet sich auf dem Heidenhubel auf 614 Metern die tiefste Stelle auf 433 Metern an der Wigger Nachbargemeinden sind Murgenthal im Westen Vordemwald im Nordwesten Strengelbach im Norden Zofingen im Nordosten sowie die luzernischen Gemeinden Wikon im Osten Langnau bei Reiden im Suden und Pfaffnau im Sudwesten Geschichte BearbeitenFunde auf dem Chilchberg belegen eine Besiedlung wahrend der Jungsteinzeit auf dem Schurberg wurden romische Munzen und ein alamannisches Grab aus dem 7 Jahrhundert entdeckt Die erste urkundliche Erwahnung von Pritinuova erfolgte im Jahr 893 in einem Zinsrodel des Fraumunsters in Zurich Diese Ortsnamensform geht auf die althochdeutsche Bezeichnung fur wassernahes Land des Prito zuruck 5 Die Grundmauern der Kirche stammen aus der Zeit um das Jahr 1000 Das Dorf Brittnau und die umliegenden Weiler waren damals Bestandteil des Amtes Aarburg das im Besitz der Grafen von Frohburg war Sie verkauften das Amt 1299 an die Habsburger die damit die Blutgerichtsbarkeit besassen Die niedere Gerichtsbarkeit teilten sie sich mit den Herren von Buttikon die auf der nahe gelegenen Burg Wikon residierten nbsp Historisches Luftbild von Werner Friedli von 19571415 eroberten die Eidgenossen den Aargau Das Gebiet um Brittnau gehorte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern dem so genannten Berner Aargau 1481 verkauften die Herren von Buttikon die Halfte ihrer Herrschaftsrechte den Bernern 1516 auch den Rest Bern ubte nun die alleinige Macht uber Brittnau aus und fuhrte 1528 die Reformation ein Das Kloster St Urban auf dem Gebiet des katholischen Standes Luzern gelegen blieb aber weiterhin wichtigster Grundbesitzer und Lehnsherr Am 26 Juli 1547 zerstorte ein verheerender Brand das Dorf das danach wieder aufgebaut wurde Auch unter Berner Herrschaft stellten die Brittnauer einen eigenen Untervogt und besassen ein eigenes Gericht das sich aus je sechs Vertretern der inneren und ausseren Gemeinde zusammensetzte Diese Sonderstellung ermoglichte im Vergleich zu umliegenden Dorfern eine gewisse Selbstandigkeit die oft bis an die Grenze des Zulassigen ausgenutzt wurde Im Marz 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein entmachteten die Gnadigen Herren von Bern und riefen die Helvetische Republik aus Der westlich der Wigger gelegene Teil des Amtes Aarburg gehorte zunachst zum Distrikt Langenthal im Kanton Bern gelangte aber im Marz 1803 mit dem Inkrafttreten der Mediationsakte zum Kanton Aargau Um die Mitte des 19 Jahrhunderts waren weite Teile der Bevolkerung verarmt Allein zwischen 1851 und 1855 zwangen die Gemeindebehorden 155 Einwohner dazu nach Nordamerika auszuwandern um die Fursorgekosten zu senken Die Eisenbahnlinie Aarau Olten Emmenbrucke war zwar bereits am 9 Juni 1856 eroffnet worden doch Brittnau erhielt erst 1910 einen eigenen Bahnhof zusammen mit Wikon Nach einer Wachstumsphase bis etwa 1930 stagnierte die Bevolkerungszahl mehrere Jahrzehnte lang Seit Eroffnung der Autobahn A2 im Jahr 1980 ist wieder ein verstarktes Wachstum feststellbar und die Gemeinde entwickelt sich immer mehr zu einem Vorort von Zofingen Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Reformierte Kirche Brittnau nbsp Alte Schmiede MattenwilSiehe auch Liste der Kulturguter in Brittnau Der Dorfbrand von 1547 zerstorte die aus dem Mittelalter stammende Kirche fast vollstandig nur ein kleiner Teil der Nordmauer blieb erhalten Die Fertigstellung der neuen Kirche verzogerte sich bis 1585 Im Jahr 1641 verlangerte man das Kirchenschiff um einen Drittel 8 Am Ufer der Wigger steht die 1603 erbaute Muhle ein solider Bau unter einem geknickten Satteldach Auffalligstes Merkmal ist der daran angebaute achteckige Treppenturm mit spitz zulaufendem Zeltdach Im Ausserdorf steht ein 1752 aus Holz erbauter Kornspeicher 9 Bis 1927 waren freilebende Storche in Brittnau heimisch danach waren sie verschwunden Bereits 1915 brachte das Neuigkeits Welt Blatt das Verschwinden mit dem starken Larm und der schnellen Bewegungfahigkeit uberfliegender Jagdflugzeuge in Verbindung 10 Erst 1960 bezogen im Rahmen des gesamtschweizerischen Wiederansiedlungsversuchs vier algerische Jungstorche das neu erstellte Storchennest auf der Turnhalle In jahrzehntelangen Bemuhungen wurden deren Nachkommen in einem eigens erstellten Gehege aufgezogen und wieder sesshaft gemacht Nach Lockerung der Gehegehaltung 1995 erhielten die Storche nur noch in Ausnahmefallen Futter und zogen jeweils im Spatherbst in ihre Winterquartiere Seit 2001 gilt der Wiederansiedlungsversuch als gelungen Storche gehoren mittlerweile zum Ortsbild und uberwintern teilweise vor Ort Das Gehege wurde im Fruhjahr 2007 abgerissen 11 Wappen BearbeitenDie Blasonierung des Gemeindewappens lautet In Rot uber grunem Dreiberg weisser Schraglinksfluss Der Schragfluss erschien erstmals 1581 auf dem Kelch der Pfarrkirche von Brittnau 1811 wurde auf dem Gemeindesiegel ein Dreiberg hinzugefugt 1963 schlug die kantonale Wappenkommission vor auf den Dreiberg zu verzichten was der Gemeinderat jedoch ablehnte 12 Bevolkerung BearbeitenDie Einwohnerzahlen entwickelten sich wie folgt 13 Jahr 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020Einwohner 2249 2229 2615 2972 3070 2888 2822 3091 3400 3652 3968Am 31 Dezember 2022 lebten 4130 Menschen in Brittnau der Auslanderanteil betrug 11 6 Bei der Volkszahlung 2015 bezeichneten sich 48 9 als reformiert und 22 7 als romisch katholisch 28 4 waren konfessionslos oder gehorten anderen Glaubensrichtungen an 14 96 1 gaben bei der Volkszahlung 2000 Deutsch als ihre Hauptsprache an 1 2 Italienisch und 0 7 Portugiesisch 15 Politik und Recht Bearbeiten nbsp Primarschulhaus nbsp Muhle nbsp ehemalige Schuhfabrik Karl Jordan AGDie Versammlung der Stimmberechtigten die Gemeindeversammlung ubt die Legislativgewalt aus Ausfuhrende Behorde ist der funfkopfige Gemeinderat Er wird im Majorzverfahren vom Volk gewahlt seine Amtsdauer betragt vier Jahre Der Gemeinderat fuhrt und reprasentiert die Gemeinde Dazu vollzieht er die Beschlusse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben die ihm vom Kanton zugeteilt wurden Fur Rechtsstreitigkeiten ist in erster Instanz das Bezirksgericht Zofingen zustandig Brittnau gehort zum Friedensrichterkreis XVI Zofingen 16 Wirtschaft BearbeitenIn Brittnau gibt es gemass der im Jahr 2015 erhobenen Statistik der Unternehmensstruktur STATENT rund 680 Arbeitsplatze davon 22 in der Landwirtschaft 21 in der Industrie und 57 im Dienstleistungsbereich 17 Obwohl sich zahlreiche kleine und mittlere Industrie und Dienstleistungsbetriebe angesiedelt haben besitzt die Landwirtschaft noch immer eine grosse Bedeutung Die Gemeinde weist die zweitgrosste Ackerbauflache des Kantons auf Die meisten Erwerbstatigen sind Wegpendler und arbeiten in Zofingen und Umgebung Verkehr BearbeitenBrittnau ist uber Nebenstrassen erreichbar liegt aber nur je zwei Kilometer von der Hauptstrasse 2 von Olten nach Luzern und dem Anschluss Reiden der Autobahn A2 entfernt Vom Bahnhof Zofingen aus verkehren zwei Linien der Gesellschaft Limmat Bus auf verschiedenen Routen nach Brittnau Die Weiler Grod und Liebigen werden durch die Linie Zofingen St Urban erschlossen Ostlich des Dorfzentrums auf dem Gebiet der Gemeinde Wikon befindet sich der SBB Bahnhof Brittnau Wikon an der Bahnlinie Luzern Olten wo Regionalzuge nach Olten und Luzern halten An Wochenenden verkehrt ein Nachtbus vom Bahnhof Olten uber Zofingen und Brittnau nach Vordemwald Bildung BearbeitenDie Gemeinde verfugt uber zwei Kindergarten und drei Schulhauser in denen die Primarschule die Realschule und die Sekundarschule unterrichtet werden Die Bezirksschule kann in Zofingen besucht werden Das nachstgelegene Gymnasium ist die Kantonsschule Zofingen Personlichkeiten BearbeitenErnst Aeppli 1892 1954 Psychoanalytiker Johann Jakob Baumann 1824 1889 Pfarrer und Politiker Markus Fluckiger 1969 Handorgelspieler Emma Kunz 1892 1963 Heilpraktikerin und Kunstlerin Werner Walchli 1922 2010 Grafiker Lithograf Zeichner und MalerLiteratur BearbeitenAndreas Steigmeier Brittnau In Historisches Lexikon der Schweiz Michael Stettler Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band I Die Bezirke Aarau Kulm Zofingen Wiese Verlag Basel 1948 DNB 366495623 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brittnau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde BrittnauEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 a b Beat Zehnder Die Gemeindenamen des Kantons Aargau In Historische Gesellschaft des Kantons Aargau Hrsg Argovia Band 100 Verlag Sauerlander Aarau 1991 ISBN 3 7941 3122 3 S 110 111 a b Landeskarte der Schweiz Blatt 1109 Swisstopo Arealstatistik Standard Gemeinden nach 4 Hauptbereichen Bundesamt fur Statistik 26 November 2018 abgerufen am 29 Mai 2019 Stettler Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Band I Die Bezirke Aarau Kulm Zofingen S 266 269 Michael Stettler Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Band I Die Bezirke Aarau Kulm Zofingen S 269 270 Neuigkeits Welt Blatt vom 19 Dezember 1915 Seite 12 Storchengehege im Graben Gemeinde Brittnau archiviert vom Original am 23 September 2007 abgerufen am 4 Januar 2010 Joseph Galliker Marcel Giger Gemeindewappen des Kantons Aargau Lehrmittelverlag des Kantons Aargau Buchs 2004 ISBN 3 906738 07 8 S 131 Bevolkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850 Excel In Eidg Volkszahlung 2000 Statistik Aargau 2001 archiviert vom Original am 8 Oktober 2018 abgerufen am 29 Mai 2019 Wohnbevolkerung nach Religionszugehorigkeit 2015 Excel Nicht mehr online verfugbar In Bevolkerung und Haushalte Gemeindetabellen 2015 Statistik Aargau archiviert vom Original am 20 Oktober 2019 abgerufen am 29 Mai 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Eidg Volkszahlung 2000 Wirtschaftliche Wohnbevolkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden Excel Statistik Aargau archiviert vom Original am 10 August 2018 abgerufen am 29 Mai 2019 Friedensrichterkreise Kanton Aargau abgerufen am 21 Juni 2019 Statistik der Unternehmensstruktur STATENT Excel 157 kB Nicht mehr online verfugbar Statistik Aargau 2016 archiviert vom Original am 8 Mai 2019 abgerufen am 29 Mai 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Politische Gemeinden im Bezirk Zofingen Aarburg Bottenwil Brittnau Kirchleerau Kolliken Moosleerau Murgenthal Oftringen Reitnau Rothrist Safenwil Staffelbach Strengelbach Uerkheim Vordemwald Wiliberg ZofingenEhemalige Gemeinde Attelwil Balzenwil Muhlethal Riken WittwilKanton Aargau Bezirke des Kantons Aargau Gemeinden des Kantons Aargau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brittnau amp oldid 239344119