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BRM ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter BRM Begriffsklarung aufgefuhrt British Racing Motors kurz B R M war ein britischer Hersteller von Rennwagen dem ein Werksteam fur den Einsatz in der Formel 1 angegliedert war Das Team nahm unter der Bezeichnung Owen Racing Organisation zwischen 1951 und 1977 an der Formel 1 Weltmeisterschaft teil und belieferte ausserdem unabhangige Kundenteams mit Motoren und anderen Komponenten Der grosste Erfolg der Teamgeschichte war der Gewinn der Fahrerweltmeisterschaft 1962 durch Graham Hill sowie des Konstrukteurstitels im selben Jahr Nach dem wirtschaftlichen Niedergang wurde es 1977 kurzfristig als Stanley BRM gefuhrt B R M Name British Racing MotorsUnternehmen British Racing Motors Ltd Unternehmenssitz Bourne Lincolnshire GB TeamchefStatistikErster Grand Prix Grossbritannien 1951Letzter Grand Prix Italien 1977Gefahrene Rennen 203Konstrukteurs WM 1Fahrer WM 1Rennsiege 17Pole Positions 11Schnellste Runden 13Punkte 517 Inhaltsverzeichnis 1 Unternehmensgeschichte 2 Das B R M Werksteam in der Formel 1 2 1 1951 bis 1957 Die ersten Auftritte 2 2 1958 bis 1961 Erste Erfolge 2 3 1962 Der Triumph 2 4 1963 bis 1965 Abonnement auf Platz 2 2 5 1966 bis 1969 Der beginnende Niedergang 2 6 1970 bis 1974 Das letzte Aufbaumen 2 7 1975 bis 1977 Das Ende 3 Fazit 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseUnternehmensgeschichte Bearbeiten nbsp Gedenkstein fur den B R M Grunder Raymond Mays in BourneBritish Racing Motors wurde 1947 vom britischen Rennfahrer Raymond Mays und von Peter Berthon ins Leben gerufen Hinter der Grundung stand die Idee verschiedene britische Firmen zu einem nationalen Motorsportprojekt zu vereinen Mays hatte in der Vorkriegszeit unter anderem fur den britischen Hersteller ERA Rennen gefahren Seinerzeit waren die englischen Konstruktionen den franzosischen italienischen und deutschen Herstellern unterlegen gewesen die fur ihre Autos jeweils staatliche Unterstutzung erhalten hatten und die gleichsam als Vertreter ihrer Nationen aufgetreten waren Mays entwickelte wahrend des Krieges die Idee ein entsprechendes britisches Nationalteam aufzubauen Das Unternehmen firmierte anfanglich als Automobile Developments Ltd und war in Bourne Lincolnshire ansassig es nutzte die ehemaligen Werkstatten des Rennwagenherstellers ERA Mays propagierte seine Idee nach Kriegsende landesweit und erhielt Unterstutzung von der britischen Industrie wie auch von der Regierung Letztlich beteiligten sich rund 100 britische Zulieferer an dem Projekt zu dessen Finanzierung der British Racing Motor Research Trust aufgelegt wurde Zu den unterstutzenden Unternehmen gehorten Rolls Royce und Lucas ausserdem sammelte der Trust Geldspenden Die Entwicklung wurde durch eine breit angelegte landesweite Berichterstattung in der Presse begleitet 1 Der Prototyp eines BRM Rennwagens wurde unter grosser offentlicher Anteilnahme im Sommer 1949 vorgestellt 2 Zahlreiche technische Probleme aber auch finanzielle Engpasse verzogerten jedoch das von der britischen Bevolkerung enthusiastisch erwartete Debut das letztlich 1950 bei einem nicht zur Weltmeisterschaft zahlenden Formel 1 Rennen stattfand B R M organisierte ein Werksteam das in den 1950er Jahren zunachst nur sporadisch an den Start ging und dabei durchgangig enttauschte Wirtschaftliche Schwierigkeiten fuhrten dazu dass BRM 1952 von dem Unternehmen Rubery Owen ubernommen wurde Seitdem firmierte das Werksteam formal als Owen Racing Organisation Mays und Berton blieben zunachst im Unternehmen beschaftigt Unter der Leitung von Alfred Owen konsolidierte sich das Unternehmen in der zweiten Halfte der 1950er Jahre Im Laufe der Jahre wurde B R M das weiterhin alle Bestandteile der Rennwagen selbst herstellte zu einem britischen Pendant zu Ferrari 3 Ab 1958 kam es zu regelmassigen werksseitigen Teilnahmen an der Formel 1 Weltmeisterschaft ausserdem verkaufte B R M Motoren und andere technische Komponenten an unabhangige Wettbewerber wie Lotus oder Cooper Als Motorenlieferant konkurrierte B R M ein Jahrzehnt lang vor allem mit Coventry Climax Auch komplette Rennwagen wurden an Kundenteams gegeben Die erfolgreichste Zeit des Formel 1 Werksteams war die 1 5 Liter Ara zu Beginn der 1960er Jahre 1962 gewann B R M mit Graham Hill die Fahrer und daruber hinaus auch die Konstrukteursweltmeisterschaft danach folgten drei Vizemeisterschaften Mit Beginn der 3 0 Liter Ara 1966 liess der Erfolg des Werksteams nach B R M rutschte ins Mittelfeld ab Teamchef Louis Stanley ein Schwager Alfred Owens uberforderte wiederholt die Leistungsfahigkeit des Unternehmens indem er kostenintensive Projekte wie einen Sechzehnzylinder H Motor 1966 oder ein aus sechs Autos bestehendes Werksteam 1972 initiierte 4 Mit dem Tod Alfred Owens im Jahr 1975 entfiel die bis dahin gesicherte Finanzierung des Unternehmens 1976 kam es zur Krise B R M zog sich nach nur einem Rennen aus der laufenden Formel 1 Weltmeisterschaft zuruck Das Unternehmen wurde 1976 liquidiert Der bisherige Teamchef Louis Stanley ubernahm einen Teil des Inventars und baute auf dieser Grundlage ein Stanley BRM genanntes Team als Nachfolger auf 2 Der Versuch des Neustarts 1977 misslang allerdings Ohne Sponsoren und mit wechselnden Paydrivern wurde B R M zum Flop 5 Das B R M Werksteam in der Formel 1 Bearbeiten1951 bis 1957 Die ersten Auftritte Bearbeiten nbsp Der erste B R M der P15Die erste B R M Konstruktion war der P15 ein technisch ambitioniertes Projekt mit einem vorn eingebauten Sechzehnzylinder V Motor mit dessen Entwicklung das kleine Unternehmen finanziell und organisatorisch uberfordert war 6 Der Wagen kam nur selten zum Einsatz Ihm fehlte die notwendige Zuverlassigkeit und die Leistung die B R M versprach wurde tatsachlich nicht erreicht Zahlreiche etablierte Piloten fuhren den P15 in den fruhen 1950er Jahren unter ihnen Juan Manuel Fangio und Jose Froilan Gonzalez Keiner von ihnen konnte erfolgreich ein Rennen beenden Stirling Moss bezeichnete den B R M P15 ruckblickend als den schlechtesten Rennwagen den er jemals gefahren ist 6 1950 kam es bei einem nicht zur WM zahlenden Rennen in Silverstone zum Debut doch Raymond Sommer schied mit dem B R M P15 bereits beim Start aus Zwar gewann Reg Parnell im Herbst ein schwach besetztes Rennen in Goodwood dennoch zog man sich wieder zuruck um den Wagen weiterzuentwickeln Seinen ersten WM Auftritt feierte B R M beim Grossen Preis von Grossbritannien 1951 Reg Parnell erreichte immerhin Rang funf allerdings mit funf Runden Ruckstand In den Jahren 1952 und 1953 wurde die Fahrer Weltmeisterschaft nach dem Formel 2 Reglement ausgetragen B R M verzichtete auf die Entwicklung eines solchen Fahrzeuges und trat nur bei wenigen Nicht WM Laufen an Erst 1955 kehrte man mit dem neuen P25 an die Rennstrecken zuruck In den Formel 1 Saison 1956 und 1957 bestritten unter anderem Mike Hawthorn Tony Brooks und Ron Flockhart vereinzelt Rennen zu WM Punkten reichte es aber noch nicht 1958 bis 1961 Erste Erfolge Bearbeiten In der Formel 1 Saison 1958 gelangen die ersten Erfolge Harry Schell und Jean Behra belegten beim Grand Prix der Niederlande in Zandvoort hinter Stirling Moss die Platze zwei und drei weitere regelmassige Ankunfte in den Punkterangen ergaben am Ende den vierten Rang der Konstrukteurs WM In der Saison 1959 konnte Jo Bonnier beim Grossen Preis der Niederlande den ersten Sieg der Briten in einem WM Lauf feiern Anfang der Saison 1960 kam mit Graham Hill der erfolgreichste B R M Pilot zum Team der neue P48 war jedoch noch zu defektanfallig ausser vereinzelten Punkteplatzen waren dem Team wenig Erfolge beschieden Noch schlechter verlief das Jahr 1961 und Teambesitzer Alfred Owen forderte Erfolge und drohte mit dem Ende des Rennstalls nbsp Graham Hill auf einem BRM P57beim Grand Prix von Deutschland 19621962 Der Triumph Bearbeiten In der Saison 1962 stiess Richie Ginther zum Team und gemeinsam mit Stammfahrer Graham Hill konnten sie auf dem BRM P57 mit dem Gewinn des Konstrukteurstitels den grossten Erfolg in der Geschichte des Teams feiern Mit Siegen in den Niederlanden Deutschland Italien und Sudafrika wurde Hill auch Fahrer Weltmeister 1963 bis 1965 Abonnement auf Platz 2 Bearbeiten Nach den Siegen wurde B R M zum gefragten Motorlieferanten und so fuhren mehrere Teams mit B R M Triebwerken Im Jahr 1963 musste man sich allerdings dem uberragenden Jim Clark im Lotus geschlagen geben ebenso 1964 John Surtees im Ferrari Graham Hills Siege fuhrten jedes Mal zu Rang zwei in der Konstrukteurs WM In der Saison 1965 konnte der spatere dreimalige Weltmeister Jackie Stewart auf B R M eine erste Talentprobe seines Konnens abliefern Hills Siege in Monaco und den USA und Stewarts Triumph in Italien ergaben erneut Platz zwei in der Fahrer Hill und Konstrukteurs WM 1966 bis 1969 Der beginnende Niedergang Bearbeiten nbsp Pedro Rodriguez 1968 auf dem NurburgringDie Formel 1 Saison 1966 brachte ein neues Motorenreglement und der neue P83 mit dem neuentwickelten H 16 Motor BRM 75 war unausgereift Stewart gewann noch mit dem alten P261 mit V8 Motor den Saisonauftakt in Monaco sonst gab es aber wenig Grund zum Jubeln Ende der Saison verliess Hill das Team und wurde durch Mike Spence ersetzt doch 1967 brachte nur zwei Podiumsplatze von Stewart in Belgien und Frankreich Die Saison 1968 war unruhig Stewart verliess das Team um in Ken Tyrrells Rennstall mit Matra Chassis anzutreten Spence starb vor dem ersten europaischen Rennen nach einem Unfall in Indianapolis Er sollte zunachst durch Chris Irwin ersetzt werden der aber eine Woche nach Spence seinerseits einen schweren Unfall hatte und den Motorsport daraufhin aufgab BRM gab das Cockpit letztlich an Richard Attwood der allerdings schwache Leistungen zeigte und fur die nordamerikanischen Rennen zu Saisonende durch Bobby Unser ersetzt wurde Piers Courage der fur das BRM Junior Team Reg Parnell Racing fuhr hatte sich ebenfalls Hoffnungen auf ein Cockpit im Werksteam gemacht konnte sich bei der BRM Leitung aber nicht durchsetzen 7 Die einzige Konstante war Pedro Rodriguez der alle Rennen fur das Team bestritt Die Ergebnisse waren schwach Zwei zweite und zwei dritte Platze ergaben Rang funf der Konstrukteurs WM Noch schlechter war 1969 als John Surtees und Jackie Oliver lediglich einen dritten Platz und zwei weitere Zielankunfte notieren konnten 1970 bis 1974 Das letzte Aufbaumen Bearbeiten nbsp MarlboroB R M P180 Baujahr 1972 1970 ubergab Alfred Owen die Teamleitung seiner Schwester Jean Stanley Tony Southgate wurde als Entwicklungschef geholt und Pedro Rodriguez konnte beim Grand Prix von Belgien 1970 den ersten B R M Sieg seit vier Jahren bejubeln In der Saison 1971 gelangen mit Jo Sifferts Sieg in Osterreich und Peter Gethins Erfolg in Italien erneut zwei Siege doch verungluckte der Schweizer Siffert Ende des Jahres in Brands Hatch todlich Er blieb der einzige Pilot der den Tod am Steuer eines B R M fand 1972 kam Jean Pierre Beltoise zum Team und konnte in Monaco gewinnen es sollte der letzte B R M Sieg gewesen sein Der junge Osterreicher Niki Lauda bestritt neben Beltoise und Clay Regazzoni die Saison 1973 am Steuer der Briten und konnte dabei immerhin Enzo Ferrari auf sich aufmerksam machen fur die Italiener wurde er spater zweimal Weltmeister 1974 holte B R M noch den siebten Rang der Konstrukteurs WM mit dem zweiten Platz in Sudafrika konnte Beltoise das letzte Erfolgserlebnis der Briten sicherstellen 1975 bis 1977 Das Ende Bearbeiten Nach dem Tod Alfred Owens 1975 der das Team stets grosszugig finanziell unterstutzt hatte ging B R M in Konkurs Unter dem Namen Stanley BRM versuchte man 1975 einen Neubeginn die Piloten Mike Wilds und Bob Evans holten jedoch 1975 keinen einzigen Punkt Nach einer Pause 1976 verkundete man fur 1977 die Ruckkehr Der neuentwickelte P207 geriet jedoch zum Flop und nachdem man es meist nicht geschafft hatte sich fur das Rennen zu qualifizieren verschwand das Team Ende 1977 von der Motorsportbuhne Fazit BearbeitenMit 17 Siegen bei WM Laufen liegt B R M auf Platz acht der ewigen Bestenliste und hat mit Graham Hill auch einen Fahrer und einen Konstrukteurstitel zu Buche stehen Der erste international agierende britische Rennstall nach dem Zweiten Weltkrieg offnete auch spateren Teams wie Lotus und Cooper die Tur und hat das Verdienst den spateren Weltmeistern Jackie Stewart und Niki Lauda den Weg nach oben gebahnt zu haben Literatur BearbeitenDavid Hodges A Z of Grand Prix Cars 1906 2001 2001 Crowood Press ISBN 1 86126 339 2 englisch David Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 Stuttgart 1993 ISBN 3 613 01477 7 Mike Lawrence Grand Prix Cars 1945 1965 Motor Racing Publications 1998 ISBN 1899870393 englisch Hartmut Lehbrink Rainer W Schlegelmilch McLaren Formula 1 Konemann Verlagsgesellschaft Koln 1999 ISBN 3 8290 0945 3 Pierre Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 2 Auflage St Sulpice 2000 ISBN 2 940125 45 7 Doug Nye Das grosse Buch der Formel 1 Rennwagen Die Dreiliterformel ab 1966 Verlagsgesellschaft Rudolf Muller Koln 1986 ISBN 3 481 29851 X Britischer Sechzehn Zylinder Rennmotor In Automobiltechnische Zeitschrift ATZ 56 1954 Nr 8 S 224 225Weblinks Bearbeiten nbsp Commons B R M Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Mike Lawrence Grand Prix Cars 1945 1965 Motor Racing Publications 1998 ISBN 1899870393 S 35 a b David Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 Stuttgart 1993 ISBN 3 613 01477 7 S 45 Doug Nye Das grosse Buch der Formel 1 Rennwagen Die Dreiliterformel ab 1966 Verlagsgesellschaft Rudolf Muller Koln 1986 ISBN 3 481 29851 X S 173 Doug Nye Das grosse Buch der Formel 1 Rennwagen Die Dreiliterformel ab 1966 Verlagsgesellschaft Rudolf Muller Koln 1986 ISBN 3 481 29851 X S 175 Heinz Pruller Knall und Fall auto Motor und Sport Heft 6 1987 S 266 a b Mike Lawrence Grand Prix Cars 1945 1965 Motor Racing Publications 1998 ISBN 1899870393 S 36 Adam Cooper Piers Courage Last of the Gentleman Racers Haines Publishing Sparkford 2010 ISBN 978 1 84425 863 5 S 155 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