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Die mittelalterliche und fruhneuzeitliche Altstadt im unterfrankischen Marktbreit ist der historische Siedlungskern der Stadt Sie steht in der Ummauerung des 16 Jahrhunderts sowohl als Ensemble als auch als Bodendenkmal unter Denkmalschutz Teil des Ensembles ist auch die ausserhalb der Mauern liegende Bachgasse Die dynamische Entwicklung der Handelsstadt im 18 und 19 Jahrhundert fuhrte zur Anlage mehrerer Vorstadte die den Stadtkern umgeben Die Marktbreiter Altstadt auf dem bayerischen Urkataster aus dem Jahr 1825 Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Von Broite zu Niedernbreit 2 2 Aus Niedernbreit wird Marktbreit 2 3 Handelsstadt und Stadterhebung 3 Strassen und Platze 3 1 Ursiedlung 3 2 Bachgasse und Pfortleinsviertel 3 3 Kirchenbezirk und Schlossplatz 4 Bedeutende Baudenkmaler 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenMarktbreit liegt an der Grenze mehrerer Naturraume die das charakteristische Erscheinungsbild der Altstadt mitpragten Von Sudosten nahert sich der sogenannte Ifftalbereich mit seinen tief eingeschnittenen Bachtalern des Breitbaches und des Steingrabens Bei Marktbreit mundet der Breitbach in den Main wo sich das Gelande zum sogenannten Wurzburg Ochsenfurter Maintalbschnitt im Mittleren Maintal weitet Im Sudwesten begrenzen die Erhebungen der Ochsenfurter Gauflachen den Bereich der Altstadt Im Norden ragt die Mainbernheimer Ebene des Steigerwaldvorlandes bis in die Gemarkung Die Altstadt ist heute nahezu auf allen Seiten von Neubaugebieten umgeben Bereits auf fruhneuzeitliche Ausbauphasen gehen die Buheleiten Vorstadt im Westen um die Ochsenfurter Strasse Ecke Buheleite und die Steigvorstadt im Suden die Verlangerung der heutigen Bahnhofstrasse zuruck Hier ist seit 1566 auch der stadtische Friedhof zu finden 1 Aus dem 19 Jahrhundert stammt die Hauserzeile entlang der Mainstrasse die ein eigenstandiges Bauensemble bildet Das Ensemble Altstadt Marktbreit wird von der Ummauerung der fruhneuzeitlichen Stadtbefestigung begrenzt Im Nordosten wird die historisch bedeutsame Siedlung entlang der heutigen Bachgasse ins Ensemble mit einbezogen Geschichte BearbeitenVon Broite zu Niedernbreit Bearbeiten Die Stadt Marktbreit bzw ihre Vorgangersiedlung ist eine recht spate Grundung Wahrend man zunachst die Hochterrassen nordlich und sudlich der heutigen Stadt besiedelte wuchsen entlang der Breitbachmundung lange Zeit noch Auwalder Erst im 11 Jahrhundert erfasste die Rodungswelle auch dieses Areal In einer Sage wurden zwolf bauerliche Leibeigene ausgemacht die die Urzelle der Siedlung etablierten wobei jeder von ihnen 15 Morgen von der Obrigkeit erhielt und Ackerbau betreiben durfte Erstmals urkundlich erwahnt wurde die Doppelsiedlung Broite et Broite erst in den 1260er Jahren Entlang der Breitbachfurt verliefen zwei alte Verkehrswege Zum einen bestand eine Landverbindung mit dem Fernziel Regensburg und eine Fahre die von den Bewohnern des rechtsmainischen Segnitz betrieben wurde Die neue Siedlung wuchs am Rande der Hochwasserzone des Mains Das spatere Marktbreit war wohl in seiner Fruhzeit lange Teil des staufischen Reichslandes Der Kern der spateren Stadt entstand links und rechts des Breitbachs wo sich die Strassen nach Wurzburg Markt Steft bzw Willanzheim Obern Breit bundelten Zusatzlich liessen sich jenseits der Bachfurt Am Stutz die Fischer und Schiffer nieder Die Kernsiedlung erlebte bald einen Ausbau vor allem der Holzhandel auf dem Main spielte hierfur eine grosse Rolle Schnell ubernahm das vordere Breit eine Verteilerfunktion fur das Pfahlholz der Weinberge Im Laufe des Mittelalters erhoben deshalb mehrere Adelsgeschlechter Anspruch auf die wachsende Siedlung die ab dem 14 Jahrhundert zur Unterscheidung von Obernbreit Niedernbreit genannt wurde So sind die Herren von Hohenlohe die ansbachischen Zollern die Brauneck und die Grafen zu Castell hier nachgewiesen 2 Aus Niedernbreit wird Marktbreit Bearbeiten Bereits 1324 wurde die kleine Kapelle im Suden der Ansiedlung von der Pfarrei Ochsenfurt getrennt und stieg zu einer Pfarrkirche auf Die spatere Nikolaikirche stand auf einem uberschwemmungsfreien Platz und war mit einer Wehrmauer umgeben Zusatzlich wurde 1480 erstmals ein Rathaus direkt uber dem Breitbach erwahnt Die drei Siedlungskerne Fischerviertel Ursiedlung und Kirchenbezirk wurden ab 1409 und 1451 in zwei Verkaufen anderer Geschlechter von den Herren von Seinsheim erworben Der neue Dorfherr richtete an der Stelle des spateren Schlosses einen Hof ein 1498 erhielt Niedernbreit das Stapelrecht was zu einem weiteren wirtschaftlichen Aufschwung fuhrte Am Ubergang von Mittelalter und Fruher Neuzeit erwarb die Linie von Seinsheim Hohenkottenheim die aufstrebende Siedlung 1553 wurden die im Sudosten der Siedlung lebenden Juden verbannt an der Stelle ihrer Wohnstatten errichtete man den seckendorff schen Edelmannshof Das Geschlecht von Seckendorff besass ebenfalls Rechte im Ort Am 29 Oktober 1557 konnte der Kaiserliche Rat Georg Ludwig von Seinsheim Hohenkottenheim das Marktrecht fur seine Siedlung erwerben Georg Ludwig lebte ab den 1570er Jahren dauerhaft in Niedernbreit und gab den Auftrag zum Rathausneubau und zur Erweiterung der St Nikolai Kirche 3 Parallel umgab man die Siedlung nun mit einer Befestigung aus Bruchstein Die altesten Elemente gehen noch auf das 15 Jahrhundert zuruck wahrend man 1529 1530 den Kirchenbezirk in die Ummauerung mit einbezog 1561 wurde der Flurersturm gedeckt Lediglich entlang der Flussseite bestand nur eine Hauserwehr 1600 stellte man das reprasentative Maintor fertig Im Zuge der Baumassnahmen erhielt insbesondere der sudliche Ortsbereich um die Steiggasse heutige Bahnhofstrasse neue Zentralitat Um 1600 hatte die Marktbreiter Altstadt ihr heutiges Erscheinungsbild erhalten Im Zuge der Markterhebung zogen immer mehr Menschen zu Unter anderem entstand in der Marktsiedlung nun auch ein Waaghaus Bereits 1551 hatte man in Marktbreit die Reformation eingefuhrt und die Nikolaikirche in ein evangelisches Gotteshaus umgewandelt Zu Beginn des 17 Jahrhunderts wurde der Aufstieg jah unterbrochen als die Siedlung wegen einer Schuldverschreibung des Johann Erkinger von Seinsheim in die Acht geriet Erst 1613 konnte sich der Ort durch einen Kompromiss aus dieser Situation befreien Im Dreissigjahrigen Krieg profitierte Marktbreit zunachst von der Aufnahme vieler heimatlos gewordener Exulanten 1629 wurde der Markt allerdings von der Pest heimgesucht Am 10 September 1634 plunderten die katholischen Truppen unter Octavio Piccolomini Marktbreit und verwusteten sie nahezu vollstandig Kurze Zeit gelang es dem katholischen Hochstift Wurzburg nun die Siedlung in seinen Herrschaftsbereich einzugliedern Am Ende des Krieges war die heutige Altstadt weitgehend dem Erdboden gleichgemacht und musste in den folgenden Jahrzehnten wieder aufgebaut werden 4 Handelsstadt und Stadterhebung Bearbeiten Im Jahr 1643 gelangte Marktbreit an die mit den Herren von Seinsheim verwandten Schwarzenberg Allerdings erhoben auch das Hochstift Wurzburg und die Herren von Seckendorff Anspruch auf Anteile an der Dorfherrschaft Erst 1661 gelang es den Schwarzenbergern die Siedlung endgultig in ihren Herrschaftsbereich einzugliedern In der Folgezeit wurde Marktbreit zu einem Handelsort ausgebaut wobei der eigentlich katholische Dorfherr mit Toleranz uber die evangelischen Untertanen herrschte 1673 wurde allerdings Marktbreit im Hollandischen Krieg von den Kanonen des Feldmarschalls Montecuccoli beschossen nbsp Marktbreit auf einem Stahlstich von 1847Zu Beginn des 18 Jahrhunderts investierte die Marktgemeinde in den Ausbau ihres Flusshafens Diese Massnahmen fuhrten zu weiterem Bevolkerungswachstum Lebten 1660 noch etwa 1200 Menschen in Marktbreit war die Bevolkerung bis 1740 auf ungefahr 1800 angewachsen Die am Fluss angelandeten Guter wurden auf dem Marktplatz der Stadt vor dem Rathaus gehandelt Seit 1635 durften sich auch wieder Menschen judischen Glaubens in der Stadt ansiedeln Sie erhielten 1717 die Erlaubnis eine neue Synagoge am oberen Markt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloss zu errichten Im beginnenden 18 Jahrhundert entstanden auch die bis heute pragenden Handelshauser entlang der Marktstrasse Zugleich nahm auch der Zuzug von Menschen katholischen Glaubens zu Allerdings war dem Marktbreiter Fernhandel nur eine kurze Blute beschieden Im Siebenjahrigen Krieg wurde Marktbreit mehrfach geplundert Ahnlich wie 1643 wirkten die Zerstorungen auch aufrissverandernd fur die Altstadt die mit dem Wiederaufbau verdichtet wurde Mit der Handelsorientierung nahm die zentralortliche Bedeutung Marktbreits zu sodass der Marktort bereits im 18 Jahrhundert als Stadt bezeichnet wurde Nach dem Ubergang an Bayern wurde Marktbreit aufgrund der geringen Bevolkerungszahl zunachst als Marktflecken gefuhrt Erst am 18 Juli 1819 erfolgte die Stadterhebung In der Folgezeit kam es wiederum zu einem starken Zuzug in den Ort Zusammen mit dem zunehmenden Verkehr bereitete diese Entwicklung der Stadt Probleme Insbesondere die Stadtbefestigung musste in der Folge weichen Die Uberbauung der Graben fuhrte zu weiterer Verdichtung Ab 1846 entstand ostlich des seckendorff schen Edelmannshofs die katholische Kirche Im Zuge der Reichsgrundung 1871 setzte ein neuer Bauboom ein der eng mit dem Export des Marktbreiter Muschelkalks zusammenhing In der Folge entstand in der Altstadt die Stadtische Handelsschule 1876 grundete sich ein Verschonerungsverein der sich um die Verzierung von Strassen und Platzen bemuhte Die Altstadt behielt ihr fruhneuzeitliches Erscheinungsbild Weitere Abrisse historischer Bausubstanz konnte durch den Verschonerungsverein unterbunden werden Am Ende des Zweiten Weltkriegs ruckten die Amerikaner von Ochsenfurt aus nach Marktbreit vor Im Ort kam es zu Widerstandshandlungen sodass Marktbreit drei Tage lang bombardiert wurde Hierdurch entstand ein grosser Schaden der auch die Altstadt betraf In den 1950er Jahren begann der Wiederaufbau Erst in den 1950er Jahren wurden erste Wohngebiete um die Altstadt ausgewiesen Heute zieht die Marktbreiter Altstadt und ihre Vorstadte Touristen an wobei sich das Zentrum vom Rathaus und der Marktstrasse zum Schlossplatz verlagert hat Strassen und Platze BearbeitenDie Marktbreiter Altstadt ist in vier historische Teile geteilt die sich in ihrem Grundriss stark voneinander unterscheiden Altester Bereich ist das Areal um die Marktstrasse mit dem Rathaus Diese Ursiedlung erstreckt sich auch auf die andere Seite des Breitbaches Junger ist dagegen die Schiffer und Fischersiedlung ausserhalb der ehemaligen Befestigung entlang der Bachgasse Sie korrespondiert mit der Ausbausiedlung auf der anderen Bachseite dem sogenannten Pfortleinsviertel um die Schustergasse Der Kirchenbezirk und der Schlossplatz bilden ein weiteres Zentrum der Altstadt Noch im 19 Jahrhundert waren lediglich die wichtigsten Strassen im Stadtkern von Marktbreit benannt Heute wird die Altstadt von 14 Strassen gebildet nbsp Das Rathaus und das Maintor im Norden der Ursiedlung Marktbreits nbsp Hauser in der Bachgasse Am Stegturm Bachgasse 1825 Bach Gasse Bahnhofstrasse bis Nr 7 Lange Gasse Marktstrasse Obere Rosmaringasse Ochsenfurter Strasse bis Nr 24 1825 Buhleiten Pfarrgasse Pfortleinsgasse Plochmanngasse Schlossgasse Schlossplatz 1825 Platz Schustergasse Untere Rosmaringasse Ursiedlung Bearbeiten Das Zentrum der Siedlung entstand im aussersten Norden der heutigen Altstadt Hier bildete der historische Weg von Ochsenfurt mit der Strasse in das sudliche Hinterland eine Weggabelung Bereits im Mittelalter entstand in diesem Gebiet das Rathaus das zunachst wohl den Breitbachubergang beherrschte und infolge der Markterhebung 1557 an die heutige Stelle unmittelbar sudwestlich des Baches verlegt wurde 5 Bereits im 15 Jahrhundert umwallte man diesen Kernbereich der Siedlung spater wurden hier die reprasentativsten Befestigungselemente errichtet Der Kern der Altstadt war auch in spateren Jahrhunderten einem standigen Wandel unterworfen Wahrend der gesamten Fruhen Neuzeit hindurch wurde entlang der Marktstrasse vom Maintor bis zum Schlossplatz der fur die Handelsstadt so wichtige Markt abgehalten Entlang der spateren Ochsenfurter Strasse entstanden zunachst Gasthofe Der Dreissigjahrige Krieg veranderte insbesondere diesen Kern grundlegend Die kleinteilige spatmittelalterliche Struktur machte raumgreifenden Strassenzugen Platz Mit dem Aufschwung des Handels im 18 Jahrhundert ging eine Verburgerlichung einzelner Gebaude einher Im Stadtkern entstanden nun auch Villen fur die grossen Handelsfamilien die Handwerker und Dienstboten wurden mit ihren Angehorigen in die Vorstadte gedrangt Bemerkenswert ist dass nun auch der eigentlich aus der Befestigung ausgeschlossene Bereich vor dem Maintor im Fruhmittelalter allerdings schon besiedelt in die Bebauung mit einbezogen wurde Erst nach der Stadterhebung 1819 wurden die Strassen im Kern von Marktbreit befestigt und gepflastert 6 Bachgasse und Pfortleinsviertel Bearbeiten nbsp Die Stadtmauer entlang des Breitbaches mit dem Weissen TurmZusammen mit der Kernsiedlung auf der Sudseite des Breitbaches entstand die sogenannte Bachgasse auf der gegenuberliegenden Flussseite Das Zentrum dieses von Fischern und Schiffern bewohnten Viertels war zunachst die heutigen Strasse Am Stutz unterhalb der bereits in vor und fruhgeschichtlicher Zeit bewohnten Hohenzuge im Norden der Stadt Die Fischersiedlung entlang des Baches wuchs zusammen mit der Kernstadt behielt aber ihren unterburgerlichen Charakter Im Zuge der Befestigung von Marktbreit im 16 Jahrhundert blieben die sozial schwachen Fischer und ihre Familien sowie die hier lebenden Hacker kleinere Weinbauern von der schutzenden Stadtmauer ausgeschlossen Grund hierfur waren vor allem technische Schwierigkeiten weil nach der komplizierten Uberwindung des Baches bereits der steile Berganstieg folgte Die Siedlung unter dem Buk blieb aber immer eng mit der Altstadt verbunden vor allem durch einen Steg der ins sogenannte Pfortleinsviertel fuhrte Das Pfortleinsviertel auch Pfortleins Viertel liegt zwischen den heutigen Strassenzugen Schustergasse und Pfarrgasse Hier entstand im Zuge der Markterhebung eine regelmassigere Plansiedlung Entlang der Schustergasse wird das Areal mit Strassen in Form eines regelmassigen Leitersystems mit abzweigenden Gassen erschlossen Die namensgebenden Schuster die hier ebenso siedelten wie weitere Handler suchten die Nahe zu den Gerbern die zwischen Markt und Obernbreit ganz im Osten der Siedlung lebten Erst im 19 Jahrhundert wuchsen Bachgasse und Pfortleinsviertel durch eine Brucke enger zusammen Kirchenbezirk und Schlossplatz Bearbeiten Der Suden der Altstadt wird vom alteren Kirchenbezirk und vom jungeren Schlossplatz eingenommen Die Nikolauskapelle bildete zunachst einen eigenstandigen Bereich der anders als die Ursiedlung bereits fruh mit einer Wehrmauer umgeben wurde So entstand eine Kirchenburg die von Wohnungen fur den Lehrer und der Rustkammer umgeben war Im Zuge des Befestigungsausbaus bezog man auch den Kirchenbezirk in die Ummauerung mit ein Die sogenannte Steiggasse die heutige Bahnhofstrasse blieb im Osten kirchliches Gebiet Im Westen entstanden Lagerhallen und Stallungen Das Umfeld des Kirchenbezirks war lange Zeit sehr uneinheitlich und standigen Anderungen unterworfen Im Norden errichtete man in den 1580er Jahren das Schloss fur den Dorfherren Dem reprasentativen Bau war ein Platz der sogenannte Obere Markt vorgelagert der niemals die Funktionen der Marktstrasse ubernahm Im Suden der Kirche wurde im 19 Jahrhundert auf den ehemaligen Graben die katholische Ludwigskirche die heute mit ihrem Dachreiter ebenfalls das Stadtbild pragt Bedeutende Baudenkmaler Bearbeiten nbsp Schloss und Nicolaikirche im Suden der AltstadtSiehe auch Liste der Baudenkmaler in Marktbreit In der Marktbreiter Altstadt haben sich Baulichkeiten aus nahezu allen Jahrhunderten seit dem Mittelalter erhalten wobei die meisten Bauten der Fruhen Neuzeit entstammen Viele altere Bauwerke sind heute als Baudenkmaler eingeordnet allerdings wurde nur ein Bruchteil der Gebaude in der Altstadt unter Schutz gestellt Die Denkmaler verteilen sich nahezu gleichmassig uber den Stadtkern lediglich um das Rathaus entlang der historischen Marktstrasse kann eine Traditionsinsel ausgemacht werden Die jahrhundertelange Ausrichtung auf den Handel pragte auch die Baulichkeiten in Marktbreit Anders als in vielen anderen mainfrankischen Kleinstadten entstanden Stadtvillen und Burgerhauser mit der typischen sehr differenzierten Zimmeraufteilung im Inneren Die meisten Gebaude wurden im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Dreissigjahrigen Krieg errichtet sodass ein Grossteil dem 18 Jahrhundert entstammt Insbesondere in den Seitengassen haben sich viele schlichtere Baulichkeiten erhalten Das sudliche Zentrum der Siedlung bildet die evangelisch lutherische Pfarrkirche St Nicolai Sie geht bereits auf eine Kapelle aus dem 13 Jahrhundert zuruck Im Jahr 1567 wurde die Kirche erweitert kurz zuvor hatte man die neue Konfession angenommen Bis 1596 folgte der Ausbau zur heutigen Grosse Besonders markant ist der Chorturm mit seiner steinernen Turmgalerie von 1712 Im Inneren hat sich eine sogenannte Armenbibel aus dem 17 Jahrhundert erhalten die wichtige Szenen aus dem Alten und Neuen Testament zusammenstellt siehe auch St Nicolai Marktbreit Ganz im Norden der Siedlung entstand das Rathaus In seiner heutigen Form entstand es ebenfalls im Zuge der Markterhebung im 16 Jahrhundert Das Marktbreiter Rathaus prasentiert sich als dreigeschossiger unverputzter Bruchsteinbau der Renaissance Das Rathaus war ein Multifunktionsbau in dem Theaterveranstaltungen ebenso stattfanden wie die Sitzungen des Rates Im Erdgeschoss waren lange Zeit Laubengange zu finden wo Handler ihre Waren anpreisen konnten siehe auch Rathaus Marktbreit nbsp Das sogenannte Wertheimer Haus ihm gegenuber steht das Haus zur GroeDas Rathaus bildet ein Bauensemble mit der umgebenden Stadtbefestigung aus dem 16 Jahrhundert Ruckseitig stosst der sogenannte Schwarze Turm an den Verwaltungsbau das Maintor ist rechts vom Rathaus zu finden Die Befestigung war ein wichtiges Element um das gewonnene Selbstbewusstsein der Burgerschaft nach der Stadterhebung in Architektur umzuwandeln Die Stadtmauer besass eine Hohe von etwa sechs Metern an jeder Mauerecke entstand ein Rundturm Dem zunehmenden Verkehr mussten im 19 Jahrhundert das sudliche Steigtor das Buchleitentor und das Pfortlein im Osten weichen Reprasentative Einzelbauten sind uber das Stadtgebiet verteilt Markantestes Gebaude ist das Schloss am nach ihm benannten Platz Es wurde in den 1580er Jahren von den Herren von Seinsheim errichtet Zunachst residierten die Dorfherren hier Mit dem Ubergang an die Schwarzenberg wurde es in ein reines Amtsschloss umgewandelt Das Schloss besitzt einen annahernd quadratischen Grundriss und weist drei Geschosse auf Die reich gegliederte Fassade bildet den heutigen touristischen Mittelpunkt der Siedlung siehe auch Schloss MarktbreitAn der Marktstrasse ist mit dem Hotel und Gasthof Zum goldenen Lowen und den beiden barocken Handelshausern ein weiteres Ensemble zu finden Der Fachwerkbau des Gasthauses das eines der altesten mit Beherbergungsrecht in Deutschland ist stammt bereits aus dem 14 Jahrhundert erfuhr aber im 18 Jahrhundert eine umfassende Erneuerung Das sogenannte Wertheimerhaus mit seinem markanten Erkerturmchen entstand 1719 und korrespondiert mit dem ebenfalls mit einem solchen Turm ausgestatteten Haus zur Groe aus dem Jahr 1725 Beide Hauser schliessen mit einem Mansarddach ab siehe auch Haus Wertheimer Haus zur GroeAhnlich wie im benachbarten Segnitz wurde insbesondere die Renaissance am Ubergang von Mittelalter zu Fruher Neuzeit vom Baumeister Hans Keesebrod gepragt Er war an vielen Bauwerken beteiligt und baute am Schloss und am Rathaus mit wie sein Steinmetzzeichen kundet Keesebrod wirkte aber auch als Architekt fur Privathauser So geht wahrscheinlich das zweigeschossige Satteldachhaus in der Schustergasse 20 auf ihn zuruck siehe auch Schustergasse 20 Marktbreit Literatur BearbeitenWalter Hartlein Johannes Wenzel Gruss aus Marktbreit Marktbreit und Umgebung in alten Ansichten Beitrage zu Kultur Geschichte und Wirtschaft der Stadt Marktbreit und ihrer Nachbarschaft Heft 15 Marktbreit 1989 Hans Eckhard Lindemann Historische Ortskerne in Mainfranken Geschichte Struktur Entwicklung Munchen 1989 Johannes Wenzel Marktbreit Geschichte einer kleinen frankischen Stadt Beitrage zu Kultur Geschichte und Wirtschaft der Stadt Marktbreit und ihrer Nachbarschaft Sonderband Marktbreit 1987 Johannes Wenzel Marktbreit Strassen Gassen Wege Platze Marktbreit 2001 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altstadt Marktbreit Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Johannes Wenzel Marktbreit Geschichte einer kleinen frankischen Stadt Beitrage zu Kultur Geschichte und Wirtschaft der Stadt Marktbreit und ihrer Nachbarschaft Sonderband Marktbreit 1987 S 63 Johannes Wenzel Marktbreit Geschichte einer kleinen frankischen Stadt Beitrage zu Kultur Geschichte und Wirtschaft der Stadt Marktbreit und ihrer Nachbarschaft Sonderband Marktbreit 1987 S 18 Johannes Wenzel Marktbreit Geschichte einer kleinen frankischen Stadt Beitrage zu Kultur Geschichte und Wirtschaft der Stadt Marktbreit und ihrer Nachbarschaft Sonderband Marktbreit 1987 S 60 Johannes Wenzel Marktbreit Geschichte einer kleinen frankischen Stadt Beitrage zu Kultur Geschichte und Wirtschaft der Stadt Marktbreit und ihrer Nachbarschaft Sonderband Marktbreit 1987 S 103 f Hans Eckhard Lindemann Historische Ortskerne in Mainfranken Geschichte Struktur Entwicklung Munchen 1989 S 94 Johannes Wenzel Marktbreit Geschichte einer kleinen frankischen Stadt Beitrage zu Kultur Geschichte und Wirtschaft der Stadt Marktbreit und ihrer Nachbarschaft Sonderband Marktbreit 1987 S 196 49 6668574 10 144153 Koordinaten 49 40 0 7 N 10 8 39 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altstadt Marktbreit amp oldid 237967623