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Tychy ˈtɨxɨ Aussprache deutsch Tichau ist eine Stadt in der Woiwodschaft Schlesien im sudlichen Teil der Republik Polen Sie geniesst als Ankerpunkt der Europaischen Route der Industriekultur und vor allem aufgrund der seit 1629 betriebenen grossten polnischen Brauerei Tyskie der ansassigen Automobilindustrie und dem professionellen Mehrsportverein GKS Tychy eine uberregionale Bekanntheit Als Teil der Metropolregion Oberschlesien Kohlenbecken gehort sie daruber hinaus zum grossten Ballungsraum Polens mit rund drei Millionen Einwohnern TychyTychy Polen TychyBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft SchlesienPowiat Kreisfreie StadtFlache 81 72 km Geographische Lage 50 8 N 18 59 O 50 131883333333 18 9913 Koordinaten 50 7 55 N 18 59 29 OEinwohner 126 871 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 43 100Telefonvorwahl 48 32Kfz Kennzeichen STWirtschaft und VerkehrStrasse Eisenbahn Bahnstrecke Katowice ZwardonNachster int Flughafen KatowiceGminaGminatyp StadtgemeindeGminagliederung 17 StadtteileFlache 81 72 km Einwohner 126 871 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 1553 Einw km Gemeindenummer GUS 2477011Verwaltung Stand 2015 Stadtprasident Andrzej Dziuba parteilos 2 Adresse al Niepodleglosci 49 43 100 TychyWebprasenz www tychy plMarktplatz im fruheren StadtkernKirchvorplatz in der AltstadtSitz der StadtverwaltungOrtliche GenossenschaftsbankHeilig Geist Kirche in TychyGebaude des alten PostamtesEhemaliger GuterbahnhofOberleitungsbusse wichtigstes Verkehrsmittel in TychyRegionalbahn die neun Haltepunkte in Tychy aufweist Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wirtschaft 2 1 Nahverkehr 3 Wissenschaft und Kultur 4 Sohne und Tochter der Stadt 5 Politik 5 1 Stadtprasident 5 2 Stadtrat 5 3 Stadtepartnerschaften 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenArchaologische Funde auf dem Friedhof im Stadtteil Cielmice belegen dass bereits in der Altsteinzeit im heutigen Stadtgebiet von Tychy eine Siedlung existiert haben muss Ab 874 gelangte die Gegend um Tychy unter der Herrschaft von Svatopluk I an das Mahrerreich Nach dessen Untergang eroberte 985 der polnische Herzog Mieszko I die Region wodurch sie spatestens ab 1025 dauerhaft zum Konigreich Polen gehorte 1336 wurde sie in Folge von Erbstreitigkeiten mit ganz Schlesien ein Lehen des Konigreichs Bohmen und damit Teil des Heiligen Romischen Reiches Die alteste urkundliche Erwahnung des Ortes stammt von 1467 In dem in lateinischer Sprache verfassten Protokoll wird dieser als Tichi bezeichnet Zu jener Zeit war der Ort ein Strassendorf und erhielt um 1500 seine erste eigene Holzkirche im Bereich der heutigen Altstadt Der Name deutet auf eine ursprungliche Bezeichnung der ersten Bewohner hin die Nachfahren oder Gefolgsleute eines Tymoteusz im Diminutiv verkurzt Tych genannt gewesen sein mussen Der Begriff Tychy bezeichnete demnach zu Beginn im Plural primar die Bewohner des Ortes 3 1526 fiel Tychy durch die Wahl von Ferdinand I zum bohmischen Konig an die Habsburgermonarchie wodurch es vermutlich erstmals seinen deutschsprachigen Namen Tichau erhielt 1629 wurde im Norden des Ortes die heutige Brauerei gegrundet 1640 folgte die Errichtung einer Eisenhutte und 1650 gingen schliesslich die erste Ziegelei und eine Brennerei in Betrieb Gegenuber der Brauerei wurde 1685 zudem ein Jagdschloss erbaut das noch heute als Tagungszentrum dient In Folge des ersten Schlesischen Krieges fiel der Ort 1742 an das Konigreich Preussen Unter Konig Friedrich Wilhelm IV erhielt er 1850 erstmals als Gemeinde Selbstverwaltungsrechte 1866 ein eigenes Postamt sowie 1868 einen Eisenbahnanschluss der 1898 die Grundung einer zweiten Brauerei begunstigte Seit 1887 existiert daruber hinaus eine Zellulose und Papierfabrik im Ort Mit der Grundung des deutschen Nationalstaates wurde der Ort 1871 Teil des Deutschen Kaiserreiches Nach dem Ersten Weltkrieg fiel er zum Abstimmungsgebiet in Schlesien und kam durch Beschluss des Volkerbundes 1922 zum seit 1918 wieder unabhangigen Polen 83 der Einwohner stimmten fur die Republik Polen 17 fur das Deutsche Reich Vom Rat der autonomen Woiwodschaft Schlesien erhielt Tychy 1933 seine ersten Stadtrechte und im Jahr darauf eine stadtische Verfassung Zur Zeit der deutschen Besetzung wahrend des Zweiten Weltkrieges errichteten die Nationalsozialisten in der Nahe von Tychy 1940 das Konzentrationslager Auschwitz von dem es insgesamt 40 Nebenlager in Schlesien gab jedoch keines direkt in Tychy Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden Tychy 1945 durch die Behorden der neu gebildeten Volksrepublik Polen die Stadtrechte vorerst wieder aberkannt 1949 begann man in dem Gebiet um Tychy Steinkohlebergbau zu betreiben In diesem Rahmen wurde die Stadt nachdem sie 1951 endgultig ihre Stadtrechte wiedererlangt hatte bis 1965 planmassig ausgebaut Massgeblich fur die architektonische Gestaltung und den Ausbau der Stadt waren das Architektenpaar Kazimierz Wejchert und Hanna Adamczewska Wejchert sowie Tadeusz Teodorowicz Todorowski die aus Tychy eine moderne Stadt im Sinne des Realsozialismus machen sollten Trotz zahlreicher typischer Plattenbauten aus dieser Zeit unterscheidet sich Tychy grosstenteils von den anderen Stadten des Oberschlesischen Industriereviers durch seine zahlreichen Grunflachen Freizeitanlagen breite Strassenalleen und seine Randlage nahe den beskidischen Waldern sowie dem Paprotzaner See mit seinem Bach Gostynia Das 1968 eroffnete Eisstadion und 1970 erbaute sowie 2014 modernisierte Fussballstadion stellen weitere wichtige Alleinstellungsmerkmale fur das rund 15 Kilometer sudlich von Katowice gelegene Tychy dar Pragender als der Bergbau war fur Tychy zudem die Automobilfertigung im 1973 gegrundeten Fahrzeugwerk um das sich zahlreiche Zuliefererbetriebe ansiedelten Nach dem Systemwechsel in Polen 1989 hat sich das Bild der Stadt stark verandert was den vielen neuen Wohnsiedlungen in denen vermehrt Einfamilienhauser entstehen sowie dem Umbau und Ausbau zentraler Punkte im Stadtkern zu verdanken ist Wirtschaft BearbeitenBedeutung erlangte die Stadt vor allem durch ihr Bier das seit dem 17 Jahrhundert in Tychy gebraut wird Heute unterhalt das grosste polnische Brauereiunternehmen die Kompania Piwowarska die 1629 gegrundete Brauerei in Tychy in der auch auslandische Markenbiere hergestellt werden Daruber hinaus sind der Steinkohlebergbau die Zellulose Papier Baustoff und Nahrungsmittelindustrie sowie der Maschinenbau bedeutend fur die Stadt Ansassig ist in Tychy auch die Schlesische Blumenmesse was Tychy zur wichtigsten Drehachse fur den Blumenhandel innerhalb Polens macht Ausserdem werden im Fahrzeugwerk des Herstellers Fiat das fruher dem staatlichen Unternehmen FSM gehorte Autos fur den europaischen Markt gebaut Bis 1991 war dies vor allem der populare polnische Kleinwagen Polski Fiat 126p in Polen als Maluch bekannt spater der Fiat Cinquecento das Nachfolgemodell Seicento und der neue Panda Derzeit werden in dem Werk die neue Retroversion des popularen 500 und der Lancia Ypsilon gebaut Seit 2008 fertigt der Konzern Ford in Tychy zudem jahrlich 120 000 Fahrzeuge des Ford Ka II Durch den Ausbau der Kapazitaten fur die neuesten Modelle wurde der Standort enorm ausgebaut Seit Januar 2023 wird in dem Werk der vollelektrische Jeep Avenger gebaut In Tychy gibt es aufgrund der Bedeutung innerhalb der Automobilbranche zahlreiche Unternehmen der Automobilzulieferindustrie Zu diesen zahlen vor allem Unternehmen deutschen und japanischen Ursprungs Tychy gehort daruber hinaus zur sogenannten Sonderwirtschaftszone Tychy Katowice wodurch Neuansiedlungen von Unternehmen steuerlich begunstigt werden Gleichzeitig ist sie Teil der uber zwei Millionen Einwohner zahlenden Oberschlesien Zaglebie Metropole innerhalb der sie zu den wohlhabendsten Gemeinden zahlt 4 Nahverkehr Bearbeiten Tychy verfugt uber ein ausgebautes Oberleitungsbussystem Alle Bus und O Bus Linien gehoren zum kommunalen Verkehrsverbund ZTM In Tychy sind ausser Bahnhof Tychy noch funf weitere Haltepunkte in Betrieb Tychy Zwakow Tychy Zachodnie Tychy Bielska Tychy Grota Roweckiego und Tychy Lodowisko In Tychy halten die Zuge von Koleje Slaskie und PKP Intercity Wissenschaft und Kultur Bearbeiten1990 wurde in Tychy ein staatliches Kolleg fur Fremdsprachenlehrer gegrundet Seit 1996 besitzt die Stadt zudem eine Hochschule fur Management und Sozialwesen Jahrlich stattfindende Kulturveranstaltungen sind unter anderem der Schlesische Gitarrenherbst und die Ausstellung Musik in der Malerei Ausserdem ist in der Stadt ein modernes Rehabilitierungszentrum zu finden das sich unmittelbar am beliebten Paprotzaner See befindet Hervorgebracht hat die Stadt viele erfolgreiche und namhafte Sportler fur den Fussball und das Eishockey die in den Ligen Mittelwesteuropas und Nordamerikas spielen International bekannt ist ebenso die Bluesrockband Dzem um den verstorbenen Musiker Ryszard Riedel Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenAugust Kiss 1802 1865 deutscher Bildhauer Alois Maria Kosler 1901 1993 deutscher Lehrer Lektor und Publizist Jozef Krupinski 1930 1998 polnischer Lyriker Roman Ogaza 1952 2006 polnischer Fussballspieler Marek Szkudlo 1952 polnischer Bischof Lucyna Langer 1956 polnische Leichtathletin Ryszard Riedel 1956 1994 polnischer Blues und Rocksanger Roman Polko 1962 polnischer Militar Piotr Greger 1964 polnischer romisch katholischer Weihbischof Ireneusz Krosny 1968 polnischer Pantomime Marcel Witeczek 1968 deutscher Fussballspieler Adam Juretzko 1971 deutscher Ringer Mariusz Czerkawski 1972 polnischer Eishockeyspieler Krzysztof Oliwa 1973 polnischer Eishockeyspieler Bartosz Karwan 1976 polnischer Fussballspieler Lukas Sinkiewicz 1985 deutsch polnischer Fussballspieler Katharina Nocun 1986 deutsch polnische Burgerrechtsaktivistin und Politikerin Dawid Tomala 1989 polnischer Geher Karolina Naja 1990 polnische Kanutin Jakub Swierczok 1992 polnischer Fussballspieler Arkadiusz Milik 1994 polnischer Fussballspieler Szymon Zurkowski 1997 polnischer Fussballspieler Jakub Kiwior 2000 polnischer Fussballspieler Jakub Myszor 2002 polnischer FussballspielerPolitik BearbeitenStadtprasident Bearbeiten An der Spitze der Stadtverwaltung steht ein Stadtprasident der von der Bevolkerung direkt gewahlt wird Seit 2000 ist dies Andrzej Dziuba Bei der Wahl 2018 trat Dziuba der auch von der Koalicja Obywatelska unterstutzt wurde erneut mit seinem eigenen Wahlkomitee als Stadtprasident an Die Abstimmung brachte folgendes Ergebnis 5 Andrzej Dziuba Wahlkomitee des Prasidenten Andrzej Dziuba 75 7 der Stimmen Anita Skapczyk Prawo i Sprawiedliwosc 24 3 der StimmenDamit wurde Dziuba bereits im ersten Wahlgang wiedergewahlt Stadtrat Bearbeiten Der Stadtrat besteht aus 25 Mitgliedern und wird direkt gewahlt Die Stadtratswahl 2018 fuhrte zu folgendem Ergebnis 6 Wahlkomitee des Prasidenten Andrzej Dziuba 31 0 der Stimmen 9 Sitze Prawo i Sprawiedliwosc PiS 24 1 der Stimmen 8 Sitze Koalicja Obywatelska KO 19 4 der Stimmen 5 Sitze Wahlkomitee Tychy Unsere kleine Heimat 10 0 der Stimmen 2 Sitze Wahlkomitee des Vereins fur die Entwicklung der Stadt Tychy 9 1 der Stimmen 1 SitzStadtepartnerschaften Bearbeiten Cassino Italien seit 1977 Marzahn Hellersdorf Berlin Deutschland seit 1992 Huddinge Schweden seit 2002 Oberhausen Deutschland seit 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tychy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielles Informationsportal der Stadt Tychy polnisch Offizielle Internetprasenz der Stadtverwaltung polnisch deutsch englisch italienisch Stadtisches Theater polnisch Nachrichtendienst uber die Stadt polnisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 Website der Stadt BIP Prezydent abgerufen am 3 Februar 2015 Polska z Miodkiem Tychy In vod tvp pl Abgerufen am 3 Februar 2016 Wyborcza pl Nicht mehr online verfugbar In m katowice wyborcza pl Ehemals im Original abgerufen am 6 Februar 2016 1 2 Vorlage Toter Link m katowice wyborcza pl Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission abgerufen am 4 August 2020 Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission abgerufen am 4 August 2020 Stadte und Landkreise in der Woiwodschaft Schlesien Wojewodztwo Slaskie Kreisfreie Stadte Bielsko Biala Bielitz Biala Bytom Beuthen Chorzow Konigshutte Czestochowa Tschenstochau Dabrowa Gornicza Dombrowa Gliwice Gleiwitz Jastrzebie Zdroj Bad Konigsdorff Jastrzemb Jaworzno Katowice Kattowitz Myslowice Myslowitz Piekary Slaskie Deutsch Piekar Ruda Slaska Rybnik Siemianowice Slaskie Siemianowitz Sosnowiec Swietochlowice Schwientochlowitz Tychy Tichau Zabrze Hindenburg OS Zory Sohrau Landkreise Bedzin Bendzin Bielsko Bierun Ledziny Berun Lendzin Cieszyn Teschen Czestochowa Gliwice Klobuck Klobuck Lubliniec Lublinitz Mikolow Nikolai Myszkow Myszkow Pszczyna Pless Raciborz Ratibor Rybnik Tarnowskie Gory Tarnowitz Wodzislaw Slaski Loslau Zawiercie Zywiec Saybusch Normdaten Geografikum GND 10118702 6 lobid OGND AKS LCCN n92053748 VIAF 144390622 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tychy amp oldid 236749306