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Terminal Velocity abgekurzt TV englisch fur Endgeschwindigkeit ist ein Action Flugsimulator fur DOS aus dem Jahr 1995 Das Computerspiel wurde weniger als Simulations sondern als geradliniges Arcade Spiel mit sehr geringer Einstiegshurde ausgelegt Das Spiel war der erste von Terminal Reality Inc entwickelte Titel und auch der erste der von 3D Realms veroffentlicht wurde 1 Terminal Velocity war ausserdem das erste Sharewarespiel das bereits vor seiner Veroffentlichung auf dem Titel eines Magazins vorgestellt wurde 2 3 Terminal VelocityEntwickler Terminal Reality Inc Publisher 3D RealmsLeitende Entwickler Mark RandelVeroffentlichung 1995Plattform PC DOS MacintoshGenre Action FlugsimulationThematik Science FictionSpielmodus Einzel und MehrspielerSteuerung Tastatur Joystick Gamepad oder MausSystemvor aussetzungen 486DX 4 MiB RAMMedium CD ROM oder 3 5 DiskettenSprache EnglischAltersfreigabe USK USK ab 12 freigegeben Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung und Veroffentlichung 2 Spielinhalt 3 Rahmenhandlung 4 Technik 5 Rezeption 6 Bezuge zu anderen Titeln 6 1 Referenzen 6 2 Nachfolger 6 3 Photex Engine 7 Quellen und EinzelnachweiseEntwicklung und Veroffentlichung BearbeitenHauptverantwortlich fur die Entwicklung von Terminal Velocity war Mark Randel ein ehemaliger Mitarbeiter von Microsoft und bis 1994 Chefprogrammierer des Microsoft Flugsimulators 5 0 4 Das Spiel war das erste der im selben Jahr von Randel und Brett Combs gegrundeten und in Nord Texas ansassigen Terminal Reality Inc TRI Randel nutzte sein bei der Weiterentwicklung von Microsofts Flugsimulator gewonnenes Know how fur den Aufbau seines Unternehmens Musik und Soundeffekte wurden von Kyle Richards geschaffen Die Grafiken 3D Animationen und Filmszenen stammen von Mark Randel und verschiedenen weiteren Autoren Veroffentlicht wurde das Spiel am 1 Mai 1995 von 3D Realms einer erst kurz zuvor von Apogee Software neu gegrundeten Abteilung Tom Hall von 3D Realms wird als Co Produzent von Terminal Velocity genannt Eine auf dem Apple Macintosh lauffahige Version veroffentlicht von MacSoft folgte ein Jahr spater 5 Wie damals bei den meisten Apogee und dann auch 3D Realms Spielen ublich wurde auch Terminal Velocity in einer Shareware Version veroffentlicht Dazu wurde das Spiel in drei Episoden aufgeteilt von denen die erste als Shareware uber Mailboxen BBS Shareware CDs und CD Beigaben von Computerspielezeitschriften verbreitet wurde Neben der vollstandigen Version des Spiels auf CD ROM war auch eine vereinfachte Fassung auf Disketten erhaltlich bei der unter anderem alle Videosequenzen weggelassen und deutlich niedriger aufgeloste Texturen verwendet wurden Spielinhalt Bearbeiten nbsp Die fur die NASA entwickelte Boeing X 43A hier in einer kunstlerischen Darstellung weist grosse Ahnlichkeit mit dem Raumgleiter im Spiel auf Der Spieler steuert einen schlanken spitz zulaufenden und bewaffneten Raumgleiter durch die Atmosphare und durch Tunnelsysteme auf und innerhalb verschiedener Planetoiden Monde und Asteroiden Dabei kann er den Gleiter wie in einem Flugsimulator ublich frei in allen drei Dimensionen bewegen Im Gegensatz zu realistischeren Flugsimulationen wird die Gravitation jedoch ignoriert und die Steuerung so stark vereinfacht dass sie weitestgehend mit den vier Pfeiltasten auskommt Automatiken helfen unter anderem dabei den Gleiter nach Kurvenflugen wieder waagerecht auszurichten Mit weiteren Tasten kann die Vorwartsbewegung verlangsamt und beschleunigt wie bei einem Flugzeug jedoch nicht gestoppt werden Zusatzlich steht ein begrenzter Nachbrenner sowie Tasten zum Rollen zur Verfugung Der Spieler kann zwischen mehreren Kamera Perspektiven wahlen und den Gleiter entweder aus der Ego oder einer Third Person Perspektive steuern Die Bandbreite der dargestellten Planetenoberflachen reicht von flachen Ozeanen mit gelegentlichen Inseln uber hugelige Eis und Wustenplaneten bis zu tief gefurchten Canyons und sogar Vulkan Planeten Uber vielen Landschaften liegt eine flache Wolkendecke die durchflogen werden kann Das Verlassen der Planeten ist wahrend des Spiels jedoch nicht moglich In den Landschaften sind regelmassig Tunneleingange zu finden die in meist sechseckige gebogene aber grundsatzlich unverzweigte lineare Tunnel sowie einfache Innenraume innerhalb der Planeten fuhren Steuerung und Spielprinzip andern sich beim Eintritt in einen Tunnel vom Flugsimulator in ein Shoot em up So ist es nicht mehr moglich den Gleiter zu wenden Als im Vergleich zur Oberflache neue Aufgabe kommt hinzu den teilweise bewegten Hindernissen innerhalb der Tunnel moglichst schadlos auszuweichen Sowohl auf den Planetenoberflachen als auch in den Tunneln konnen zahlreiche Luft und Bodenziele zerstort werden etwa Mechs Hubschrauber Raumgleiter aber auch Gebaude Zur Abwehr der auch unprovoziert standig angreifenden Gegner stehen dem Spieler verschiedene Projektilwaffen zur Verfugung von Plasma und Ionenkanonen bis hin zu verschiedenen Raketen Das Spiel ist in drei Episoden mit neun verschiedenartigen Planeten und zusammen 26 Levels aufgeteilt Ein weiterer Level spielt auf einem geheimen Planeten In jedem Level hat der Spieler die Aufgabe vorbereitete Wegpunkte abzuarbeiten beispielsweise Checkpunkte oder die Zerstorung bestimmter Bodenziele wobei er jederzeit nach Belieben von diesem Weg abweichen ihn jedoch nicht abkurzen kann Der letzte Wegpunkt in jedem Level bringt den Gleiter zuruck zu seinem Mutterschiff und zum nachsten Level Am Ende von drei zu einem Planeten gehorenden Levels steht ein Endgegner im Spiel Basic Objective Structure BOS genannt Dabei handelt es sich meist um besonders grosse Bodenziele im letzten Level beispielsweise einen durch Energieschilde geschutzten Computerturm Am Ende des Spiels wird der Name des Spielers in einer Top 5 Highscore Tabelle eingetragen in der jedoch genre untypisch keine Punkte sondern lediglich Abschusse gezahlt werden Rahmenhandlung BearbeitenDas kampfbetonte Spiel konzentriert sich vorrangig auf seine technische Faszination und kurzweilige Action und verzichtet daher weitestgehend auf eine Hintergrundgeschichte Es wird lediglich erklart dass die Erde in einer Zeit des Friedens und der Abrustung im Jahr 2704 von mehreren feindlich gesinnten ausserirdischen Rassen nahezu in die Knie gezwungen wurde Der Spieler schlupft in die namens und gesichtslose Rolle des einzigen verbliebenen Piloten des Ares Geschwaders dem mit seinem TV 202 genannten experimentellen Kampfflieger die Aufgabe zufallt die Aggressoren zuruckzuschlagen und die Galaxie zu retten 4 Vor dem Anflug auf jeden der insgesamt zehn Planeten wird ein kurzes Briefing eingeblendet und der Planet sowie wichtige Luft und Bodenziele gezeigt und kurz beschrieben Das genretypisch undifferenzierte Feindbild wird meist mit der notwendigen Zerstorung militarischer Einrichtungen der feindlich gesinnten Aliens begrundet Meist handelt es sich dabei um Waffenfabriken und Kraftwerke Eine Identifikationsfigur oder dem Spieler gegenuber positiv eingestellte Charaktere gibt es im Spiel nicht Lediglich die Zerstorung organischer gruner Ziele beispielsweise Baume wird getrennt gezahlt und in der Highscore Tabelle als negativer Abschuss gewertet Technik Bearbeiten nbsp Terminal Velocity nutzt Hohenfelder mit einer Bildauflosung von 256 256 Punkten 64 KiB Die Landschaften sind als Hohenfelder mit jeweils 256 256 individuell texturierten Quadraten realisiert An den Randern wird das Raster unendlich wiederholt so dass der Eindruck einer geschlossenen Planetenoberflache entsteht Die Gegner sind anders als in fruheren 3D Spielen keine Sprites sondern 3D Objekte die unter anderem Schatten auf den Boden projizieren Fur die Darstellung kommt entweder der unter DOS ubliche VGA Grafikmodus mit 320 200 Bildpunkten und 256 Farben zum Einsatz oder ein Grafikmodus mit 640 240 Bildpunkten Super VGA mit halbierter Zeilenzahl Eine Unterstutzung fur die Grafikkarte S3 ViRGE wurde als Patch nachgereicht Terminal Velocity ist damit eines der wenigen Spiele welche die S3D genannte Programmierschnittstelle unterstutzen nbsp Das Spiel nutzt Texture Mapping mit einer einfachen Perspektivenkorrektur rechts die in extremen Randbereichen Darstellungsfehler zeigt Mitte Die Sicht des Spielers fallt durch einen fur 3D Computergrafiken dieser Art ubertrieben wirkenden Fischaugeneffekt auf der ferne Objekte kleiner als gewohnt erscheinen lasst Das verleiht dem Spiel einen eigenen Charakter hilft aber auch beim Kaschieren der technisch bedingt geringen Sichtweite Draw Distance Ausserdem wird Nebel Distance Fog eingesetzt um die Rechenlast zu reduzieren die beim eingesetzten unbeschleunigten Software Rendering ausschliesslich auf dem Hauptprozessor liegt Erganzt wird die Spielgrafik durch vorberechnete 3D Vidosequenzen die nur in der CD Version enthalten sind Zu sehen sind ein Flug durch ein Wurmloch sowie Szenen die im Vor und Abspann den Ab und Anflug des Raumgleiters von und zu seinem Mutterschiff sowie in kurzen Zwischensequenzen den An und Abflug zu und von den zehn Planetenoberflachen zeigen Terminal Velocity enthalt einen Mehrspieler Modus bei dem bis zu acht Spieler per Nullmodem Kabel Modem IPX SPX NetBIOS Lantastic oder uber das DWANGO Netzwerk gegeneinander antreten konnen Als Mindestanforderung an die verwendete PC Hardware wird ein 486DX Prozessor und mindestens 4 MiB Arbeitsspeicher vorausgesetzt Fur die bestmogliche Grafikqualitat wird ein Pentium mit 16 MiB Arbeitsspeicher empfohlen Heute kann das Spiel problemlos in einem DOS Emulator wie beispielsweise DOSBox gestartet werden Rezeption BearbeitenDas Actionspiel wurde von der Presse vorwiegend positiv aufgenommen Das Coming Soon Magazine vom Oktober 1995 meint es sei erfreulich ein innovatives Egoperspektiven Spiel zu finden das nicht nur ein Klon von Doom ist 90 PC Gamer empfiehlt Terminal Velocity im selben Monat als hochgradig spielbar schnell und suchtig machend mit nahezu keiner Lernkurve obwohl es nicht viel Tiefe hat 86 Die deutsche PC Player vom Juni 1995 kritisiert den linearen Spielverlauf lobt aber dass schon die neun Level starke Shareware Version mehr Spass macht als so manche Vollpreis 3D Krucke der lieben Konkurrenz 66 GameSpot vom Mai 1996 konstatiert dass man das Spiel niemals zwanzig Stunden am Stuck spielen wird aber nie enttauscht sei wenn man einige Minuten Hochgeschwindigkeits Aufregung sucht 6 9 10 Punkte 5 Kritisiert wird auch die fur ihre Zeit qualitativ gute aber gelegentlich eintonige Musik und dass das Spiel selbst im hochsten Schwierigkeitsgrad zu einfach sei 6 Terminal Velocity wurde von der US amerikanischen Zeitschrift PC Entertainment ehemals Electronic Entertainment als bestes Actionspiel des Jahres 1995 ausgezeichnet Kein anderes Actionspiel wurde das Gefuhl des Fliegens so gut einfangen meinen die Redakteure abgesehen vielleicht von Descent 7 Bezuge zu anderen Titeln BearbeitenTerminal Velocity wird haufig mit dem zwei Monate zuvor erschienenen Descent verglichen 6 bei dem sich das Spielgeschehen jedoch ausschliesslich in Innenraumen abspielt Beide Actionspiele erlauben das nahezu uneingeschrankte Bewegen eines bewaffneten Raumgleiters in allen drei Raumdimensionen wobei die Gravitation ignoriert wird Magic Carpet weist ebenfalls eine sehr ahnliche Spielmechanik auf Weitere ahnliche Actionspiele aus demselben Jahr sind Hi Octane Slipstream 5000 und WipEout in denen die Bewegungsfreiheit jedoch durch Rennstrecken stark begrenzt wird Referenzen Bearbeiten Verschiedentlich wird Terminal Velocity auch mit Star Wars verglichen 6 Tatsachlich spielt die dritte Mission im Spiel auf und in einem Sternenzerstorer nach dem Vorbild des Todessterns aus Krieg der Sterne Stationiert ist der Sternenzerstorer der Missionsbeschreibung zufolge bei Wolf 359 einem aus dem Star Trek Universum bekannten Ort Eine Dopefish Referenz ein Easter Egg in vielen Apogee Titeln wird im Hilfetext scherzhaft angedeutet taucht im Spiel selbst jedoch nicht auf Nachfolger Bearbeiten Seit 1995 produzierte Microsoft den Joystick SideWinder 3D Pro mit dem das Unternehmen sechs Jahre vor der Xbox Fuss auf dem wachsenden Computerspiel Markt fassen wollte Um den Joystick attraktiver zu machen wurden verschiedene Spiele lizenziert und in angepassten Versionen veroffentlicht so auch Terminal Velocity 8 Microsoft liess das Spiel von Terminal Reality Inc fur Windows 3 11 und Windows 95 migrieren und modifizieren und veroffentlichte es 1995 nur drei Monate nach Terminal Velocity als Fury 9 Die Zahl steht dabei nicht fur einen dritten Teil sondern fur die Steuerung in den drei Dimensionen fur die der in drei Achsen schwenkbare Joystick ideal sein sollte Zeitweise wurde Fury als Bundle zusammen mit dem Joystick vertrieben Fury ist eine wenig veranderte Umsetzung des ursprunglichen Terminal Velocity fur Windows 10 Die Unterschiede beschranken sich auf Ausserlichkeiten So wird eine ausgefeiltere Hintergrundgeschichte erzahlt und mit aufwendiger produzierten Videosequenzen untermalt Die Levels wurden neu gestaltet Texturen und Gegnermodelle sind detaillierter Das Spielprinzip und der allgemeine Charakter des Spiels blieben jedoch gleich Mit Hellbender das ebenfalls von Terminal Reality Inc entwickelt und von Microsoft vertrieben wurde folgte 1996 ein weiterer Nachfolger Erstmals wurde die DirectX Schnittstelle eingesetzt und Mehrspielermodus implementiert Anders als seine beiden Vorganger bei denen Ahnlichkeiten zu Descent noch mit Koinzidenz zu begrunden sind weist Hellbender deutliche Parallelen zu seinem Konkurrenten auf So wurden die in den Vorgangern noch ausschliesslich geradlinigen Tunnel durch verzweigte Gangsysteme ersetzt in denen der Gleiter wie in Descent still in der Luft verharren kann 9 Turen lassen sich durch Schusse offnen und die weibliche Stimme eines Bordcomputers Gillian Anderson hilft beim Navigieren Auch an der Oberflache der Planeten sind wesentlich grossere Gebaudekomplexe und andere Strukturen anzutreffen Photex Engine Bearbeiten Die fur Terminal Velocity neu entstandene Photex Engine fur Foto Textur wurde kontinuierlich weiterentwickelt und in zahlreichen weiteren Spielen von Terminal Reality Inc eingesetzt unter anderem in der Monster Truck Madness Serie und zuletzt 2001 in der Fly Serie Quellen und Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte von 3D Realms Memento vom 26 Dezember 2007 im Internet Archive Terminal Velocity in der offiziellen Apogee FAQ von Samuel Stoddard RinkWorks Magazin Computer Player vom April 1995 a b Offizielle Terminal Velocity Website Memento vom 16 Marz 2010 im Internet Archive bei 3D Realms a b Terminal Velocity bei MobyGames englisch a b c Terminal Velocity Review bei GameFAQs News zu Terminal Velocity Memento vom 8 Februar 2010 im Internet Archive bei 3D Realms Martin Schnelle Gamers Corner Fenster Spiele In Spiegel Online 15 Dezember 2000 abgerufen am 25 Juni 2023 a b Herold Wagner Flug durch die Holle In PC Games November 1996 S 152 Textarchiv Internet Archive Fury bei MobyGames englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Terminal Velocity Computerspiel amp oldid 234917388