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Die Stadtkirche Goppingen liegt in der Mitte der Goppinger Innenstadt nordlich der Hauptstrasse und sudlich vom Schloss Sie ist die Hauptkirche des evangelischen Kirchenbezirks Goppingen der Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg gehort zur Stadtkirchengemeinde Oberhofen seit 2019 Verbundkirchengemeinde Goppingen ist die grosste protestantische Renaissance Kirche im deutschen Sprachgebiet und die ostlichste Station auf der bis 2010 offiziell zertifizierten Heinrich Schickhardt Kulturstrasse 1 des Europarats Heute finden in ihr neben zentralen und besonderen Gottesdiensten hauptsachlich Konzerte Vortrage Jugendkulturtage der Schulen school church sowie Ausstellungen statt Ausserdem veranstaltet das Evangelische Jugendwerk Bezirk Goppingen dort regelmassig die Jugendgottesdienste up Festlich in dezentem Masse feierlich und in gewisser Weise sogar heiter das sind die Eigenschaften die dem Innenraum der Goppinger Stadtkirche heute sein Geprage geben 2 Aussenansicht der Stadtkirche GoppingenStadtkirche Goppingen Innenraum von Sud nach NordStadtkirche Goppingen Innenraum von Nord nach Sud Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kirchenbau 1 2 Dreissigjahriger Krieg 1 3 18 und 19 Jahrhundert 1 4 20 Jahrhundert 2 Architektur 2 1 Renaissancekirche 2 2 Querkirche 2 3 Reformatorische Konzeption 2 4 Besonders in Wurttemberg rein protestantischer Kirchenbau 2 5 Beziehung zu Luthers erster Kirche Torgauer Schlosskirche 2 6 Das Dachwerk weit gespannt und hoch belastbar 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Glocken 6 Aussenbereich 7 Heutige Nutzung 8 Quellen und Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Philipp Schickhart 1620 Titelblatt dreier Predigten Abbruch der Kapelle Grundsteinlegung und Einweihung der Stadtkirche Goppingen Wo heute die Stadtkirche steht gab es wohl mehrere Vorgangerbauten zuletzt die im Jahr 1348 anlasslich der Stiftung einer Messe erstmals erwahnte Johanneskapelle 3 Nachdem in Goppingen 1534 die Reformation eingefuhrt worden war wurde die nach dem Stadtbrand von 1425 gotisch wiedererrichtete Kapelle als einziges Kirchengebaude innerhalb der Stadt zur Stadtkirche denn einige Chorherren des vor der Stadt gelegenen Stifts Oberhofen gotische Kirche von 1436 wollten zunachst noch am katholischen Glauben und am Gottesdienst in ihrer Kirche festhalten Kirchenbau Bearbeiten Nach der Entdeckung der Goppinger Mineralquelle urkundlich erstmals 1404 erwahnt bis 2020 im Christophsbad eine der altesten Firmen Deutschlands der wachsenden Bedeutung Goppingens als Heilbad und dem folgenden Bau des Goppinger Schlosses genugte die in der Stadt gelegene kleine Johanneskapelle nicht mehr Deshalb beauftragte Herzog Friedrich Karl den Landesbaumeister Heinrich Schickhardt 4 mit dem Bau einer neuen Kirche was nach jahrelangen Vorarbeiten dann beim Reformationsjubilaum 1617 offentlich mitgeteilt wurde 5 Schickhardt hatte in Goppingen bereits 1610 die Badherberge zu einem komfortablen Badhotel umgebaut und aufgestockt und sollte nun fur den Herzog seine Schloss und Badegaste und naturlich die Stadtgemeinde innerhalb der Stadtmauer ein reprasentatives Kirchengebaude errichten fur Standespersonen und Badegaste sollte genugend Komfort vorhanden sein Die altere Oberhofenkirche lag ausserhalb Der knappe Bauplatz beim Schloss liess nur eine Sud Nord Ausrichtung zu eine Ostung war selbst im Katholizismus in Innenstadten schon langst nicht mehr zwingend im evangelischen Kirchenbau erst recht nicht wobei der ursprunglich innerhalb der Stadtmauer vorgesehene Baukorper noch nach Baubeginn nach Westen vergrossert wurde durch Nutzung der inneren Stadtmauer als westliches Fundament Dadurch wurde der Kirchenraum selbst und der profan nutzbare Dachraum wesentlich vergrossert Nach der programmatischen Ankundigung beim hundertjahrigen Reformationsjubilaum 1617 fand die Grundsteinlegung am 13 Februar 1618 statt In die Sudwestecke der Kirche wurde ein vorhandener Turm einbezogen der ursprunglich zur Stadtbefestigung spater zur Johanneskapelle gehort hatte und 1619 uber das neue hohe Dach hinaus erhoht werden musste Die finanziellen Mittel fur den Bau dieser Kirche organisierte der damalige Spezialsuperintendent Philipp Schickhart der Bruder des Baumeisters Pfarrer zunachst an Oberhofen in Zusammenarbeit mit dem Apotheker und Burgermeister von Goppingen Benedikt Mergenthaler d A 1567 1640 Dabei wurden auch die umliegenden Gemeinden der Region mit Baubeitragen in Form von Geld Sach und Dienstleistungen belastet wogegen es erheblichen Widerstand gab Auch der Mangel an Handlangern und Handwerkern zu Beginn des Dreissigjahrigen Krieges machte sich ungut bemerkbar Der Auftraggeber und reprasentationsbedurftige Landesherr ubernahm mit ungefahr 11 000 von gesamt 14 000 Gulden den wesentlichen Kostenanteil Die Kirche wurde am 7 November 1619 am Sonntag vor Martini 6 nach nur zwanzigmonatiger Bauzeit von Philipp Schickhart personlich eingeweiht der dann erster Pfarrer der Kirche wurde Dreissigjahriger Krieg Bearbeiten Obwohl die Stadtkirche in den nach ihrer Einweihung beginnenden Kriegsjahren bei allen Truppendurchzugen Einquartierungen und Brandschatzungen kaum Gebaudeschaden zu erleiden hatte wurde sie nach der Schlacht bei Nordlingen 1634 in anderer Weise hart bedrangt Der Sieg der kaiserlichen Truppen bedeutete dass neben anderen wurttembergischen Teilgebieten auch das Amt Goppingen unter die osterreichische Herrschaft der katholischen Erzherzogin Claudia von Tirol kam die auch von den Goppingern verlangte sich zum katholischen Glauben zu bekennen Begrundet wurde dies mit dem Restitutionsedikt von 1629 wonach die Regelung des Augsburger Religionsfriedens von 1555 auch nach einem Herrschaftswechsel und in Zukunft gelten sollte Wer das Land regiert bestimmt auch die Konfession seiner Einwohner also katholische Regentin katholische Burger Stadtkirchensperrung Tumulte und Handgreiflichkeiten im Jesuiten Gottesdienst Strafandrohung und Gefangnisvollzug fur andernorts evangelisch vollzogene Taufen und Trauungen waren an der Tagesordnung Protest und Bettelbriefe sowie Stadtratsdelegationen nach Innsbruck brachten ebenso wenig wie die Hinweise auf Kriegsplunderungen der Kaiserlichen die zu leistenden Tributzahlungen und die Seelsorgenote der Sterbenden 7 Erst der Westfalische Frieden 1648 bereitete dieser zwangsweisen Rekatholisierung ein Ende 18 und 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Inneres nach der Renovierung von 1909 nbsp Grundriss der Stadtkirche Darstellung von 19241708 musste die Decke erneuert werden sie war durch die Nutzung als Fruchtschutte stark durchgebogen Das hielt aber nicht vor Am 9 April 1769 krachte es wahrend des Karfreitag Gottesdienstes laut im Dachstuhl eine Panik entstand und vier Menschen kamen beim Andrang auf die nach innen zu offnenden Turen ums Leben Ein verstarkter und im Vergleich mit der Schickhardt Konstruktion nur scheinbar verbesserter Dachstuhl wurde 1770 unter ausgiebiger Verwendung von Konstruktionsholz aus der Schickhardt Zeit auch so genanntes Flossholz aus dem Schwarzwald durch Werkmeister Johann Christian Adam Ezel 1743 1801 und Balier Polier Frank neu aufgerichtet die holzerne Kirchendecke im Stil des Rokoko neu bemalt und mit neuem Kranzgesims versehen Auch wurden in die ostliche Langseite zwei weitere Portale eingebaut unverstandlicherweise auch wieder nach innen offnend Sie sind seit 1976 seit der Anlegung des neuen Haupteingangs vom westlichen Kirchgarten her dauerhaft verschlossen da sie sich nicht als Fluchtweg eignen Die bis ins letzte Drittel des 19 Jahrhunderts ohne Uberlastung reichende Nutzung der Kornboden richtete keine Dachwerkschaden mehr an Da fur die Dachstuhlerneuerung wieder wie beim Neubau ein stabiles Innengerust unerlasslich war mussten auch die Emporen von 1619 abgebaut werden Der anschliessende Innenausbau der Kirche 1772 nahm keine Rucksicht auf die bisherige Querkirchen Konzeption sondern schuf den heute vorfindlichen Innenraum Kirchenrats Baumeister Wilhelm Friedrich Goez aus Ludwigsburg konzipierte 1772 die Emporenanlage dem Zeitgeschmack entsprechend vollig neu 8 Im Zuge der Schaffung einer Umlauf Empore siehe Darstellung von 1924 wurde unter Aufgabe der ursprunglichen und reformationstheologisch begrundeten Raumfassung die Kanzel von der sudostlichen Langseite an die nordostliche Schmalseite verlegt Das Innere und das Gestuhl bekam dadurch eine Langsausrichtung mit nun gleichwertiger Betonung von axial angeordneter Hochkanzel Predigt des Wortes Gottes und unten davor frei stehendem Altar Die Empore wird noch heute getragen von den fast zierlichen eichenen Frey Saulen wie Baumeister Goez die Rundsaulen aus Eichenholz als Emporestutzen bei allen seinen Kirchen nennt also von Saulen die frei stehend grosse Lasten tragen Die Herstellung solcher Saulen bis 4 Meter Lange nach oben mit leichter Wolbung sich verjungend war damals nur mit Drehbanken denkbar die von einem Muhlrad angetrieben wurden Die Marmorierarbeiten in weiss rot blau und gold am Holzwerk der Emporenbrustung und der Saulen besorgte ein Mitglied der uberregional bedeutenden Degginger Stuckateurfamilie Schweizer Die bisher in der Stadtkirche hangenden Epitaphien wurden 1770 von zwei Zimmerleuten in der Stadtkirche aus und in der Oberhofenkirche eingebaut um einen ruhigeren und schoneren Raumeindruck zu haben 1838 bis 1845 wurde der baufallige Turm in der Sudwestecke des Kirchenraums noch aus Zeiten der Stadtbefestigung und Johanneskapelle beseitigt und der heutige Turm mittig an den Sudgiebel gebaut Dafur musste das von Schickhardt entworfene Sudportal weichen Der 52 Meter hohe Turm passt mit seinem neoromanischen Stil nicht recht zur Renaissancekirche und hat die ehemaligen auch die Sudfassade gliedernden Renaissance Proportionen Goldener Schnitt zerstort Er wurde aber indirekt zum schriftstellerischen Protestort gegen die antidemokratische Politik des damaligen Konigs Wilhelm I von Wurttemberg Mehrere demokratisch aufruhrerische Schriften des beliebten Goppinger Schulmeisters Journalisten und spateren Ehrenburgers Johannes Betz 1784 1881 9 wurden in der Turmkugel und im Mauerwerk versteckt und Ende des 20 Jahrhunderts aufgefunden 20 Jahrhundert Bearbeiten 1899 1900 erfolgte der Anbau einer Sakristei und eines Konfirmandensaals aussen an der Westseite und 1909 1910 durch Planung 10 von Oberbaurat Heinrich Dolmetsch gestorben 1908 und posthumer Ausfuhrung durch seinen Sohn Theodor Dolmetsch zusammen mit Professor Felix Schuster eine Uberarbeitung der Kirche im Jugendstil die vor allem am dezent geometrischen Spatjugendstil Dekor der Glasfenster der Bemalung auf textiler Unterspannung der Deckenfelder und an den grossen Leuchtern sichtbar wird Die Emporenanlage und Hochkanzel von Goez blieben erhalten unter der Kanzel wurde durch axiale Anordnung eines erstmaligen Taufbeckens vor dem Altar und Anbringung einer Altarschranke zum Mahlempfang der Dreiklang Taufe Abendmahl Predigt betont und hinter dem Altar die Wand auf Vorschlag des Landeskonservators Eugen Gradmann geschlossen Die Altarschranken wurden in der Mitte des 20 Jahrhunderts bereits wieder entfernt 1973 1976 fand die letzte Innenrenovierung unter Architekt Peter Haag aus Schorndorf und nach dessen Tod 1974 durch seinen Buronachfolger Erwin Laichinger statt Vorausgegangen waren weitgehende Veranderungsplanungen Einziehen eines Zwischenbodens und Etablieren von Gemeinderaumen im Erdgeschoss die aber nach heftig gefuhrter offentlicher Diskussion und Meinungsumfrage in der Gemeinde nicht weiter verfolgt wurden Die Farbfassung aus der Barockzeit wurde wieder ubernommen und auch auf das Holz der Emporenbrustung ubertragen jedoch im Deckenbereich und bei den vier grossen Leuchtern dem Jugendstil der Vorzug gegeben Die Kohlenofen der Jahrhundertwende und die Dampfheizung der 1920er Jahre wurden 1974 durch den tiefen Aushub des Kirchenbodens und den Neubau einer echten antiken und gleichzeitig umweltfreundlichen Warmluft Hypokaustenheizung mit Gasbefeuerung und Konverter ersetzt 11 Architektur Bearbeiten nbsp Stadtkirche Goppingen Grundriss von Baumeister Heinrich Schickhardt 1618 mit Parterre Gestuhl Ostseite unten innen mit Kanzel aussen mit Rest der abgebrochenen KapelleRenaissancekirche Bearbeiten Hohe schlanke Fenster mit gebrochenen Dreiecksgiebeln Architrav bestimmen die Fassaden Trauf und Giebelgesimse betonen die Horizontale gegenuber einer vergangenen gotischen Vertikalstruktur Das Rechteck der Nordfassade wird durch das Portal die Rechteck und das Rundfenster im Goldenen Schnitt gegliedert Dies galt bis zum Emporen Umbau 1772 auch fur die Flachen der Sitzbankgruppen im Inneren und bis zum Turmneubau 1845 auch an der Sudfassade Seit der Antike wird in diesen Proportionen eine universelle Konstante der Harmonie gesehen Und das nordliche Giebeldreieck enthalt in der gleichseitigen Dreiecksanordnung Tetraktys der zehn Fenster die seit dem fruhgriechischen Mathematiker Pythagoras sogenannte Spharenharmonie deren musikalische Zahlen und Klangverhaltnisse harmonische Grundkonsonanzen die Struktur der menschlichen Seele jeglichen Wohlklang und die Vollkommenheit der Schopfung und Weltharmonie ausdrucken sollen Diese Merkmale des pythagoraischen Dreiecks fanden sich sogar in der Form und dem Kreisbogenschwung des nur noch in einer Abbildung erhaltenen Dachhelms des alten Stadtkirchenturms wie auch bei heute noch erhaltenen Schickhardt Turmdachern All dies sind Ausdrucksformen der Renaissance mit Bedeutungen und Botschaften zwischen Philosophie und Theologie heute nur noch mit Anleitung verstandlich Das Ostportal zur Kirchstrasse und das Nordportal zum Schloss hin mit ihrem reichen Schmuck stammen aus der Erbauungszeit Lediglich die von Steinmetz Melchior Gockheler aus Schorndorf geschaffenen Wappen von Herzog Johann Friedrich von Wurttemberg und seiner Gemahlin Barbara Sophie Margaretha zu Brandenburg Ansbach uber dem Ostportal sind Kopien ihre Originale befinden sich im Bestand des Goppinger Stadtmuseums Querkirche Bearbeiten nbsp Stadtkirche Goppingen Aufriss von Baumeister Heinrich Schickhardt 1618 rechts WestwandAnders als im heutigen Innenraum ablesbar ist die Stadtkirche von Heinrich Schickhardt als protestantische Predigtkirche oder Predigtsaalkirche ohne Chor nach dem Vorbild seiner kleineren Kirche St Martin in Montbeliard 12 als Querkirche konzipiert und gebaut worden mit Langswand Kanzel und Altar an der Schmalseite wie die Torgauer Schlosskapelle auf Schloss Hartenfels von Martin Luther 1544 noch personlich eingeweiht nur mit einer dreiseitigen Empore 13 14 mit Platz fur die Orgel uber dem Sudportal und fur die Herzogsfamilie mit Standespersonen uber dem Nordportal Der stattliche Bau hat die Aussenmasse in der Lange von 40 40 Meter in der Breite von 20 91 Meter und in der Hohe bis zum Dachansatz von 11 46 Meter bis zum Dachfirst von 24 50 Meter In der ursprunglichen Ausstattung bot er Sitzplatze fur mehr als 1600 der gut 3000 Gemeindeglieder Reformatorische Konzeption Bearbeiten Die Quersaal Konzeption mit Sitz Hor und Blickrichtung der breit versammelten Gemeinde allein auf die Kanzel an der ostlichen Langseite und die untergeordnete Position und Bedeutung des frei stehenden Altartisches an der nordlichen Schmalseite 15 entsprach dem Gottesdienstverstandnis von Martin Luther das er in seiner Torgauer Einweihungspredigt am 5 Oktober 1544 ausdrucklich formuliert hat 16 17 und das bereits die dortige Bau und Ausstattungskonzeption bestimmt hatte 18 Es entstand so eine neue Gattung des Kirchenbaus Im Mittelpunkt des gottesdienstlichen Gebaudes und Geschehens steht nicht mehr der klassische erhoht platzierte Block oder Tischaltar in einem vom Kirchenschiff separierten dem Klerus vorbehaltenen Sakralraum dem Chor in den Reliquien eingelassen sind und auf den sich der Glaubige seit den Zeiten des byzantinischen Kirchenbaus wie in einer Prozession zubewegt Im Mittelpunkt der neuen evangelischen Predigtkirche steht die Kanzel der Ort der Verkundigung der viva vox evangelii des in Christus Gestalt gewordenen lebendigen Wortes Gottes Zu dessen Verkundigung zum Gebet und zum Abendmahl ist nach Luther jeder Ort und Raum recht Der Altar ist nicht mehr geweihter Ort des sonntaglichen Messopfers sondern Tisch des Herrn um den sich die Gemeinde zum priesterlichen Dienst aller Glaubigen zum Abendmahl versammelt in Wurttemberg seit der Reformation bis zur Gottesdienstreform 1912 jahrlich in der Regel fast nur zu den wichtigen kirchlichen Festtagen Besonders in Wurttemberg rein protestantischer Kirchenbau Bearbeiten Als erster evangelischer Kirchenneubau der Welt war vom Nurnberger Reformator Andreas Osiander am 25 April 1543 eineinhalb Jahre vor Torgau im Pfalzgrafenschloss von Neuburg an der Donau die Schlosskapelle ohne Quer Ausrichtung eingeweiht worden gefolgt von der Torgauer und dann der Stuttgarter Schlosskapelle in Querkirchen Form In St Martin in Mompelgard der alteren Schickhardt Kirche 1601 1607 errichtet befand sich die Kanzel ursprunglich an der dort nordlichen Langswand Die nach der Reformation erste im evangelischen Wurttemberg gebaute Kirche die Evangelische Schlosskirche im Stuttgarter Alten Schloss weist bis heute trotz des kleinen polygonalen Choranbaus mittig in der Langsseite im Prinzip die gleiche Quersaal Gestaltung auf 19 20 die auch bei anderen von Schickhardt gebauten oder beeinflussten Kirchen spateren Baumeistern und in einigen evangelischen Barockkirchen in programmatischer Abkehr vom katholischen Altardienst Eingang in die evangelische Kirchbautradition fand Die Einordnung der Goppinger Stadtkirche in diese Tradition fehlt bisher in der Darstellung und Bewertung protestantischer Raumprogramme in wurttembergischen Kirchen 21 trotz eindeutiger archivalischer Belege und des sprechenden Vergleichs mit der Torgauer Schlosskapelle Der gerade auch in der Goppinger Stadtkirche von 1619 bis 1770 Gestalt gewordene auf die Wortverkundigung ausgerichtete Quersaal in lutherischem Gottesdienst und Raumverstandnis hat sich im ersten und zweiten nachreformatorischen Jahrhundert nicht uberall in Wurttemberg durchgesetzt und hat auf den ersten Blick Ahnlichkeiten mit Kirchenraumen reformierter calvinistischer Pragung 22 Beziehung zu Luthers erster Kirche Torgauer Schlosskirche Bearbeiten nbsp Gedenktafel zur Einweihung der Stadtkirche am 7 November 1619Wie stark sich Heinrich Schickhardt beim Goppinger Stadtkirchenbau auf Martin Luther und den Schlosskirchenbau in Torgau bezog wird auch in der original erhaltenen Einweihungsinschrift deutlich Dis Haus nun new erbauet ist zu Lob dem Herren Jesu Christ Der geb das auch firaus bleib rein nichts hor dan n Gottes Wort allein Die erste Predig darinn that und durchs Gebet geweyhet hat Philip Schickhart Pfarrer der Zeit Gelobt sey Gott in Ewigkeyt Anno 1619 Sontags vor Martini 23 Sie nimmt den Wortlaut einer nicht mehr erhaltenen aber gut bezeugten Inschrift in der Torgauer Schlosskapelle auf die in schlichter deutscher Reimfassung den lateinischen Text der erhaltenen monumentalen Bronze Gedenktafel paraphrasiert Diss Haus auffs new gebawet ist Zu lob dem herren Jhesu Christ Gott geb das es fort bleyb rein Nichts hor dan Gottes wort allein Doctor Martin der Gottes man Die erste predigt darin that Darmit das haus geweiet hat Kein Chrisssem weiwasser er braucht Kein Kertz Kein faan noch weirauch Das Godlich wort vnd sein gebet Sambt der gleubigen darzu thet 24 Die Weihe beider Kirchen geschah demnach Luthers liturgischen Vorstellungen folgend ausdrucklich nicht durch das herkommliche Zeremoniell der Konsekration Kirchweihe Altarweihe die in der katholischen Kirche nur vom zustandigen Bischof oder seinem Vertreter vorgenommen wurde und wird sondern wie Luther in der Torgauer Einweihungspredigt betont allein durch die evangelischen Schwerpunkte Predigtwort Lobgesang der Gemeinde und Gebet Damit ist die Stadtkirche Goppingen in ihrer bis zum Innen Umbau 1772 beibehaltenen ursprunglichen Gestaltung der erste Kirchenbau in der Landeskirche dessen auf Luther zuruckgehende architektonisch theologisch liturgische Konzeption ausdrucklich bezeugt ist Dieser Bedeutung entspricht programmatisch auch die Einweihung am 7 November dem Sonntag vor dem Martinstag und Luthers Geburtstag und zum 75 Jubilaum der Torgauer Schlosskapelle Die anderen wurttembergisch evangelischen Kirchenneubauten nach der Stuttgarter Schlosskapelle 1562 und der Laurentiuskirche Oberderdingen 1574 sind bis kurz nach Beginn und wieder ab Ende des Dreissigjahrigen Kriegs entweder vom Landesherrn durch seinen Landesbaumeister selbst beeinflusste oder entworfene Kirchen nach einem ohne Chorraum auskommenden Predigtsaal und Querkirchen Konzept oder Neuerrichtungen auf und an bestehender Bausubstanz Fundament gotischer Chor Turm mit Querkirchen Tendenz bei eingeschrankten Gestaltungsmoglichkeiten oder aber nach Vorstellungen des patronatsherrlichen Ortsadels konzipierte Dorfkirchen von Woellwarth Haus Hohenlohe Waldenburg und Hohenlohe Weikersheim Schenken von Limpurg Patrizierfamilie Ehinger und anderen Das Dachwerk weit gespannt und hoch belastbar Bearbeiten Der Herzog ging auf die Bitten der Goppinger Burger zur profanen Nutzung der Kirche ein so zu sagen zur geistlichen auch die leibliche Speise Vergrosserung des ursprunglich geplanten Grundrisses durch Einbeziehung der westlichen Stadtmauer noch nach Baubeginn dadurch auch Vergrosserung der Dachgeschossflache Gestaltung des gewaltigen Dachraumes als Fruchtschutte Kornkasten in drei Stockwerken 25 Denn bisher hatten sie dafur das Adelberger Kornhaus heutige Nutzung Stadtbibliothek Goppingen gegen Zahlung des Kastenzinses zur Verfugung den sie in Zukunft einsparen konnten Eine sehr anspruchsvolle die grosse Spannweite und die Lasten Tragfahigkeit bis an die Grenzen ausreizende Dachstuhl Konstruktion war dazu notwendig da der Kirchenraum trotz einer lichten Breite von fast 20 Metern vollig ohne Saulen auskommen sollte 26 ein fur drei Korn und einen Spitzboden konstruierter Dachraum mit dreifachem Hangewerk Dachstuhl 27 nicht aus Eichen sondern aus leichteren Tannenbalken der in der Lage ist das Gewicht von 100 Tonnen der ungefahr 50 000 Ziegel das Gebalk Eigengewicht von 500 Tonnen und die Last von bis zu 2 000 Kornsacken 100 Tonnen zu tragen die uber einen eingebauten und noch vorhandenen Kran hochgezogen und hinabgelassen wurden Uber die fast dreifache Baukostensteigerung durch Grundflachenvergrosserung um ein Viertel die Dacherhohung zusatzliches Baumaterial und Fenster die Uberlange der Balken 22 Meter und deren Transport von weither legte Schickhardt detailliert Rechenschaft ab 28 nbsp Stadtkirche Goppingen 1770 Fruchtschutte 1 Dachstockwerk mit Inschrift von 1770 nbsp Stadtkirche Goppingen 1770 Kran nbsp Stadtkirche Goppingen Dachstuhlversion 1770 von Baumeister Johann Christian Adam Etzel Aufriss Theodor Dolmetsch 1909Ausstattung Bearbeiten1705 wurde die erste Orgel von 1619 durch eine neue ersetzt Das Kruzifix stammt aus der Barockzeit ca 1750 Die Kanzel aus Lindenholz von 1770 erhielt als Hauptschmuck auf dem Schalldeckel die Skulptur des Guten Hirten gefertigt von Bildhauer Johannes Gosser aus Deggingen Der bewegliche Taufstein einschliesslich Deckel wurde erst 1909 1910 gefertigt und an die barocke Innengestaltung der Kirche angepasst Aussen im Turm Durchgang steht als Gefallenendenkmal zum Ersten Weltkrieg ein Altarstein Zementguss Verfahren aus dem Jahre 1922 von Jakob Wilhelm Fehrle mit den Gedenktafeln an der Sudwand zusammengehorig Bei der letzten Innenrenovierung 1973 1976 wurden unter kunstlerischer Beratung durch Gerhard Dreher der erhohte Altar die dem Abendmahlsempfang dienenden ausladenden Altarschranken und der Taufstein durch moderne und bewegliche Prinzipalstucke von Bildhauer und Steinmetz Johannes Engelhardt 1927 1990 aus Wemding ersetzt Eine flexible Bestuhlung ersetzte die schon seit 1910 halbkreisformig angeordneten festen Banke im Erdgeschoss Sie lasst sich den Erfordernissen der kleiner gewordenen sonntaglichen Gottesdienstgemeinde Zentrierung durch Halbrund Bestuhlung in der Raummitte vor dem Altartisch mit Ambo ebenso anpassen wie dem Bedarf fur Konzerte Vortrage Film und Theatervorfuhrung sowie Jugendgottesdienste und der Vesperkirche mit fast vollflachiger Esstisch und Theken Aufstellung Die Langseitenwande wurden um das Jahr 2000 mit Bilderschienen und Spezialbeleuchtung fur Ausstellungen nutzbar gemacht Der Westanbau Sakristei und Konfirmandensaal wurde 1974 vor der Innenrenovierung abgerissen stattdessen wurde ein kleines funktionales Gemeindehaus in Flachdach und Sichtbeton Bauweise errichtet Pavillon 2004 renoviert und erweitert Der Goppinger Metallbildhauer Kurt Grabert 1922 1999 29 hatte angesichts der Hungerkatastrophe 1984 in Athiopien nach medialer Berichterstattung uber Birhan Woldu 30 die Bronzeskulptur Afrika hungert eine bettelnde Mutter mit ausgemergeltem Kind geschaffen und 1999 als Dauerleihgabe am Westeingang der Kirche platziert Fur dieses Hauptportal gestaltete er 1990 1998 eine Bronze Doppeltur in Anlehnung an mittelalterliche Kirchenportal und fassadendarstellungen 31 Der Rahmen zeigt Szenen und Symbole der Heils Reformations und Zeitgeschichte die Flugel variieren das Thema und wohnte unter uns Linker Flugel Gott kommt in die Welt in einem Kind Der Tisch des Herrn Christus bricht das Brot Station Fussgangerzone Christus tragt das Kreuz der Brudermord rechter Flugel Der Dialog zwischen den Konfessionen und Religionen Recht und Gerechtigkeit Nachstenliebe und Barmherzigkeit Sundenfall Vertreibung aus dem Paradies Der in Goppingen geborene Bad Boller Kunstler Klaus Heider Preistrager 1993 des Heinrich Schickhardt Kulturpreises der Stadt Goppingen 32 schuf 2004 im Rahmen der Evangelischen Kirchenbezirkstage und seiner integrierten Werkausstellung Licht Anwesenheit Abwesenheit eigens fur die Stadtkirche als Unikat eine Lichtinstallation den Schwebenden Horizont 33 uber dem Altar ein zehn Meter langes Flachenlichtband aus Elektrolumineszenz Folie dem Licht der Zukunft nbsp Bronzeportal Kurt Grabert 1998 nbsp Bronzefigur Afrika hungert Kurt Grabert nbsp Schwebender Horizont Klaus Heider 2004 Orgel Bearbeiten nbsp Orgel der StadtkircheNach den Orgeln von 1619 Johannes Schaffer aus Heilbronn zweimanualig mit 15 Registern Hauptwerk Ruckpositiv und Pedal und 1706 Nicolaus Franciscus Lamprecht aus Cannstatt 16 Register ein Manual sowie Pedal ohne Ruckpositiv erhielt die Stadtkirche im Jahre 1899 ihre dritte Orgel vom Goppinger Orgelbauer Karl Schafer mit 33 Registern zwei Manualen und Pedal Baurat Heinrich Dolmetsch entwarf dazu das Gehause Sie wurde in den 1960er Jahren immer anfalliger und schlechter sodass sie 1971 ausgebaut und eingelagert wurde Von 1977 bis 1981 dauerte dann die Ausschreibung Vergabe und Fertigstellung der jetzigen vierten Orgel von Orgelbauer Richard Rensch Lauffen N 34 2002 generaluberholt von Firma Rensch 35 Das Schleifladen Instrument hat 42 Register knapp 3000 Pfeifen auf drei Manualen und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen mechanisch mit elektrischer Ruckbindung Das Orgelgehause stammt aus dem Jahre 1899 Damit ist wie schon 1619 die heutige Stadtkirchenorgel wieder mit einem Ruckpositiv versehen I Ruckpositiv C g3Gedeckt 8 Quintade 8 Principal 4 Rohrflote 4 Octave 2 Terz 1 3 5 Spitzquinte 0 1 1 3 Zimbel IV 2 3 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C g3Pommer 16 Principal 0 8 Gambe 0 8 Gemshorn 0 8 Octave 0 4 Koppelflote 0 0 4 Quinte 0 2 2 3 Octave 0 2 Mixtur V 0 1 1 3 Cornet V 0 8 Trompete 0 8 III Schwellwerk C g3Flote 0 8 Salicional 0 8 Voix celeste 0 8 Principal 0 4 Blockflote 0 4 Sesquialter II 0 0 2 2 3 Feldflote 0 2 Sifflote 0 1 Scharff V 0 1 Dulzian 16 Oboe 0 8 Schalmei 0 4 Pedal C f1Principal 16 Subbass 16 Oktavbass 0 8 Violon 0 8 Choralbass 0 4 Rohrpommer 0 4 Hintersatz IV 0 0 2 2 3 Posaune 16 Trompete 0 8 Clarine 0 4 Koppeln I II III I III II I P II P III P Spielhilfen 32 fache elektronische SetzeranlageDaniel Speer 1636 1707 ein fruherer Organist und Kantor der Stadtkirche Goppingen hat mit seiner speziellen Art als Schriftsteller und Komponist des Barock einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht Kirchenmusikdirektor Klaus Rothaupt war bis Ende 2019 ungefahr 25 Jahre lang Bezirkskantor des Kirchenbezirks Goppingen und Kantor und Organist an der Stadtkirche und dann auch an der Oberhofenkirche Goppingen Glocken BearbeitenUber Stadtkirchen Glocken im 17 und 18 Jahrhundert gibt es keine Kunde ausser dass die grosste Glocke der Oberhofenkirche 1653 an die Stadtkirche abgegeben worden war Erst in der Pfarrbeschreibung von 1828 wird ein wohlklingendes und helles Vierergelaut auf dem Turm der Stadtkirche erwahnt Nach dem Abbruch dieses alten Turms 1838 lauteten die vier Glocken ab 1845 im neuen Turm bis sie 1886 von Heinrich Kurtz in Stuttgart teils umgegossen teils neu gegossen wurden Der Erste Weltkrieg brachte fur die meisten Kirchen Deutschlands den Zwang zur Ablieferung von Glocken als Metallspende des deutschen Volkes fur die Rustungsindustrie Drei der vier Stadtkirchenglocken mussten abgegeben werden die grosste mit einem Gewicht von 2147 kg blieb auf dem Turm 1920 bestellte der Goppinger Kirchengemeinderat bei der Stuttgarter Glockengiesserei drei neue Glocken die ab Ende Juli 1921 das Gelaut wieder vervollstandigten Im Zweiten Weltkrieg mussten die drei neuen Glocken abgeliefert werden 1951 wurden vier neue von Heinrich Kurtz in Stuttgart gegossene Glocken in Dienst genommen Sie haben die Tone c e g a und damit das Te Deum Motiv sowie die erste Zeile des Chorals Wachet auf ruft uns die Stimme zum Inhalt Ihre Inschriften lauten Nr Name Masse kg Durchmesser cm Nominal Inschrift 1 2347 155 6 c1 Herr Gott Dich loben wir Nach dem Krieg und in schwerer Zeit stiftet die Stadt Goppingen diese Glocke fur die Stadtkirche Anno Domini 1951 Moge sie immer dem Frieden dienen2 1163 122 2 e1 Seid frohlich in Hoffnung geduldig in Trubsal haltet an am Gebet Romer 12 12 LUT Evang Kirchengemeinde Goppingen Stadtkirche 19503 674 102 8 g1 Einer trage des andern Last so werdet ihr das Gesetz Christi erfullen Galater 6 2 LUT Evang Kirchengemeinde Goppingen Stadtkirche 19504 481 92 5 a1 Friede Friede denen in der Ferne und denen in der Nahe Evang Kirchengemeinde Goppingen Stadtkirche 1951 Stiftung der Firma L Schuler Aussenbereich BearbeitenDer Kirchgarten westlich und sudlich der Stadtkirche ist auf dem langst verfullten ehemaligen inneren Stadtgraben angelegt Er wird seit 1913 auch Schulergartle genannt denn Kommerzienrat Louis Schuler 1840 1913 Sohn des Grunders der Goppinger Firma Schuler und in der Burgerschaft angesehener und engagierter Forderer kommunalen Lebens hat auf dem kirchlichen Grundstuck eine kleine Park und Erholungsanlage finanziert die von seinen Nachkommen mit einem ihm gewidmeten Denkmal versehen wurde 36 Heutige Nutzung BearbeitenSeit der Fusion der Stadtkirchengemeinde mit der Gemeinde Oberhofen im Jahre 2005 und dem Wegfall der Pfarrstelle an der Stadtkirche 2007 finden in der Kirche nur noch unregelmassig klassische Sonntagsgottesdienste jedoch vermehrt besondere anlassbezogene Zielgruppen und Festgottesdienste statt Durch ihre Grosse die flexible Bestuhlung und die Fussbodenheizung mit sehr geringer Luftumwalzung bietet sie wahrend der Corona Pandemie ideale Bedingungen fur eine Vielzahl von Gottesdiensten und Veranstaltungen die in anderen Raumen nicht stattfinden konnten Ausserdem ist die Stadtkirche der Hauptveranstaltungsort der zentralen Jugendgottesdienste 37 und der Jugendkulturtage 38 im evangelischen Kirchenbezirk Goppingen Daruber hinaus wird sie fur Konzerte Ausstellungen und fur die Vesperkirche 39 genutzt Die Stadtkirche 40 ist eine offene Kirche Sie ist seit 1984 wahrend der Tagesstunden fur die Offentlichkeit frei zuganglich Zum langfristigen Erhalt der Stadtkirche wurde 2011 die Stadtkirchenstiftung Goppingen gegrundet Sie soll die Kirchengemeinde beim Unterhalt der Kirche entlasten Quellen und Literatur BearbeitenHauptstaatsarchiv Stuttgart Bestand N 220 A 9 und A 10 Landeskirchliches Archiv Stuttgart Dekanat Goppingen Nr 54 56 66 68 140 1552 Stadtarchiv Goppingen Bestand B Nr 9 Julius Baum Die Kirchen des Baumeisters Heinrich Schickhardt Dissertation Tubingen 1905 S 50 53 Hans Christ Hans Klaiber Hg Die Kunst und Altertums Denkmale im Konigreich Wurttemberg Inventar 57 59 Lieferung Donaukreis Oberamt Goppingen Esslingen 1914 S 21 23 Erwin Rall Die Kirchenbauten der Protestanten in Schwaben und Sudfranken im 16 und 17 Jahrhundert Maschinenschriftliche Dissertation TH Stuttgart 1922 S 33 34 Ulrich Graf Studien zu Heinrich Schickhardt unter besonderer Berucksichtigung der Stadtkirche Goppingen Abschlussarbeit im Studienfach Baugeschichte der Staatsbauschule Stuttgart WS 1971 72 Stadtarchiv Goppingen B 369 Annette Hradecky Die Goppinger Stadtkirche erbaut von Heinrich Schickhardt Zulassungsarbeit zur 1 Dienstprufung fur das Lehramt an Grund und Hauptschulen SS 1976 Stadtarchiv Goppingen B 315 Festschrift Wiedereinweihung Stadtkirche Goppingen 11 April 1976 Hg Ev Stadtkirchengemeinde Goppingen 1976 Ehrenfried Kluckert Heinrich Schickhardt in Goppingen Hg Stadt Goppingen 1991 Faltblatt Die Tur an der Stadtkirche Text von Dekan Dieter Kunz Goppingen o J 1998 Sonke Lorenz Wilfried Setzler Hg Heinrich Schickhardt Baumeister der Renaissance Leben und Werk des Architekten Ingenieurs und Stadteplaners Katalog zur Ausstellung Ein schwabischer Leonardo Heinrich Schickhardt 1558 1635 Baumeister Ingenieur Kartograph des Stadtarchivs Herrenberg und des Stadtarchivs Stuttgart Leinfelden Echterdingen 1999 S 158 163 Kirchenfuhrer Evangelische Stadtkirche Goppingen Aus Anlass des 400 jahrigen Jubilaums herausgegeben von der Stadtkirchenstiftung Goppingen Goppingen 2019 Ulrich Zimmermann Die Goppinger Stadtkirche ein Bau der Reformation und Renaissance in neu entdeckter Einmaligkeit Vortrag am 12 November 2019 siehe 12 zuletzt aufgerufen am 7 Januar 2021 Ulrich Zimmermann Ein Wunderwerk des Kirchenbaus Heinrich Schickhardts Goppinger Stadtkirche im Wandel der Jahrhunderte In Schwabische Heimat 72 Jg Heft 1 2021 Stuttgart 2021 S 42 48 online Nikolai Ziegler Bis an die Grenze des Machbaren und daruber hinaus Das verlorene Dachwerk der Goppinger Stadtkirche In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege 50 Jg 1 2021 S 43 48 Ulrich Zimmermann Die Predigtkirche und die Querkirche Protestantischer Kirchenbau in Wurttemberg Eine Studie zur Geschichte und Theologie des Kirchenraums und zur Entstehung zweier Kirchenbautypen Neulingen 2023 S 33 40 Die Goppinger Stadtkirche Ein Beispiel des 17 Jahrhunderts und passim ISBN 978 3 949763 29 8 Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Schickhardt Kulturstrasse Die Strasse In heinrich schickhardt kulturstrasse de abgerufen am 9 Oktober 2018 Denkmalpfleger Bodo Cichy in der Festschrift zur Wiedereinweihung der renovierten Kirche im April 1976 Werner Lipp Alt Goppingens bauliche Entwicklung Eine historische Untersuchung des Stadtbildes verbunden mit vergleichenden Studien zu den Stadtegrundungen der Staufer Veroffentlichungen des Stadtarchivs Goppingen Band 2 Goppingen 1962 Nach dem Baumeister Um und Ausbau Badherberge Neubau Stadtkirche Bau der ersten Goppinger Filsbrucke wurde der Goppinger Kulturpreis benannt der 1965 erstmals verliehen wurde siehe Archiv und Museen der Stadt Goppingen Hg Goppinger Geschichten Von Menschen Ereignissen und Bauwerken Veroffentlichungen des Stadtarchivs Goppingen Band 44 Goppingen 2005 S 294 Moser Hrsg Beschreibung des Oberamts Goppingen Neuausgabe Unverand photomechan Nachdr d Ausg Cotta Stuttgart Tubingen 1844 Horst Bissinger Verlag und Druckerei Magstadt bei Stuttgart 1973 Die wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen Bd 20 ISBN 3 7644 0019 6 S 112 f Philipp Schickhart Vom Kirchenbaw ins Gemein Und dann Sonderlich Von Christlicher Evangelischer Einweyhung oder Beziehung und Erstem Gebrauch der Newen SchlossKirchen zu Goppingen Drey underschiedliche Predigten Dieterich Werlin Tubingen 1620 Als Microfiche in der Wurttembergischen Landesbibliothek Stuttgart Bestand Schickhard 6184 S 29 ff Das Datum im Dokument bezieht sich auf den bis 1700 in Wurttemberg noch gultigen Julianischen Kalender Der bereits 1582 eingefuhrte Gregorianische Kalender wurde insbesondere von den protestantischen Gebieten europaweit nur schrittweise ubernommen Quelle Stadtarchiv Goppingen Zahlreiche Dokumente sowie die Chronik des Elias Laichinger Hans Christ Hans Klaiber Die Kunst und Altertums Denkmale in Wurttemberg Hrsg Wurtt Landesamt fur Denkmalpflege Donaukreis zweiter Band Paul Neff Verlag Max Schreiber Esslingen a N 1924 S 17 24 Johannes Betz Ehrenburger von Goppingen In goeppingen de Ellen Pietrus Heinrich Dolmetsch Die Kirchenrestaurierungen des wurttembergischen Baumeisters Stuttgart 2008 S 240 f Peter Haag Uber die Beheizung von Kirchenraumen in Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Bd 11 Nr 2 1968 Stuttgart 1968 S 52 56 mit Antwort und Erganzung von Kirchl Baurat Helmut Pottkamp Ev OKR Stuttgart einsehbar als PDF siehe 1 Christoph Seeger Es muss nicht immer Schickhardt sein Zur Bedeutung Heinrich Schickhardts fur den Kirchenbau in Wurttemberg zu Beginn des 17 Jahrhunderts In Robert Kretzschmar Hg Neue Forschungen zu Heinrich Schickhardt Veroffentlichungen der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg B 151 Stuttgart 2002 S 111 143 Heinrich Schickhardt 1618 Querschnitt Westseite liegt rechts siehe 2 Abbildungen auch in Hauptstaatsarchiv Stuttgart Bestand N220 A9 und in Ehrenfried Kluckert Heinrich Schickhardt in Goppingen Hg Stadt Goppingen anlasslich der Schickhardt Ausstellung Goppingen 1991 Goppingen 1991 Heinrich Schickhardt 1618 1619 Grundriss mit Darstellung des Kirchengestuhls Westseite liegt oben siehe 3 Doct Martinus Luther Einweyhung eines Newen Hauses zum Predigampt Gottlichs Worts erbawet Im Churfurstlichen Schloss zu Torgaw Wittenberg 1546 Neudruck zum 450 Kirchweihjubilaum der Schlosskirche im Oktober 1994 Hg Ev Kirchengemeinde Torgau 1994 Martin Luther Einweihung eines neuen Hauses zum Predigtamt gottlichen Worts erbaut im kurfurstlichen Schloss zu Torgau 1546 Notger Slenczka Ubertragung Jan Lohrengel In Martin Luther Deutsch Deutsche Studienausgabe DDStA Band 2 Hrsg Dietrich Korsch und Johannes Schilling Leipzig 2015 S 851 891 Torgauer Geschichtsverein e V und Evangelische Kirchengemeinde Torgau Hg Die Schlosskirche zu Torgau Beitrage zum 450jahrigen Jubilaum der Einweihung durch Martin Luther am 5 Oktober 1544 Torgau 1994 Schlosskirche Reformationskirchen in Baden Wurttemberg In reformationskirchen wuerttemberg de abgerufen am 9 Oktober 2018 Jorg Widmaier Kirche stellt sich quer Die Suche nach dem idealen evangelischen Kirchenbau in Baden Wurttemberg In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege 46 Jg Nr 4 2017 Stuttgart 2017 S 244 249 einsehbar als PDF auf uni heidelberg de Jorg Widmaier berucksichtigt ausser der Schlosskirche Stuttgart nicht die weiteren Querkirchen der Renaissance und des Barock in Wurttemberg Reinhard Lambert Auer Protestantische Raumprogramme in Wurttemberg In Kulturdenkmale der Reformation im deutschen Sudwesten Red Grit Koltermann Jorg Widmaier Hg Landesamt fur Denkmalpflege im Regierungsprasidium Stuttgart Esslingen 2017 S 65 85 72 Reinhard L Auer nennt ausser der Schlosskirche Stuttgart und der Stadtkirche Goppingen nicht die zahlreichen anderen fruhen und spateren Querkirchen des 16 und 17 Jahrhunderts in Wurttemberg und fur die Stadtkirche scheint ihm die in Archiven gut belegte Planungs und Baugeschichte zur Querkirche und die Umbaugeschichte von 1770 unbekannt zu sein Jorg Widmaier Der reformierte Kirchenbau im deutschen Sudwesten In Kulturdenkmale der Reformation im deutschen Sudwesten Red Grit Koltermann und Jorg Widmaier Hg Landesamt fur Denkmalpflege im Regierungsprasidium Stuttgart Esslingen 2017 S 86 95 DI 41 Goppingen Nr 431 Harald Dros in Deutsche Inschriften Online www inschriften net 4 Textwiedergabe nach der Aufzeichnung von Tilemann Stella Reisetagebuch 1560 Mecklenburgisches Landeshauptarchiv Schwerin Altes Archiv Furstliche Reisen Nr 57 und im Inventar von 1610 Sachsisches Hauptstaatsarchiv Dresden Finanzarchiv ehem Magdeburg Rep A 25a I I Nr 2343 zitiert nach Hans Joachim Krause Die Schlosskapelle In Torgau Stadt der Renaissance Erschienen aus Anlass der 2 Sachsischen Landesausstellung in Torgau Dresden 2004 S 39 47 und ders Die Schlosskapelle in Torgau In Glaube amp Macht Sachsen im Europa der Reformationszeit 2 Sachsische Landesausstellung Torgau Schloss Hartenfels 2004 hg Harald Marx und Cecilie Hollberg fur die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Dresden 2004 S 175 188 Heinrich Schickhardt 1618 Stadtkirche Querschnitt Westseite liegt rechts siehe 5 sowie Stadtkirche und Kirchturm Aufriss und Querschnitt Westseite liegt rechts siehe 6 Nikolai Ziegler Bis an die Grenzen des Machbaren und daruber hinaus Das verlorene Dachwerk der Goppinger Stadtkirche in Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nachrichtenblatt Nr 1 2021 S 43 48 einsehbar als PDF auf 7 Bernd Kock Barocke Dachwerke Konstruktion und Tragverhalten Dissertation Institut fur Mathematik und Bauinformatik an der Universitat der Bundeswehr Munchen Munchen 2011 Einsehbar auf 8 zuletzt abgerufen am 7 Januar 2019 Hauptstaatsarchiv Stuttgart Bestand N 220 A 10 Lore Grabert Kodera Kurt Grabert 1922 1999 Skulptur und Malerei Hg im Selbstverlag Goppingen o J 2003 Brian Stewart Indepth Ethiopia Strange Destiny Memento vom 17 Marz 2013 im Internet Archive The National CBC zuletzt abgerufen am 15 Mai 2020 Faltblatt Die Tur an der Stadtkirche Text von Dekan Dieter Kunz Goppingen o J 1998 Heinrich Schickhardt Preis der Stadt Goppingen Klaus Heider Durch die Zeit Edition Galerie Edith Wahlandt Hg Galerie Edith Wahlandt und Klaus Heider anlasslich der Ausstellung Durch die Zeit Werke von 1965 bis 2006 Stuttgart 2006 Festschrift zur Einweihung der neuen Orgel Hg Ev Stadtkirchengemeinde Goppingen 1981 Informationen zur Orgel auf der Website der Orgelbaufirma Archiv und Museen der Stadt Goppingen Hg Goppinger Geschichten Von Menschen Ereignissen und Bauwerken Veroffentlichungen des Stadtarchivs Goppingen Band 44 Goppingen 2005 S 220 siehe Archivierte Kopie Memento des Originals vom 27 Juni 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ejgp de siehe 9 und Archivierte Kopie Memento des Originals vom 27 Juni 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ejgp de Landeskirchlicher Uberblick siehe 10 in Goppingen durchgefuhrt vom Haus LINDE e V Wohnungslosenhilfe im Landkreis Goppingen siehe 11 Kirchenfuhrer Margit Haas Stadtkirche und Oberhofenkirche Goppingen Hg Verein zur Erhaltung der Oberhofenkirche Goppingen Stuttgart 2005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtkirche Goppingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Evangelischen Kirchengemeinde Stadtkirche Oberhofen Homepage des Evangelischen Kirchenbezirks Goppingen Events fur Jugendliche im Evangelischen Jugendwerk Bezirk Goppingen48 70448 9 651066 Koordinaten 48 42 16 1 N 9 39 3 8 O Normdaten Geografikum GND 1096506092 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtkirche Goppingen amp oldid 235415421