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Die St Peter und Paul Kirche ist eine evangelisch lutherische Kirche in Dittenheim einer Gemeinde im mittelfrankischen Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Sie ist eine Pfarrkirche im Evangelisch Lutherischen Dekanat Gunzenhausen Das Gebaude ist unter der Denkmalnummer D 5 77 122 9 als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen 1 Die mittelalterlichen und neuzeitlichen untertagigen Bestandteile der Kirche sind zusatzlich als Bodendenkmal Nummer D 5 6930 0199 eingetragen 1 Die Kirchenpatrozinien sind Simon Petrus und Paulus von Tarsus Die erhoht stehende Kirche St Peter und Paul in Dittenheim Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche steht in Dittenheim auf dem Kirchenbuhl auf einer Hohe von 438 Meter uber NN umgeben von einem Friedhof in Ost West Ausrichtung Durch ihre Lage pragt sie das Ortsbild und ist uberdies im Altmuhltal zwischen Treuchtlingen und Gunzenhausen gegen den Hahnenkamm hin weithin sichtbar Die Kirche befindet sich an der Ecke Sammenheimer Strasse und Dr Stark Strasse Geschichte Bearbeiten nbsp Die Sudfront der Kirche St Peter und Paul nbsp Das Markgrafenwappen im Giebel der sudlichen VorhalleFunde christlicher Fibeln aus alemannisch frankischer Zeit belegen eine ins 6 und 7 Jahrhundert zuruckgehende christliche Ortstradition Allerdings ist nicht uberliefert wann eine erste Kirche in Dittenheim gebaut wurde 2 Der im 12 und 13 Jahrhundert nachweisbare Ortsadel 3 wird auf ein eigenes Gotteshaus nicht verzichtet haben Eine erste Nachricht vom Vorhandensein einer Kirche stammt von 1379 Der Eichstatter Bischof Raban Truchsess von Wilburgstetten inkorporierte die Pfarrkirche zu Tittenheim seinem Domkapitel das auch die Halfte des grossen und kleinen Zehent besass wahrend die andere Halfte zum Kloster Heidenheim ging 4 Ein Beleg von 1458 sagt aus dass die Pfarrkirche zu dieser Zeit dem hl Apostel Petrus geweiht war und das Prasentationsrecht des Pfarrers beim Domkapitel Eichstatt lag 1480 werden als Patrone der Kirche beide Apostelfursten genannt der Hauptaltar war der Hl Anna geweiht Um 1504 heisst es Dietenhaim ein gross dorf ein kirch 5 Fur 1608 ist uberliefert dass die Pfarrkirche einen Fruhmessner hatte 6 Konkretere Nachrichten uber den Bau setzen wenig spater ein So wird 1614 von Turmschaden der bis zur Reformation in Dittenheim 1531 2 katholischen Dorfkirche berichtet die nicht behoben wurden sondern dazu fuhrten dass man 1627 den Turmhelm entfernte und damit erst recht die Bausubstanz des Turmes gefahrdete Er sturzte schliesslich ein wobei das Langhaus schwer beschadigte wurde so dass auch dieses baufallig wurde und abgetragen werden musste Nur der spatgotische Chor der nicht mehr nutzbaren Kirche blieb stehen 7 Die Baulast der evangelischen Kirche lag beim katholischen Eichstatter Domkapitel der Dreissigjahrige Krieg verhinderte den angestrebten Wiederaufbau 1670 fragte man ohne Erfolg beim katholischen Furst zu Oettingen Spielberg an der wie weitere neun andere Herrschaften Grundbesitz in Dittenheim hatte 8 Erst ein weiterer Vorstoss von 1695 unter Pfarrer und Dekan Thomas Edelmann bei der markgraflichen Regierung fuhrte dazu dass schliesslich unter Markgraf Georg Friedrich d J am 17 November 1699 mit dem uberfalligen Bauvorhaben begonnen werden konnte das nunmehr auch von Eichstatt finanziell unterstutzt wurde 9 Die Plane lieferte der Tradition gemass der seit 1694 als Architekt am markgraflichen Hof angestellte Gabriel de Gabrieli auch wenn in den Quellen zum Kirchenbau nur von einem Italiener die Rede ist 10 Die Ausfuhrung dieses ersten Kirchenbaus Gabrielis oblag dem Ansbacher Hofmaurermeister Johann Braunstein mit Maurern aus Arberg Weissenburg Gunzenhausen Berolzheim und Wurmbach sowie dem Zimmermeister Jobst Ochs 1701 geriet der Bau ins Stocken weil der Gunzenhauser Amtmann die Steinbrecharbeiten verbot da er die Heiligenverwaltung der Pfarrei Dittenheim an sich ziehen wollte erst durch Vermittlung des Ansbacher Stiftpredigers Handel wurde das Verbot aufgehoben und es konnte weitergebaut werden Zur Finanzierung unternahm unter anderem der Kirchenpfleger von Dittenheim 1701 1702 Kollektenreisen aus Sparsamkeitsgrunden hatte man auch den mittelalterlichen Chor stehen gelassen 11 Bald war der Bau soweit fertiggestellt dass er am Gallustag dem 16 Oktober 1702 geweiht werden konnte 12 die Ausstattungsarbeiten zogen sich noch bis in den Herbst des nachsten Jahres hin 13 Wohl als 1715 die Orgel eingebaut wurde hat man die Durchfensterung der Westfassade geandert in die 1887 eine weitere Tur eingebrochen wurde 1729 wurde der Turm an der Nordseite des Chores durch den Aufsatz eines oktogonen Glockengeschosses mit Zwiebelhaube Laterne Pyramidendach und Wetterfahne wiederhergestellt 13 1984 bis 1987 wurde die Kirche grundlegend renoviert 14 In Dittenheim hatte es eine zweite protestantische Kirche gegeben so fur 1732 belegt 6 die Anfang des 19 Jahrhunderts abgebrochen wurde 15 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Blick von der unteren Westempore auf den Chorraum und die KanzelDas an den funfseitigen mit Strebepfeilern und Netzrippengewolbe versehenen spatgotischen Chor nach Westen angebaute Langhaus ist ein dreiachsiger in der Breite uber den Chor hinausragender Saalbau von 10 55 Metern Breite und 15 25 Metern Lange Innenmasse 16 mit Satteldach die drei Fenster des 7 6 mal 7 6 Meter grossen Chorraumes wurden beim Umbau rundbogig vergrossert 12 An der Nord und Sudseite des Langhauses sind aussen mittelachsig kleine querformatige walmdach geschlossene Portalvorhallen mit je einem grossen Ovalfenster angesetzt Dadurch prasentieren sich die Sud und die Nordfront als die Schauseiten der Kirche und nicht die einfach gehaltene Westfront Das Sudportal mit dem Wappen der Ansbacher Markgrafen flankieren zwei Grabsteine von 1802 links und 1800 rechts in Form urnenbekronter Pyramiden 17 Das Langhaus uberwolbt eine flache Korbbogentonne auch der Chorbogen ist korbbogig 18 Der oktogone Turmaufsatz der wegen eines Brandes 1793 noch einmal neu gebaut werden musste 19 zeigt im Wechsel Zifferblatter der Kirchenuhr und rundbogige Schalloffnungen Ausstattung Bearbeiten nbsp Der Altar mit dem Gemalde Kreuzabnahme Jesu nbsp Deckengemalde Pfingstwunder Der Altar im Chorraum hat ein geschnitztes Speisgitter mit reicher Akanthusdekoration beides um 1715 Das Altarbild umrahmt von einer Saulenadikula mit gesprengtem Rundgiebel ist eine im 19 Jahrhundert entstandene kleine Kopie des Rubensgemaldes Kreuzabnahme Jesu 20 In der Predella ist das Abendmahl Jesu dargestellt davor befindet sich eine aus Zinn gegossene Kreuzigungsgruppe Im Giebel stellt ein von zwei Palmenzweigen haltenden sehr lebendig wirkenden 14 Engeln flankiertes Rundbild den Auferstandenen dar daruber sieht man im Strahlenkranz das Tetragramm Gottes 21 An der Nord und Westseite des Langhauses sind zweigeschossige holzerne auf marmorierten Quadratpfeilern ruhende Emporen angebracht die nordseitigen gehen bis zur Chorwand Die Brustungen sind durch verkropfte Felder und gewundene Saulen gegliedert 22 An den Portalvorhallen ist das Wappen des Markgrafen Georg Friedrich II in Stein angebracht 12 Die akanthusgeschmuckte Kanzel an der rechten Seite des Chorbogens mit Zugang vom Chor aus ist aufwandig dekoriert um 1715 Sie zeigt am polygonen Korpus als Statuen die vier Evangelisten sowie den segnenden Christus und auf dem Schalldeckel den auferstandenen Christus mit der Siegesfahne umgeben von vier musizierenden Engeln mit Schmetterlingsflugeln als Symbol fur ein neues andersgeartetes Leben 23 die auf dem Rand des Schalldeckels zwischen Blumenvasen sitzen 24 Das Taufbecken eine originelle Arbeit um 1715 25 bildet eine Einheit mit Altar und Kanzel allesamt wohl Werke von Johann Amon der zur Arbeitstruppe des Bildhauers Giuseppe Volpini am Ansbacher Hof gehorte 20 Puttenhermen tragen auf ihren Rucken das achteckige Becken Auf dem mit Akanthus geschmuckten Deckel steht eine Plastik die den hl Johannes den Taufer darstellt 26 In das Orgelgehause von 1715 kam 1902 eine pneumatische Steinmeyerorgel die 2002 grundlegend instand gesetzt wurde 27 Die Deckengemalde zeigen in einfachen Stuckrahmen die Attribute der Kirchenpatrone das Pfingstwunder und uber der Orgel aus der Offenbarung des Johannes die spateren Evangelistensymbole vor dem Thron Gottes und das Lamm Gottes Sie wurden von Heinrich Karl Mangold aus Schwabach 1984 bis 1987 gemalt 28 Die Glocken wurden nach dem Turmbrand von 1793 neu gegossen 10 Sonstiges BearbeitenDie Kirche besitzt eine Abendmahlskanne und einen Kelch mit dem Wappen der Stifterin der ansbachischen Prinzessin Wilhelmine Caroline Charlotte 23 Zur Dittenheimer evangelisch lutherischen Kirchengemeinde mit etwa 900 Gemeindegliedern die bis 1925 auch Dekanatssitz war gehort auch das etwa 3 km entfernte Ehlheim das eine eigene Kapelle hatte 2 29 Literatur BearbeitenDittenheim Kirche St Peter und Paul ev luth In Werner Somplatzki Kirchen in Altmuhlfranken wek Verlag Treuchtlingen 1990 S 27 29 Dittenheim Pfarrkirche St Peter und Paul In Rembrant Fiedler Zur Tatigkeit des Baumeisters Gabriel de Gabrieli in Wien und Ansbach Bamberg 1993 S 130 133 Dittenheim In Johann Schrenk Karl Friedrich Zink GottesHauser Kirchenfuhrer Landkreis Weissenburg Gunzenhausen wek Verlag Treuchtlingen Berlin 2008 S 35 38 Karl Grober Felix Mader Bezirksamt Gunzenhausen Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken 6 R Oldenburg Munchen 1937 DNB 366496220 S 57 60 Gotthard Kiessling Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band V 70 1 Karl M Lipp Verlag Munchen 2000 ISBN 3 87490 581 0 S 77 79 Hans Herman Schlund Markgrafenkirchen In Alt Gunzenhausen 1989 45 S 29 92 insbes S 58 ff Robert Schuh Gunzenhausen Historisches Ortsnamenbuch von Bayern Mittelfranken Band 5 Michael Lassleben Kallmunz 1979 ISBN 3 7696 9922 X S 80 82 Thomas Schwab Evangelische Kirche St Peter und Paul Dittenheim Faltblatt Dittenheim 2003 ohne Paginierung M Winter Gemeinde Dittenheim In Landkreis Gunzenhausen Assling Munchen 1966 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter und Paul Dittenheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Kirche auf der Homepage des evangelischen Dekanates GunzenhausenEinzelnachweise Bearbeiten a b Evang Luth Pfarrkirche St Peter und Paul PDF 331 kB Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege a b c Website des Dekanates Gunzenhausen Schuh S 56 Schuh S 56f Schuh S 57 a b Schuh S 58 Fiedler S 130 Schwab S 2f Schwab S 3 Fiedler S 130 a b Grober Mader S 58 Schlund S 58 a b c Schwab S 3 a b Fiedler S 131 a b Somplatzki S 27 Winter S 199f Grober Mader S 57 Grober Mader S 59f Fiedler S 131f Grober Mader S 58 Schrenk Zink S 37 a b Schrenk Zink S 37 Somplatzki S 29 Schwab S 4 Fiedler S 132 a b Somplatzki S 29 Schwab S 5 Schrenk Zink S 37 Grober Mader S 60 Somplatzki S 27 Schwab S 5 Schwab S 6 Somplatzki S 27 Schwab S 4 Schrenk Zink S 38 Winter S 200 Kirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Gunzenhausen Absberg Christuskirche Aha Markgrafenkirche zum Heiligen Kreuz Altenmuhr St Johannis Brombach St Johannis Baptist Dittenheim St Peter und Paul Dornhausen St Georg Frickenfelden Kapelle Funfbronn St Michael Grafensteinberg St Martin Gundelsheim St Bartholomaus Gunzenhausen St Mariae Virginis Lohehaus Spitalkirche Haundorf St Wolfgang Hirschlach St Johannis Kalbensteinberg Rieterkirche St Marien und Christophorus Laubenzedel St Sixtus Merkendorf Unserer Lieben Frau Neuenmuhr St Jakobus Oberasbach St Wolfgang Pflaumfeld St Laurentius Pfofeld St Michael Spalt St Christophorus Stetten St Peter Thannhausen St Bartholomaus Theilenhofen St Agatha Unterasbach St Michael Unterwurmbach St Jodokus Wachenhofen St Hieronymus Wachstein St Michael Wald St Martin und Agidius Windsfeld St Gangolf 49 056547222222 10 791558333333 Koordinaten 49 3 23 6 N 10 47 29 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter und Paul Dittenheim amp oldid 226307313