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Die evangelisch lutherische Pfarrkirche St Michael ist ein Kirchenbau romanischen Ursprungs mit spatgotischen Fresken in Pfofeld im mittelfrankischen Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Sie steht erhoht im nordostlichen Bereich des Ortes St Michael von Sudwesten Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Baubeschreibung 3 Fresken 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBaugeschichte Bearbeiten nbsp Lateinische Weihe Inschrift auf der Sudseite nbsp Ostansicht mit der romanischen Apsis nbsp Kircheninneres Blick nach Osten nbsp Kircheninneres Blick nach Westen nbsp Spatgotische Fresken im Chor nbsp Der Altar mit den Apsisfresken nbsp Arma Christi Fresko nbsp Orgel auf der oberen WestemporeDie Kirche wurde um 1130 erbaut wie aus einer langeren allerdings beschadigten und unvollstandigen Weiheinschrift rechts neben dem Kirchenportal zu schliessen ist Demnach konsekrierte Bischof Otto I von Bamberg die Kirche mit Zustimmung des Bischofs Gebhard II von Eichstatt in dessen Diozesangebiet Pfofeld lag Das Datum ist in der Inschrift unvollstandig kann aber mittels der Lebensdaten der beiden Bischofe auf 1125 bis 1138 eingegrenzt und schliesslich als 1 November 1134 interpretiert werden 1 Noch im gleichen Jahr dedizierte Bischof Geb e hardus als episcopus parrochianus 2 als zustandiger Diozesanbischof die Kirche Von den Weihetiteln ist der erste nicht mehr lesbar bezog sich wahrscheinlich auf Maria vielleicht auch auf das hl Kreuz Danach werden als Weihetitel genannt der Erzengel Michael alle heiligen Engel Petrus und Paulus und alle Apostel die heiligen Martyrer Fabianus und Sebastian der hl Maurus Lieblingsschuler des hl Benedikt von Nursia sowie die Eichstatter Diozesanheiligen Willibald und Wunibald alle drei Monche 3 Die Chorturmkirche der Romanik wurde erst im 18 Jahrhundert verandert und umgebaut Im Jahr 1722 wurde der Torbau an die Sudseite des Langhauses angesetzt 4 Das Langhaus wurde 1734 nach Westen erweitert und erhoht Die ursprungliche Flachdecke wurde durch ein Tonnengewolbe ersetzt Besonders auf der Sudseite des Langhauses wurden grosse Fenster eingebrochen und der westliche Emporenaufgang zu den ebenfalls in dieser Zeit eingezogenen Doppelemporen im Westen und an der nordlichen Langhauswand angebaut Um die Mitte des 18 Jahrhunderts erhielt die Kirche eine Barockausstattung 5 Im spaten 18 Jahrhundert wurde die Sakristei an die Nordseite des Chores angebaut 6 Im Jahr 1793 wurde auf den romanischen Turm ein Oktogon aufgesetzt und mit einem Spitzhelm abgeschlossen Bei der Renovierung im Jahr 1976 wurden unter anderem romanische Rundbogenfenster wieder freigelegt 7 Um 1538 setzte die Reformation ein 8 seitdem ist die Kirche eine evangelisch lutherische Pfarrkirche die fur diesen Zweck entsprechend umgestaltet wurde Baubeschreibung BearbeitenEs handelt sich um eine aus Sandstein errichtete Chorturmanlage mit kleiner Ostapsis am Untergeschoss des im Osten stehenden quadratischen Kirchturms Dieser hat als drittes Geschoss ein aufgesetztes Oktogon mit Wechsel von Schalloffnungen und Uhrblattern und mit einem Spitzhelm als Abschluss Die Apsis ist halbrund ausgefuhrt und zeigt aussen unter dem Dachgesims einen Rundbogenfries und darunter zwei teilweise profilierte Gurtbander sowie ein Sockelprofil aus einfacher Schrage 9 Ein wohl im 18 Jahrhundert in die Apsis ausgebrochenes Fenster ist heute wieder vermauert und das untere Gurtband ist wieder erganzt Der Chor im Turmuntergeschoss ist flachgedeckt das vierachsige Langhaus ist tonnengewolbt und mit einem von Dachgaubenfenstern unterbrochenen Mansarddach versehen Der Westabschluss ist leicht ausgebaucht 10 An ihm befindet sich ein von aussen und von innen zugangliches Treppenturmchen fur die Emporen Das Kirchengebaude ist von einer hohen Friedhofsmauer umgeben die auf der Sudseite ein mit rundbogigen Durchgangen ausgestattetes Torhauschen von 1722 aufweist 11 Im 20 Jahrhundert wurde der Friedhof an andere Stelle verlegt Fresken BearbeitenIm Chor am Chorbogen der Apsis in der Apsis und an den beiden Langhauswanden sind nach 1945 Wandmalereien aus der Mitte des 15 Jahrhunderts der Zeit der Spatgotik durch Putzabnahme freigelegt worden Der Freskenzyklus stellt eine Art Bilderpredigt dar 12 In der Halbkugel der Apsis sind die vier Evangelistensymbole um das Christuslamm herum dargestellt Den Chorbogen an der Apsis schmuckt ein Fresko von 1430 40 das die Verkundigungsszene zeigt darunter findet sich rechts und links je eine Stifterfigur An der Nordwand des Chores ist der Erzengel Michael als Seelenwager und mit einem Schwert dargestellt Begleitfiguren des Freskos sind die hl Kaiserin Helena und die hl Apollonia Weitere Fresken zeigen Christus mit seinen Leidenswerkzeugen an der Nordwand das Martyrium des hl Sebastian an der sudlichen Chorwand die hl Mauritius Oswald und Ursula von Koln An der Langhaussudwand sind die klugen und torichten Jungfrauen zu sehen jeweils funf an der Zahl aus dem Gleichnis Jesu unterteilt von Apostelkreuzen 13 Ausstattung BearbeitenZweisauliger Barockaltar von 1753 mit dem Wappen des Landesherrn Markgraf Carl Wilhelm Friedrich im Aufzug Statt eines Altarbildes ist in einem Nischenrahmen ein spatgotisches Kruzifix um 1520 angebracht 14 Kanzel an der Chorwand rechts von 1753 polygoner Korpus mit Ecksaulen die die Bilder der vier Evangelisten flankieren 15 Unter dem verzierten Schalldeckel die Heilig Geist Taube Treppenaufgang zur Kanzel vom Chor aus Kruzifix an der Sudwand aus der Mitte des 18 Jahrhunderts 16 Orgel von 1753 funfteiliger Prospekt mit Akanthuswerk geschmuckt 17 1888 neues Werk von G F Steinmeyer amp Co Opus 338 mit mechanischen Kegelladen Die alteste Glocke im Turm stammt von 1569 von Glockengiessern zu Nurnberg 18 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Die Regierungsbezirke Oberfranken Mittelfranken und Unterfranken Bearbeitet von Tilmann Breuer und anderen 2 durchgesehene und erganzte Auflage Munchen Berlin Deutscher Kunstverlag 1999 S 845 Karl Grober Felix Mader Bezirksamt Gunzenhausen Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken 6 R Oldenburg Munchen 1937 DNB 366496220 S 257 261 Johann Schrenk und Karl Friedrich Zink GottesHauser Kirchenfuhrer Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Treuchtlingen Berlin wek Verlag 2008 S 169 174 Werner Somplatzki Kirchen in Altmuhlfranken 2 korrigierte Auflage Treuchtlingen Verlag Walter E Keller 1994 S 21 24 Martin Templin Evang Luth Pfarrkirche St Michael Pfofeld Altmuhlfranken Kirchenfuhrer Pfofeld Evang Luth Pfarramt o J ohne Paginierung Heinrich Wagner und Siglinde Buchner Die romanische Weiheinschrift an der Pfofelder Pfarrkirche St Michael In Alt Gunzenhausen 63 2008 S 7 20 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Michael Pfofeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Infos zur Kirche auf der Website der Gemeinde PfofeldEinzelnachweise Bearbeiten Wagner Buchner S 13 15 Wagner Buchner S 13 17 Templin S 10 Wagner Buchner S 18f Schrenk Zink S 173 Templin S 5 Grober Mader S 256 Templin S 2 Templin S 16 Grober Mader S 257 Templin S 1 Dehio S 845 Grober Mader S 257 Dehio S 845 Grober Mader S 259 Dehio S 845 Templin S 7 9 Schrenk Zink S 172 Dehio S 845 S 10 Schrenk Zink S 173 Somplatzki S 23 Somplatzki S 23 Grober Mader S 258 Schrenk Zink S 173 Grober Mader S 259 Templin S 3 Kirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Gunzenhausen Absberg Christuskirche Aha Markgrafenkirche zum Heiligen Kreuz Altenmuhr St Johannis Brombach St Johannis Baptist Dittenheim St Peter und Paul Dornhausen St Georg Frickenfelden Kapelle Funfbronn St Michael Grafensteinberg St Martin Gundelsheim St Bartholomaus Gunzenhausen St Mariae Virginis Lohehaus Spitalkirche Haundorf St Wolfgang Hirschlach St Johannis Kalbensteinberg Rieterkirche St Marien und Christophorus Laubenzedel St Sixtus Merkendorf Unserer Lieben Frau Neuenmuhr St Jakobus Oberasbach St Wolfgang Pflaumfeld St Laurentius Pfofeld St Michael Spalt St Christophorus Stetten St Peter Thannhausen St Bartholomaus Theilenhofen St Agatha Unterasbach St Michael Unterwurmbach St Jodokus Wachenhofen St Hieronymus Wachstein St Michael Wald St Martin und Agidius Windsfeld St Gangolf 49 105564 10 838259 Koordinaten 49 6 20 N 10 50 17 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Michaels Kirche Pfofeld amp oldid 226212866