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Die evangelische Filialkirche St Jodokus ist ein auf die Gotik zuruckgehender Sakralbau im Gunzenhauser Gemeindeteil Unterwurmbach im mittelfrankischen Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Die Kirche von Unterwurmbach NordseiteDie Kirche von Unterwurmbach OstseiteDas Kircheninnere gegen OstenDas gotische Rippennetzgewolbe des ChorsDer neugotische Altar mit dem AuferstehungsgemaldeDas Kircheninnere gegen WestenInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Pfarr und Baugeschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche steht am westlichen Ortsende parallel zur Hauptstrasse Pfarr und Baugeschichte BearbeitenDie Kirche wurde vielleicht im Zusammenhang mit einem Siechenhaus im 15 Jahrhundert erbaut 1 Eventuell gab es einen Vorgangerbau denn an Stelle des heutigen Unterwurmbach existierte schon seit dem 8 Jahrhundert zur Sicherung der rechten Seite des Altmuhlubergangs eine frankisch karolingische Siedlung mit Wirtschaftshofen des koniglichen Eigenklosters Gunzenhausen bzw ab 823 des Klosters Ellwangen 2 Das Dorf wurde im 12 13 Jahrhundert von einem Niederadel beherrscht der im Dienste der Edlen von Truhendingen stand und in Unterwurmbach auf ellwangischem Kirchengrund einen Burgsitz hatte 3 Nach dem Aussterben der Truhendinger verfugte das Kloster Ellwangen wieder uber das Ritterlehen Zur Erbauungszeit der ersten nachweisbaren Kirche um 1520 ist sie als Kapelle St Jodokus erwahnt findet man den wohlhabenden Hans Bunikheim Sohn eines Gunzenhauser Burgers ritterlicher Herkunft im Besitz des Unterwurmbacher Ritterlehens Er ubergab es 1459 an seinen Schwiegersohn Hermann Kautsch und 1476 ging es auf dem Erbweg an Engelhard von Muhr uber Da der Pfarrer von Unterwurmbach stets ein Geistlicher der Stadtkirche Gunzenhausen war wie 1580 berichtet wird kam hier in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts die Reformation zum Tragen das Gotteshaus wurde protestantisch In der Folge wurden spatestens im 19 Jahrhundert ein festes Gestuhl die West und der Kanzel gegenuber die Nordempore sowie der Taufstein die Kirche besitzt zwei zu wesentlichen Elementen der Kirche Der Ort litt unter dem Dreissigjahrigen Krieg schwer 1632 wurde Unterwurmbach von den Schweden gebrandschatzt Der damalige Pfarrer Durr bat deshalb um seine Entlassung und sein Nachfolger Pfarrer Ernst Hornung wollte schon 1635 die verarmte und verschuldete Gemeinde wieder verlassen 4 1669 verkaufte das Kloster Ellwangen das Dorf um 200 Gulden an die Markgrafen von Brandenburg Ansbach die nunmehr fur Kirche zustandig waren 5 1678 erfolgte eine grundlegende Reparatur der schwer beschadigten Kirche das Langhaus wurde neu errichtet zeigt aber noch Reste der alten Kirche 6 Im 18 Jahrhundert musste das Sakralgebaude mehrmals repariert werden 1785 erhielt es einen Dachreiter und 1787 wurden zwei Fenster zur Verbesserung der Lichtverhaltnisse eingebrochen 1862 wurde der Dachreiter wegen Baufalligkeit abgetragen und 1871 durch einen Kirchturm an der Westseite ersetzt in dem sich auch der Emporenaufgang befindet 7 Er ist bis knapp unter dem Dachfirst des Langhauses quadratisch aufgefuhrt und verputzt wahrend beim unverputzten Obergeschoss die Ecken abgeflacht sind Von jeher gehorte Unterwurmbach zur Pfarrei Gunzenhausen Erst in bayerischer Zeit 1815 wurden Ober und Unterwurmbach eine eigenstandige Pfarrei 8 Diese wurde bereits 1827 wieder aufgelost so dass Unterwurmbach heute von der Pfarrstelle Gunzenhausen II versorgt wird 9 Baubeschreibung BearbeitenDie Kirche mit ihrem gotischen Chor ist west ost ausgerichtet Sie wird an der Sudseite durch ein Spitzbogen Portal mit profilierter Leibung betreten Das flachgedeckte Langhaus hat drei Fensterachsen unter dem Dach hat sich die interessante 10 Holztonnenkonstruktion der Spatgotik erhalten Die zweiteiligen Spitzbogenfenster zeigen ein Masswerk aus Passen und Nasen an der Nordseite allerdings nicht das ursprungliche Der Chorbogen mit profilierter Leibung verlauft spitz zu Der eingezogene und einjochige mit einem Rippennetzgewolbe versehene Chor hat einen polygonen Schluss die Rippen enden auf gestutzten Dreiviertelsaulen bzw an den Seitenwanden des Chorjoches auf Kopfkonsolen Die Sakristei an der Nordseite des Chores hat ein Kreuzrippengewolbe 11 Ausstattung BearbeitenDie neugotische Inneneinrichtung der Kirche stammt von 1848 12 Der Altar im Chor ist dem der Gunzenhauser Stadtkirche nachempfunden 13 Das neugotische Altarbild zeigt die Auferstehung Christi zwei Flachskulpturen bilden Petrus und Johannes ab Letztere schuf 1904 der Nurnberger Bildhauer Jan Stottner von dem auch die Kanzel mit den vier Evangelistensymbolen stammt Die Orgel auf der Westempore kam nach dem Zweiten Weltkrieg in die Kirche 6 Auf dem Langhausdach befindet sich im Osten eine hubsche 11 barocke schmiedeeiserne Windfahne Literatur BearbeitenClauss Bausteine zur Geschichte von Wurmbach In Alt Gunzenhausen 12 1935 S 15 35 Das Siechenhaus Gunzenhausen und die Pfarrkirche zu Unterwurmbach In Gunzenhauser Heimatbote Bd III S 29 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Die Regierungsbezirke Oberfranken Mittelfranken und Unterfranken Bearbeitet von Tilmann Breuer und anderen 2 durchgesehene und erganzte Auflage Munchen Berlin Deutscher Kunstverlag 1999 S 1055 Karl Grober Felix Mader Bezirksamt Gunzenhausen Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken 6 R Oldenburg Munchen 1937 DNB 366496220 S 282 283 Johann Schrenk und Karl Friedrich Zink GottesHauser Kirchenfuhrer Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Treuchtlingen Berlin wek Verlag 2008 S 230f Unterwurmbach In Heimatbuch der Stadt Gunzenhausen Gunzenhausen Stadt Gunzenhausen 1982 S 267 272 Martin Winter Wurmbach im fruhen Mittelalter In Alt Gunzenhausen 45 1989 S 4 24 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Jodokus Unterwurmbach Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Dehio S 1055 Winter S 5f 12 14 Heimatbuch S 268 Heimatbuch S 268 Heimatbuch S 270 Winter S 21 23 Heimatbuch S 270 a b Heimatbuch S 271 Grober Mader S 282 Heimatbuch S 271 Schrenk Zink S 230 Winter S 14 Heimatbuch S 270f Grober Mader S 282 a b Grober Mader S 283 Grober Mader S 282 Dehio S 1055 Schrenk Zink S 231 Kirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Gunzenhausen Absberg Christuskirche Aha Markgrafenkirche zum Heiligen Kreuz Altenmuhr St Johannis Brombach St Johannis Baptist Dittenheim St Peter und Paul Dornhausen St Georg Frickenfelden Kapelle Funfbronn St Michael Grafensteinberg St Martin Gundelsheim St Bartholomaus Gunzenhausen St Mariae Virginis Lohehaus Spitalkirche Haundorf St Wolfgang Hirschlach St Johannis Kalbensteinberg Rieterkirche St Marien und Christophorus Laubenzedel St Sixtus Merkendorf Unserer Lieben Frau Neuenmuhr St Jakobus Oberasbach St Wolfgang Pflaumfeld St Laurentius Pfofeld St Michael Spalt St Christophorus Stetten St Peter Thannhausen St Bartholomaus Theilenhofen St Agatha Unterasbach St Michael Unterwurmbach St Jodokus Wachenhofen St Hieronymus Wachstein St Michael Wald St Martin und Agidius Windsfeld St Gangolf 49 106388888889 10 727222222222 Koordinaten 49 6 23 N 10 43 38 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Jodokus Kirche Unterwurmbach amp oldid 226213091