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Die evangelisch lutherische Pfarrkirche St Michael ist ein Kirchenbau im Gunzenhauser Gemeindeteil Unterasbach im mittelfrankischen Landkreis Weissenburg Gunzenhausen St Michaelskirche in UnterasbachLuftaufnahme mit Friedhof von Suden Im Hintergrund Oberasbach St Michaelskirche mit SakristeianbauInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Pfarr und Baugeschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Legende 6 Sonstiges 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche steht exponiert oberhalb des Ortes Unterasbach auf einer Hohe von 466 m u NN auf dem Michelsbuck des linken Talrands der Altmuhl an der Strasse nach Oberasbach Westlich der Kirche steht anstelle des abgerissenen ehemaligen Mesner und Schulhauses ein in den spaten 1980er Jahren neu errichtetes Mesner und Gemeindehaus 1 Sudlich der Kirche ist der 1921 erweiterte Friedhof vorgelagert Pfarr und Baugeschichte Bearbeiten1298 wies der Bischof von Eichstatt Einkunfte aus Aspach dem Kloster Heidenheim zu spater ist das Kloster im Besitz Fischwassers zu Unterasbach 2 Seit 1298 ist auch das 4 km entfernte Dorf Frickenfelden seit 1978 Gemeindeteil von Gunzenhausen nach Unterasbach gepfarrt 3 Das Patronatsrecht traten die Grafen von Oettingen 1383 an das Kloster Christgarten im Kartausertal am sudlichen Riesrand spater nahmen sie es wieder selber wahr 4 Das Bestatigungsrecht neuer Pfarrer lag beim Haus Brandenburg den spateren Markgrafentum Ansbach 5 In einer Urkunde von 1458 erfahrt man dass die Kirche den Erzengel Michael als Patron hat 6 Vom heutigen Kirchenbau geht das Untergeschoss des Turmes auf das Ende des 15 Jahrhunderts und damit der Spatgotik zuruck Grober berichtet 1937 dass sich auf dem Kirchenboden noch Reste des spatgotischen Sakramentshauschens befinden 7 Die Kirche soll eine Wallfahrtsstatte gewesen sein das Wallfahrtswesen nahm spatestens ein Ende als 1529 unter Pfarrer Michael Godler die Reformation eingefuhrt wurde Godler war 1530 ein Mitunterzeichner der Confessio Augustana 8 Fur 1608 und wieder fur 1732 ist uberliefert dass ein markgraflicher Hof zu Unterasbach dem Pfarrer zu Unterasbach gultbar war der Pfarrzehnt des Dorfes ging ebenfalls an den Unterasbacher Pfarrer ebenso ein Drittel des sogenannten Taschleins Zehents 9 Im Dreissigjahrigen Krieg war die Kirche einige Jahre verwaist man musste in Windsfeld den Gottesdienst besuchen bis 1655 der dortige Pfarrer auch die Pfarrstelle von Unterasbach versah Die aus Sicherheitsgrunden nach Gunzenhausen verbrachten zwei Glocken von 1587 und 1699 waren nach dem Krieg nicht mehr auffindbar 1665 verfugte der Markgraf dass Gunzenhausen die Glocken bezahlen muss Uber den Verbleib der neuen Glocken von 1666 und 1683 ist nichts Sicheres bekannt 10 Nach dem Dreissigjahrigen Krieg bluhte die Pfarrei durch Exulanten aus dem oberosterreichischen Ennsgebiet auf die sich auch in Unterasbach niederliessen 11 Um 1707 wurde die Kirche innen umgestaltet 1752 54 wurde nach Planen des ansbachischen Hofbaumeisters Johann David Steingruber das Turmobergeschoss mit Kuppelhelm neu erbaut 12 Von 1732 bis 1799 befand sich auf dem Turm eine Uhr Die 1735 eingebaute Orgel musste bereits 1820 durch eine neue ersetzt werden 1838 wurde aus Platzgrunden die Emporentreppe nach aussen verlegt und gleichzeitig mehrere Fenster zur Lichtgewinnung ausgebrochen 1921 kamen neue Glocken in den Turm 13 1986 erfolgte eine Renovierung der Aussenfassade 14 Fur 1619 ist erstmals ein eigener Schulmeister fur Unterasbach nachweisbar bis dahin unterrichtete der jeweilige Pfarrer in der im Zuge der Reformation eingerichteten Teutschen Schule Bis 1735 mussten die Kinder von Frickenfelden sommers wie winters zur 1710 neben der Kirche St Michael erbauten Schule gehen ab 1754 nur noch im Sommer 1838 wurde das Schulhaus neben der Kirche erneuert und 1868 erweitert 1923 erfolgte die Verlegung der Schule in den Ort selber 15 Baubeschreibung BearbeitenEs handelt sich um eine west ost ausgerichtete Chorturmanlage 16 Der Chor im Untergeschoss des Turmes hat ein Sternrippengewolbe wobei die doppelt gekehlten Rippen auf Pflockkonsolen enden Das Chorfenster im Osten weist spatgotisches Masswerk auf die Langhausfenster zwei auf der Nord und vier auf der Sudseite sind stichbogig 17 In der nordlichen Langhauswand hat sich nahe dem Turm erdgeschossig ein schmales Rundbogenfenster aus der Zeit der Romanik erhalten 14 Das Langhaus ist als Emporensaal gestaltet 16 die Flachdecke aus Holz wurde 1848 durch eine Gipsdecke ersetzt 18 Das polygone Turmobergeschoss zeigt eine Lisenenbelebung 17 den Turmabschluss bildet eine mansarddachartige Turmhaube mit aufgesetztem Spitzdachlein 19 Ausstattung BearbeitenDer Altar im Chorraum entstand um 1750 Das Altarbild ist eine im 19 Jahrhundert entstandene kleine Kopie des Abendmahls von Leonardo da Vinci 14 Emporen sind an der Nord West und Ostseite angebracht Die Kanzel mit ihrem polygonen Korpus und dem Schalldeckel mit Heilig Geist Taube und Volutendekoration ist ein Werk um 1700 Sie hangt an der sudlichen Chorwand der Zugang erfolgt durch einen Mauerdurchbruch vom Chor aus Die historische Orgel wurde vom Heilsbronner Orgelmacher Johann W Eichmuller um 1820 errichtet Das einmanualige Werk mit fest angekoppeltem Pedal enthalt noch uberwiegend originales Pfeifenmaterial o Das Instrument steht auf der Ostempore uber dem Altar Ein am unteren Rand von zwei Putten flankiertes Ovalbild uber der Mitte des dreiteiligen geschwungenen und abgerundeten Orgelprospekts zeigt den Erzengel Michael als Seelenwager und Drachentoter In der Mitte der Brustung der Ostempore hangt ein Kruzifix Disposition der Eichmuller Orgel Gedackt 8F o Flote 8 o Holz offen Viola da Gamba 8 Steinmeyer 19 Jh Principal 4 Deininger amp Renner 20 Jh Flaut Travers 4 Maderer 21 Jh Quinte 3 o prinzipalisch Octav 2 o Mixtur 1 o 3 4fache Terzmixtur Subbass 16 o Octavbass 8 o Holz Stimmung Kirnberger III Legende BearbeitenDer vom Dorf aus abgelegene Standort der Kirche hat wohl zu folgender Wanderkirchen Legende gefuhrt Man habe die Kirche im Ort errichten wollen doch sei uber Nacht das was am Tag erbaut worden war immer droben auf der Hohe gestanden Man habe dies als Wink Gottes angesehen und deshalb die Kirche oben fertig gebaut 20 Sonstiges BearbeitenDie Kirchengemeinde Unterasbach Frickenfelden unterhalt in Frickenfelden eine Kindertagesstatte St Michael 21 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Die Regierungsbezirke Oberfranken Mittelfranken und Unterfranken Bearbeitet von Tilmann Breuer und anderen 2 durchgesehene und erganzte Auflage Munchen Berlin Deutscher Kunstverlag 1999 S 1044 Karl Grober Felix Mader Bezirksamt Gunzenhausen Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken 6 R Oldenburg Munchen 1937 DNB 366496220 S 281 282 Heimatbuch der Stadt Gunzenhausen Gunzenhausen Stadt Gunzenhausen 1982 insbes S 266f Hansgeorg Klauss u a Hrsg Der Landkreis Gunzenhausen Verl f Behorden u Wirtschaft Hoeppner Assling Porsdorf Obb 1966 DNB 456843604 Hans Herman Schlund Markgrafenkirchen in Alt Gunzenhausen 45 1989 S 29 92 insbes S 73 Johann Schrenk und Karl Friedrich Zink GottesHauser Kirchenfuhrer Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Treuchtlingen Berlin wek Verlag 2008 S 228 230 Robert Schuh Gunzenhausen Historisches Ortsnamenbuch von Bayern Mittelfranken Band 5 Michael Lassleben Kallmunz 1979 ISBN 3 7696 9922 X Von der Pfarrkirche St Michael in Horst Keppler Frickenfelden ein Blick in die Vergangenheit Gunzenhausen Frickenfelden 1988 S 105 110 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Michael Unterasbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Michaelskirche auf der Homepage des evangelischen Dekanates GunzenhausenEinzelnachweise Bearbeiten Keppler S 108 1250 Jahre Heidenheim am Hahnenkamm Heidenheim 2002 S 95 222 Dekanatsbezirk Gunzenhausen Schuh S 15f Heimatbuch Gunzenhausen S 266 Keppler S 109 Schuh S 15 Grober Mader S 281f Heimatbuch Gunzenhausen S 266 Schuh S 15f Keppler S 108f Landkreis Gunzenhausen S 150 Grober Mader S 281 Dehio S 1044 Keppler S 107f a b c Schrenk Zink S 229 Heimatbuch Gunzenhausen S 252 267 a b Dehio S 1044 a b Grober Mader S 282 Keppler S 107 Eugen Maria Hausladen Der Kirchen und Profanbau des 18 Jahrhunderts im Markgrafentum Ansbach II Der markgrafliche Baumeister Joh David Steingruber und der evangelische Kirchenbau Ansbach Verlag von C Brugel amp Sohn 1930 S 56 59 Keppler S 106 Heimatbuch Gunzenhausen S 266 Kindertagesstatte St Michael auf der Dekanatsseite Kirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Gunzenhausen Absberg Christuskirche Aha Markgrafenkirche zum Heiligen Kreuz Altenmuhr St Johannis Brombach St Johannis Baptist Dittenheim St Peter und Paul Dornhausen St Georg Frickenfelden Kapelle Funfbronn St Michael Grafensteinberg St Martin Gundelsheim St Bartholomaus Gunzenhausen St Mariae Virginis Lohehaus Spitalkirche Haundorf St Wolfgang Hirschlach St Johannis Kalbensteinberg Rieterkirche St Marien und Christophorus Laubenzedel St Sixtus Merkendorf Unserer Lieben Frau Neuenmuhr St Jakobus Oberasbach St Wolfgang Pflaumfeld St Laurentius Pfofeld St Michael Spalt St Christophorus Stetten St Peter Thannhausen St Bartholomaus Theilenhofen St Agatha Unterasbach St Michael Unterwurmbach St Jodokus Wachenhofen St Hieronymus Wachstein St Michael Wald St Martin und Agidius Windsfeld St Gangolf 49 1425 10 749166666667 Koordinaten 49 8 33 N 10 44 57 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Michael Unterasbach amp oldid 226213269