www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kloster Christgarten ist ein ehemaliges Kloster der Kartauser bei Ederheim in Bayern in der Diozese Augsburg Das kleine Kloster wurde Mitte des 17 Jahrhunderts aufgelost und spater bis auf den Chor der Kirche und Reste der Konventsgebaude abgebrochen Der erhaltene Chor der Klosterkirche wird heute als evangelische Pfarrkirche genutzt Die Klosterkirche von NordwestenAltarraum der heutigen Pfarrkirche Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Rekonstruktion der Kartause 4 Heutige Pfarrkirche 4 1 Architektur 4 2 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas burgengesaumte Kartausertal am sudlichen Riesrand entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg zum beliebten Wander und Naherholungsgebiet Das Tal ist besonders von den nahen Stadten Nordlingen und Donauworth aus schnell zu erreichen Der Forellenbach hat sich hier auf seinem Weg in die Ebene tief in die Jurakalkhugel eingeschnitten Neben dem Kloster ziehen besonders die beiden Burgruinen Hoch und Niederhaus und der weitlaufige Wildpark Christgarten zahlreiche Ausflugler an Geschichte Bearbeiten nbsp Rekonstruktion der KlosteranlageDas dem heiligen Peter geweihte Kloster wurde 1383 durch die Grafen Ludwig und Friedrich von Oettingen gegrundet Nachdem die Oettinger Grafen ab 1525 die Reformation unterstutzten wurden ab 1558 Kartausermonche aus Christgarten zu evangelischen Pfarrern berufen Im Laufe der Reformation trat auch der Prior von Hurnheim bei Ederheim zur neuen Lehre uber und betreute auch Christgarten im reformatorischen Geiste Das kartusianische Generalkapitel entsandte daraufhin Bruno Fleischmann aus dem frankischen Astheim um das Kloster neu zu grunden Um 1599 verlangte das Reichskammergericht im sogenannten Vier Kloster Streit auf Grundlage des Augsburger Religionsfriedens die Wiederherstellung von umgewidmetem und sakularisiertem Kirchengut auf den Stand von vor 1552 Dieses Urteil wurde jedoch nicht vollstreckt 1 Die Kartause wurde erst nach dem Dreissigjahrigen Krieg 1649 aufgelost 1656 wurde der Glockenturm abgebrochen weitere Gebaude folgten im 18 und 19 Jahrhundert Von der Klosterkirche blieb nur der als evangelische Pfarrkirche dienende Chor erhalten Der sogenannte Scheuffelinaltar kam in die Alte Pinakothek nach Munchen Rekonstruktion der Kartause BearbeitenIm Norden der Klosterkirche lag der dreiflugelige Konventbau mit seinem Kreuzgang Im Suden war eine als Ruine erhaltene Kapelle an die Kirche angebaut Im Obergeschoss dieses Anbaus lag moglicherweise das Refektorium oder der Kapitelsaal Die Zellen der Monche gruppierten sich als kleine Hauschen im Osten um einen grossen Wandelgang der den direkten Zugang zum Monchschor der Kirche ermoglichte Der Chor war durch einen teilweise erhaltenen Lettner vom Langhaus abgetrennt Jeder Klosterzelle war ein kleiner Garten zugeordnet Das Rechteck der Kartause wurde durch eine Umfassungsmauer begrenzt Im Osten lag der Werkstattbereich des Klosters Der geraumige Innenhof diente als Friedhof der Klosterinsassen Heutige Pfarrkirche BearbeitenArchitektur Bearbeiten nbsp Blick auf die Orgel der heutigen PfarrkircheDas Bauwerk entstand aus der Kirche des ehemaligen Kartauserklosters Die Kirche wurde um 1390 neu erbaut in den Jahren 1865 und 1878 wurde die Laienkirche abgebrochen und der Monchschor durch die jetzige Westfassade geschlossen Die am Sudrand des Weilers gelegene Ruine gibt einen Eindruck von Abgeschiedenheit und Stille und steht in charakteristischer Weise fur den Wahlort einer Einsiedlerklause Das Bauwerk ist ein einschiffiger funfseitig geschlossener Raum zu drei Jochen und zeigt an den Schlusssteinen des Kreuzrippengewolbes einen Christuskopf ein mannliches Brustbild und eine gemalte Rosette In der Nordwand ist ein zugesetztes spatgotisches Portal zu einer ehemaligen Seitenkapelle mit Krabben Kreuzblume und seitlichen Fialen eingebaut Von dem Lettner der fruher den Chor von der Laienkirche trennte ist der ostliche Teil erhalten und wird als Orgelempore genutzt Vom fruheren Laienschiff sind noch Reste der Nord und Sudwand mit einigen Gewolbeanfangern erhalten Der erhaltene Chor der ehemaligen Klosterkirche wird heute als evangelische Pfarrkirche genutzt Ausstattung Bearbeiten Der Altar und das Kruzifix sind Kopien der Originale aus der Zeit um 1500 Das niedrige Chorgestuhl stammt aus der Zeit um 1400 Ein Grabstein fur Lienhard Vetter 1504 zeigt auf einer Rotmarmorplatte ein menschliches Skelett mit Schlangen und Eidechsen 2 In der Platz fur rund 80 Personen bietenden Kirche gibt es keinen Stromanschluss weshalb fur den Betrieb der aus dem Jahr 1832 stammenden Orgel des Orgelbauers Sieber mit acht Registern auf einem Manual und Pedal 3 ein Kalkant benotigt wird Literatur BearbeitenNorbert Backmund Die kleineren Orden in Bayern und ihre Kloster bis zur Sakularisation Windberg 1974 S 63 f Karl Bosl Hg Handbuch der Historischen Statten Deutschlands Band 7 Bayern Stuttgart 1974 S 117 f Georg Dehio Bruno Bushart Georg Paula Bearb Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Munchen 2 uberarb Aufl 2008 ISBN 978 3 422 03116 6 Maximilian Lanzinner Konfessionelles Zeitalter 1555 1618 In Haverkamp Alfred Hrsg Handbuch der deutschen Geschichte Fruhe Neuzeit bis zum Ende des Alten Reiches 1495 1806 Bd 10 Stuttgart 102004 S 3 206 Gustav Adolf Zipperer Christgarten im Kartausertal In Hans Frey Adolf Layer u a Im Flug uber Schwaben Beitrage zur Landeskunde von Schwaben 1 S 158 59 Weissenhorn 1974 ISBN 3 87437 107 7 Christof Metzger Christgarten Nordlingen in Monasticon Cartusiense hrsg von Gerhard Schlegel James Hogg Band 2 Salzburg 2004 365 371 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Christgarten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster Christgarten Basisdaten und Geschichte Christgarten Gebet und Schweigen in der Einsamkeit in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Alle verfugbaren Informationen aus der Datenbank Kloster in Bayern als PDF 8 KBEinzelnachweise Bearbeiten Lanzinner Konfessionelles Zeitalter S 176 f Dehio Handbuch Bayern III S 243 244 Orgeldatenbank Bayern online Abgerufen am 8 August 2021 48 782316666667 10 463266666667 Koordinaten 48 46 56 3 N 10 27 47 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Christgarten amp oldid 237994397