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Bruno Fleischmann 1580 in Kronach 6 Oktober 1639 in Astheim heute Volkach war von 1615 bis 1620 Rektor und Prior im Kartauserkloster in Erfurt Danach leitete er von 1620 bis zu seinem Tod das Kloster in Astheim Inhaltsverzeichnis 1 Astheim vor Fleischmann 2 Leben 3 Literatur 4 EinzelnachweiseAstheim vor Fleischmann BearbeitenDas 16 Jahrhundert war in den Klostern vom Aufstieg der Reformation gepragt Nachdem beide Kloster 1525 durch die Ereignisse im Deutschen Bauernkrieg in Mitleidenschaft gezogen worden war begann Prior Jodokus Hess in Astheim mit dem Wiederaufbau Spater versetzte man ihn nach Erfurt um den Konvent neu zu beleben Unter Hess Nachfolgern wurden die zerstorten Bauwerke in Astheim wieder hergestellt Unter Ludwig Hager wurden sogar neue Bauprojekte wie der Bau eines reprasentativen Torbogens in Angriff genommen und die Klosterkirche erneuert Ausserdem konnten bedeutende Schriftsteller fur den Konvent gewonnen werden 1 Probleme bereitete der Kartause dann die unter dem Wurzburger Furstbischof Julius Echter von Mespelbrunn vorangetriebene Gegenreformation Der Bischof verweigerte namlich 1599 die Erneuerung des bischoflichen Schutzbriefes fur die katholischen Astheimer Kartauser Erst eine Intervention des Hauses Schwarzenberg sorgte fur die Ausstellung des Briefes Eventuell hielt der Bischof eine Bevorzugung der Kartauser nicht langer fur notig 2 Leben BearbeitenBruno Fleischmann wurde in der frankischen Stadt Kronach geboren die als nordlichster Teil des Hochstifts Bamberg eine katholische Hochburg darstellte Uber die Familie des spateren Priors schweigen die Quellen wahrscheinlich handelte es sich um angesehene Burger der Stadt Der junge Bruno besuchte wohl eine Lateinschule ehe es ihn nach Wurzburg zog An der ortlichen Universitat studierte Fleischmann das ius civile lat Zivilrecht und hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht den Plan gefasst einem Monchsorden beizutreten 3 Am 10 August 1606 legte er seine Profess im Kartauserkloster Astheim ab das etwa 20 Kilometer vor der Stadt Wurzburg lag Er stieg innerhalb des Klosters schnell auf auch weil der Konvent aus nur wenigen Monchen bestand Im Jahr 1612 wurde Bruno bereits Vikar Im Jahr 1615 berief ihn das Generalkapitel nach Erfurt in die dortige Dependance des Ordens Die Kartause Erfurt war in einem schlechten Zustand es gab nicht genugend Monche um selbststandig den Prior wahlen zu konnen 4 Nach dem Tod des Priors Ludwig Hager in Astheim wahlten die dortigen Monche dann den Erfurter Prior der aus ihrem Konvent stammte Bruno Fleischmann kehrte zuruck und wurde am 30 Juli 1620 in Astheim installiert Bald ubernahm er auch wichtige Funktionen fur seinen Orden so wurde er 1623 zum Konvisitator 1629 zum Visitator der Rheinprovinz ernannt Zugleich fungierte er als Spezialkommissar in der Rheinprovinz und in Oberdeutschland In dieser Funktion brachte er 1631 auch die zeitweise von lutherischen Pfarrern betreute Kartause Christgarten zum Orden zuruck und setzte deren erste Prioren ein Der Streit zwischen den beiden Konfessionen hatte bereits seit 1618 den Dreissigjahrigen Krieg ausgelost der zu Beginn der 1630er in Gestalt der protestantischen Schweden auch in Mainfranken begann Fleischmann versteckte zusammen mit seinem Konvent die Wertsachen des Klosters und floh mit den Inhabern der hoheren Klosteramter am 16 Oktober 1631 in seine Geburtsstadt Kronach Die Kartause erhielt nach dem schwedischen Einfall 1632 einen weltlichen Administrator der die Besitzungen der Kartauser auszuplundern begann 5 Uber die Exilzeit des Astheimer Priors kursierten bereits unter den Zeitgenossen mehrere Geschichten weil die versteckten Schatze den Besatzern schliesslich in die Hande fielen 6 So soll Fleischmann erfahren haben dass die schwedische Konigin Maria Eleonora von Coburg aus nach Wurzburg aufbrach Er verkleidete sich als Musikant es gelang ihm sich der Konigin zu nahern und ihr das Versprechen abzunehmen die Kartause zu verschonen Auf dem Weg nach Wurzburg wurde er aber verraten und kehrte nach Kronach zuruck Eine andere Erzahlung geht davon aus dass der Prior einige Verwandte uber das Versteck des Schatzes informierte Diese gingen zusammen mit Bruno Fleischmann nach Astheim und konnten einige Stucke nach Kronach mitnehmen Ausserdem hiess es der Astheimer Mainmuller hatte uber den einzigen Mitwisser einem Verwandten erzahlt der ihn den Schweden verriet Die folterten daraufhin den letzten Kartauser in Astheim Valentin bis er das Versteck preisgab 7 Im Jahr 1634 reiste Fleischmann unerkannt nach Wurzburg und erhielt einen Schutzbrief durch den kaiserlich katholischen Feldherren Octavio Piccolomini 8 Daraufhin konnte Fleischmann die Kartause im Jahr 1635 wieder in Besitz nehmen Der Prior liess die Schaden schatzen entstanden waren Zerstorungen im Wert von 100 000 Reichsthalern Zugleich bestand der Konvent nur noch aus vier Monchen und die Kartause musste weiterhin Kriegsgeld an den Wurzburger Furstbischof zahlen 9 Am 6 Oktober 1639 starb Bruno Fleischmann und wurde in der grosseren Kapelle beigesetzt Literatur BearbeitenJames Hogg Die Kartause Astheim In Michael Koller Hg Kartauser in Franken Kirche Kunst und Kultur in Franken Band 5 Wurzburg 1996 S 109 118 Ignaz Schwarz Die Karthause Astheim Ein Geschichtsbild Gerolzhofen 1903 Friedrich Stohlker Die Kartause Astheim und ihre Bewohner In Ute Feuerbach Hg Unsere Mainschleife 1978 1992 Volkach 2008 S 59 63 Michael Wieland Die Karthause Ostheim und ihre Bewohner In Archiv des historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg Bd 38 Wurzburg 1896 S 1 35 Einzelnachweise Bearbeiten Stohlker Friedrich Die Kartause Astheim und ihre Bewohner S 62 Schwarz Ignaz Die Karthause Astheim S 22 Wieland Michael Die Karthause Ostheim und ihre Bewohner S 20 Wieland Michael Die Karthause Ostheim und ihre Bewohner S 21 Hogg James Kartause Astheim S 115 f Vgl Schwarz Ignaz Die Karthause Astheim S 30 Wieland Michael Die Karthause Ostheim und ihre Bewohner S 22 f Schwarz Ignaz Die Karthause Astheim S 34 Hogg James Kartause Astheim S 116 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 17 Marz 2019 PersonendatenNAME Fleischmann BrunoKURZBESCHREIBUNG deutscher KartauserpriorGEBURTSDATUM 1580GEBURTSORT KronachSTERBEDATUM 6 Oktober 1639STERBEORT Astheim Volkach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruno Fleischmann amp oldid 186671949