www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zur Kirche St Martin in Neuss Holzheim siehe St Martin Neuss Holzheim Die romisch katholische Pfarrkirche 1 St Martin in Holzheim einer Gemeinde im Landkreis Dillingen an der Donau im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben ist ein gotischer Bau aus dem fruhen 16 Jahrhundert der zu Beginn des 18 Jahrhunderts barock umgestaltet wurde Der Stuckdekor weist bereits Formen und Farbtone des fruhen Rokoko auf Die Kirche liegt in einem ummauerten Friedhof inmitten des Ortes Katholische Pfarrkirche St Martin Ansicht von Suden Turm mit Satteldach und Zwerchhaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Pfarrei 2 Baugeschichte 3 Architektur 3 1 Aussenbau 3 2 Innenraum 4 Stuck und Fresken 5 Ausstattung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte der Pfarrei BearbeitenAufgrund des Patroziniums des hl Martins wird die Grundung der Pfarrei zu der bis ins 19 Jahrhundert auch Eppisburg Weisingen und Heudorf gehorten bereits in frankischer Zeit vermutet 1150 wird Holzheim zum ersten Mal schriftlich in einer Urkunde des Augsburger Bischofs Walter I von Dillingen erwahnt Aus diesem Dokument geht hervor dass der Priester Agilward die wegen ihres hohen Alters als auch wegen Vernachlassigung eingesturzte Kirche wiederaufbauen liess In einer Urkunde aus dem Jahr 1220 bestatigte Bischof Siegfried III von Rechberg dem Domkapitel von Augsburg das Patronatsrecht das es bis zur Sakularisation ausuben sollte 1360 erwarb das Augsburger Domkapitel von Herzog Friedrich von Teck auch die Grundherrschaft in Holzheim Baugeschichte BearbeitenFur das Jahr 1437 ist der Wiederaufbau der Kirche nach einem Brand dokumentiert Weitere Baumassnahmen sind in den Rezessionalien Beschlussbucher des Augsburger Domkapitels fur das Jahr 1506 vermerkt Aus dieser Zeit stammen das Langhaus der Chor und der obere Teil des Turmes mit seinem steilen begiebelten Satteldach Auch 1606 wurden Arbeiten an der wieder baufallig gewordenen Kirche durchgefuhrt Ab 1680 wurde die Kirche im Stil des Barock umgestaltet Neue Altare wurden geschaffen die Empore erweitert 1717 18 und die Fenster vergrossert 1721 22 Thomas Gering aus Gunzburg wurde mit der Stuckierung von Chor und Langhaus beauftragt Der Maler Anton Wenzeslaus Haffe aus Dillingen fuhrte die Deckenfresken aus die im Chor noch erhalten sind 1759 wurde die Kirche nach Westen verlangert Ende des 19 Jahrhunderts wurde beim Einbau einer neuen Orgel das obere Geschoss der einstigen Doppelempore abgebrochen Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Die Kirche ist aus verputztem Ziegelmauerwerk errichtet An der Sudseite des Langhauses erhebt sich 33 Meter hoch der nahezu quadratische siebengeschossige Turm dessen drei Giebelgeschosse mit einem steilen Satteldach gedeckt sind Im Osten und Westen des Glockengeschosses sitzen begiebelte Zwerchhauser mit je drei korbbogigen Schallfenstern Die oberen Geschosse des Turms weisen gekuppelte rund bzw segmentbogige Klangarkaden auf Der Eingang mit modern verandertem Vorzeichen befindet sich an der Sudseite der Kirche nbsp Skulptur des Erzengels Michael auf dem Schalldeckel der Kanzel Franz Schefferle zugeschrieben um 1680 nbsp Brustung der OrgelemporeInnenraum Bearbeiten Das einschiffige Langhaus ist durch flache Pilaster mit Stuckkapitellen in drei Joche unterteilt und mit einer von Gurtbogen unterfangenen Flachdecke gedeckt Im Osten schliesst sich der um eine Stufe erhohte dreiseitig geschlossene Chor an Das ursprunglich gotische Kreuzrippengewolbe wurde bei der barocken Umgestaltung durch ein Tonnengewolbe mit Stichkappen uber den Fenstern und korbbogigem Chorbogen ersetzt Den westlichen Abschluss bildet eine geschweifte Empore die auf Holzsaulen aufliegt und die Orgel tragt Stuck und Fresken BearbeitenDer Stuckdekor wurde 1722 im Stil des fruhen Rokoko geschaffen Die Jahreszahl befindet sich an der Ostseite des Chorbogens Die gesamte Decke des Langhauses und des Chores sowie die Zwickel uber dem Chorbogen sind mit Stuck in Form von Akanthusranken und Laubwerk in weiss auf rotlichem oder gelbem Grund verziert Die Fresken des Langhauses sind Neuschopfungen von 1954 55 Ihr Bildprogramm ist Maria gewidmet der Unbefleckten Empfangnis Marias den Lobpreisungen aus der lauretanischen Litanei der Himmelskonigin und der Mater Dolorosa deren Herz von sieben Schwertern dem Symbol fur die Sieben Schmerzen Mariens durchbohrt wird Die beiden oval umrahmten Fresken des Chores stammen aus der Zeit der barocken Umgestaltung und wurden von Anton Wenzeslaus Haffe ausgefuhrt Sie stellen den heiligen Martin dar den Schutzpatron der Kirche der einen Toten zum Leben erweckt und seinen eigenen Tod Die Deckenbilder der Empore mit der Darstellung der Befreiung der Seelen aus dem Fegefeuer erinnern an die seit 1685 in Holzheim bestehende Arme Seelen Bruderschaft nbsp Relief der heiligen Anna selbdritt Ulmer Schule um 1500 nbsp Apostelfiguren Matthias Andreas Judas Thaddaus von Stephan Luidl 1722Ausstattung BearbeitenDen Hochaltar schmucken vergoldete Engelfiguren und ein Altarblatt auf dem die Verherrlichung des heiligen Martins dargestellt ist Das Gemalde stammt von dem Dillinger Maler Vitus Felix Rigl und wird in das Jahr 1761 datiert Im Altarauszug steht eine bekronte Madonnenfigur mit Jesuskind umgeben von einem mit Engelskopfen besetzten Strahlenkranz aus dem Ende des 17 Jahrhunderts Das Antependium und der Tabernakel von Johann Michael Fischer sind bereits mit Muscheldekor im Stil des Rokoko versehen Der rechte Seitenaltar der Marienaltar stellt auf dem Altarblatt Maria als Rosenkranzkonigin dar ein Gemalde aus dem Jahr 1722 von Anton Wenzeslaus Haffe Die Skulpturen der Eltern Marias des heiligen Joachim und der heiligen Anna als Anna selbdritt dargestellt werden Franz Schefferle aus Lauingen zugeschrieben und in das Jahr 1680 datiert Nur die Figur Marias als Kind ist eine moderne Nachbildung Das ovale Auszugsbild ist dem heiligen Leonhard gewidmet Den Altar bekront eine Skulptur des heiligen Ulrich vermutlich ebenfalls von Franz Schefferle Das Altarblatt des linken Seitenaltars der Josephsaltar zeigt den heiligen Joseph und den heiligen Antonius Das Bild des Auszugs stellt den heiligen Vitus dar Daruber steht die Figur des von Pfeilen durchbohrten heiligen Sebastian der wie die grossen Skulpturen des heiligen Zacharias und der heiligen Elisabeth mit dem Johannesknaben Franz Schefferle zugeschrieben wird Die Kanzel stammt aus dem Jahr 1715 Am Kanzelkorb sind Christus und die vier Evangelisten mit ihren Symbolen dargestellt Die Skulpturen entstammen vermutlich der Werkstatt von Johann Baptist Libigo und Stephan Luidl Der Schalldeckel ist bekront mit der Schnitzfigur des Erzengels Michael die um 1680 datiert und Franz Schefferle zugeschrieben wird Hauptartikel Kanzel Holzheim Die Skulpturen von Christus und den Zwolf Aposteln die auf Konsolen im Langhaus stehen wurden 1722 von Stephan Luidl geschaffen Bei der Restaurierung der Kirche 1954 erhielten sie eine neue Fassung Der heilige Johannes Nepomuk und der heilige Florian beide um 1730 werden ebenfalls Stephan Luidl zugeschrieben Die Figur des heiligen Rochus wird auf 1680 datiert Auch Johannes der Taufer uber dem modernen Taufbecken und die kleine Marienfigur auf der Prozessionsstange sind vermutlich schon vor 1700 entstanden Die alteste Skulptur der Kirche ist ein Holzrelief der Anna selbdritt aus der Ulmer Schule und stammt aus der Zeit um 1500 Die heilige Anna halt das Jesuskind auf dem rechten Arm und auf dem linken Arm ihre Tochter Maria die ebenfalls als Kind dargestellt ist Literatur BearbeitenWerner Meyer Bearb Die Kunstdenkmaler des Landkreises Dillingen an der Donau Munchen 1972 ISBN 3 486 43541 8 S 470 485 Reihe Die Kunstdenkmaler von Bayern Die Kunstdenkmaler von Schwaben Bd VII Landkreis Dillingen an der Donau Anton H Konrad Julius Schottl Holzheim St Martin Anton H Konrad Verlag Weissenhorn Schwabisch bayerische Kunstdenkmale Heft 13 2 Auflage 2007 ISBN 978 3 87437 049 3 Georg Worishofer Alfred Sigg Reinhard H Seitz Stadte Markte und Gemeinden In Der Landkreis Dillingen a d Donau in Geschichte und Gegenwart 3 neu bearbeitete Auflage Hrsg Landkreis Dillingen a d Donau Dillingen an der Donau 2005 S 310 311 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Holzheim bei Dillingen an der Donau Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg48 5132853 10 5290041 Koordinaten 48 30 47 8 N 10 31 44 4 O Normdaten Geografikum GND 4260927 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Holzheim amp oldid 232438331