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Somborn ist der grosste Ortsteil der Gemeinde Freigericht im osthessischen Main Kinzig Kreis und Sitz der Gemeindeverwaltung SombornGemeinde FreigerichtWappen der Gemeinde Somborn ab 1967 und der Gemeinde Freigericht ab 1971Koordinaten 50 9 N 9 7 O 50 143333333333 9 1138888888889 147 Koordinaten 50 8 36 N 9 6 50 OHohe 147 mEinwohner 6172 30 Jul 2019 1 Eingemeindung 1 Januar 1970Postleitzahl 63579Vorwahl 06055Luftbild des OrtesLuftbild des OrtesAnsicht SombornSt Anna Kirche angestrahlt von der Morgensonne Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Ortsname 2 3 Fruhe Neuzeit 2 4 Neuzeit 2 5 Bevolkerung 3 Politik 3 1 Ortsbeirat 3 2 Wappen 4 Infrastruktur 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenSomborn liegt im Naturpark Spessart am Hasselbach auf einer Hohe von 150 m uber NN 8 5 km sudwestlich von Gelnhausen direkt an der Landesgrenze zu Bayern Geschichte BearbeitenAm 19 Juni 1930 wurde bei Bauarbeiten im Ort ein ca 40 000 Jahre alter Mammutzahn gefunden Mittelalter Bearbeiten Die alteste erhaltene Erwahnung von Somborn stammt aus dem Jahr 1025 als der Adlige Ruogger Besitzungen in Somborn an das Kloster Fulda ubertragt Das Dorf war Hauptort des Gerichts Somborn das wiederum Teil des Freigerichts Alzenau war Dieses war zwar reichsunmittelbar aber das Reich verpfandete oder vergab das Gebiet immer wieder So wechselten die Landesherren zu denen die Herren und spateren Grafen von Hanau die Herren von Randenburg die Herren von Eppstein und Kurmainz zahlten 1255 hatte das Kloster Neuenberg einen Fronhof 1482 ein Hofgericht in Somborn Die ab 1184 erwahnte Kirche von Somborn stand unter dem Patronat der Apostel Peter und Paul Schon 1184 gehorte die Pfarrkirche dem Stift St Peter und Alexander in Aschaffenburg 2 dem sie 1316 inkooperiert wurde Auch das Patronatsrecht lag bei dem Stift Zur Pfarrei gehorten auch die umliegenden Dorfer Altenmittlau Bernbach Horbach Neuses und Huttelngesass sowie Albstadt Ortsname Bearbeiten Die Schreibweise des Ortsnamens wechselte Sunnibrunno 1025 Sonneborn 1030 Sunnebrunne 1184 2 Sunneburnen 1270 Suneborn 1332 Sonborn 1634 Fruhe Neuzeit Bearbeiten 1500 erhielten der Kurfurst Erzbischof von Mainz und die Grafen von Hanau Munzenberg das Freigericht und damit auch Somborn gemeinsam als Lehen Es wurde nun als Kondominat regiert Da im Freigericht auch zur Zeit des Kondominats die kirchliche Jurisdiktion bei den Erzbischofen von Mainz verblieb konnte sich die Reformation im Gegensatz zur Grafschaft Hanau Munzenberg hier nicht durchsetzen Somborn blieb romisch katholisch Von 1601 bis 1605 fand im Freigericht Alzenau eine grosse Hexenverfolgung statt In deren Folge wurden auch vier Frauen aus Kalberau auf dem Scheiterhaufen als Hexen lebendig verbrannt 3 Als Graf Johann Reinhard III 1736 als letzter mannlicher Vertreter des Hauses Hanau starb war dessen Erbe hinsichtlich der Grafschaft Hanau Munzenberg aufgrund eines Erbvertrages der Landgraf von Hessen Kassel Ob das Erbe sich auch auf den Hanauer Anteil an dem Kondominat erstreckte war in den folgenden Jahren zwischen Kurmainz und Hessen Kassel heftig umstritten Der Streit endete in einem Kompromiss dem Partifikationsrezess von 1740 der eine Realteilung des Kondominats vorsah Es dauerte allerdings bis 1748 bis der Vertrag umgesetzt war Somborn fiel dabei an die Landgrafschaft Hessen Kassel Das Dorf wurde nun deren Amt Altenhasslau zugeschlagen 4 Neuzeit Bearbeiten 1803 wurde die Landgrafschaft Hessen Kassel zum Kurfurstentum Hessen erhoben Wahrend der napoleonischen Zeit stand das Amt Altenhasslau ab 1806 zunachst unter franzosischer Militarverwaltung gehorte 1807 1810 zum Furstentum Hanau und dann von 1810 bis 1813 zum Grossherzogtum Frankfurt Departement Hanau Anschliessend fiel es wieder an das Kurfurstentum Hessen zuruck Nach der Verwaltungsreform des Kurfurstentums Hessen von 1821 durch die Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde ging das Amt Altenhasslau im neu gebildeten Landkreis Gelnhausen auf Mit der Annexion Kurhessens durch das Konigreich Preussen nach dem verlorenen Krieg von 1866 wurde auch Somborn preussisch Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es in Somborn eine kleine judische Gemeinde mit eigener Synagoge 5 Das Synagogengebaude wurde in der Pogromnacht am 9 November 1938 durch das Einschreiten des Somborner Burgermeisters gerettet und uberstand auch die Kriegswirren Spater wurde das Gebaude in ein Wohnhaus umgebaut In der Ortslage gespeist von Betriebsgraben die vom Haselbach abzweigten bestanden die Schreibersmuhle auch Grimmsmuhle und die Kreisemuhle auch Schillingsmuhle Die letzte der Wassermuhlen wurde 1972 stillgelegt 6 Zum 1 Januar 1970 wurde Somborn im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis mit weiteren Gemeinden zu der neuen Gemeinde Freigericht zusammengeschlossen 7 Gleichzeitig ging der Kreis Gelnhausen im Main Kinzig Kreis auf Bevolkerung Bearbeiten Einwohnerentwicklung Quelle Historisches Ortslexikon 8 1581 0 73 Haushaltungen 1753 101 Haushaltungen und 5 Juden 1812 198 Feuerstellen 911 SeelenSomborn Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019Jahr Einwohner1834 1 4981840 1 4941846 1 5981852 1 6031858 1 5841864 1 6271871 1 5511875 1 7211885 1 6431895 1 8041905 2 1411910 2 3441925 2 6631939 2 7181946 3 7471950 4 0341956 3 9161961 4 3381967 4 9221970 5 0811980 1990 2000 2011 5 9132019 6 172Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 8 Gemeinde Freigericht Zensus 2011 9 Religionszugehorigkeit Quelle Historisches Ortslexikon 8 1885 17 evangelische 2 76 566 katholische 91 73 34 judische 5 51 Einwohner 1961 363 evangelische 8 37 3963 katholische 91 36 EinwohnerPolitik BearbeitenOrtsbeirat Bearbeiten Nach dem Zusammenschluss der selbststandigen Gemeinden zur Gemeinde Freigericht im Jahr 1970 wurden die einzelnen Gemeindevertretungen aufgelost und durch Ortsbeirate ersetzt Die Ortsbeirate in den einzelnen Ortsteilen sind in allen wichtigen Entscheidungen die den jeweiligen Ortsteil betreffen zu horen und haben ein Vorschlagsrecht Die Mitglieder der Ortsbeirate wahlen aus ihrer Mitte als Vorsitzenden des Ortsbeirates einen Ortsvorsteher Mit Ablauf der kommunalen Wahlperiode 2021 werden die Ortsbeirate aufgelost 10 Parteien und Wahlergemeinschaften 2016 2011 2006 2001 1997Sitze Sitze Sitze Sitze SitzeCDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 3 3 4 5 4SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 3 2 2 3 3FDP Freie Demokratische Partei 0 0 1 0 0GRUNE Bundnis 90 Die Grunen 0 2 0 0 0UWG Unabhangige Wahlergemeinschaft Freigericht 3 2 2 1 2gesamt 9 9 9 9 9 Ortsvorsteher Ortwin Hackenberg SPD 1997 2001 Emil Trageser CDU 2001 2006 Gunther Ross CDU 2006 2011 Ottmar Trageser SPD 2011 Bernd Hofmann UWG 2012 2021 Wappen Bearbeiten Am 12 Juli 1967 wurde der Gemeinde Somborn im damaligen Landkreis Gelnhausen Regierungsbezirk Wiesbaden ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen In Silber ein gradarmiges schwarzes Tatzenkreuz kreuzweise belegt mit einem blauen Schlussel und einem blauen Schwert 11 Bedeutung Das schwarze Kreuz auf silbernem Grund symbolisiert die alten Beziehungen der Gemeinde zum Bistum Fulda Schlussel und Schwert sind die Symbole der Heiligen Petrus und Paulus der beiden altesten Patrone der Somborner Pfarrkirche 12 Nach dem Zusammenschluss zur Gemeinde Freigericht wurde das Somborner Wappen 1971 Wappen der neuen Gemeinde Infrastruktur BearbeitenIn Somborn treffen sich die Landesstrassen 3202 und 3339 Von 1904 bis 1963 hatte das Dorf einen Bahnhof an der dann stillgelegten Freigerichter Kleinbahn Heute steht die katholische Kirche von Somborn unter dem Patronat der hl Anna und gehort zum Dekanat Kinzigtal Es gibt ausserdem die evangelische Johanneskirche Die Bischof Dr Christian Schreiber Schule ist die ortliche Grundschule und die Kopernikusschule die kooperative Gesamtschule des Main Kinzig Kreises Sie ist die grosste allgemeinbildende Schule Deutschlands Am Hof Trages bei Somborn entstand in den 1990ern ein 18 Loch Golfplatz Im Ort gibt es ein Heimatmuseum Personlichkeiten BearbeitenIn Somborn geboren Adam Muller genannt Millerche 1863 1932 hessischer Heimatdichter und Humorist bei der Frohlichen Freigerichter Runde Michael Bruckner 1871 1936 Unternehmer und Abgeordneter des Provinziallandtages der Provinz Hessen Nassau Christian Schreiber 1872 1933 Bischof Bernhard Schilling SVD 19 Dezember 1959 15 November 1966 Bischof Gerhard Benzing 22 Marz 1932 in Somborn 10 Mai 2008 in Fulda romisch katholischer Pfarrer in St Goar Flieden von 1973 bis 2006 von 1988 bis 2002 Dekan im Dekanat Neuhof ab 1975 Prases der KAB in Flieden und ab 2006 Ehrenburger der Gemeinde Flieden Martin Trageser 1943 Politiker CDU Roland Ullmann 1958 Landespolizeiprasident HessenLiteratur BearbeitenLudwig Bickell Die Bau und Kunstdenkmaler im Regierungsbezirk Cassel Band 1 Alhard von Drach Kreis Gelnhausen Marburg 1901 S 184 187 Heinrich Reimer Historisches Ortslexikon fur Kurhessen Marburg 1926 S 448 f Literatur uber Somborn nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Suche nach Somborn Freigericht In Archivportal D der Deutschen Digitalen BibliothekWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Somborn Sammlung von Bildern Internetauftritt der Gemeinde Freigericht Somborn Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Meldewesen Gemeinde 1 2 Vorlage Toter Link www freigericht sitzung online de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis a b Codex diplomaticus exhibens anecdota ab anno DCCCLXXXI ad MCCC Moguntiaca ius Germanicum et S R I historiam illustrantia Gudenus Valentin Ferdinand von 1743 abgerufen am 11 April 2021 Peter Gbiorczyk Zauberglaube und Hexenprozesse in der Grafschaft Hanau Munzenberg im 16 und 17 Jahrhundert Shaker Duren 2021 ISBN 978 3 8440 7902 9 S 163 Uta Lowenstein Grafschaft Hanau In Ritter Grafen und Fursten weltliche Herrschaften im hessischen Raum ca 900 1806 Handbuch der hessischen Geschichte 3 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 63 Marburg 2014 ISBN 978 3 942225 17 5 S 212 Thea Altaras Synagogen in Hessen was ist geschehen seit 1945 Konigstein 1988 S 172 Willi Klein Zur Geschichte des Muhlenwesens im Main Kinzig Kreis Hanauer Geschichtsblatter 40 Hanau 2003 S 316 f Zusammenschluss der Gemeinden Altenmittlau Bernbach Horbach Neuses und Somborn im Landkreis Gelnhausen zu der neuen Gemeinde Freigericht vom 17 Dezember 1970 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1970 Nr 1 S 5 Punkt 8 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 4 0 MB a b c Somborn Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 6 August 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 9 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt archiviert vom Original am 11 Juli 2021 abgerufen im November 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot statistik hessen de Anderung der Hauptsatzung Ortsbeirat gestrichen 1 2 Vorlage Toter Link www freigericht de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Bekanntmachung der Gemeinde abgerufen am 19 Februar 2020 Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Somborn im Landkreis Gelnhausen Regierungsbezirk Wiesbaden vom 12 Juli 1967 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1967 Nr 31 S 933 Punkt 772 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 5 3 MB Gemeinde Freigericht Das Wappen im Internetauftritt der Gemeinde Fraigericht Abgerufen im Juli 2018 Ortsteile von Freigericht Hessen Altenmittlau Bernbach Horbach Neuses mit Huttelngesass Somborn Normdaten Geografikum GND 4296710 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Somborn Freigericht amp oldid 237778605