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Dieser Artikel behandelt polnischen Ort im Kreis Stolp Pommern Zu weiteren Bedeutungen siehe Smoldzino Begriffsklarung Smoldzino deutsch Schmolsin kaschubisch Smoldzeno slowinzisch Smeˑʉ ʒana oder Smeˑʉ ʒanɵ 1 ist ein polnisches Dorf und Sitz der gleichnamigen Landgemeinde im Powiat Slupski der Woiwodschaft Pommern SmoldzinoSmoldzino Polen SmoldzinoBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft PommernPowiat SlupskiGmina SmoldzinoGeographische Lage 54 40 N 17 13 O 54 663333333333 17 213611111111 Koordinaten 54 39 48 N 17 12 49 OEinwohner 984Postleitzahl 76 214Telefonvorwahl 48 59Kfz Kennzeichen GSLWirtschaft und VerkehrStrasse DW 213 Slupsk Celbowo Abzweig Chocmirowo 10 km Eisenbahn kein BahnanschlussNachster int Flughafen Danzig Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Einwohnerzahlen 2 2 Ortsgliederung bis 1945 2 3 Amt Schmolsin 2 4 Forstamt Schmolsin 3 Kirche 4 Schule 5 Personlichkeiten 5 1 Sohne und Tochter des Orts 5 2 Weitere mit dem Ort in Verbindung stehende Personlichkeiten 6 Sehenswurdigkeiten 7 Gmina Smoldzino 8 Literatur 9 Weblinks 10 FussnotenGeographische Lage BearbeitenDas Dorf liegt in Hinterpommern am nordostlichen Fusse des Hugels Rowokol Revekol Es befindet sich unmittelbar an der sudlichen Grenze des Slowinzischen Nationalparks Die Entfernung nach Slupsk Stolp betragt 28 Strassenkilometer die nach Ustka Stolpmunde 30 Strassenkilometer Geschichte Bearbeiten nbsp Schmolsin am Revekol zwischen Garder See und Lebasee an der Ostsee nordostlich von Stolp auf einer Landkarte von 1905 nbsp Dorf Panorama vom Rowokol aus gesehen nbsp Brucke uber die Lupawa in Smoldzino im Jahre 2002Schmolsin gehorte bis 1945 zum Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Koslin der preussischen Provinz Pommern Es ist eines der altesten Dorfer des Stolper Landes Der historischen Dorfform nach ist es ein grosses Strassendorf Aus vor und urgeschichtlicher Zeit stammt ein alter Burgwall mit Graben der sich im Wald des Rowokol 500 Meter vom Dorf entfernt befindet Im Jahre 1281 wird Schmolsin Smoltzini spater auch Smoltzin zum ersten Male urkundlich erwahnt Damals gehorte der Ort zu Gross Garde heute polnisch Gardna Wielka und zum Kloster Belbuck 1291 kam es an das Kloster Oliva Im Jahre 1487 wird Peter Tessen als Lehnsherr genannt und um 1600 erhielt die Herzogin Anna von Croy 1590 1660 Schwester Bogislaws XIV hier ihren Witwensitz zugewiesen Das Schloss lag an der Lupow Lupawa es ist nicht mehr vorhanden Nach dem Tod der Furstin kam der Ort an ihren Sohn den Herzog Ernst Bogislaw von Croy 1620 1684 danach an Ernst von Croyengreiff und schliesslich 1684 an das Haus Brandenburg Friedrich der Grosse selbst erteilte schliesslich den Auftrag das Gebiet nordlich von Schmolsin zu meliorieren Von den Anfangen bis Ende des 18 Jahrhunderts siedelten in Schmolsin Slowinzen die dann in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts allmahlich germanisiert wurden Im Jahre 1784 werden fur Schmolsin genannt ein Vorwerk ein Prediger ein Forster ein Kuster vier wuste Bauernhofe vom koniglichen Amt genutzt 22 Bauern zwei Kossaten 10 Budner ein Predigerwitwenhaus ein Schmied und 34 Budner am Revekol bei insgesamt 71 Feuerstellen Haushalten 2 Im Jahre 1852 kam Schmolsin in den Besitz der Hofkammer Kaiser Wilhelm II selbst stattete dem Ort 1910 einen Besuch ab Das Hausgut Hohenzollern war 2056 Hektar gross und hatte einen reichen Viehbestand Im 19 Jahrhundert waren Scholsin und der Revekol mit seinem Aussichtsturm beliebte Ausflugsziele auch von Sommerfrischlern zumal das Dorf von Stolp und Stolpmunde aus leicht mit dem Fahrrad zu erreichen ist 3 Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Schmolsin im Marz 1945 von der Roten Armee besetzt Nach Kriegsende wurde das Dorf unter polnische Verwaltung gestellt Polnische und ukrainische Zivilisten siedelten sich an die anfangs vorwiegend aus den im Rahmen der Westverschiebung Polens an die Sowjetunion gefallenen Gebieten ostlich der Curzon Linie kamen Die deutschen Einwohner wurden in den folgenden Jahren vertrieben 4 Schmolsin erhielt den polnischen Namen Smoldzino Einwohnerzahlen Bearbeiten 1852 140 5 1925 1257 samtlich Evangelische 6 1933 1344 7 1939 1308 in 377 HaushaltenOrtsgliederung bis 1945 Bearbeiten Vor 1945 hatte die Gemeinde Schmolsin neun Ortsteile Dunengehoft Eichweide Dambee Jawersberg Karolinenhof Karlshof Leuchtfeuergehoft Menzelsruh Reissaus Rumbke polnisch Rabek Amt Schmolsin Bearbeiten Schmolsin bildete bis 1945 einen eigenen Amtsbezirk innerhalb des Landkreises Stolp im Regierungsbezirk Koslin der Provinz Pommern Zugeordnet waren die Orte Klein Garde heute polnisch Gardna Mala Schlochow Czluchy Schmolsin Vietkow Witkowo Virchenzin Wierzchocino und Zietzen Siecie mit den dazugehorigen sieben Vorwerken Einstmaliger Amtshauptmann von Schmolsin und Stolp war von 1707 bis 1709 der spatere preussische Staatsminister und Generalpostdirektor Ernst Bogislav von Kameke Schmolsin war ausserdem Sitz eines Standesamtes und einer Gendarmerie Amtsgerichtlich war der Ort nach Stolp orientiert Forstamt Schmolsin Bearbeiten Zum Forstamtsbezirk Schmolsin gehorten vor 1945 die Revierforstereien Schmolsin Revekol und Flossen und Grunhof Fichtholz und Eulenburg sowie die Forstwartbezirke Rowe Rowy Rumbske Rumsko und Virchenzin Wierzchocino Kirche Bearbeiten nbsp Dorfkirche bis 1945 evangelisch nbsp Kanzel aus dem 17 Jahrhundert in der Dorfkirche nbsp Elektrizitatswerk an der LupowDie Dorfkirche wurde auf Initiative von Herzogin Anna von Croy neu errichtet und am 16 Oktober 1632 eingeweiht Die vorherige erste lutherische Kirche oder Kapelle war 1581 von dem Schmolziner Rittergutsbesitzer Schwantes Tessen erbaut worden Diese altere Kapelle hatte dort gestanden wo gegen Ende des 18 Jahrhunderts der Viehstall des Predigers errichtet worden war 8 Im 19 Jahrhundert wurde die Dorfkirche vergrossert und erhielt auch einen Turm Die Innenausstattung war von grosser Reichhaltigkeit Bis 1832 wurde in dem Gotteshaus auch auf Slowinzisch ausgestorbene Sprache oder ausgestorbener Dialekt des Kaschubischen gepredigt Der von Herzogin Anna 1610 in Schmolsin eingesetzte Pfarrer Michael Bruggemann gab den Katechismus Martin Luthers die Busspsalmen Davids die Geschichte der Passion Jesu Christi sowie eine Tauf und eine Trauagende in regionaler polnischer Sprache mit kaschubischen Einflussen heraus und schuf so ein fur die evangelischen Kaschuben Slowinzen bedeutsames Werk Die Herzogin Anna von Croy liess einmal heimlich ein Olgemalde von ihm anfertigen 9 Das Bild in Lebensgrosse hangt bis heute 2010 in der Dorfkirche von Schmolsin Mit den Ortschaften Holzkathen Smoldzinski Las Klucken Kluki Schlochow Czluchy Selesen Zelazo Schmolsin Smoldzino Vietkow Witkowo Virchenzin Wierzchocino und Zietzen Siecie gehorte das evangelische Kirchspiel Schmolsin bis 1945 zum Kirchenkreis Stolp Altstadt im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreussischen Union Von 1632 bis 1945 war die Kirche ein evangelisches Gotteshaus Nach 1945 wurde sie zugunsten der katholischen Kirche enteignet die sie neu weihte und ihr den Namen Trojcy Swietej Hl Dreifaltigkeit verlieh Schule BearbeitenBereits im Jahre 1852 hatte Schmolsin eine zweiklassige Schule Ein neues grosses Schulgebaude entstand 1893 Im Jahre 1932 war die Schule funfstufig es unterrichteten drei Lehrer 221 Schulkinder Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Orts Bearbeiten Johann Gotthelf Lindner 1729 1776 in Schmolsin als Pfarrerssohn geboren bedeutender geistlicher Dichter und Asthetiker in Konigsberg Preussen Ehregott Friedrich Lindner 1733 1816 jungerer Bruder von Johann Gotthelf Lindner praktizierte als Arzt in Mitau Reinhold Lebrecht Moritz von Hanstein 1819 1876 preussischer Generalmajor und Kommandeur des 1 Leib Husarenregiments Horst Grunenberg 1928 2006 deutscher Politiker SPD Bundestagsabgeordneter Wolfgang Weit 1932 deutscher Opernregisseur 10 Siegfried Melchert 1936 2013 deutscher Sporthistoriker und HochschullehrerWeitere mit dem Ort in Verbindung stehende Personlichkeiten Bearbeiten Ritter Schwantes Tessen 1 April 1607 war Erbherr auf Vorwerk Schmolsin Landvogt zu Schlawe spater Hauptmann von Schlawe Stolp und Lauenburg mit seinem Tod erlosch der Mannesstamm des hinterpommerschen Zweigs der Adelsfamilie Tessen Herzogin Erdmuthe von Brandenburg 1561 1623 hatte nach dem Tod ihres Mannes 1600 das Amt Stolp als Wittum erhalten und wohnte im Schloss von Stolp sowie seit 1608 nach dem Tod von Schwantes von Tessen auch in dem Schloss auf dem Vorwerk von Schmolsin Michael Bruggemann 1583 1654 von 1600 bis 1654 erster evangelischer Pfarrer in Schmolsin ubersetzte sakrale Literatur in die kaschubische Sprache Herzogin Anna von Croy 1590 1660 Schwester Bogislaws XIV hatte nach dem Tod ihres Mannes das Amt Stolp als Wittum erhalten und wohnte in dem zum Vorwerk von Schmolsin gehorigen Schloss stiftete die Dorfkirche von Schmolsin Ernst Bogislav von Kameke 1674 1726 von 1707 bis 1709 Amtshauptmann von Schmolsin und Stolp preussischer Staatsminister und Generalpostdirektor Sehenswurdigkeiten BearbeitenDorfkirche mit alter Ausstattung und teilweise erhaltener alter Deckenmalerei Rundblick vom Rowokol Gmina Smoldzino BearbeitenSmoldzino ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde deren Gebiet sich zwischen dem Jezioro Gardno Garder See und dem Jezioro Lebsko Leba See hinzieht Ihre Flache betragt 257 24 km und die Einwohnerzahl betragt 3400 Hauptartikel Gmina SmoldzinoLiteratur BearbeitenLudwig Wilhelm Bruggemann Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Konigl Preussischen Herzogthums Vor und Hinter Pommern Teil II Band 2 Stettin 1784 S 939 940 Karl Heinz Pagel Der Landkreis Stolp in Pommern Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit Lubeck 1989 S 870 881 Download Ortsbeschreibung Schmolsin Johannes Hinz Pommern Wegweiser durch ein unvergessenes Land Augsburg 1996 Ernst Muller Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart 2 Teil Stettin 1912 Hellmuth Heyden Kirchengeschichte Pommerns 2 Bd Koln Braunsfeld 1957Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schmolsin Sammlung von Bildern Webprasenz der Gemeinde polnisch Die Gemeinde Schmolsin im ehemaligen Kreis Stolp in Pommern Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft 2011 Fussnoten Bearbeiten Eintrag im Slowinzischen Worterbuch von Friedrich Lorentz bitte Scannummer 793 links wahlen Zum System der Slowinzisch Lautschrift von Lorentz vgl Slowinzische Grammatik S 13 16 scan 40 43 anschliessend die Lautlehre Ludwig Wilhelm Bruggemann Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Konigl Preussischen Herzogthums Vor und Hinter Pommern Teil II Band 2 Stettin 1784 S 939 940 Meyers Reisebuch Deutsche Ostseekuste II Rugen und die pommersche Kuste mit ihrem Hinterland 2 Auflage Bibliographisches Institut Leipzig 1924 S 192 Karl Heinz Pagel Der Landkreis Stolp in Pommern Lubeck 1989 S 880 Kraatz Hrsg Topographisch statistisches Handbuch des Preussischen Staats enthaltend die sammtlichen Stadte Flecken Dorfer mit Angabe des Gerichts erster Instanz Unter Benutzung der Akten des Koniglichen Justiz Ministeriums Deckersche Geheime Ober Hofbuchdruckerei Berlin 1856 S 552 Digitalisat http gemeinde schmolsin kreis stolp de Michael Rademacher Stolp Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Christian Friedrich Wutstrack Hrsg Kurze historisch geographisch statistische Beschreibung von dem koniglich preussischen Herzogtum Vor und Hinterpommern Stettin 1793 S 716 717 Nachtrag zu der Kurzen historisch geographisch statistischen Beschreibung des Herzogtums Vor und Hinterpommern Christian Friedrich Wutstrack Hrsg Stettin 1795 S 330 Ingrid Bigler Marschall Hrsg Deutsches Theater Lexikon Band 6 2008 S 3187 Online Gmina Smoldzino Ortsteile Bukowa Wendisch Buckow Czluchy Schlochow Czysta Wittbeck Gardna Mala Klein Garde Gardna Wielka Gross Garde Kluki Klucken Komnino Kuhnhof Lokciowe Lochzen Retowo Rotten Siecie Zietzen Smoldzino Schmolsin Smoldzinski Las Holzkathen Stojcino Stohentin Wierzchocino Virchenzin Witkowo Vietkow Zelazo Selesen Andere Ortschaften Boleniec Bollenz Czolpino Scholpin Lodki Przybynin Brenkenhofsthal Siedliszcze Zedlerkaten Stare Kluki Alt Klucken Wysoka Wittstock Normdaten Geografikum GND 4684998 1 lobid OGND AKS VIAF 237017007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Smoldzino amp oldid 235586837