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Sergei Anatoljewitsch Torop besser bekannt als Vissarion oder Wissarion russisch Sergej Anatolevich Torop beziehungsweise Vissarion wissenschaftliche Transliteration Sergej Anatol evic Torop 14 Januar 1961 in Krasnodar ist der Grunder einer religiosen Bewegung und Okosiedlung in der sibirischen Taiga Er wird von seinen Anhangern als Wiederkunft Jesu von Nazaret betrachtet Der ehemalige Handwerker und Polizeibeamte grundete nach einem Erweckungserlebnis im Jahre 1991 die Kirche des Letzten Testaments Mittlerweile siedeln uber 4000 Anhanger in dieser okologisch spirituell orientierten Gemeinschaft In westlichen Landern ist er hauptsachlich durch Filmdokumentationen und Zeitungsberichte bekannt Von den Medien wird Torop auf Grund seiner ausseren Erscheinung er tragt lange weisse fruher rote Gewander und lange dunkle glatte Haare die viele Menschen an das Aussehen Jesu erinnern auch als Jesus Sibiriens oder Messias der Taiga bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kirche des Letzten Testaments 2 1 Innere Organisation 2 2 Modellsiedlung 3 Lehre 4 Bekanntheit und Aussenwirkung 5 Filmberichte uber Torop und seine sibirische Gemeinschaft 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSergei Anatoljewitsch Torop kam 1961 als Sohn Nadeschda Torops und des Bautechnikers Anatoli Torop zur Welt die seinen eigenen Angaben nach nicht religios waren Durch den engen familiaren Kontakt zu seinem Onkel Wiktor der dem Malen sehr zugetan war entwickelte Torop bereits im Kindergarten ein ungewohnliches zeichnerisches Talent Im Jahre 1968 trennten sich seine Eltern und wahrend sein Vater in Krasnodar blieb zog die Mutter mit Sergei und dessen Schwester in die sibirische Siedlung Schuschenskoje wo mehrere Verwandte lebten Dort ging sie eine Beziehung zu einem Mann namens Nikolai ein und die vier Sergei seine Schwester seine Mutter sowie deren Freund zogen noch im gleichen Jahr in das Nachbardorf Iljitschowo In Iljitschowo wurde Sergeis Schwester Irina geboren bevor die Familie im Sommer 1972 nach Krasnodar zuruckkehrte Auch dort blieb sie nicht sesshaft und es folgten mehrere weitere Umzuge zuruck nach Sibirien unter anderem im Sommer 1973 in die Kleinstadt Uschur und schliesslich im Sommer 1975 nach Minussinsk In jener Stadt im Suden der Region Krasnojarsk am Oberlauf des Jenissei beendete Torop die zehnjahrige Schule Anschliessend leistete er seinen Wehrdienst ab wahrenddessen er bei einem Bautrupp in der Mongolei diente Nach der Beendigung des Dienstes kehrte er im Sommer 1981 nach Krasnodar zuruck zog aber schon im Januar 1982 erneut nach Minussinsk Dort absolvierte er in den folgenden Monaten eine Ausbildung zum Metallarbeiter und Verkehrspolizisten und lernte die zu jenem Zeitpunkt vierundzwanzigjahrige Ljuba 1960 kennen Am 24 November 1984 heiratete das Paar Torop verdiente sich neben seiner beruflichen Tatigkeit noch als Maler und Zeichner Geld zum Lebensunterhalt Er fertigte in seiner Freizeit zahlreiche Pastellzeichnungen von Heiligen Stillleben Personen und abstrahierten menschlichen Charaktereigenschaften an 1 Im Fruhling 1990 erhielt er vom Kirchenvorsteher der Gemeinde in Nikolo Petrowka den Auftrag die dortige Kirche mit Malereien auszuschmucken woraufhin er zwei uberlebensgrosse Gemalde von Maria und von Nikolaus von Myra anfertigte die an der Eingangspforte befestigt werden sollten Ljuba hatte derweil den Wunsch geaussert nach Krasnodar zu reisen um die Familie ihres Ehemannes kennenzulernen Torop war jedoch nicht in der Lage genugend Geld fur eine solche Reise zuruckzulegen bis er Ende des Jahres 1990 fur einige seiner Werke eine grossere Summe erhielt Im Mai 1991 wurde ihm fur die Schaffung von Heiligenbildern in einer Abakaner Kirche erneut eine hohe Entlohnung zuteil Wenige Tage spater erhielt er jedoch vom Kirchenvorsteher aus Nikolo Petrowka die Nachricht dass mehrere Gemeindemitglieder nicht mit seinen Werken einverstanden seien Torop weigerte sich seine Gemalde zu verandern und war so gezwungen sie zuruckzunehmen und den bereits erhaltenen Lohn zuruckzuzahlen wodurch die Familie erneut kaum finanzielle Mittel besass Wissarion ist nach der einvernehmlichen Trennung von seiner ersten Frau Ljubow mit der er funf Kinder hat jetzt mit Sofia 1988 verheiratet Am 22 September 2020 wurde Wissarion in seinem Domizil vom russischen Geheimdienst verhaftet und in ein Gefangnis uberfuhrt Die Anklageschrift wirft ihm finanzielle und seelische Ausbeutung vor 2 Kirche des Letzten Testaments BearbeitenBereits in den 1980er Jahren hatte Torop eigenem Bekunden zufolge mehrere helle Momente in denen er gewahr wurde fur Hoheres bestimmt zu sein Im Mai 1991 einen Tag nach der Lohnruckzahlung an die Kirche von Nikolo Petrowka sah er im Fernsehen eine Dokumentation uber Friedhofe in Russland auf denen im Zuge der Wirren wahrend der Auflosung der Sowjetunion Heiligtumer geschandet und zerstort worden waren und meint im Anschluss in seiner Malerwerkstatt die Erweckung erfahren zu haben Torop liess diese spater folgendermassen beschreiben Und wahrend Er in tiefem Nachdenken und Kummer verblieb spurte Er wie sich etwas Grossartiges in Ihm entwickelte erwachte und erhob Im nachsten Moment begann Glockenklang den Raum Seines Zimmers zu erfullen Und Weihrauchgeruch beruhrte sanft Seine Sinne in den Ohren aber erklang ein ruhmreicher Gesang himmlischer Stimmen Und aus Seinem Inneren sturmte das Machtige und warf die Hulle von sich die bisher dieses Feuer zuruckgehalten hatte 3 Torop nannte sich in der Folge Wissarion und sieht sich seither als Reinkarnation Jesu Christi Wenige Monate spater am 18 August 1991 dem Tag des Augustputsches in Moskau hielt er im Dorf Gorodok unweit von Minussinsk seine erste Rede vor 33 Zuhorern Innerhalb weniger Wochen gelang es ihm mehrere Dutzend Junger oder Anhanger um sich zu sammeln wobei nicht klar ist ob diese ihm folgten weil sie ihn tatsachlich fur den Messias hielten oder lediglich weil ihnen seine Ideen Einstellungen und Wesenszuge zusagten Gemeinsam mit seinen Jungern siedelte sich Torop in einer weiten Taigaebene am Rande des Sajangebirges im sudlichen Zipfel der Region Krasnojarsk an Der nachstgrossere Ort ist die 70 Kilometer westlich gelegene Siedlung Kuragino Das Siedlungsgebiet der Gemeinschaft liegt fast 1000 Kilometer westlich des Baikalsees und wird vom Kasyr dem rechten Quellfluss des Jenissei Nebenflusses Tuba durchflossen In den folgenden Jahren kauften die Mitglieder der Gemeinschaft die Flachen umliegender Dorfer auf um zu expandieren und die ursprunglichen Bewohner zogen in andere Gebiete Als Hauptorte etablierten sich die vier Dorfer Petropawlowka Tscheremschanka Scharowsk und Guljajewka welche alle am Kasyr liegen Innere Organisation Bearbeiten In der Zone wie die umgangssprachliche Eigenbezeichnung lautet wurden schlichte Holzhauser errichtet und man begann Subsistenzwirtschaft zu betreiben Zu diesem Zweck besitzt jedes Grundstuck etwa 2500 Quadratmeter Ackerland auf denen Gemuse und Krauter angebaut werden Ziegen und Kuhe dienen als Milchlieferanten und Pferde als Arbeitstiere Auf Gemeinschaftsfeldern ausserhalb der Siedlungen baut man Kartoffeln und Getreide an und bringt Heu ein Die Mitglieder der Gemeinschaft leben in der uberwiegenden Mehrheit vegan zumindest aber vegetarisch Drogen einschliesslich Alkohol und Tabak werden nicht konsumiert 1995 gab Wissarion der Gemeinschaft die Bezeichnung Okopolis Tiberkul nach dem gleichnamigen See um den okologisch spirituellen Grundgedanken zu betonen Die Mitglieder der Gemeinschaft die aus allen Schichten der Gesellschaft stammen suchen zumeist ein neues mit der Natur verbundenes Lebensgefuhl schlicht und losgelost von der Industriegesellschaft Innerhalb der Gemeinschaft gibt es keine sozialen Absicherungen die jedoch auch kaum vonnoten sind da kein Geld im Umlauf ist und so keine sozialen Unterschiede bestehen Anfang des Jahres 2006 errichtete man in der Region einen Mobilfunkmasten um per Mobiltelefon die Kommunikation in der dunn besiedelten Taiga zu erleichtern nbsp Zentrales Siedlungsgebiet der Kirche des Letzten Testaments Heutzutage zahlt die Okopolis Tiberkul die sich mittlerweile uber 35 bis zu 100 Kilometer auseinander liegende Dorfer und Ansiedlungen erstreckt und der gut 4000 Menschen angehoren zu den grossten Selbstversorger Projekten der Welt Ferner wurde von Wissarion ein neuer Kalender eingefuhrt der die Ara der Morgenrote beschreibt und mit seiner Geburt im Jahre 1961 einsetzt Uber das Jahr verteilt werden drei grosse Feste gefeiert zu denen sich die Bewohner aller Dorfer der Okopolis versammeln Am 14 Januar dem Geburtstag Wissarions wird das Neujahrsfest zelebriert Dem Fruhlingsfest am 14 April ist eine Fastenwoche vorgelagert und das Sommerfest fallt auf den 18 August zur Erinnerung an Wissarions erste Predigt d h die oben genannte Rede Bei der medizinischen Versorgung werden naturheilkundliche Verfahren praferiert In Petropawlowka existiert allerdings ein medizinisches Zentrum das ebenso wie alle Zahnarztpraxen der Siedlungen mit modernen elektrischen Geraten ausgestattet ist Waren die Gebaude anfangs noch schlichte Holzbauten ist man nun bestrebt sie fantasievoller umzubauen und zu schmucken mit dem Ziel marchenhaft idyllische Dorfer zu gestalten In Zukunft soll zum Schutze der Walder auch kein Holz mehr zum Bau verwendet werden sondern Lehm und Stroh Die Gemeinschaft toleriert in gewissem Rahmen Polygamie Der Grund dafur ist laut den Bekundungen der Mitglieder dass es in den Siedlungen mehr Frauen als Manner gebe und sich die Frauen ohne Partner schlecht verwirklichen konnten Diese Form des Zusammenlebens wird innerhalb der Okopolis als Dreieckfamilie bezeichnet Offiziell wird verlautbart dass in der Okopolis absolute Glaubens und Religionsfreiheit herrsche und es wird angegeben Wichtigstes Bestreben der Gemeinschaft ist die geistige Entwicklung insbesondere zu lernen niemals anderen gegenuber negative Gefuhle oder Gedanken zu haben sondern allen unermesslich Seelenwarme zu schenken was auch immer geschehen mag 4 Gleichzeitig werden jedoch christliche Messen und Liturgien abgehalten deren Mittelpunkt Wissarion als neuer Menschensohn ist Er vertritt zudem die Ansicht Die Junger werden fur sich nie bessere Bedingungen schaffen wenn sie nicht in der Lage sind ihrem Hirten das beste Leben zu verschaffen 5 Wissarion bezeichnete die von ihm gegrundete Gemeinschaft anfangs als Gemeinde des einheitlichen Glaubens und heute als Kirche des Letzten Testaments wobei das Letzte Testament die Gesamtheit der Schriften seit 1995 darstellt In russischer Sprache existieren bislang Januar 2019 27 Bande Wissarion selbst wird von seinen Anhangern als Die Wahrheit Das Wort oder Der Lehrer bezeichnet Als Chronist der Gemeinschaft fungiert Wissarions Vertrauter Wadim Redkin 1958 der alle Ereignisse innerhalb der Okopolis dokumentiert und sie in Jahresbuchern zusammenfasst Die Kirche des Letzten Testaments fuhrt auch ein eigenes Symbol Es handelt sich um ein christliches Kreuz eingefasst in einen aus Bluten zusammengesetzten Kreis Modellsiedlung Bearbeiten nbsp Der von Igor Mokhov gestaltete und am 7 Januar 1998 im Zentrum der Modellsiedlung aufgestellte Holzengel Er wird von einem Kreuz in einem Kreis und daruber von einem kleinen Modell der Erde bekront Die kleinen Glocken an den Flugeln lauten dreimal taglich zur Glorifizierung Gottes Schon im September 1994 legte Torop nach mehrtagigem Fussmarsch durch die Taiga in den Bergen sudlich des Sees Tiberkul jenen Ort fest an dem die Modellsiedlung der Gemeinschaft entstehen sollte Verantwortlich fur die Konstruktion die sich uber mehrere Jahre hinzog war Sergei Tschewalkow ehemaliger Oberst der sowjetischen Raketentruppen und Lehrer an einer der Militarakademien in Moskau Um mit der Errichtung beginnen zu konnen mussten Dutzende Nadelbaume gefallt werden Hierzu wurden auf Verheissung Wissarions nur einfache Sagen verwendet um das Gleichgewicht der Natur nicht zu zerstoren Das Baumaterial schaffte man mit Pferdewagen und speziellen Holzschlitten heran Die Modellsiedlung wird seit sich Wissarion dort im Mai 1997 erstmals aufhielt von den Gemeinschaftsmitgliedern als Stadt der Sonne Wohnstatte der Morgendammerung Stadt der Handwerksmeister oder Neues Jerusalem bezeichnet Sie liegt in einem Hochtal am Sudrand des Tiberkulsees und somit etwa 20 Kilometer ostlich von Guljajewka und vier Fussmarschstunden von Petropawlowka entfernt Lage 53 865555555556 94 076111111111 Die Modellsiedlung stellt die inoffizielle Hauptstadt der Gemeinschaft dar da sie Wohnsitz Wissarions ist Das Zentrum der Siedlung bildet ein ubermannshoher geschnitzter Holzengel von dem 14 Wege radial abzweigen was dem Dorf aus der Luft das Aussehen einer stilisierten Sonne verleiht Der Engel ist jeden Sonntag der Ausgangspunkt einer Prozession die auf den Gipfel des nahen Berges Suchja fuhrt auf welchem der Altar der Erde errichtet wurde Dieser ist ein kleiner etwa neun Meter hoher offener und aus Holz gefertigter Pavillon mit vier Giebeln und einem Zwiebelturm Ebenfalls am Berg gelegen ist das Haus des Segens ein runder Bau mit flacher Kuppel der fur Treffen mit Wissarion dient sowie ein Glockenspiel das alle drei Stunden die Glaubigen zur Andacht aufruft einige Wohnhauser und eine Gartnerei Insgesamt leben etwa 60 Familien mit 250 Personen zumeist enge Vertraute Wissarions in der Modellsiedlung Sergei Anatoljewitsch Torop halt sich die uberwiegende Zeit in der Stadt der Sonne auf und empfangt seine Schuler oder Anhanger Nur etwa alle zwei Monate fahrt er fur knapp acht Tage in eine der anderen Siedlungen zumeist nach Petropawlowka um den Gemeinschaftsmitgliedern die Moglichkeit zu individuellen und gemeinsamen Treffen zu geben Lehre BearbeitenSeine Lehre bezeichnet Torop selbst als das Letzte Testament Torop behauptet dass das menschliche Wesen zweierlei Ursprunge habe Der Korper sei wie auch die Erde und alle anderen Lebewesen vom Schopfer dem Gottvater erschaffen worden wohingegen die Seele von Gottes Sohn entwickelt wurde Der Mensch untersteht dem Glauben der Gemeinschaft zufolge zeitgleich den Gesetzen der materiellen und der geistigen Welt Die Grundbausteine letzterer seien uneigennutziges Wirken und Handeln zum Wohle Anderer sowie die freie personliche Wahl die fortwahrend sichergestellt sein musse Wissarions Schuler oder Anhanger haben das Ziel diese Werte der geistigen Welt die in ihren Augen vom Heiligen Geist erhalten wird weiterzuvermitteln und zu verbreiten Laut Wissarions Worten ist die Erdmutter heilig und lebendig Mit dieser Erklarung legitimiert er heidnische Brauche und die Beschaftigung mit Naturkraften welche in der Regel von christlichen Glaubigen als Gotteslasterung angesehen werden Wissarion meint jedoch sie seien elementar um mit der Erde in Dialog zu treten Die materielle Welt werde so Torop vom Lebensgeist oder der universellen Lebensenergie dem Prana aufrechterhalten und es sei wichtig die Grundsatze der Harmonie der Vernunft des Karma der Zweckmassigkeit sowie der gegenseitigen nutzlichen Zusammenarbeit zu achten und zu befolgen Oberste Prioritat im Glaubensgefuge der Gemeinschaft hat das Gesetz zur Entwicklung der Seele dem zufolge der Weg der Meister beschritten werden musse welcher dazu verpflichte der Welt mit ehrlicher Handarbeit Liebe Warme und Licht zu bringen Dies wurde das naturliche Gleichgewicht erhalten und alte von Menschen hervorgerufene Verletzungen der Erdmutter heilen Torops Lehren und Weltanschauungen sind sehr weit gefachert und uberschneiden sich haufig mit anderen religiosen Uberzeugungen So finden sich Ubereinstimmungen mit u a Taoismus Islam Christentum und Buddhismus In den 1990er Jahren kritisierte Torop oftmals die Lehren der Russisch Orthodoxen Kirche behauptete allerdings Anfang der 2000er Jahre dass die Okopolis von dieser anerkannt und legitimiert sei was die Kirchenoberen abstritten Wissarion strebt mit seinen Schulern oder Anhangern wie es der ehemalige Name der Kirche des letzten Testaments bereits andeutet eine einheitliche Weltreligion an weswegen als Grundlage seiner Lehren auch die Theosophie angesehen wird Diese erhebt mit Bezug auf Inhalte indischer Religiositat und Spiritualitat ebenfalls den Anspruch einen gemeinsamen wahren Kern in allen Religionen aufzuzeigen eine allumfassende Bruderschaft der Menschheit zu begrunden Zwar rat er seinen Anhangern davon ab die Bucher Helena Petrovna Blavatskys der Mitbegrunderin der Theosophischen Gesellschaft zu lesen gleichzeitig enthalten seine Verlautbarungen aber oftmals Gedankengut das dem theosophischen nahesteht Sogar die Vorstellung von aufgestiegenen Meistern findet sich in seiner Lehre wieder Die eindrucksvollsten Missionen solcher Art erfullten einige ostliche Meister die vom Absolut kamen Sie besassen kein geistiges Gewebe Ihre Mission beendend verschwand ihr Korper bei bestimmten wunderlichen Erscheinungen eine feinere Hulle der materiellen Lebenskraft zurucklassend Wonach die Meister in eine Welt gingen die das Himmlische Shambala genannt wird Diese Welt hat mit der Welt des Himmlischen Vaters nichts gemein 6 Hansjorg Hemminger und Joachim Keden glauben in den Thesen und Aussagen Wissarions neohinduistische Zuge und Lehren zu erkennen So spreche Torop in seinen Reden und Predigten von Seelenwanderungen die mit Reinkarnationen gleichzusetzen seien Ferner verfuge Torop uber sehr gute Kenntnisse der neohinduistischen Guru Szene um die umstrittenen Gurus Haidakhan Babaji und Sathya Sai Baba wobei er letzteren personlich kannte Dieser konnte Torops Vorstellungen beeinflusst haben da auch er ahnlich Wissarion eine einheitliche Weltreligion die so genannte Sai Religion propagiert Ferner vermuten die beiden Autoren dass in dem Glaubensgefuge des Letzten Testaments auch Aspekte der in den 1970er Jahren aufgekommenen New Age Esoterik gebe Diese sieht ein baldiges Ende des Fischezeitalters voraus welches mit Kriegen Hass Leid und engstirnigen Denkweisen unsere Zeit bestimmt habe Es soll vom Wassermannzeitalter einer Epoche des Glucks der Einheit des Friedens und des ganzheitlichen Bewusstseins abgelost werden In diesen Ansatzen bestunden Parallelen zu den Reden Wissarions zumal auch innerhalb der New Age Bewegung die Mystik und Verehrung der Natur sowie die Hochhaltung des naturverbundenen einfachen Lebens eine wichtige Rolle spielt Bekanntheit und Aussenwirkung BearbeitenIn den Wirren des Zerfalls der Sowjetunion wurde Torop mit der sich um ihn sammelnden Gemeinschaft zunachst kaum wahrgenommen zumal er ein ausserst dunn bevolkertes Siedlungsgebiet gewahlt hatte Aus diesem Grunde beschrankte sich seine Bekanntheit zu Beginn seines Wirkens auf seine Gemeinschaft und die unmittelbare geographische Umgebung Zwar waren schon vor seinem angeblichen Erweckungserlebnis einige regionale Fernsehstationen auf ihn aufmerksam geworden dieses Interesse ruhrte jedoch aus seiner Begabung als Maler So wurde beispielsweise 1988 eine Dokumentationssendung uber ihn abgedreht die ihn als Kunstler lokal bekannt machte Nach der Grundung der Gemeinschaft geriet Torop immer ofter in den Blickpunkt der Offentlichkeit Dieser bediente er sich um auch entfernter lebende Personen von seinen Ideen zu uberzeugen und sie als neue Anhanger oder Schuler zu gewinnen Zu diesem Zweck unternahm er speziell Anfang der 1990er Jahre zahlreiche Reisen durch die ehemaligen Ostblockstaaten aber auch nach Westeuropa Er nutzte diese Fahrten um Gesprache mit Privatpersonen Gruppen und Gruppierungen und Interviews mit Medienvertretern zu fuhren sowie Reden zu halten Nachfolgend sind einige seiner Reisen wiedergegeben Datum Staat Stadt OrtJuli 1992 Ukraine nbsp Russland 1991 nbsp Tscherkassy Kiew Charkiw Woronesch1992 Israel nbsp Nazaret Jerusalem Betlehem Berg TaborAugust 1992 Belarus 1991 nbsp Ukraine nbsp Homel Narovlja Minsk Hrodna Brest Lemberg Iwano Frankiwsk CzernowitzOktober 1992 Russland 1991 nbsp Ukraine nbsp Kasachstan nbsp Krasnodar Diwnogorsk Gelendschik Sotschi Jalta Hursuf Simferopol Sewastopol AlmatyEnde Oktober 1992 Lettland nbsp Russland 1991 nbsp Riga Sankt Petersburg27 April 1994 10 Mai 1994 Zypern Republik nbsp Israel nbsp Agypten nbsp Betlehem Nazaret Berg Tabor Jordan See Genezareth Jerusalem Eilat Berg Sinai Tel Aviv Jaffa18 Mai 1994 Anfang Juni 1994 Italien nbsp Spanien nbsp Frankreich nbsp Belgien nbsp Sizilien Rom Lido di Roma Barcelona Tours Paris BrusselEnde September 1994 Anfang Oktober 1994 Moldau Republik nbsp Ukraine nbsp Russland nbsp Chișinău Odessa Chortyzja Charkiw Kiew Simferopol Noworossijsk Selenograd15 November 1994 Ende November 1994 Russland nbsp Jekaterinburg Tscheljabinsk Perm Ischewsk Kasan Nischni Nowgorod Iwanowo Wladimir Sankt Petersburg1995 Indien nbsp Neu Delhi Bengaluru1998 Deutschland nbsp Frankreich nbsp Koln Frankfurt Paris2000 Deutschland nbsp Niederlande nbsp Italien nbsp Koln Gustritz Goslar Hannover Bad Belzig ZEGG Berlin Hamburg Amsterdam Stuttgart Italien Damanhur2002 England nbsp Deutschland nbsp England Seifen Goslar Gottingen20 Juni 1997 14 Juli 1997 Vereinigte Staaten nbsp Brooklyn San Francisco Los Angeles Lancaster Amische Queens2004 Bulgarien nbsp SofiaIm Oktober des Jahres 1992 sprach er in der kasachischen Hauptstadt Almaty auf dem Internationalen Kongress der Geistigen Einmutigkeit und im Fruhling 1994 traf er sich mit Vertretern des russischen Prasidenten Boris Nikolajewitsch Jelzin in seiner Geburtsstadt Krasnodar Wenige Wochen darauf traf er auf seiner Reise durch Westeuropa in Barcelona den russischen Generalkonsul Wahrend seiner Indienreise 1995 besuchte Torop in Neu Delhi das Haus der Andacht der Bahai sowie in Puttaparthi nahe Bengaluru den Ashram des popularen aber umstrittenen Gurus Sathya Sai Baba Im Mai 1997 lud man Torop zur Konferenz der Weltreligionen nach San Francisco ein Er verweigerte jedoch aus formalen Grunden seine Teilnahme da er darauf bestand mit zwei Begleitern zu reisen Die Organisatoren der Konferenz gaben ihm jedoch zu verstehen dass jede der geladenen 200 Religionsvereinigungen lediglich von einem Vertreter reprasentiert werden durfe da andernfalls die Arbeitsfahigkeit und Finanzierung des Treffens nicht gewahrleistet werden konne Wenige Wochen spater unternahm Torop mit einigen seiner Anhanger eine eigene Reise in die Vereinigten Staaten Am 15 Juli 1997 unmittelbar nach der Ruckkehr aus den USA wurde er von Cable News Network und 2004 in Bulgarien von Darik Radio der grossten privaten Radiostation des Landes interviewt Neben seiner Funktion als Vorsteher der Okopolis Tiberkul geht er auch weiterhin seiner Tatigkeit als Maler und Zeichner nach Seine Werke finden besonders in der Gemeinschaft Unabhangiger Staaten Anklang wahrend sie beispielsweise in Europa nahezu unbekannt sind Im Jahre 2006 eroffnete Torop in Anwesenheit des ehemaligen ukrainischen Prasidenten Leonid Kutschma in Kiew eine Ausstellung mit von ihm geschaffenen Exponaten Schon 1993 begleitete der deutsche Regisseur Schauspieler und Autor Werner Herzog die Mitglieder der Kirche des letzten Testaments mit einem Kamerateam in seiner filmischen Dokumentation Glocken aus der Tiefe Glaube und Aberglaube in Russland Trotz dieses Films und der Besuche Wissarions in Deutschland in den Jahren 1998 2000 und 2002 die er zumeist in Verbindung mit Reisen in andere westeuropaische Staaten unternahm waren Torop und seine Gemeinschaft hierzulande bis in die 2000er Jahre nur Wenigen bekannt Einer breiten Offentlichkeit bewusst wurde sein Wirken erst durch entsprechende Artikel in den Nachrichtenmagazinen Stern und Der Spiegel Filmberichte uber Torop und seine sibirische Gemeinschaft BearbeitenGlocken aus der Tiefe Originaltitel Bells from the Deep Faith an Superstition in Russia Dokumentarfilm von Werner Herzog 1993 7 The Second Coming Dokumentation von National Geographic 2010 8 I Am Jesus ist eine 75 Minuten Doku der Fabricia Production Italien USA aus dem Jahre 2010 9 Siberian Cult Leader Thinks He s Jesus Dokumentation von VICE TV USA 2012 10 Christmas with Christ Dokumentation des norwegischen Fotografen Jonas Beniksen gesendet bei NRK TV Norwegen 2017 11 Sinnsuche in Sibirien der wiedergeborene Jesus Christus Reportage von arte 2019 12 The Russian cult leader who thinks he is Jesus BBC Reel Documentation 13 Literatur BearbeitenKirchliche Sichtweisen Sergei Filatov Sects and new religious movements in post Soviet Russia Erschienen in John Witte Michael Bourdeaux Hrsg Proselytism and Orthodoxy in Russia Orbis Books Maryknoll NY 1999 ISBN 1 57075 262 1 S 163 184 Alexander Dvorkin Vissarion und seine Kirche des letzten Testaments fruher Einheitsglauben Gemeinde Erschienen in Berliner Dialog Jahrgang 6 Nr 4 2000 S 9 11 ubersetzt aus dem Russischen von A Geibel online Rudi Blumcke Mark G Denissow Traum und Wirklichkeit einer Verheissung Vissarion und seine Kirche des letzten Testaments in Sibirien Erschienen in Materialdienst Jahrgang 64 Nr 10 2001 S 330 338 Joachim Keden Hansjorg Hemminger Vissarion ein russischer Messias Die Kirche des letzten Testaments Gemeinde des einheitlichen Glaubens Erschienen in Materialdienst Jahrgang 64 Nr 1 2001 S 14 19 online Der Materialdienst ist eine von der Evangelischen Zentralstelle fur Weltanschauungsfragen EZW herausgegebene Zeitschrift Schriften der Kirche des letzten Testaments Wissarion A little grain of the word of Vissarion presenting the last testament of the heavenly father who sent him 1992 Wissarion Eine kleine Krume aus dem Wort von Vissarion welcher das Letzte Testament des Himmlischen Vaters ist der ihn gesandt hat Koln 2000 zweite Auflage Stanislaw Kasakov Oko Siedlung in der Taiga Bericht des Generaldirektors der autonomen Abteilung Tabrat des Sozial Okologischen Verbands Tiberkul Erschienen in Berliner Dialog Jahrgang 6 Nr 4 2000 S 12 13 online Weblinks BearbeitenOffizielle deutschsprachige Internetprasenz der Okopolis Tiberkul Offizielle russischsprachige Internetprasenz der Kirche des Letzten Testaments Der Messias aus der Taiga Artikel auf Spiegel Online 7 Juli 2004 Die frommen Freaks Artikel auf stern de Jesus of Siberia Artikel auf guardian co uk Novel Faiths Find Followers Among Russia s Disillusioned Artikel auf washingtonpost com Horseback Jesus gathers his flock Artikel auf smh com auEinzelnachweise Bearbeiten Kirche des Letzten Testaments Galerie der Arbeiten Wissarions In Die Gemeinschaft Wissarions Abgerufen am 23 Februar 2019 russisch Cult leader arrested Abgerufen am 23 September 2020 englisch http www wissarion info wadim106 htm http www vissarion info oekopolis geistige htm Der Messias aus der Taiga In Spiegel Online 2004 abgerufen am 23 September 2018 http www religio de sekten vissarion html Werner Herzog Bells From The Deep Werner Herzog 2003 abgerufen am 6 Februar 2019 The Second Coming National Geographic 2010 abgerufen am 6 Februar 2019 englisch I Am Jesus Fabricia Production 2010 abgerufen am 6 Februar 2019 englisch Siberian Cult Leader Thinks He s Jesus Abgerufen am 7 September 2020 englisch Jonas Beniksen Christmas with Christ NRK TV 2017 abgerufen am 6 Februar 2019 englisch Re Sinnsuche in Sibirien Jesus aus der Taiga und seine Junger Abgerufen am 28 Dezember 2019 The Russian cult leader who thinks he is Jesus Abgerufen am 23 April 2022 englisch Normdaten Person GND 120938308 lobid OGND AKS LCCN n94106814 VIAF 166825738 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Torop Sergei AnatoljewitschALTERNATIVNAMEN Wissarion Pseudonym Torop Sergej Anatolevich russisch Torop Sergej Anatol evic wissenschaftliche Transliteration Vissarion Pseudonym russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Grunder der Kirche des Letzten TestamentsGEBURTSDATUM 14 Januar 1961GEBURTSORT Krasnodar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sergei Anatoljewitsch Torop amp oldid 235544060