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Ungarischer Unabhangigkeitskrieg 1848 49 Pakozd Schwechat Kaschau Mor Hermannstadt Vizakna Salzburg Piski Mediasch Kapolna Hatvan Tapio Bicske Isaszeg Waitzen I Nagy Sallo Komorn I Mocsa Kacs Pered Raab Acs Komorn II Komorn III Hegyes Waitzen II Tura Segesvar Debreczin Szoreg TemesvarArad Deva Esseg Karlsburg Komorn IV Leopoldov Ofen Peterwardein Temesvar Die Schlacht bei Schwechat war Teil des beginnenden Ungarischen Unabhangigkeitskrieges Hier kam es am 30 Oktober 1848 zu einer ungleichen Schlacht in welcher etwa 40 000 Osterreicher und Kroaten mit 140 Geschutzen etwa 23 500 Ungarn mit 71 Kanonen gegenuber standen Bei den Ungarn standen zur Halfte ungeubter Landsturm der gegen die regularen Truppen der kaiserlichen Ubermacht nicht standhalten konnte Fast zeitgleich mit der Niederlage der Ungarn wurde das Ende der Wiener Oktoberrevolution besiegelt Schlacht bei Schwechat Zeichnung von F X Zalder Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Lage am 30 Oktober in Wien 3 Die Schlacht 4 Folgen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenUngarn befand sich seit Mitte Marz 1848 im Aufstand gegen die Oberhoheit des kaiserlichen Osterreich Kaiser Ferdinand weigerte sich nach der Ermordung des Grafen Lamberg die Regierung Batthyany anzuerkennen und befahl die Auflosung des ungarischen Parlamentes gleichzeitig ernannte er den Ban von Kroatien General Jelacic zum neuen Reichsverweser Sich gegen die nationalistische Politik wehrende kroatische Kontingente unter dem Banus Jelacic waren Ende September uber Stuhlweissenburg im Anmarsch auf Pesth Ende September wurde Feldmarschallleutnant Janos Moga 1784 1861 zum Oberbefehlshaber der ungarischen Donauarmee ernannt die am 10 Oktober die Grenze uberschritten Ein schriftliches Ersuchen des Banus an FML Moga sich von der Rebellion loszusagen blieb erfolglos Der Banus ruckte weiter vor bis er sudwestlich von Ofen auf die Aufstandischen stiess In der Schlacht von Pakozd kam es am 29 September sudwestlich von Ofen zu einem unentschiedenen Gefecht der ungarischen Insurgenten das in einem Waffenstillstand endete Die Kroaten folgten dem Hilferuf des Kaisers und marschierten weiter nach Wien um sich dort mit den kaiserlichen Truppen ausserhalb der Stadt zu verbinden Am 6 Oktober begann in Wien zugunsten der Ungarn eine Rebellion Der kaiserliche Kriegsminister Theodor Baillet von Latour wurde vom aufstandischen Mob gelyncht der Kaiser und sein Hof fluchteten nach Olmutz Am 10 Oktober standen die Vorposten der Kroaten auf dem Laaer Berge bei Wien am 12 erfolgte die Vereinigung mit den Truppen des Feldmarschall Leutnant Maximilian von Auersperg auch schlossen sich die Brigade Karger aus Pressburg das Kurassier Regiment Graf Wallmoden und Erzherzog Franz Joseph Dragoner den Truppen des Banus an Zur Unterstutzung des Aufstandes in Wien ruckte das ungarische Heer zumeist Landsturm Truppen uber die Grenze und erreichte am 28 die Leitha am 29 die Fischa und ruckte am 30 gegen die Stellung des Banus bei Schwechat heran Wir hatten Gelegenheit den Courier selbst zu sprechen welcher uns erklarte dass die ungarische Armee in ihrem Vortreffen 35 000 Mann im Nachtreffen 15 000 zahle worunter nur 8000 irregulare Truppen Heute Abend noch sollen nach seiner Versicherung die Ungarn in Fischament eintreffen und morgen in der Fruh wurden sie bei Schwechat und Simmering stehen wo dann eine Schlacht stattfinden durfte Meldung im Journal des Oesterreichischen Lloyd vom 21 Oktober 1848 1 nbsp Der Ban von Kroatien Joseph Jelacic von BuzimLage am 30 Oktober in Wien BearbeitenWahrend Furst Windischgratz mit den Wiener Abgesandten nahere Bestimmungen der Unterwerfung besprach ruckten die Ungarn auf die Linie Mannsworth Schwechat und Neu Kettenhof heran Gegen 2 Uhr nachmittags wurde den aufstandischen Wienern vom Stephansdom aus die Ankunft der Ungarn signalisiert neuer Mut erfullte den bereits aufgegebenen Widerstand Der Kommandant der Aufstandischen Wenzel Messenhauser befahl sofort einen neuen Ausfall am Roten Turmtor der durch die Batterien auf der Bastei unterstutzt wurde Die am Morgen aufgesteckten weissen Fahnen der Waffenruhe wurden heruntergenommen und der Kampf entbrannte aufs Neue Die Wiener drangten zugig vor wurden dann aber in der Jagerzeile von den Kaiserlichen unter FML Hartlieb und Baron Csorich zuruckgeworfen eiligst wurde dort eine neue Barrikade errichtet In Inzersdorf war das Kommando des kaiserlichen II Korps unter Graf Auersperg und in Breitensee das III Korps unter Graf Serbelloni stationiert General Bem an der Spitze von 2000 Mann aufstandischer Wiener Nationalgarde stehend versuchte den Durchbruch in Richtung Schwechat vertrieb die in der Vorstadt Wieden eingedrungenen Kroaten und drangte diese zur Matzleinsdorfer Strasse zuruck Furst Windischgratz verfugte zusammen mit den Kroaten am sudlichen Ufer der Donau uber etwa 58 000 Mann 59 5 Bataillone 67 Schwadronen und 219 Geschutze Er warf den Ungarn einen Grossteil davon die drei Infanterie Divisionen unter Kempen Ottinger und Kriegern sowie die Kavallerie Division des Prinzen von Liechtenstein entgegen Die Schlacht Bearbeiten nbsp Skizze der Schlacht nbsp Der kroatische Ban Jelacic befehligt kroatische Infanterie in der SchlachtDie Vorposten der Kaiserlichen zogen sich beim Vorrucken der ungarischen Hauptmacht hinter Schwadorf und Fischamend zuruck Die ankommende Avantgarde der ungarischen Division Milpokh die Brigade unter Artur Gorgei war am fruhen Morgen des 30 Oktober im Vorrucken auf Schwechat und versuchte sofort zwischen der kroatischen und kaiserlichen Stellung einzubrechen Der Stoss gegen den rechten Flugel der Division Kriegern und den linken Flugel der Division Ottinger scheiterte und wurde allein durch die kaiserlichen Batterien gestoppt Furst Windischgratz hatte die Masse seiner nicht gegen die Wiener eingesetzten Truppen rechtzeitig zwischen Mannsworth Schwechat eine feste Stellung am sudlichen Ufer der Donau einnehmen lassen Die Infanterie unter dem Banus Jelacic hielt sudlich davon die anschliessenden Stellungen uber Kaiser Ebersdorf Rannersdorf bis Oberlaa am linken Ufer der Schwechat Der ungarische rechte Flugel unter General Richard Guyon besetzte derweil gegenuber den kaiserlichen Stellungen vor Mannsworth eine Hugelkette wahrend die ungarische Reiterei auf beiden Flugeln aufgeteilt wurde Die Ungarn hatten das zum Kampf zumeist ungeubte Fussvolk die Nationalgarden und die auch nur mit Sensen bewaffneten Landsturm in der Mitte die Artillerie aber zur Sicherung der Flanken konzentriert Am linken Flugel der Ungarn hatte die zogerlich vorgehende Brigade Repasy den Ort Rauchenwarth besetzt und liess von dort bis Zwolfaxing drei Batterien Zwolfpfunder in Stellung gehen Jelacic hatte die ihm zugewiesene Reiterbrigade des Prinzen Liechtenstein das Ubersetzen der Schwechat bei Maria Lanzendorf befohlen um die ungarische Stellung uber Himberg im Suden zu umfassen die Operation scheiterte aber am zu laschen Vorgehen des befehlshabenden Prinzen und wirkte sich nicht mehr am Verlauf der Schlacht aus Im Zentrum der Kaiserlichen befehligte der Stabschef des Fursten Windischgratz Generalmajor Karl von Zeisberg gegen 14 00 Uhr personlich einen starken Gegenangriff Unterstutzt durch eine zwolfpfundige und einer sechspfundigen Batterie gingen 2 Bataillone des Infanterie Regimentes Khevenhuller Nr 35 und 3 Schwadronen des Kurassier Regimentes Wallmoden Nr 6 vor Zeisberg postierte seine beiden Batterien auf der beherrschenden Hohe rechts von Schwechat und liess auf 800 Schritte Distanz ein wirksames Feuer eroffnen welches die ungarischen Geschutze im Zentrum niederkampfte und die Stellung der Brigade Laczar im ersten Anlauf durchbrach Ohne Zeitverlust fuhrte Zeisberg das genannte Kurassier Regiment nach Die in der Mitte zuruckgeworfenen Ungarn konnten sich unter Deckung Artillerie der beiden noch intakten Flugel den Ruckzug sichern Die schwach angesetzte Verfolgung der kaiserlichen Truppen wurden mit der eingetretenen Dunkelheit eingestellt Folgen Bearbeiten nbsp Gedenkstatte fur 200 in der Schlacht gefallene kroatische Soldaten Schwechat 48 9 15 3 N 16 29 56 83 O 48 15425 16 49912Die ungarische Armee blieb nach dem Ruckzug trotz Verlust von etwa 500 Mann und von 4 Geschutzen nach der erneuten Sammlung kampfkraftig Die kaiserlichen Truppen verloren bei Schwechat etwa 70 Mann Nachdem die Ungarn geschlagen worden waren eroberten die kaiserlichen Truppen derweil am 31 Oktober im Kampf mit den Aufstandischen in Wien auch die Innere Stadt zuruck Allein die Division Csorich verlor dabei 56 Offiziere 1198 Mann und 70 Reiter Der ungarische Oberbefehlshaber Moga wurde auf Druck des im Hauptquartiers befindlichen Prasidenten Kossuth abgesetzt und durch den bald zum General beforderten Gorgey ersetzt Der Anfuhrer der Aufstandischen Wenzel Messenhauser die Journalisten Alfred Julius Becher und Hermann Jellinek sowie der dem linken Flugel der Liberalen Demokraten zugeordnete Abgeordnete der Frankfurter Nationalversammlung Robert Blum wurden in den folgenden Tagen hingerichtet Anfang Dezember war die Macht des Hauses Habsburg im Westen der Monarchie militarisch soweit gesichert dass der junge Kaiser Franz Joseph die ungestorte Nachfolge des abgedankten Kaisers Ferdinand antreten konnte Am 16 Dezember 1848 begann auf Befehl des neuen Kaisers die Gegenoffensive der kaiserlichen Hauptarmee des Fursten Windischgratz in Richtung auf Raab Der Banus Jelacic warf an diesem Tag den Gegner bei Parndorf und verfolgte die Ungarn bis nach Altenburg wurde dann aber am 18 Dezember im Gefecht von Wieselburg durch einen Gegenstoss Gorgeys zuruckgeworfen Literatur BearbeitenWolfgang Hausler Das Gefecht bei Schwechat am 30 Oktober 1848 Ausgabe 34 von Militarhistorische Schriftenreihe Osterreichischer Bundesverlag Wien 1977 Wilhelm Rustow Geschichte des ungarischen Insurrektionskrieges 1848 und 1849 Friedrich Schulthess Verlag Zurich 1861 Band I S 112 Anatole Wacquant Die ungarische Donau Armee 1848 49 Schlesische Buchdruckerei Kunst u Verlags Anstalt v S Schottlaender Breslau 1900 Rudolf Kiszling Die Revolution im Kaisertum Osterreich Band 2 Universum Verlag Wien 1948 49 Artur Gorgey Mein Leben und Wirken in Ungarn in den Jahren 1848 und 1849 F A Brockhaus Verlag Leipzig 1852 Alois Carl Wiesner Der Feldzug der Ungarn gegen die Osterreicher und Russen 1848 49 Leonhard Hitz Chur 1853Einzelnachweise Bearbeiten Neueste Nachrichten Wien 20 October In Journal des Oesterreich ischen Lloyd s Journal des osterreichischen Lloyd Journal des Oesterreichischen Lloyd Centralorgan fur Handel Industrie Schiffahrt und Volkswirthschaft Journal des Oesterreichischen Lloyd Der Lloyd 21 Oktober 1848 S 4 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung oll Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Schwechat amp oldid 238659057