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Die Schlacht bei Piski ungarisch Piski csata rumanisch Bătălia de la Simeria vom 9 Februar 1849 war Teil des Ungarischen Unabhangigkeitskrieges und brachte den General Bem bei Simeria deutsch Fischdorf einen Sieg uber die Osterreicher unter FML Puchner Der Erfolg war fur die ungarischen Insurgenten die Grundlage fur die folgende Ruckeroberung von Siebenburgen Die umkampfte Brucke von Piski Ungarischer Unabhangigkeitskrieg 1848 49 Pakozd Schwechat Kaschau Mor Hermannstadt Vizakna Salzburg Piski Mediasch Kapolna Hatvan Tapio Bicske Isaszeg Waitzen I Nagy Sallo Komorn I Mocsa Kacs Pered Raab Acs Komorn II Komorn III Hegyes Waitzen II Tura Segesvar Debreczin Szoreg TemesvarArad Deva Esseg Karlsburg Komorn IV Leopoldov Ofen Peterwardein Temesvar Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Literatur 5 WeblinksVorgeschichte Bearbeiten nbsp General Joszef BemUngarn befand sich im Zuge der Marzrevolution seit April 1848 im offenen Aufstand gegen seinen Konig und pochte auf vollige Unabhangigkeit von der Habsburgermonarchie Am 19 Dezember 1848 wurde die kaiserliche Truppen bei Dees erstmals von General Bem geschlagen Durch die Ruckeroberung von Klausenburg spaltete General Bem die osterreichischen Streitkrafte in Siebenburgen und konnte dadurch ihre zahlenmassigen Uberlegenheit ausgleichen Er befreite dann das nordliche Siebenburgen und trieb die zahlenmassig unterlegenen Streitkrafte des Oberst Urban dazu sich in die Bukowina abzusetzen Bem wandte sich dann wieder gegen die kaiserliche Hauptstreitmacht tauschte einen Marsch nach Suden vor schwenkte aber nach Osten auf Marosvasarhely wo er die Szekler zu mobilisieren gedachte Puchners Streitkrafte erlitten am 17 Januar in Szokefalva einem Dorf in der Nahe von Marosvasarhely eine weitere Niederlage Puchners Hilferuf an den in der Walachei stehenden verbundeten General Alexander von Luders fuhrte zum Einmarsch russischer Kavallerie unter General Engelhardt uber den Roter Turm Pass in ungarisches Gebiet und strebte auf Hermannstadt In der Ersten Schlacht bei Hermannstadt 21 Janner konnten die Ungarn zuruckgeworfen werden Am 4 Februar 1849 konnte Puchner auch das Gefecht von Salzburg Vizakna fur sich entscheiden und zwang Bem zum Ruckzug auf Muhlbach Bem verlor am 6 Februar nach einer neuen Niederlage bei Szaszvaros an der rechten Hand einen Mittelfinger und ubergab seinem Stabschef Oberst Czetz das Kommando Oberstleutnant Farkas Kemeny ruckte mit einer Vorhut nach Piski voraus wo er sich hinter der Strell Brucke vorteilhaft in Stellung brachte Das Gebirgsdorf Piski liegt an der Einmundung des von Suden nach Norden fliessenden Flusses Strell in den Maros etwa 10 km ostlich von Deva Vor dem Eingang zum Dorf Piski fuhrte eine holzerne Brucke von etwa 20 Klafter 36 Meter Lange uber den Wildfluss Strell Die Hauptstrasse von Szaszvaros Broos zieht durch Pad entlang des Maros Tal und den sudlichen Auslaufern des Staramara Gebirges westlich hin zum Dorfe Piski Die Brucke von Piski und die nordlich der Strasse von Pad bis zum Maros reichende Ebene wurden zum Schauplatz der folgenden Kampfe Verlauf Bearbeiten nbsp Die alte umkampfte Holzbrucke und das Mauthaus bei PiskiAm 9 Februar brachen die Osterreicher unter FML Baron Puchner um 5 Uhr Morgens von Szaszsaros Broos nach Piski auf Zwei Brigaden trafen gegen 6 Uhr beim Dorf Pad ein von wo die Entscheidung zum Angriff gegen die in Piski festgestellten Ungarn getroffen wurde Auf der ganzen Landschaft lag Schnee der Strell und der Maros waren gefroren erstere war nur mit dunnen Eis bedeckt und nicht leicht zu uberschreiten An der Brucke von Piski stand die ungarische Vorhut unter Kemeny mit 2 Bataillonen Infanterie 2 Eskadronen und 12 Geschutzen in sehr gunstigen Stellungen das Piskier Zollhaus und auch die dortigen Hohen waren stark besetzt die ubrige Stellung war in der Front durch die Strell und die linken Flanke durch den Maros gedeckt Kemeny war beauftragt worden an der Brucke so lange zu halten bis Verstarkungen aus Deva eingetroffen waren Weil FML Puchner wegen seiner Krankheit vorerst nicht aktiv kommandieren konnte hatte einer seiner Brigadiere Generalmajor Joseph Kalliany den Angriff auf die Brucke von Piski auszufuhren Die vordersten Truppen der Osterreicher bestanden aus Teilen der Brigade des Baron Stutterheim und 3 Bataillonen des Regiments Bianchi Darauf folgte die Brigade Kalliany bestehend aus den 2 Bataillone Sivkovich 1 Bataillon des 1 Romanen Grenz Regiments 2 Eskadronen Max Chevaulegers Zuletzt folgte die Reserve unter Oberst von Losenau mit 3 Bataillone des Infanterie Regiments Nr 24 Parma 4 Eskadronen Erzherzog Max Chevaulegers und 1600 Mann des Infanterie Regiments Nr 55 Zusammen etwa 5500 Mann Infanterie 700 Reiter und 40 Geschutze Die beiden Brigaden besetzten den sudlich der Hauptstrasse hinstreichenden Hohenzug und erhielten die Bestimmung sobald das Geschutz hinlanglich gewirkt haben wurde den Ubergang uber den Fluss zu erzwingen Die Reiterei konzentrierte auf dem rechten Flugel entlang des Muros und wartete auf den Angriffsbefehl Nach einem etwa zweistundigen Artillerieduell das aufgrund der Entfernung wenig wirksam blieb folgte vor 8 Uhr vormittags der osterreichische Infanterieangriff entlang des Strell zwischen Pad und Piski Ein Teil der Infanterie der Brigade Kalliany ruckte mit gefallten Bajonett gegen die Brucke vor Der jetzt auf dem Kampfplatz eingetroffene FML Puchner befahl dem Bataillon Nr 51 Hauptmann Reznar den Maros bei Babolna zu uberschritten und dem Bataillon Nr 63 Hauptmann Pollovina die besetzten Hohen zu ersturmen Eine Batterie wurde nach vorne gezogen und am Ufer des Flusses rechts von der Brucke in Stellung gebracht eine weitere Batterie zog links davon auf um die gegnerische Artillerie wirksam bekampfen zu konnen Nach Erfolgen auf beiden Flugeln wurde auch das ungarische Zentrum durch die kaiserliche Artillerie zum Weichen gebracht und beide Brigaden ruckten vor Um die stark bedrangte ungarische Infanterie an der Brucke Erleichterung zu verschaffen starteten die Matthias Husaren eine Gegenattacke Die Matthias Husaren Oberstleutnant Gergely Bethlen denen die Freiwilligen der Biharer Nationalgarde folgte versuchte den kaiserlichen Angriff aufzuhalten In diesem kritischen Moment traf der ungarische Oberst Czetz mit Hilfstruppen von Dedacs auf dem Kampffeld ein und fuhrte die Verstarkung sofort an die Brucke Der Gegenstoss des ungarischen 11 Bataillon Major Samuel Inczedy dem spater Teile des 55 Bataillons folgten konnte die Brucke uberqueren teilweise auch den Fluss uber das Eis uberqueren und kampften mit zwei Batterien auf das andere Ufer des Flusses Kaiserliche Kavallerie unter Oberstleutnant Buseck startete mit zwei Dragoner und einer Husaren Eskadron einen Gegenangriff der durch das Infanteriefeuer der Bianchi Bataillone unterstutzt wurde Bei diesem Feuergefecht gab es auch auf kaiserlichen Seite etwa 10 Toten 200 Verwundeten darunter Oberst Losenau wurden die Ungarn auf der anderen Seite des Flusses zuruckgedrangt Czetz und ein Teil des Bataillon Mariassy wurden umzingelt und zur Ubergabe aufgefordert Es kam beim Kampf um die Brucke zu einem dichten Gedrange wobei sich beide Gegner wegen der gleichartigen Uniformen nicht mehr bestimmen konnten und sich teils in Unordnung verkeilten Die Ungarn hatten durch Geschutzfeuer herbe Verluste dass die eigene Artillerie nicht verloren ging war nur der schnellen Intervention der Wurttemberg Husaren zu verdanken Inzwischen erschien auch General Bem auf dem Kampffeld und fuhrte personlich einen Gegenangriff auf den rechten Flugel durch wo gerade die ungarischen Kampflinien zu zerfallen begannen Die Wurttemberg Husaren gingen zum anderen Ufer zuruck wo die zuruckgehenden Truppen unter Major Hrabowszki und Dobay neu gesammelt wurden Bem tat sein Bestes und versuchte personlich die Ordnung wiederherzustellen Innerhalb einer halben Stunde war die ungarische Schlachtordnung quer der Strasse nach Deva neu formiert Nach Ankunft weiterer Verstarkungen waren Bems Verbande auf 10 Bataillone 7 Reiterschwadronen angewachsen zusammen 6500 Mann davon 900 Reiter und 28 Geschutze Hinter dem Zentrum der Infanterie und Artillerie Kampflinie standen die Matthias Husaren hinter ihrem linken Flugel die Wurttemberg Husaren und schliesslich hinter dem rechten Flugel die Kavallerie der dezimierten Bihar Nationalgarde Das frische 9 Honved Bataillon Major Karoly Foldvary war aus Freiwilligen aus Kosice und Miskolc organisiert und kampfte mit roten Kappen die spater Kennzeichen der von Janos Damjanich gefuhrten Eliteverbande werden sollten Die Kaiserlichen die den zuruckziehenden Ungarn nur langsam uber die Brucke nachruckten trafen dann uberraschend auf eine neu formierte Abwehrfront gegen die zunachst hauptsachlich ihre Kanonen eingesetzt wurde Als Bem bemerkte dass die Osterreicher begannen seine rechte Flanke uber Nagy Barcsa zu umgehen verstarkte er diesen gefahrdeten Flugel Er nutzte trotz der Erschopfung seiner Truppen den gunstigen Moment um einen weiteren Gegenangriff durchzufuhren Er traf die Kaiserlichen noch auf der Westseite des Flusses die dabei erheblichen Verluste erlitten sowohl beim Uberqueren der Brucke als auch beim folgenden Ruckzug General Kalliany hatte angesichts der Ermattung seiner Truppen und wegen Munitionsmangel bei der Artillerie als auch der Infanterie den Kampf aufgegeben Nachdem sich die Kaiserlichen in Richtung Pad zuruckgezogen hatten befahl Bem die Verfolgung Um die drohende Gefahr abzuwenden befahl Kalliany einen Gegenstoss gegen die Verfolger die bald von den Wurttemberg Husaren zuruckgeschlagen wurde Die Ungarn folgten dem Gegner noch bis nach Pad wo die weitere Verfolgung wegen der eingebrochenen Dunkelheit eingestellt wurde Folgen BearbeitenBem vermutete dass sich die Kaiserlichen nach Hermannstadt zuruckziehen wurden hielt es aber angesichts des Zustands seines Korps fur nicht ratsam den Gegner dorthin zu verfolgen Die Schlacht forderte auf beiden Seiten etwa gleich hohe Verluste Bei den Kaiserlichen waren 4 Offiziere und 125 Mann tot 8 Offiziere und 381 Mann verwundet und 2 Offiziere und 141 vermisst oder gefangen zusammen 15 Offiziere und 657 Mann Dem in Klausenburg aufgestellten 11 Bataillon der Ungarn wurde nach dem Vorbild des 9 durch Kossuth das Recht eingeraumt ebenfalls die rote Kappe fur die gezeigte Tapferkeit in der Schlacht von Piski zu tragen Bem wollte in den folgenden Tagen das Kokeltal nach Mediasch durchschreiten um die Verbindung zu seiner fruheren operativen Basis in Neumarkt wiederherzustellen und sich mit den verbundeten Szeklern zu verbinden Die kaiserliche Armee verbrachte die Nacht in Broos von wo aus sie am 10 Februar uber Sibot ihren Ruckzug nach Muhlbach fortsetzten wo die Vereinigung mit der Reservebrigade des Obersten Johann von Coppet hergestellt werden sollte Der Sieg von Piski war ein entscheidender Wendepunkt in den ungarischen Operationen da sich General Bem durch die Szekler bedeutend verstarken konnte und nach der Schlacht von Mediasch 3 Marz ganz Siebenburgen unter seine Gewalt bringen konnte Literatur BearbeitenJaromir Formanek Geschichte des k k Infanterie Regiments Nr 41 Band 2 Czopp sche Buchdruckerei Czernowitz 1887 S 469 f Johann von Nahlik Geschichte des k u k 55 Linien Infanterie Regimentes Baron Bianchi Selbstverlag Brunn 1863 S 168 f Jaromir Hirtenfeld Osterreichischer Soldatenfreund Zeitschrift fur militarische Interessen Druck von Karl Gerold Wien 1853 Heft Nr 5 S 65 66 und 73 Janos Czetz Bem s Feldzug in Siebenburgen Hoffmann und Campe Hamburg 1850 Rudolf Kiszling Die Revolution im Kaisertum Osterreich Band 2 Universum Verlag Wien 1948 49 Weblinks BearbeitenA Piski csata ungarisch A piskii csata 1849 februar 9 en In Jozsef Banlaky A magyar nemzet hadtortenelme Budapest 1928 1942 ungarisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Piski amp oldid 213056283