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Saung gauk kurz saung burmesisch စ င က က IPA saʊnɡaʊʔ Burmesische Harfe ist eine alte in Myanmar gespielte Bogenharfe Es ist die einzige in einer klassischen Musik in Asien noch verwendete Harfe und gilt als das Nationalinstrument des Landes Moderne Bauart einer saung gauk mit Stimmschrauben Die roten Kordeln sind Dekoration Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Bauform 3 Spielweise 4 Siehe auch 5 Diskografie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenDas burmesische Wort saung wie die burmesische Harfe bis Mitte des 18 Jahrhunderts einfach genannt wurde wird von persisch cank chang oder tschang und hindi canga abgeleitet was beides langst verschwundene Harfen bezeichnet und auf die Ursprungsregion fur das burmesische Instrument hinweist 1 Der mutmassliche Namensursprung ist das sumerische Wort ZAG SAL fur eine babylonische Winkelharfe 2 Hiermit sprachlich verwandt sind die Winkelharfe tschangi in der georgischen Region Swanetien und die westgeorgische Langhalslaute tschonguri Der Ursprung der Harfen wie der Leiern lag um 3000 v Chr in Mesopotamien Die altesten Bogenharfen aus der 4 altagyptischen Dynastie stammen aus der Mitte des 3 Jahrtausends v Chr Fur eine so fruhe Ausbreitung derselben nach Sudasien gibt es keine Hinweise Um 2000 v Chr entwickelte sich in Mesopotamien mit den Winkelharfen ein verbesserter Harfentyp mit einer hoheren Saitenzahl der im 1 Jahrtausend v Chr nach Zentralasien gelangte Die aus dem 4 Jahrhundert v Chr stammende Pasyryk Harfe aus dem Altai ist der alteste Fund einer solchen Winkelharfe in dieser nordlichen Region In Sudasien wurden dagegen Winkelharfen nicht ubernommen Der fruheste allgemeine Begriff fur indische Saiteninstrumente ist vina Den Sanskrittexten ist nicht eindeutig zu entnehmen ob es sich bei den altesten indischen Saiteninstrumenten unter anderem pinaki vina um Stabzithern oder um Musikbogen gehandelt hat Durch Steinreliefs an indischen Sakralbauten sind Bogenharfen von etwa 200 v Chr bis 700 n Chr belegt Spater tauchen unter der Bezeichnung vina Stabzithern und Lauteninstrumente auf Die sehr einfachen Stabzithern aus Bambus die wie tuila heute noch gelegentlich in der Volksmusik verwendet werden finden sich ab dem 6 Jahrhundert 3 In Sudindien waren bis zur zweiten Halfte des 1 Jahrtausends mehrere Formen der tamilischen Bogenharfe yazh verbreitet Bogenharfen waren in ganz Asien und einigen Gegenden Schwarzafrikas 4 verbreitet Im Suden Ugandas hat sich eine der saung gauk sehr ahnliche Bogenharfe unter dem Namen ennanga 5 erhalten Andere ostafrikanische Harfen wie die kundi der Azande unterscheiden sich durch ihren anders konstruierten Halsansatz Praktisch nur noch in Museen gibt es Exemplare der waji 6 die bis vor wenigen Jahrzehnten von den Nuristani fruher Kafir in der nordostafghanischen Provinz Nuristan gespielt wurde 7 Das wohl letzte Relikt auf indischem Boden ist die funfsaitige bin baja der Pardhan im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh 8 Schliesslich spielen die Karen im burmesisch thailandischen Grenzgebiet die sechssaitige Bogenharfe na den Die fur die saung namensgebende persische Winkelharfe tschang die zur Zeit des Sassanidenreichs verbreitet war lebt als tschangi mit sechs bis sieben Saiten noch in der kaukasischen Region Swanetien in Georgien fort Eine Bogenharfe ist auf einem Relief des 1 Jahrhunderts n Chr in Sanchi abgebildet in Ashvaghoshas Biografie des Buddha Buddhacarita aus dem Anfang des 2 Jahrhunderts wird eine Bogenharfe mit sieben Saiten vina eine Bambusflote venu und eine von Frauen gespielte Trommel pushkara erwahnt 9 Eine Goldmunze aus dem 4 Jahrhundert zeigt den Gupta Herrscher Samudragupta mit einer Bogenharfe in Handen 10 Letztmals sind indische Bogenharfen zwischen dem 8 und 12 Jahrhundert aus Nalanda bekannt Die Bogenharfe ist vermutlich mit der Ausbreitung des Buddhismus in den ersten Jahrhunderten n Chr zu den Pyu und in den folgenden Jahrhunderten weiter nach Sudostasien gelangt wo sie mehrfach auf Reliefs am Khmertempel Bayon in Angkor und am indonesischen Borobudur auftaucht In der Khmer Sprache hiess die Bogenharfe pinn abgeleitet von vina Nach ihr ist das konigliche Orchester pinpeat benannt 11 Ein Relief an der Predella unterhalb einer sitzenden Buddhafigur vom Leyindaung Hugel in Sri Ksetra am Unterlauf des Irrawaddy aus der Mitte des 7 Jahrhunderts zeigt sieben Figuren darunter einen Tanzer der von drei Musikern begleitet wird Diese spielen eine Bogenharfe vermutlich aus Bambus bestehende Klappern und ein Blasinstrument eine Mundorgel Ganz rechts sitzt ein Bodhisattva in Meditationsgeste dhyanamudra Der Resonanzkorper der Harfe ist auf der stark erodierten Darstellung fast ganz hinter dem rechten Unterarm verborgen der stark nach innen gebogene Hals endet auf der Hohe des linken Ohres Das Instrument durfte vier bis funf Saiten besessen haben 12 Ein ahnliches Sri Ksetra Steinrelief eines Harfenisten aus der Zeit der Pyu Stadtstaaten wird auf 809 n Chr datiert 13 Dieser Harfentyp fand sich in Indien nur an Kultgebauden der Shatavahanas aus dem 2 bis 4 Jahrhundert in Amaravati bei Guntur an der Ostkuste Indiens 14 Von Sri Ksetra entsandte Sunanda Bruder Sohn des Konigs im Jahr 802 Pyu Musiker und Tanzer nach Chang an der Hauptstadt der chinesischen Tang Dynastie In einer Tang Chronik Hsing t ang shu wird erwahnt dass die 35 Musiker unter anderem zwei Harfen zwei Krokodilzithern und Stabzithern dabei hatten Zu dieser Zeit waren in China bereits Winkelharfen bekannt eine konghou genannte Winkelharfe mit schlankem Resonanzkorper fand sich zusammen mit sechs anderen Instrumenten in einem Grab der Zhou Dynastie um 700 15 In dieser Chronik werden zwei burmesische Harfenarten erwahnt Die eine Harfe wird nicht naher beschrieben moglicherweise handelt es sich um das in Sri Ksetra abgebildete altere Instrument aus Amaravati Der andere Harfentyp besass 14 Saiten einen 60 Zentimeter langen und 20 Zentimeter breiten Korpus und einen 76 Zentimeter langen bogenformigen Hals dessen Ende nach aussen gebogen und mit einem Tierkopf versehen war Die Beschreibung weist sie als den wahrscheinlichen Vorlaufer der Pyu Harfe mit Vogelkopf aus die vom 11 bis zum 13 Jahrhundert in Bagan dargestellt wurde An bengalischen Tempeln dieser Zeit finden sich Reliefs desselben Harfentyps 16 Unter den Steinreliefs am Ananda Tempel der von Konig Kyanzittha regierte 1084 1131 in Bagan gebaut wurde befindet sich die Darstellung einer solchen Harfe Am Nagayon Tempel zeitgleich zum benachbarten Abeyadana Tempel ist Kyanzittha an zwei Reliefs an der Wand des inneren Pilgergangs um die Cella als Naga Konig dargestellt wie er zur Verehrung vor einem Buddha sitzend Harfe spielt 17 Auch auf Wandmalereien in Bagan sind Harfen und andere Musikinstrumente abgebildet Steininschriften aus dem 11 bis 13 Jahrhundert zahlen die Namen von 21 Musikinstrumenten auf die meisten Saiteninstrumente durften einfache Stabzithern gewesen sein Die Vogelkopf Harfe ist verschwunden die heutige saung gauk entspricht in ihrer Form dem alteren Amaravati Typ mit nach innen gebogenem Hals und nicht den in Bagan abgebildeten Harfen Einen einzigartigen stehenden Harfenspieler zeigt ein Steinrelief das im Museum von Bagan aufbewahrt wird Es stammt aus dem heute verschwundenen Paunggu Tempel in Bagan und wird um 1050 n Chr datiert Der Bogen der vor der Brust gehaltenen aber kaum erkennbaren Harfe endet unter dem Kinn Die mindestens funf Saiten sind in einem Neigungswinkel von 45 Grad dargestellt Ahnlich gehaltene Harfen sind ansonsten nur aus Indien und in einer Abbildung aus Kambodscha bekannt Das Relief konnte von Sri Ksetra und Sudindien beeinflusst worden sein 18 Vom 9 bis zum 14 Jahrhundert wurden der saung gauk ahnliche Bogenharfen auf buddhistischen Malereien in Japan dargestellt obwohl in Japan mutmasslich bis zum 10 Jahrhundert nur kugo genannte vertikale Winkelharfen gespielt wurden 19 nbsp U Shin Gyi ein Schutzgeist der Wasserwege der im Delta des Irrawaddy verehrt wird Er ist ein wohlwollender Nat der mit einem Tiger und einer saung gauk in den Handen dargestellt wird Die fruhesten Liedtexte sind aus dem 14 Jahrhundert uberliefert Uber die damalige Musik ist nichts bekannt vermutlich wurden die Gesange von einer Harfe begleitet Ein beruhmter Harfenspieler nach dem Zusammenbruch des Bagan Reiches zur Zeit der Herrschaft in Taungoo 1486 1573 war der Konig Nat Shin Naung Wahrend der kulturellen Blutezeit der Konbaung Dynastie der letzten unabhangigen burmesischen Konigsherrschaft von 1752 bis 1885 erfuhr die saung gauk steigende Wertschatzung als edelstes am Hof gespieltes Musikinstrument Als Konig Hsinbyushin 1767 die Hauptstadt des siamesischen Reiches Ayutthaya eroberte brachte er viele Hofmusiker mit die siamesische Spielweisen in die burmesische Musik einfuhrten Dazu gehorten eine pentatonische Stimmung belae und neue Melodien fur alte burmesische Lieder teilweise wurde auch nur der Rhythmus ubernommen Der bedeutendste Harfenspieler in der Konbaung Ara war Myawaddy Mingyi U Sa 1766 1853 ein Minister Dichter Komponist und General im ersten Krieg gegen die Briten 1824 1826 Er verarbeitete das indisch thailandische Epos Ramakien zu einem burmesischen Theaterspiel allgemein enaung ebenso wie westliche Musikeinflusse der britischen Kolonialherren Geschichten aus dem Leben am Konigshof wurden in der Konbaung Zeit als Dramen zat pwe und Marionettentheater yoke the inszeniert zu deren Begleitung grosse hsaing waing Orchester gehorten Eine besondere von Ayutthaya adaptierte Liedgattung sind yodaya Lieder die mit der saung gauk begleitet werden Das gesamte Repertoire burmesischer Musik mit einer Bandbreite zwischen der Anbetung der Nat Geister und hofischer Klassik wird in der Verssammlung mahagita Pali grosser Gesang burmesisch thachin gyi zusammengefasst 20 Der letzte bekannte Harfenist am Konigshof von Mandalay war U Maung Maung Gyi 1855 1933 der von Konig Mindon Min angestellt wurde und den Titel eines Meisterharfenisten deiwa einda himmlischer Musiker erhielt Heutige Musiker leiten ihre Abstammungslinie von ihm her Die Hofkultur verlagerte sich nach der britischen Eroberung des Nordens eine Zeit lang in den Shan Staat nach Hsipaw Die Musik der Mahagita Lieder wurde nie aufgeschrieben Erst 1965 begann der saung gauk Spieler Inle Myint Maung diese zu einer Sammlung zu ordnen und in westlicher Notation festzuhalten Er dokumentierte insgesamt 500 Kompositionen weitere 200 Lieder waren mit dem Tod der Musiker die dieses Repertoire aufgefuhrt hatten bereits verlorengegangen Das erste Klavier im Land war 1872 ein Geschenk fur Konig Mindon Bis 1920 war das Klavier in Myanmar sandaya weit verbreitet in der Bevolkerung akzeptiert und hatte einen grossen Anteil an der Liedbegleitung von der saung gauk ubernommen Das Klavier wurde auf burmesische Notation umgestimmt seine Spielweise wurde eng an das Vorbild der Harfe angelehnt 21 Anfangs wurde das Klavier sogar wie die Harfe nur mit zwei Fingern gespielt Mit dem Untergang der Konigshauser verschwand das Umfeld fur die klassische Harfenmusik Dafur begann mit der Unabhangigkeitsbewegung in den 1920er Jahren die Ruckbesinnung auf das kulturelle Erbe des Landes Seit diesem gesellschaftlichen Wandel wird die saung gauk von einem weiteren Kreis der Bevolkerung aber in relativ bescheidenem Umfang als Instrument der leisen Kammermusik eingesetzt Die Bedeutung als nationales Musikinstrument hat ihr eine hohere symbolische als praktische Bedeutung zukommen lassen Jungste Konkurrenz in der popularen Musik erhalt die Harfe durch die Hawaii Gitarre Dagegen erfahrt die saung gauk eine Renaissance auf moderne Art als begehrtes und dekoratives Kaufobjekt fur Touristen 22 Bauform Bearbeiten nbsp Traditionelle saung gauk deren Saiten durch Verschieben der roten Kordeln gestimmt werden Die Bogenharfe hat einen schmalen Resonanzkorper aus einem ausgehohlten Stuck Hartholz meist ist es Siamesisches Rosenholz oder Burmesisches Padauk Pterocarpus macrocarpus oder P indicus Fur die Decke wird die Haut vom burmesischen Thamin einer Rotwildart verwendet Die Membran wird in nassem Zustand aufgezogen und seitlich vernagelt Sie ist oft wie der Korpus rot lackiert Die bei heutigen Instrumenten ublichen 16 Saiten sind zwischen dem Halbkreisbogen einer Akazienwurzel sha eingespannt deren unterer Teil am Boden des Resonanzkorpers endet und die am oberen Ende in einem abstrahierten Blatt des Bodhibaums einem Symbol fur die Erleuchtung Buddhas auslauft Die Befestigung des Halses im Korpus entspricht dem Prinzip Loffel in der Tasse wie bei der ennanga und anderen ostafrikanischen Harfen Die Konstruktion unterscheidet sich vom einteiligen gebogenen Tragerstab der afghanischen waji und der indischen bin baja Das ganze Instrument hat die Form eines Schwanenhalses Die Saiten waren fruher aus Seide bei neuen Harfen sind sie aus Nylon Sie verlaufen nahezu parallel vom Saitentrager einem Holzstab der sich in der Mitte unterhalb der Hautdecke aufwolbt und mit dem Hals verbunden ist bis zu roten Baumwollkordeln mit denen sie am Hals festgemacht sind und die mit dicken Quastenenden herunterhangen Der Saitentrager hat etwa die halbe Lange der Decke er ubermittelt die Schwingungen der gezupften Saite an die Hautdecke wo sie in einer um 90 Grad geanderten Richtung an den holzernen Korpus weitergeleitet werden Je nach der Richtung in der die Saiten angezupft werden gerat die Decke in unterschiedlichem Mass in Eigenschwingungen wodurch sich feine Klangunterschiede erzeugen lassen Eine ahnliche aber fur die Klangbildung wesentlich grobere Addition zweier Schwingungsrichtungen erzeugt die indische Zupftrommel ektara 23 Die Stimmung muss fur bestimmte Tonskalen eingerichtet werden und erfolgt nicht mittels Wirbeln sondern durch kompliziertes Verschieben der Kordeln Unterhalb des Halsanfangs befindet sich am Korpus ein Henkel mit dem das Instrument beim Stimmen festgehalten werden kann Neuere Harfen haben entsprechend der Gitarre seitliche Stimmschrauben am Hals Der Resonanzkorper ist etwa 80 cm lang und 16 cm breit wie hoch Der Halsbogen ragt etwa 60 cm nach oben Die Instrumente sind oft kunstvoll mit eingelegten Halbedelsteinen Glas vergoldetem Blech und roten und schwarzen Lackmustern verziert Die Holzoberflache ist durch eine dreifache Lackschicht glanzend und glatt In der Membranhaut befinden sich vier kleine Locher Der Zeitpunkt zu dem sie eingeschnitten werden ist fur das Schicksal der Harfe astrologisch bedeutsam Beim Offnen der Locher werden die Geister gebeten Wohnung in dem Resonator zu nehmen weshalb das Instrument mit Respekt behandelt werden muss 24 Die alteste burmesische Bogenharfe besass 5 Saiten Myawaddi Mingyi U Sa erweiterte die Zahl der Saiten im 18 Jahrhundert von 7 auf 13 Spater wurden daraus 14 und 15 Saiten seit Mitte des 20 Jahrhunderts sind durch die beiden von Saung U Ba Than hinzugefugten Basssaiten 16 Saiten ublich Eine andere Harfenart mit 14 Saiten und auswarts gebogenem Hals der Pyu Stadtstaaten im 9 Jahrhundert und eine Harfe mit dickem aber nur leicht gebogenen Hals aus der Bagan Zeit werden nicht als saung gauk klassifiziert Spielweise Bearbeiten nbsp In der klassischen Musik unubliches Duett Mandalay 2011 Die Saiten dieser Instrumente werden an kleinen durch den Hals gebohrten Metallwirbeln gespannt Die roten Kordeln sind ZierDer Spieler sitzt im Schneidersitz oder mit den Beinen seitwarts auf dem Boden mit der saung gauk quer uber den Beinen ruhend und dem Hals nach der linken Seite Die Saiten liegen fast waagrecht mit einer Neigung bis etwa 20 Grad Normalerweise greifen nur Daumen und Zeigefinger der rechten Hand mit unterschiedlichen Bewegungsablaufen von aussen in die Saiten Mit der linken Hand werden von der Innenseite schnell gespielte Tone verkurzt oder der Nachklang wird gedampft Mit dem linken Daumen konnen direkt am Hals durch seitlichen Druck auf die Saiten hohere Zwischentone erzielt werden Abweichend von dieser Regel benutzte Inle Myint Maung 1937 2001 gelegentlich beide Hande zum Anzupfen Der linke Daumen kann einen Bordunton zur Melodie oder eine Oktave zupfen Die Saiten werden traditionell auf verschiedene pentatonische Skalen gestimmt Eine ubliche Stimmung fangt mit c e f g b an Bis zum Ende der Konbaung Zeit waren noch vier Stimmungen entsprechend bestimmten Modi gebrauchlich hnyin lon ist die alteste Stimmung benannt nach der nicht mehr verwendeten Mundorgel hnyin Sie gehort zum Lernumfang fur junge Musiker und wird fur 13 kyo Saiten genannte Lieder aus dem 18 und 19 Jahrhundert verwendet auk pyan entsprechend transponiert pale ist eine neue Stimmung die 1776 aus Thailand verschleppte Musiker mitbrachten myin zaing ist eine Variante von paleDer bereits erwahnte letzte Hof Harfenist U Maung Maung Gyi fuhrte eine Stimmung fur 14 Saiten ein hse eu gyo hnyi ni nach der fur verschiedene Modi nicht mehr umgestimmt werden muss Die jungste Weiterentwicklung zur 16 Saiten Stimmung apo nyi ni ist an die westliche Temperierung angenahert und folgt dem allgemeinen Trend der Westorientierung Um die alteren traditionellen Lieder angemessen wiederzugeben ist die temperierte Stimmung nicht geeignet 25 Die gangigsten Lieder der Mahagita Sammlung sind Kompositionen aus dem 18 und 19 Jahrhundert Die Gesangsstimme gibt die Melodielinie vor deren expressiver Ausdruckstechnik han sich der Harfenspieler aber nicht notwendig harmonisch unterordnet Der Rhythmus wird vom Sanger oder der Sangerin durch ein paar Handzimbeln si aus Metall angedeutet die zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand mit der Handflache nach oben gehalten werden Dazu wird mit der linken Hand eine Handklapper wa aus Bambus gegen den Oberschenkel geschlagen Auch wenn diese Perkussionsinstrumente klein sind entsprechen sie doch in ihrer Funktion den Gongs und Trommeln des grossen hsaing waing Orchesters Durch die abgehackte synkopisch anmutende Spielweise sind parallele rhythmische Strukturen zwischen Gesang und Instrumentalbegleitung wenig ausgepragt Neben der Gesangsbegleitung wird die saung gauk in der klassischen Kammermusik zusammen mit dem Xylophon pattala eingesetzt eventuell kommen die Bambusflote palwei die Krokodilzither mi gyaung saung und fruher die dreisaitige Fiedel tayaw heute die gleichnamige Violine hinzu Westliche diatonische Tonarten Geige Klavier und Gitarre ersetzen in der popularen Musik zunehmend die burmesischen Skalen und teilweise Musikinstrumente Im Kern bleibt die Musik burmesisch da die westlichen Instrumente wie fruher die neuen Melodien aus Siam dem burmesischen Musikgeschmack angepasst werden Die sehr ungewohnliche Spielweise der saung gauk mit ihrem feinen zarten Klang bleibt so auch mittelbar erhalten Siehe auch BearbeitenHne burmesische Oboe Melodieinstrument im hsaing waing OrchesterDiskografie BearbeitenInle Myint Maung saung gauk und Yi Yi Thant Gesang Mahagita Harp and Vocal Music of Burma Smithsonian Folkways Recordings 2003 Beiheft der CDLiteratur BearbeitenAnthony Baines The Oxford Companion to Musical Instruments Oxford University Press Oxford 1992 S 295f Judith Becker The Migration of the Arched Harp from India to Burma PDF Datei 582 kB The Galpin Society Journal Galpin Society 20 Marz 1967 S 17 23 Ward Keeler Burma In Terry E Miller und Sean Williams The Garland handbook of Southeast Asian music Routledge 2008 S 208 209 Muriel C Williamson The iconography of arched harps in Burma In D R Widdess R F Wolpert Hrsrg Music and Tradition Essays on Asian and other musics presented to Laurence Picken Cambridge University Press Cambridge 1981 S 209 228 Muriel C Williamson The Burmese Harp Its Classical Music Tunings and Modes Northern Illinois University Center for Southeast Asian Studies 2000 Muriel C Williamson Gavin Douglas John Okell Saung Gauk In Laurence Libin Hrsg The Grove Dictionary of Musical Instruments Bd 4 Oxford University Press Oxford New York 2014 S 397 399 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saung gauk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Bogenharfe saung 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Asiatica 4 Cambridge University Press Cambridge 1984 S 245 279 Muriel C Williamson 1981 S 218 220 Muriel C Williamson 1981 S 214 Vgl Susumu Kashima Seishiro Niwa Depictions of Kugo Harps in Japanese Buddhist Paintings In Music in Art Bd 24 Nr 1 2 Fruhjahr Herbst 1999 S 56 67 Robert Garflas The Maha Gita University of Maryland Baltimore County John Sheperd and David Horn Hrsg Continuum Encyclopedia of Popular Music of the World Bd 2 Performance and Production Continuum 2003 S 435 Randy Raine Reusch Play The World The 101 Instrument Primer Mel Bay Publications Fenton 2015 S 16 Laurence Picken String Table angles for harps from the Third Millenium B C to the present In Ders Hrsg Musica Asiatica 3 Oxford University Press London 1981 S 35 51 Ward Keeler S 208 Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Sachteil 7 1997 Sp 7 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saung gauk amp oldid 230672727