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Kugo japanisch 箜篌 Hiragana く ご auch tate kugo stehende Harfe und kudara goto 百 済 琴 く だ ら ご と aus Kudara eingefuhrtes Saiteninstrument koto ist eine vertikale Winkelharfe mit 23 Saiten die in Japan moglicherweise von den ersten nachchristlichen Jahrhunderten bis in die Heian Zeit 794 1185 gespielt wurde und mit den Reformen der hofischen Musik im 10 Jahrhundert verschwand Wahrscheinlich gab es Harfen in Japan nur zwischen dem 8 und 10 Jahrhundert Die kugo geht uber die ebenfalls verschwundenen Vorbilder konghu in Korea und konghou in China auf antike Winkelharfen im Iranischen Hochland persisch tschang zuruck Der Hauptbeleg fur die Existenz japanischer Winkelharfen sind zwei Harfenfragmente vermutlich aus dem 8 Jahrhundert In zahlreichen japanischen buddhistischen Manuskripten aus jener Zeit erscheinen daruber hinaus Abbildungen kleinerer Bogenharfen die der burmesischen saung gauk ahnlich sind Ende des 20 Jahrhunderts wurde nach historischen Vorbildern eine moderne kugo rekonstruiert Ein Musiker spielt die vertikale Winkelharfe kugo Die Bildrolle Shinzei kokaku zu von Fujiwara no Michinori 1106 1160 enthalt Material aus dem 8 und 9 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Spielweise 3 Bauform 3 1 Winkelharfe 3 2 Bogenharfe 3 3 Moderne Harfe 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenDie altesten bekannten Harfen sind Bogenharfen die ab den 4 Jahrtausend in Mesopotamien und im Alten Agypten vorkamen und aus dem gebogenen Stab eines Musikbogens hervorgegangen sein durften Anfang des 2 Jahrtausend v Chr wurde in beiden Regionen die Winkelharfe mit einer grosseren Saitenzahl eingefuhrt die aus zwei in einem rechten oder spitzen Winkel verbundenen Staben besteht und die allmahlich die Bogenharfe ersetzte Von Mesopotamien ausgehend erreichte die Winkelharfe knapp zwei Jahrtausende spater uber Zentralasien China und noch einige Jahrhunderte spater Japan Die Bogenharfe lebte nur fernab ihrer Ursprungsregionen Mesopotamien und Iranisches Hochland fort Im alten Indien wo die Winkelharfe nie angekommen war taucht die Bogenharfe mit einem grossen zeitlichen Abstand von fruhen Harfenabbildungen der Indus Kultur um 2800 um 1800 v Chr erstmals im 2 Jahrhundert v Chr auf Reliefs auf die zur buddhistischen Kultur gehoren In der zweiten Halfte des 1 Jahrtausends n Chr um 700 verschwanden die Bogenharfen aus Indien die in Sanskrit Texten als vina erwahnt werden sie leben lediglich in Gestalt der saung gauk in Myanmar fort Dorthin sind sie in den ersten Jahrhunderten n Chr mit der Ausbreitung des Buddhismus gelangt 1 nbsp Vertikale Winkelharfe konghou Malerei aus der Nordlichen Wei Dynastie 385 535 Bereits in den Jahrhunderten vor der Zeitenwende gelangten Harfen nach Zentralasien von wo sie sich wahrend der Han Dynastie 207 v Chr 220 n Chr mit dem Buddhismus in China verbreiteten In der hauptsachlich von Uiguren bewohnten Region Xinjiang im Nordwesten Chinas wurden bei Ausgrabungen 1996 und 2003 mehrere horizontale Winkelharfen kompakte Harfen mit einem waagrecht gehaltenen Resonanzkorper aus dem 5 Jahrhundert v Chr entdeckt die den fruheren assyrischen Harfen entsprechen wie sie am Sudwestpalast von Ninive aus dem 7 Jahrhundert v Chr abgebildet sind Aus dem 4 Jahrhundert v Chr stammt die im Altai ausgegrabene horizontale Pasyryk Harfe Dieser alte Harfentyp der Skythen wurde rituell verwendet und diente moglicherweise als magisches Hilfsmittel bei Bestattungen 2 Ihm entspricht die in den Bergen im Norden Georgiens bis heute vorkommende Winkelharfe tschangi 3 deren Namen von der persischen Winkelharfe tschang abgeleitet ist Eine asiatische Bogenharfe die in ihrem Ruckzugsgebiet Nuristan kaum noch vorkommt ist die waji Die Resonanzdecke der waji besteht wie bei den in Kuqa Xinjiang ausgegrabenen Bogenharfen aus einer aufgespannten Tierhaut 4 Neben der fruhen Bogenharfe ist aus der Nahe von Kuqa noch ein zweiter spaterer Harfentyp von den Anfang des 4 Jahrhunderts entstandenen Wandmalereien in den Hohlen von Kizil bekannt Dort sind eine senkrechte Winkelharfe eine funfsaitige Laute vom Typ des sassanidischen barbat und der chinesischen pipa eine Querflote und eine Panflote abgebildet 5 Bo Lawergren 2016 zufolge waren Bogenharfen eher in Gegenden verbreitet in denen der Theravada Buddhismus vorherrscht und Winkelharfen eher in Gebieten mit Mahayana Tradition Zugleich bezweifelt Lawergren ohne eine Begrundung anzugeben dass es uberhaupt Harfen in Japan gab trotz archaologischer Funde und zahlreicher Bildquellen 6 Das chinesische Wort konghou verbunden mit uigurisch qungqau koreanisch konghu und dem arabisch persischen Wortumfeld tschang einschliesslich sogdisch cngryʾ cangarya 7 ist seit dem Ende des 2 Jahrhunderts v Chr aus schriftlichen Quellen der Han Zeit bekannt Die Wortherkunft ist entlang der Ausbreitung des Instruments uber Zentralasien zu verfolgen Konghou bezeichnete allgemein verschiedene chinesische Zupfinstrumente unabhangig von ihrer Bauform und mit einem Namenszusatz spezielle Instrumente wo konghou horizontale konghou Abbildungen aus dem 5 6 Jahrhundert zufolge vermutlich eine lange Wolbbrettzither ahnlich der japanischen wagon dann shu konghou vertikale konghou auch hu konghou Nordbarbaren konghou eine fremde Winkelharfe und fengshou konghou Phonixkopfharfe vermutlich eine aus Zentralasien eingefuhrte Bogenharfe 8 Die eingefuhrte vertikale Winkelharfe war das bedeutendste buddhistische Musikinstrument im alten China Neben der buddhistischen Ritualmusik wurde die konghou auch zur musikalischen Unterhaltung und als Begleitinstrument von Dichtern verwendet Ton und Porzellanfiguren aus der Sui Dynastie und Tang Dynastie 581 907 stellen Harfe spielende Musikerinnen dar die aus Zentralasien stammten 9 Ungefahr im 14 Jahrhundert verschwand die konghou aus der chinesischen Musik Spielweise Bearbeiten nbsp Eine Musikerin spielt die chinesische Winkelharfe konghou Ausschnitt aus einer Malerei von Qiu Ying 1494 1552 aus der Ming Dynastie Anfang 16 Jahrhundert Als einziges in Japan entwickeltes Saiteninstrument gilt die Wolbbrettzither wagon deren Form erstmals um die Zeitenwende erscheint Bis zur Yayoi Periode etwa 3 Jahrhundert v Chr 3 Jahrhundert n Chr verlief die Kulturentwicklung Japans weitgehend unabhangig vom Festland Mit der nachfolgenden Kofun Zeit Anfang 4 Jahrhundert 710 n Chr begann zunachst der Import von Handelswaren und Kulturgutern aus Korea und erst spater aus China Dies druckt sich etwa im Namen shiragigoto fur eine Form der Zither wagon aus 10 der mit dem Prafix shiragi vor koto Zither das japanische Wort fur das koreanische Konigreich Silla 356 935 enthalt Zum Tod des japanischen Kaisers Ingyō im Jahr 453 entsandte der Konig von Silla ein 80 kopfiges Orchester das bei den Begrabnisfeiern musizierte Silla war eines der Drei Reiche von Korea Nach dieser fruhesten Mitteilung uber koreanische Musik in Japan fehlen fur etwa ein Jahrhundert Belege uber die Musikausubung in Japan Dennoch gibt es Nachweise fur weitere koreanische Musiker die in dieser Zeit nach Japan kamen Fruhestens in der ersten Halfte des 1 Jahrtausends konnte auch die Harfe uber Korea nach Japan eingefuhrt worden sein Die Musik der Drei Reiche sangkangaku ist eine Form von Musik aus Korea die in den hofischen Musikstil gagaku eingegangen ist Zur damaligen sangkangaku gehorten die Musikinstrumente shiragigoto Brettzither wagon ōteki Bambusquerflote makumo unbekanntes Blasinstrument und kugo 11 Einen bedeutenden Einfluss auf die japanische Musik hatte die Einfuhrung des Buddhismus uber Korea im 6 Jahrhundert Diese historische Zasur wird am Jahr 552 festgemacht als der Konig des koreanischen Reiches Baekje japanisch Kudara dem japanischen Kaiser Kimmei reg 539 571 eine vergoldete Buddhafigur uberreichte 12 Durch chinesische Vermittlung kam auch der ursprunglich aus Indien stammende buddhistische Ritualgesang shōmyō wahrend der fruhen Heian Zeit 794 1185 nach Japan 13 Dass in der buddhistischen Musik in China die Harfe verwendet wurde geht aus tantrischen Kommentaren zum Ninno kyō Sutra des wohlwollenden Konigs hervor Darin heisst es der Tang Kaiser Tang Daizong reg 762 779 habe bei einer Festveranstaltung das Schneckenhorn hōragai geblasen Ferner wird die konghou erwahnt 14 Das umfangreichste Werk zum japanischen shōmyō ist das Gyosan Taigaishu des Shingon Monches Chōe 1457 1524 aus Bushu Provinz Musashi Darin werden den chinesischen Acht Klangen ahnlich die buddhistischen Musikinstrumente klassifiziert darunter auch solche die zur damaligen Zeit langst verschwunden waren In der Kategorie Holz findet sich die Winkelharfe kugo als Ruckbesinnung an die Vergangenheit An ihrer Stelle hatten tatsachlich verwendete Schlitztrommeln und andere Schlagidiophone genannt werden sollen 15 Weitere Musikinstrumente wurden wahrend der chinesischen Tang Dynastie 617 907 aus China eingefuhrt Im Jahr 701 begann die Festlegung der altesten hofischen Musiktradition Japans gagaku nach einem analogen System in China Das japanische System gagakuryō beinhaltete auch den aus dem China der Tang Dynastie stammenden Musikstil tōgaku und die koreanische Musik sangkangaku Kammu reg 781 806 der kurz vor seinem Tod als erster japanischer Kaiser zum Buddhismus ubergetreten war verlegte im Jahr 794 die Hauptstadt nach Heian kyō Seine Herrschaft fuhrte zu einem erwachenden nationalen Selbstbewusstsein und gilt als die wohl ruhmreichste Zeit der japanischen Kulturgeschichte 16 Zur hofischen Kultur gehorten aufwendige Shintō Rituale mit magischer Bedeutung Entsprechend umfangreich besetzt waren die hofischen Orchester Im Jahr 809 unterrichteten die Meistermusiker der sangkangaku die Instrumente kugo Querflote makumo Blasinstrument wagon Brettzither und Trommel Bei der sogenannten Reform des Musiksystems in den Jahren 810 bis 850 erhielt das hofische Orchester eine genormte Besetzung zu der einige alte Musikinstrumente nicht mehr gehorten darunter die wagon die kugo die makumo und die grosse Version des Doppelrohrblattinstruments hichiriki 17 Bauform BearbeitenWinkelharfe Bearbeiten nbsp Skizze einer kugo des Maler Fujishima Takeji 1867 1943 Anfang 20 JahrhundertUm das 10 Jahrhundert verschwand die Harfe in Japan Wie die Harfen aussahen geht aus etlichen Abbildungen und aus Bruchstucken von zwei Instrumenten hervor die etwa aus dem 8 Jahrhundert stammen und im alten Schatzhaus Shōsōin das zum Tempel Tōdai ji in Nara gehort aufbewahrt werden Beide Fundobjekte waren Winkelharfen bei denen die oberen Halften der in Spielposition annahernd senkrecht aufragenden Resonanzkorper fehlen Ihre ursprungliche Lange wird auf 170 bis 185 Zentimeter geschatzt Sie wurden aus dem harten Holz von Paulownien japanisch kiri angefertigt und besassen 23 Saiten Die Resonanzkorper waren bemalt und auf einem ist die Signatur Tōdai ji zu lesen Vermutlich kamen die Harfen in der Musik mit chinesischer Tradition zum Einsatz 18 In ihrer Form entsprachen sie senkrechten Winkelharfen in Mesopotamien aus dem 7 oder 6 Jahrhundert v Chr mit einem kurzen Saitentragerstab der im rechten Winkel vom Resonanzkorper absteht Nach der teilweise hypothetischen Rekonstruktion waren die Saiten an einer Aufhangeleiste verknotet die mit mehreren Zapfen in einem geringen Abstand uber der Resonanzdecke befestigt war Uber das untere Ende des Resonanzkorpers ragte ein Stab Schwanz hinaus mit dem die Harfe auf dem Boden aufgestutzt wurde An diesem Stab war ein rechtwinklig abstehender kreisrunder Saitenhalter verzapft Bei einer der Shōsōin Harfen wurden die Saiten an Schnurringen Stimmknebeln und bei der anderen an Wirbeln gestimmt 19 Im Shōsōin werden ferner buddhistische Kultobjekte und personliche Gegenstande des Kaisers Shōmu reg 724 749 aufbewahrt Die genauesten bildlichen Hinweise zur sakularen Musik liefert ein in das Jahr 730 datierter holzerner Jagdbogen dankyu der auf der ganzen Lange mit kleinen Figuren bemalt ist die Szenen von gigaku chinesische Maskentanze und sangaku Akrobatik und Pantomime chinesischen Ursprungs mit Musikbegleitung darstellen Zu den Figuren auf der unteren Halfte des Bogens gehoren acht am Boden hockende Musiker die eine Kesseltrommel eine Rohrentrommel taiko eine Querflote yokobuye eine Langsflote shakuhachi eine Kurzhalslaute biwa eine vertikale Winkelharfe kugo ein unidentifizierbares Streichinstrument und eine mit den Handen geschlagene Sanduhrtrommel tsuzumi spielen Ein neunter Musiker bedient im Stehen mit zwei Schlageln eine grosse liegende taiko 20 Am waagrechten Saitenhalter der kugo hangen lange als Stimmschlingen dienende Kordeln herab Dieselbe Form einer senkrechten Winkelharfe ist im Shinzei kokaku zu abgebildet Shinzeis Illustrationen alter Musik verfasst von Fujiwara no Michinori 1106 1160 einem buddhistischen Monch dessen Ordensname Shinzei war ist die alteste und vollstandigste Sammlung von Abbildungen zu Musikinstrumenten hofischer Tanzmusik bugaku und Volkstheater sarugaku mit akrobatischen Vorfuhrungen die zeitlich das 8 und 9 Jahrhundert Nara Zeit und fruhe Heian Zeit umfasst Die originale Bildrolle ist verschwunden erhalten blieben mehrere teilweise spate Kopien Der abgebildete Spieler der kugo kniet hinter seinem Instrument und zupft die Saiten mit beiden Handen In einer Kopie sind 15 Saiten und 9 Stimmschlingen dargestellt in einer anderen Kopie 12 Saiten und 8 Stimmschlingen Die letztgenannte Kopie enthalt noch einen erklarenden Kommentar der wohl von Fujiwara Teikan 1732 1797 stammt Das Bunken tsu kō 21 sagt Die stehende kugo ist ein fremdes Instrument Die Form ist gebogen und lang Die Saitenzahl betragt 22 Man presst es gegen die Brust Es wird tate kugo stehende Harfe genannt oder Fremde Harfe 22 Bogenharfe Bearbeiten nbsp Burmesische Bogenharfe saung gauk mit horizontalem Resonanzkasten Foto von 1894 Harfentyp der Vajradhatu Mandalas Abgesehen von wenigen vertikalen Winkelharfen gibt es in japanischen Manuskripten vor allem Abbildungen von Bogenharfen Originale Bogenharfen blieben jedoch nicht erhalten und es ist fraglich ob Bogenharfen in Japan jemals gespielt wurden Die gebogene kugo wird manchmal hōshukugo genannt hōō Hals kugo japanisch hōō entspricht chinesisch fenghuang und sie erscheint auf den Abbildungen mit einem Resonanzkorper in waagrechter Spielposition wie die burmesische saung gauk Die alteste bekannte Darstellung einer japanischen Bogenharfe ist ein Detail des Vajradhatu Mandala Kongōkai Mandala ein buddhistisches Schaubild Sanskrit vajra japanisch kongōkai Donnerkeil ein spirituelles Symbol 23 aus dem 9 Jahrhundert Die Vorbilder fur die Mandala Malereien der Shingon Schulen mikkyō des tantrischen Buddhismus in Japan waren die chinesischen Mandalas der Tang Dynastie Vom 9 bis zum 14 Jahrhundert Kamakura Zeit kommen Bogenharfen mit gewissen Variationen in japanischen Mandalas vor Die Harfenabbildungen wurden im 9 Jahrhundert auch in die Ikonografie der raigōzu Malerei eingefuhrt bei der Buddha Amitabha in einer leuchtenden Wolke erscheint Die Szenen illustrieren haufig das Gedicht Ode an die 25 Bodhisattvas des buddhistischen Gelehrten Genshin 942 1017 in welchem die angefuhrten zwolf Musikinstrumente bestimmte buddhistische Vorstellungen symbolisieren 24 Mit den raigōzu wurden die kugo Darstellungen durch standiges Kopieren und Variieren bis zu ihrem letzten Vorkommen in der Muromachi Zeit und Edo Zeit 1615 1867 uberliefert Auf den Malereien die in den Jahrhunderten nach ihrem Verschwinden entstanden wird die kugo kaum noch als Musikinstrument vielmehr als Ritualobjekt prasentiert Dies veranschaulicht die Darstellung eines Bodhisattvas aus der Mitte des 14 Jahrhunderts der in den Handen eine Harfe halt wahrend er auf einer Lotosblute steht Das Instrument besitzt keinen Resonanzkorper und wurde in dieser Form kaum horbare Tone hervorbringen konnen 25 Die japanischen Bodhisattvas werden ublicherweise mit einem hochgesteckten Haarschopf einer Juwelenkrone und einem weiten Kleid mit ornamentierten Brustplatten dargestellt Die Bogenharfe kugo ist ikonografisch besonders mit der Vajragiti Bodhisattva verbunden die als himmlische Nymphe mit sanfter Stimme singt Ihr Attribut ist eine kugo die sie mit der linken Hand halt Mit der rechten Hand zupft sie die Saiten Am oberen Ende der abgebildeten Bogenharfen befindet sich ein gebogenes dreispitziges Gebilde das eine Halfte des sankosho verkorpert Dieser ist eine japanische Variante des indischen vajra und stellt eine gottliche Waffe dar Eine solche Kombination durfte in der Realitat nicht existiert haben Die Bogenharfe fungiert als Symbol der Vajragiti Bodhisattva im Vajradhatu Mandala Die Bodhisattvas heissen mit Tanz und Musik den Amitabha willkommen der bei seinem Erscheinen die Atmosphare des Reinen Landes mitbringt 26 Moderne Harfe Bearbeiten Ab 1975 bis nach der Jahrtausendwende fuhrte das Nationaltheater in Tokio ein Projekt zur Rekonstruktion alter japanischer Musikinstrumente durch Deren Direktor Toshirō Kido beauftragte die Rekonstruktion von Winkelharfen nach dem Vorbild der Fundstucke im Shōsōin Des Weiteren wurden unter anderem die mit Perlmutteinlagen verzierte funfsaitige Laute und die Langhalslaute genkan nachgebaut 27 Vergleichbare Bestrebungen historische Instrumente wiederzubeleben setzten in Korea Ende der 1930er Jahre ein als drei Formen der koreanischen Harfe konghu die mutmasslich fruher existierten angefertigt wurden eine vertikale Winkelharfe sugonghu mit 21 Saiten eine Bogenharfe wagonghu mit 13 Saiten und eine kleinere Harfe ohne Resonanzkorper sogonghu mit 13 Saiten 28 Im Jahr 1991 begann die japanische Harfenistin Tomoko Sugawara die an der Konzertharfe und der Keltischen Harfe ausgebildet worden war die kugo zu spielen Die von Sugawara verwendete Harfe ist nach einer aus dem 6 oder 7 Jahrhundert stammenden Abbildung gestaltet die auf einem Kastchen in Xinjiang gefunden wurde Einige Details wurden den beiden im Shōsōin aufbewahrten Harfenfragmenten nachgebildet Die Nachbauten haben 23 Saiten einen voluminosen Resonanzkorper und einen dunnen Aufstellstab Schwanz Wie bei den Shōsōin Vorbildern besitzt die moderne kugo zwischen dem unteren Ende des Resonanzkorpers und dem Saitenhalter einen eingesetzten Zapfen der bereits im 7 Jahrhundert bei Harfen in Iran Zentralasien und China vorhanden war Er stutzt den auskragenden Saitenhalter Bei einem Exemplar misst der fast gerade Resonanzkorper 73 Zentimeter der Aufstellstab ist 35 Zentimeter lang und der Saitenhalter 49 Zentimeter Ein grosseres Exemplar hat einen gekrummten Resonanzkorper von 133 Zentimetern Lange einen 70 Zentimeter langen Aufstellstab und einen 73 Zentimeter langen Saitentrager 29 Literatur BearbeitenEta Harich Schneider A History of Japanese Music Oxford University Press London 1973 David W Hughes Kugo In Laurence Libin Hrsg The Grove Dictionary of Musical Instruments Bd 3 Oxford University Press Oxford New York 2014 S 222 Susumu Kashima Seishiro Niwa Depictions of Kugo Harps in Japanese Buddhist Paintings In Music in Art Bd 24 Nr 1 2 Fruhjahr Herbst 1999 S 56 67 Bo Lawergren Angular Harps Through the Ages A Causal History In Arnd Adje Both Ricardo Eichmann Ellen Hickmann Lars Christian Koch Hrsg Herausforderungen und Ziele der Musikarchaologie Papers from the 5th Symposium of the International Study Group on Music Archaeology at the Ethnological Museum State Museums Berlin 19 23 September 2006 Orient Archaologie 22 Studien zur Musik Archaologie 6 Rahden Westfalen 2008 S 261 281 Sibyl Marcuse Musical Instruments A Comprehensive Dictionary A complete autoritative encyclopedia of instruments throughout the world Country Life Limited London 1966 S 302 s v Kugo Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kugo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tomoko Sugawara Silk Road Journey with a Kugo Harp kugoharp com Archaic Phrase played by Tomoko Sugawara on the kugo harp Youtube Video Tomoko Sugawara A Night In Shiraz Youtube Video einfuhrende Worte Bo Lawergren Einzelnachweise Bearbeiten Bo Lawergren 2008 S 262 Vladimir Lisovoi The Meeting with the Scythians Idiophones and Chordophones The Ancient Altai and Black Sea Region s Cultures In International Conference on Arts Design and Contemporary Education ICADCE 2016 S 24 30 hier S 27 Bo Lawergren Ancient Angular Harps nach 2008 S 447 458 hier S 448 Samantha Li The Kuchean Harp Konghous in the Chinese Oasis Kingdom of Kuqa Buddhist Door Global 4 August 2017 Shigeo Kishibe The Origin of the K ung Hou Chinese Harp In Journal of the Society for Research in Asiatic Music Nr 14 15 Dezember 1958 S 1 51 hier S 20 Bo Lawergren Harfen A Antike 6 Ost und Zentralasien In MGG Online November 2016 Dagegen erklart Lawergren in Angular Harps Through the Ages 2008 S 265 es habe zwischen dem 8 und 10 Jahrhundert Harfen in Japan gegeben B Gharib Sogdian Dictionary Sogdian Persian English Farhangan Publications Teheran 1995 S 127 Martin Gimm China V Qin und Han Dynastie 249 v Chr 220 n Chr 5 Musikinstrumente In MGG Online Juli 2018 Die Musik in Geschichte und Gegenwart 1995 Bo Lawergren Harps on the Ancient Silk Road In Neville Agnew Hrsg Conservation of Ancient Sites on the Silk Road Proceedings of the Second International Conference on the Conservation of Grotto Sites Mogao Grottoes Dunhuang People s Republic of China June 28 July 3 2004 Getty Conservation Institute Los Angeles 2010 S 117 124 hier S 120 Francis Piggott The Music and Musical Instruments of Japan 2 Auflage Kelly amp Walsh Shanghai Hongkong Singapur 1909 S 122 archive org verweist beim Namen shiragi koto auf die Zeichnung einer alten Winkelharfe Hans Eckardt Japanische Musik In Friedrich Blume Die Musik in Geschichte und Gegenwart 1 Auflage Band 6 Barenreiter Kassel 1957 Sp 1723 Eta Harich Schneider 1973 S 38 Shigeo Kishibe Japan I General 1 History ii Continental Asian music In Grove Music Online 2001 Eta Harich Schneider 1973 S 310 Eta Harich Schneider 1973 S 340f Eta Harich Schneider 1973 S 92 96 Hans Eckardt Japanische Musik In Friedrich Blume Die Musik in Geschichte und Gegenwart 1 Auflage Band 6 Barenreiter Kassel 1957 Sp 1727 Eta Harich Schneider 1973 S 66 Bo Lawergren Harfen A Antike I Bau und Typen In MGG Online November 2016 Eta Harich Schneider 1973 S 55 57 Ezyklopadie Wenxian Tongkao 1317 verfasst von Ma Duanlin Eta Harich Schneider 1973 S 147f 9 7 Die Diamant Mandalas Original Bild Japan Kamakura Periode 13 14 Jh Dharmapala Thangka Centre Bo Lawergren Buddhismus III Das goldene Zeitalter 300 1000 n Chr Musik wird in den ostlichen Buddhismus integriert 2 Japan In MGG Online November 2016 Susumu Kashima Seishiro Niwa 1999 S 57 Susumu Kashima Seishiro Niwa 1999 S 58 60 Toshie Kakinuma Composing for an Ancient Instrument That Has Lost Its Tradition Lou Harrison In Perspectives of New Music Bd 49 Nr 2 Sommer 2011 S 232 263 hier S 233 Andrew P Killick Musical Instruments of Korea In Robert C Provine Yosihiko Tokumaru J Lawrence Witzleben Hrsg Garland Encyclopedia of World Music Volume 7 East Asia China Japan and Korea Routledge London 2001 S 830 Bo Lawergren 2008 S 261 268 281 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kugo Harfe amp oldid 237657338