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Robert Haab 8 August 1865 in Wadenswil 15 Oktober 1939 in Zurich heimatberechtigt in Wadenswil war ein Schweizer Politiker FDP und Richter Er war von 1899 bis 1908 am Obergericht des Kantons Zurich tatig von 1912 bis 1917 als Mitglied der Generaldirektion der Schweizerischen Bundesbahnen SBB Dazwischen war er Zurcher Regierungsrat im Jahr 1917 vorubergehend Schweizer Gesandter in Deutschland Ohne je Mitglied des National oder Standerates gewesen zu sein wurde er 1919 in den Bundesrat gewahlt Bis 1929 stand er dem Post und Eisenbahndepartement vor In diesem Amt trieb er die Elektrifizierung des SBB Streckennetzes voran und baute die Post Telefon und Telegrafenbetriebe aus Robert Haab 1928 29Das Grab von Robert Haab und seiner Ehefrau Clara Landis im Familiengrab auf dem Friedhof Manegg in Zurich Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Studium und Beruf 1 2 Politik Verwaltung und Diplomatie 1 3 Bundesrat 1 4 Weitere Tatigkeiten 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenStudium und Beruf Bearbeiten Der einzige Sohn des Kaufmanns Robert Haab senior und von Elisabeth Stamm besuchte in seinem Geburtsort Wadenswil die Primarschule und die Sekundarschule Seine gymnasiale Ausbildung erhielt er an der Kantonsschule Ramibuhl in Zurich Nachdem bestandener Matura studierte er Rechtswissenschaft an den Universitaten Zurich Strassburg und Leipzig 1888 promovierte er an der Universitat Jena mit einer Arbeit uber die Geschichte und Dogmatik der Handelsfirma Nach kurzer Zeit als angestellter Jurist in der Zurcher Kanzlei Honegger amp Zuppinger eroffnete er am 1 Juli 1889 sein eigenes Advokaturburo in Wadenswil Nach zehnjahriger beruflicher Tatigkeit als selbstandiger Rechtsanwalt wurde Haab 1899 zum Richter am Obergericht des Kantons Zurich gewahlt 1908 amtierte er als Obergerichtsprasident 1 Im Militar hatte Haab den Rang eines Oberstleutnants 1892 heiratete er Clara Landis 1871 1924 eine Tochter des Richterswiler Textilindustriellen und Nationalrats Heinrich Landis Das Paar hatte zusammen drei Kinder Sein Sohn Robert Haab jr war spater Professor und Rektor der Universitat Basel Politik Verwaltung und Diplomatie Bearbeiten Haabs politische Karriere begann im Jahr 1892 mit der Wahl in den Wadenswiler Gemeinderat dem er von 1894 bis 1899 als Gemeindeprasident vorstand 1894 wurde er parallel dazu als Kandidat der FDP in den Kantonsrat des Kantons Zurich gewahlt Diesem gehorte er bis 1902 und erneut von 1906 bis 1908 an Das Zurcher Volk wahlte ihn 1908 in den Regierungsrat die Exekutive des Kantons Er leitete zunachst die Justiz Polizei und Militardirektion danach die Baudirektion 1 Gleichzeitig war er 17 Jahre lang in der Direktion der Schweizerischen Sudostbahn 2 1912 trat Haab als Regierungsrat zuruck da er im Jahr zuvor vom Bundesrat zum Mitglied der Generaldirektion der Schweizerischen Bundesbahnen SBB ernannt worden war Er trat dabei die Nachfolge von Plazid Weissenbach jr an und leitete die Rechtsabteilung der SBB Zusatzlich zu dieser Aufgabe betraute ihn der Bundesrat wahrend des Ersten Weltkriegs mit verschiedenen wirtschaftlichen Sondermissionen nach Deutschland und Rumanien Zu Beginn des Jahres 1917 sandte ihn die Landesregierung als Gesandten nach Berlin wobei er seinen angestammten Posten bei den SBB beibehielt 3 Haab blieb nur wenige Monate als Gesandter in der deutschen Hauptstadt Nachdem Bundesrat Ludwig Forrer seinen Rucktritt per Ende Jahr bekannt gegeben hatte war zunachst Standerat Paul Emil Usteri als Nachfolger im Gesprach dieser lehnte jedoch ab genauso wie die Nationalrate Alfred Frey und Hans Strauli Die Zurcher FDP schlug daraufhin zwei Kandidaten vor neben Standerat Oskar Wettstein auch Robert Haab Bei der Bundesratswahl am 13 Dezember 1917 erhielt Haab im ersten Wahlgang 163 von 208 gultigen Stimmen auf Wettstein entfielen 20 Stimmen auf weitere Personen 23 Stimmen Haab hatte nicht mit seiner Wahl gerechnet und war deshalb gar nicht im Bundeshaus anwesend Per Telegramm liess er ausrichten dass er die Wahl annehme 4 Bundesrat Bearbeiten nbsp Robert Haab nicht datiertes Foto Am 1 Januar 1918 ubernahm Haab die Leitung des Post und Eisenbahndepartements Dabei konnte er seine Erfahrungen einbringen die er bei den SBB gesammelt hatte Sein Departement musste er durch die schwierige Zeit der letzten Kriegsmonate und der Nachkriegszeit fuhren Sein Vorganger Forrer hatte die Elektrifizierung der Bundesbahnen zu planen begonnen musste diese Arbeiten aber kriegsbedingt abbrechen Haab setzte dieses Vorhaben nun in die Tat um 1928 war bereits mehr als die Halfte des SBB Streckennetzes unter Strom Die mit beispielloser Geschwindigkeit erfolgte Elektrifizierung und damit einhergehende Einbeziehung von Industrie und Gewerbe bewirkte auch eine Eindammung der damals drohenden Arbeitslosigkeit sowie eine markante Reduktion der Abhangigkeit des Landes von Kohleimporten 5 Daruber hinaus nahm er eine tiefgreifende Reorganisation der SBB vor die 1926 abgeschlossen werden konnte 4 Haabs Departement erliess wesentliche neue Bestimmungen zum Post und Fernmeldewesen mit denen sich die Post Telefon und Telegrafenbetriebe PTT zu einem staatlichen Musterbetrieb entwickelten Die PTT ubernahmen 1921 auch die Verantwortung fur die Post und Fernmeldedienste von Liechtenstein und ubermittelten ab 1923 die ersten Radiosendungen der Schweiz 6 1922 war Haab zum ersten Mal Bundesprasident In dieser Funktion leitete er die Vorkonferenz der neutralen Staaten fur die Konferenz von Genua und eroffnete die Konferenz von Lausanne uber einen Friedensvertrag mit der Turkei Sein zweites Prasidialjahr 1929 war gepragt vom Beginn der Weltwirtschaftskrise Am 20 September 1929 bestatigte Haab einen zwei Tage zuvor erschienenen Bericht der Tageszeitung Volksrecht wonach er auf Ende Jahr aus gesundheitlichen Grunden zurucktrete Seine Nachfolge trat Albert Meyer an 7 Weitere Tatigkeiten Bearbeiten Nach seinem Rucktritt zog Haab zuruck nach Zurich und widmete sich gemeinnutzigen und kulturellen Anliegen Unter anderem war er Prasident der Gottfried Keller Gesellschaft 1932 1939 Daruber hinaus war er Mitglied verschiedener Verwaltungsrate darunter des Schweizerischen Bankvereins und der Firma Maggi Auf Ersuchen des Bundesrates ubernahm er 1934 das Verwaltungsratsprasidium der Schweizerischen Volksbank Die Gemeinde Richterswil hatte ihn bereits 1922 zum Ehrenburger ernannt 1933 verlieh ihm die Universitat Zurich den Ehrendoktortitel in Rechts und Staatswesen Am 15 Oktober 1939 starb er im Alter von 74 Jahren nachdem er schwerkrank von einem Kuraufenthalt im Engadin zuruckgekehrt war Er fand seine letzte Ruhestatte auf dem Zurcher Friedhof Manegg Der Bildhauer Otto Charles Banninger schuf 1940 eine uberlebensgrosse Bronzestatue zu Ehren Haabs die in seiner Heimatgemeinde Wadenswil im Rosenmattpark aufgestellt wurde 8 Schriften BearbeitenBeitrag zur Geschichte und Dogmatik der Handels Firma Heitz Strassburg 1888 Digitalisat Literatur BearbeitenPeter Ziegler Robert Haab In Urs Altermatt Hrsg Das Bundesratslexikon NZZ Libro Zurich 2019 ISBN 978 3 03810 218 2 S 296 300 Peter Ziegler Robert Haab In Historisches Lexikon der Schweiz Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Robert Haab im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Robert Haab in den Historischen Pressearchiven der ZBW Dokumente von und uber Robert Haab in der Datenbank Dodis der Diplomatischen Dokumente der SchweizEinzelnachweise Bearbeiten a b Ziegler Das Bundesratslexikon S 296 Morgenblatt Agramer Tagesblatt Hrsg Der neue Schweizer Bundesprasident Dr Robert Haab Nr 346 Zagreb 16 Dezember 1928 purl org Ziegler Das Bundesratslexikon S 296 297 a b Ziegler Das Bundesratslexikon S 297 Bernhard Studer Schweizer Bahnen unterwegs in die Zukunft Alba Dusseldorf 1996 ISBN 3 87094 163 4 S 134 Karl Kronig Post Telefon und Telegrafenbetriebe PTT In Historisches Lexikon der Schweiz Ziegler Das Bundesratslexikon S 298 299 Ziegler Das Bundesratslexikon S 299 300 VorgangerAmtNachfolgerLudwig ForrerMitglied im Schweizer Bundesrat 1918 1929Albert MeyerVorsteher des Eidgenossischen Departements fur Umwelt Verkehr Energie und Kommunikation UVEK Wilhelm Matthias Naeff Josef Munzinger Jakob Dubs Jean Jacques Challet Venel Eugene Borel Joachim Heer Johann Jakob Scherer Karl Schenk Emil Welti Simeon Bavier Adolf Deucher Josef Zemp Robert Comtesse Ludwig Forrer Louis Perrier Robert Haab Marcel Pilet Golaz Enrico Celio Josef Escher Giuseppe Lepori Willy Spuhler Rudolf Gnagi Roger Bonvin Willi Ritschard Leon Schlumpf Adolf Ogi Moritz Leuenberger Doris Leuthard Simonetta Sommaruga Albert Rosti Normdaten Person GND 137755066 lobid OGND AKS VIAF 81897590 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haab RobertKURZBESCHREIBUNG Schweizer Politiker FDP GEBURTSDATUM 8 August 1865GEBURTSORT WadenswilSTERBEDATUM 15 Oktober 1939STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Haab amp oldid 239279041