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Rossing ist der Name eines uradeligen Geschlechts aus dem sudlichen Niedersachsen das aus der Ministerialitat des Hochstifts Hildesheim hervorgegangen ist und erstmals 1132 auf dem Stammsitz Rossing erscheint welcher der Familie bis heute gehort Wappen derer von RossingSeit 1398 waren die Rossings Erbmarschalle des Bistums Halberstadt und seit 1506 Erbkuchenmeister des Furstentums Calenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Hofamter und Standeserhohungen 3 Besitzungen 4 Wappen 5 Bekannte Namenstrager 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Rittergut RossingErster bezeugter Familienangehoriger ist Ernestus de Rotthige der 1132 urkundlich erwahnt wird 1 wahrend mit Thidericus de Rothinge Dietrich von Rossing 1175 1182 urkundlich nachgewiesen die Stammreihe beginnt Seit Lippold de Rottingen de Honboken 1296 siegelt die Familie mit dem Lowenwappen das heute noch Bestandteil des Wappens der niedersachsischen Gemeinde Rossing Nordstemmen ist Er hatte durch Heirat der Erbtochter der Edelherren von Hohenbuchen Honboken die gleichnamige Herrschaft an sich gebracht obwohl die Rossings selbst nicht edelfreien Standes waren 2 Doch wurde die Burg Hohenbuchen schon 1311 in einer seit 1305 andauernden Fehde gegen die Edelherren von Homburg ruiniert und die Homburger besetzten Hohenbuchen bis die Herren von Rossing endlich 1355 resignierten und ihr Lehnsrecht an Hohenbuchen an die Homburger Dynasten offiziell verkauften So wurde erst 1454 wieder ein adliger Sitz auf der alten Burgstelle Hohenbuchen errichtet 3 nbsp Kirche St Peter und Paul zu Rossing 1290 gestiftetDie Herren von Rossing ubten auf ihrem Stammsitz dem Rittergut in Rossing die Patrimonialgerichtsbarkeit aus sie hatten das Muhlenrecht und das Braurecht inne und bis heute das Kirchenpatronat da sie gemass der Uberlieferung die ortliche Kirche St Peter und Paul um 1290 auf eigenem Grund und Boden gestiftet hatten 4 Elisabeth von Calenberg Witwe von Herzog Erich I von Calenberg fuhrte in der Zeit der Minderjahrigkeit ihres Sohnes Erich II 1543 in Rossing die Reformation ein 5 Rossing wurde nie rekatholisiert die Mitglieder der Familie sind seit 1543 evangelisch Herzog Erich der Altere erwarb 1537 die Pfandschaft uber das Meierding 6 in Rossing mit Vogtei und Gericht Die Welfen teilten sich somit mit den Herren von Rossing die Gerichtsbarkeit bis 1821 als die hannoversche Regierung die Auflosung des Adeligen Gerichts derer von Rossing verfugt und beide Gemeindeteile 1829 unter calenbergischer Verwaltung vereinigt werden 7 Auch in Alvessem hatten die von Rossing bereits um 1330 Grundbesitz in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts besassen sie dort den Zehnten Spater wurde der Ort Wustung 8 Ebenso gehorten sie wohl als Erben der Herren von Alvessem urkundlich seit 1441 in Beuchte zu den Hauptgrundbesitzern 9 nbsp Rittergut Berssel 1398 1832 in FamilienbesitzIn Berssel im nordlichen Harzvorland bis 1648 zum Bistum Halberstadt und danach zum gleichnamigen Furstentum gehorend befand sich ein Rittergut das von 1398 bis 1832 den von Rossing gehorte und bis 1848 Sitz eines Patrimonialgerichts war dem der Ort unterstand Ebenso bis 1848 war es im nahen Wulperode welcher Ort und das lokale Schloss 10 den Rossing schon gehorte als sich in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts im Bistum Halberstadt die Reformation durchsetzte Im 18 Jahrhundert verfugten die von Rossing noch uber einen sehr umfangreichen Lehnsbesitz Im Zuge von Schulden und von Erbstreitigkeiten die 1713 sogar eine kaiserliche Kommission beilegen sollte gehen jedoch die seit 1398 in Familienbesitz befindlichen furstlich halberstadtischen Besitzungen Berssel Suderode und Osterwieck 1832 11 dem Adelsgeschlecht verloren 7 nbsp Bunter Hof in OsterwieckDer Bunte Hof in Osterwieck wurde von 1579 bis 1582 durch Ludolph I von Rossing errichtet 12 der zehn Jahre spater in Rossing auf den Resten der alten Burganlage ebenfalls einen zweigstockigen Fachwerkbau mit rundem Turm erbaute Der Bunte Hof dessen Areal vermutlich bereits seit Mitte des 15 Jahrhunderts der Familie von Rossing gehorte blieb bis 1847 in ihrem Besitz 13 Auf diesem Hof hatte sich um 1070 der bayerische Herzog Otto von Northeim im Sachsenkrieg mit sachsischen Edelleuten gegen Kaiser Heinrich IV verbundet nbsp Gut Lage mit Wassergraben nbsp Graber von Angehorigen der Seitenlinie Rossing zu Lage auf dem evangelischen Friedhof WulfenauEine Linie der Familie Rossing bestand aus Mitgliedern die als hohere Beamte und Politiker in den Dienst des Herzogtums Oldenburg spater des Grossherzogtums Oldenburg traten In dieser Eigenschaft erwarben sich insbesondere Friedrich Ludwig von Rossing Ernst Conrad Christian von Rossing und Peter Friedrich Ludwig von Rossing grosse Verdienste 14 Ernst Conrad Christian von Rossing erbte 1810 das Rittergut Lage in Essen Oldenburg von seinem Vetter Adam Daniel von Rochow die Rochow hatten es 1704 von der oldenburgischen Adelsfamilie van Lutten durch Heirat erworben Die Linie Rossing zu Lage die auch Anteile an Rossing besass erlosch 1934 im Mannesstamm Grabstatten der Linie Rossing zu Lage befinden sich heute noch auf dem Friedhof Wulfenau Das Gut Lage verblieb bis 1948 im Familienbesitz 15 nbsp Rittergut StemmenDas Rittergut Stemmen in Stemmen kam in den Besitz der Familie als Curt Hildebrand Freiherr von Rossing Luise von Kaufmann heiratete die Tochter des koniglich preussischen Landesokonomierats Friedrich von Kaufmann 1822 1895 auf Stemmen sowie Schwester des Fritz von Kaufmann Mitglied des Deutschen Reichstags und des Braunschweigischen Landtags Seit 1877 leitete Freiherr von Rossing die Bewirtschaftung des Gutes 16 das der Stemmener Zweig der Familie bis heute besitzt der dort auch das Kirchenpatronat ausubt 17 Johanna Freiin von Rossing 1906 vormals auf Rossing war die Tochter des prasidierenden Landschaftsrats der Ritterschaft des Furstentums Hildesheim und koniglich preussischen Majors a D Louis Freiherr von Rossing auf Rossing Sie heiratete 1927 zu Rossing den Juristen Lothar von Hugo auf Friedland 1890 1975 Ihr altester Sohn Gerhard wurde 1949 von seiner Grosstante Helene Freiin von Rossing 1964 adoptiert ubernahm von seiner Mutter das Rittergut Rossing und nahm den vereinten Namen Freiherr von Rossing und von Hugo an wozu ihm 1952 vom Deutschen Adelsrechtsausschuss eine Nichtbeanstandung ausgesprochen und er mit seiner Familie in die freiherrliche Abteilung des Genealogischen Handbuchs des Adels aufgenommen wurde 18 Sein Sohn Kurt Alexander Freiherr von Rossing bewirtschaftete das Gut seit 1995 7 nbsp Schloss LutetsburgEin jungerer Sohn der Johanna von Hugo geb Freiin von Rossing Jorg von Hugo heiratete 1968 zu Lutetsburg Huberta Grafin zu Innhausen und Knyphausen 1942 2011 Tochter des Karl Theodor Graf zu Innhausen und Knyphausen 1910 1942 auf Pansewitz Insel Rugen Nichte des letzten und Enkelin des zweiten Fursten zu Innhausen und Knyphausen Dodo 1876 1931 und daher trug er gemass 1355 BGB seit 1979 den Namen von Hugo Graf zu Innhausen und Knyphausen Die aus der Ehe stammenden Kinder Tido Alvo und Theda fuhren den Namen Graf bzw Grafin zu Innhausen und Knyphausen Die Familie bewohnt Schloss Lutetsburg 19 Hofamter und Standeserhohungen Bearbeiten1398 belehnte Ernst von Hohnstein 1400 seit 1390 Bischof von Halberstadt die Bruder Siverd und Dietrich von Rotthingen Rossing mit dem Erbmarschallamt im Hochstift Halberstadt 20 Das erbliche 21 Hofamt bekleideten sie auch noch spaterhin im Konigreich Preussen fur das seit 1648 sakularisierte Furstentum Halberstadt 22 23 1416 ernannte der romisch deutsche Konig Sigismund denselben Siverd von Rossing zusatzlich zum Reichsvogt der Silberstadt Goslar die noch im 14 Jahrhundert in schwere Fehden mit Angehorigen der Familie von Rossing verwickelt gewesen war 24 Die Wurde eines Erbkuchenmeisters des Furstentums Calenberg bekleideten die Rossings seit 1506 als Herzog Erich der Altere ihnen das erbliche Hofamt mit seinen Einkunften verlieh 25 Im Grossherzogtum Oldenburg wurde der Freiherrenstand am 16 Dezember 1867 in Preussen am 29 Marz 1870 und am 24 Mai 1872 anerkannt Besitzungen BearbeitenAlvessem Wustung Berssel Beuchte Hohenbuchen Delligsen Osterwieck Rossing Nordstemmen Stemmen Barsinghausen Suderode WulperodeWappen BearbeitenDas ursprungliche Stammwappen zeigte 3 2 1 Rosen Seit 1296 zeigt es im von Rot uber Blau schraglinks geteiltem Schild einen gekronten rotbezungten goldenen Lowen Auf dem Helm mit rechts rot goldenen links blau goldenen Decken der Lowe wachsend zwischen offenem rechts rotem links blauem Flug 19 Bekannte Namenstrager BearbeitenSiverd von Rossing vor 1383 nach 1416 Ritter Herr auf Rossing Berssel Suderode Pfandherr der Schlosser Wiedelah Poppenburg und Wulperode seit 1398 Erbmarschall des Bistums Halberstadt seit 1415 Kaiserlicher Reichsvogt der Silberstadt Goslar Irmgard von Rossing seit 1430 verh von Salder 1475 sie war eine Tochter Dietrich von Rossings war mit Evert von Salder verheiratet und wurde im Blasiusstift beigesetzt fur das sie unter anderem einen Altar gestiftet hatte 26 Ernst von Rossing 1762 1827 grossherzoglich oldenburgischer Landrat und Landvogt in Cloppenburg Ferdinand Christoph Ludwig Louis Friedrich von Rossing 1790 1856 Koniglich hannoverscher Landrat und Prasident der 1 Kammer des Konigreichs Hannover August Freiherr von Rossing 1799 1870 Koniglich hannoverscher Staatsminister 27 Peter Freiherr von Rossing 1805 1874 Grossherzoglich oldenburgischer Staatsminister Alexander von Rossing 1818 1906 Gutsbesitzer Landrat und Mitglied des Norddeutschen Reichstages Wilhelm von Rossing 1836 1899 preussischer General der Infanterie Nonus von Rossing 1841 1899 preussischer Generalleutnant Kurt von Rossing 1868 1942 deutscher VizeadmiralLiteratur BearbeitenAugust Freiherr von Rossing Die Stammtafeln des Geschlechts derer von Rossing Commissionsverlag der Gerstenberg schen Buchhandlung Hildesheim 1901 Georg Bode Die Herrschaft Hohenbuchen und ihre Besitzer Eine geschichtliche und familiengeschichtliche Studie Schluss VIII Die Familie von Rossing hat keinen agnatischen Zusammenhang mit den Edelherren von Hohenbuchen Sie gehort dem Stande nach nicht dem Stande der Edelherren an In Jahrbuch des Geschichtsvereins fur das Herzogtum Braunschweig herausgegeben von Paul Zimmermann 7 Jahrgang Wolfenbuttel 1908 PDF S 22 79 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XI Band 122 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 2000 ISSN 0435 2408 S 493 494 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rossing family Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Urkundenbuch des Hochstiftes Hildesheim Georg Bode Die Herrschaft Hohenbuchen und ihre Besitzer Eine geschichtliche und familiengeschichtliche Studie Schluss VIII Die Familie von Rossing hat keinen agnatischen Zusammenhang mit den Edelherren von Hohenbuchen Sie gehort dem Stande nach nicht dem Stande der Edelherren an in Jahrbuch des Geschichtsvereins fur das Herzogtum Braunschweig herausgegeben von Paul Zimmermann 7 Jahrgang Wolfenbuttel 1908 PDF S 22 79 Georg Bode Die Herrschaft Hohenbuchen und ihre Besitzer Eine geschichtliche und familiengeschichtliche Studie Schluss VIII Die Familie von Rossing hat keinen agnatischen Zusammenhang mit den Edelherren von Hohenbuchen Sie gehort dem Stande nach nicht dem Stande der Edelherren an in Jahrbuch des Geschichtsvereins fur das Herzogtum Braunschweig herausgegeben von Paul Zimmermann 7 Jahrgang Wolfenbuttel 1908 hier besonders PDF S 122 S 125 Helga Fredebold Die Rossinger Kirche St Peter und Paul abgerufen am 27 November 2014 Helga Fredebold Die Rossinger Kirche St Peter und Paul 31 Januar 2017 Werner Wittich Die Grundherrschaft S 222 books google de a b c Rossing Geschichtsstudien abgerufen am 27 November 2014 Friedrich Fabian und Heinrich Keune Der Arbeitskreis und das Dorfbuch als Form der Erwachsenenbildung auf dem Lande II Teil Das Dorf in der Vergangenheit S 53 PDF Datei Friedrich Fabian Heinrich Keune Der Arbeitskreis und das Dorfbuch als Form der Erwachsenenbildung auf dem Lande II Teil Das Dorf in der Vergangenheit S 57 Friedrich Fabian Heinrich Keune Der Arbeitskreis und das Dorfbuch als Form der Erwachsenenbildung auf dem Lande II Teil Das Dorf in der Vergangenheit S 52 Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler der Provinz Sachsen herausgegeben von der Historischen Commission fur die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt Heft XXIII Halle an der Saale 1902 Textarchiv Internet Archive S 22 und 145 Zur Geschichte des Bunten Hofs in Osterwieck Bunter Hof Osterwieck Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Artikel Rossing Peter Friedrich Ludwig Freiherr von Ministerprasident Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 Buchstabe R S 35 f Archive in Niedersachsen und Bremen Gut Lage Hans Werner Dannowski Unterwegs im Calenberger Land 2010 S 203 books google de Gerheide Knuttel Interessengemeinschaft Bauernhaus e V am 16 September 2013 Rittergut Stemmen abgerufen am 28 November 2014 Genealogisches Handbuch des Adels Freiherrliche Hauser B Band V Limburg an der Lahn 1970 a b Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser B Band XXI Band 108 der Gesamtreihe Limburg Lahn 1995 S 179 und 187 f St Stephani in Osterwieck Epitaphien abgerufen am 27 November 2014 Wilhelm Ostermann Grundsatze des preussischen Staatsrechts Dortmund 1841 S 93 books google de Genealogisch diplomatisches Jahrbuch fur den preussischen Staat Band 1 Berlin 1841 S 26 books google de Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Band 1 Leipzig 1836 S 12 books google de Georg Bode Urkundenbuch der Stadt Goslar S XXXI books google de Genealogisches Handbuch des Adels Band F A VII C A Starke Verlag Limburg 1969 S 406 Britta Juliane Kruse 3 Altarstiftungen von Witwen In Witwen Kulturgeschichte eines Standes in Spatmittelalter und Fruher Neuzeit Walter de Gruyter 2007 ISBN 978 3 11 018926 1 S 412 books google de Angehoriger des Corps Guestphalia Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rossing Adelsgeschlecht amp oldid 236561888