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Die Postgeschichte Frankreichs geht bereits auf das Fruhmittelalter zuruck Sie ist stark durch die abwechslungsreiche Geschichte des Landes gepragt Unter Philatelisten ist vor allem die Pariser Ballonpost die einen entscheidenden Punkt in der Geschichte der Flugpost bildet beruhmt Heute wird mit den franzosischen Briefmarken vor allem die Marianne in Verbindung gebracht die die Dauermarken Frankreichs seit 1945 ohne Unterbrechung ziert Flagge von Frankreich Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung bis zur Franzosischen Revolution 1 1 Vorlaufer eines franzosischen Postwesens 1 2 Anfange des organisierten koniglichen Postwesens 1 3 Ausbau und Einfuhrung von Posttarifen 1 4 Entwicklung bis zur Franzosischen Revolution 2 Franzosische Revolution Republik und Kaiserreich 2 1 Veranderungen im Postwesen durch die Revolution 2 2 Napoleonische Kriege und Wiener Kongress 2 3 Die ersten franzosischen Briefmarken 3 Kaiserreich und Deutsch Franzosischer Krieg 3 1 Neue Briefmarken 3 2 Kaiserliche Feldpost 4 Dritte Republik und der Zweite Weltkrieg 4 1 Vor dem Ersten Weltkrieg 4 2 Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit 4 3 Deutsche Besatzung und Etat francais 5 Vierte und Funfte Republik 5 1 Entwicklung bis heute 6 Literatur 7 WeblinksEntwicklung bis zur Franzosischen Revolution BearbeitenVorlaufer eines franzosischen Postwesens Bearbeiten Vorlaufer von Postwesen auf franzosischem Boden finden sich bereits zur Zeit des Romischen Reiches Das von Kaiser Augustus eingerichtete staatliche Beforderungssystem fur Nachrichten Guter und Personen der cursus publicus operierte auch in Gallien Im Allgemeinen wird der Beginn der franzosischen Postgeschichte mit der Teilung des Frankenreichs und der Entstehung eines eigenen Staates Frankreich 843 gesehen Zu der damaligen Zeit gab es jedoch nur mehr oder weniger regelmassig operierende Botendienste die grossteils von Adelshausern unterhalten wurden und vor allem im Krieg Nachrichten uberbrachten Diese Boten waren anfangs noch meist unberitten unterwegs Erst um 1101 gab es Aufzeichnungen uber den ersten berittenen Boten im koniglichen Dienste Roberts II 1261 werden bereits 16 berittene Boten im Dienste des Konigs Ludwig VIII genannt Auch zur Zeit des Hundertjahrigen Krieges wurden haufig Boten zur Nachrichtenuberbringung eingesetzt Philipp VI standen 1350 bereits 13 unberittene und 6 berittene Boten zur Verfugung Diese Anzahl wurde im Verlaufe des Krieges stetig vergrossert Unter Karl V zahlte man zwar nur noch 8 unberittene Boten dafur gab es bereits 36 Boten zu Pferd Anfange des organisierten koniglichen Postwesens Bearbeiten Die Errichtung eines organisierten franzosischen Postwesens fand erst kurz nach der erfolgreichen Beendigung des Hundertjahrigen Krieges statt Die bislang unterhaltenen Botendienste wurden langsam durch ein landesweit operierendes Postsystem abgelost Bereits kurz nach der Besteigung des franzosischen Thrones richtete Konig Ludwig XI am 19 Juni 1461 eine Post fur den franzosischen Hof ein Die Verwendung war noch ausschliesslich dem Konig und den Angehorigen seines Hofes vorbehalten Am 9 Juni 1464 erliess der Konig eine einheitliche Regelung fur das Postsystem Insgesamt besorgten 234 berittene Boten den Postdienst auf vorher festgelegten Routen zwischen den wichtigsten Orten im ganzen Konigreich Unter dem Nachfolger Ludwig XI Konig Karl VIII wurde 1490 Mitglieder der italienischen Kurierfamilie Tasso wie auch innerhalb des Heiligen Romischen Reichs Deutscher Nation mit der Beforderung der koniglichen Kurierpost sowie dem Ausbau eines landesweiten operierenden Postsystems beauftragt Die Verwendung dieses Postsystems blieb weiterhin hohen Adeligen sowie dem Konig selbst vorbehalten und wurde in den folgenden Jahrzehnten stetig erweitert und ausgedehnt Unter Konig Karl IX wurde ab 1576 erstmals eine Steuer fur die Beforderung von Nachrichten unter Verwendung des koniglichen Postwesens erhoben Ab 1603 erfolgte unter dem neu ernannten Generalpostmeister Fouquet de la Varane schliesslich die allmahliche Freigabe des koniglichen Postwesens fur die Offentlichkeit Ausbau und Einfuhrung von Posttarifen Bearbeiten Sein Nachfolger Generalpostmeister Pierre d Almeras bemuhte sich um den Ausbau und die einheitliche Regelung dieses Postsystems Am 16 Oktober 1627 fuhrte er die ersten einheitlichen Posttarife ein die jeder Benutzer zu entrichten hatte der nicht Angehoriger des Konigs war Je nach der Entfernung zwischen dem Absender und dem Zielort wurden verschiedene Gebuhren fur die Beforderung der Briefe erhoben So kostete beispielsweise die Briefbeforderung von Paris nach Dijon oder Macon 2 Sous von Paris nach Lyon Bordeaux oder Toulouse 3 Sous Eine Neuregelung und Anpassung an das erweiterte Postsystem erfolgte im April 1644 Die Portostufe zu 2 Sous wurde ganzlich aufgehoben dafur wurden jedoch bereits 41 Stadte mit dem Posttarif zwischen 3 und 5 Sous von Paris gelistet Bereits einen Monat spater im Mai 1644 wurden die ersten Raten fur England mit 10 Sous von Paris bekannt gegeben Unter dem Sonnenkonig Ludwig XIV wurde eine weitgehende Modernisierung und Reform des Postwesens durchgefuhrt Im Zusammenhang mit dieser Reform richtete Konig Ludwig XIV eine Pariser Stadtpost ein die von Jean Jacques Renouard gepachtet und unterhalten wurde Fur die Stadtpost galt ein Beforderungsporto von einem Sou Die Zustellung der Briefe erfolgte innerhalb eines Tages Jean Jacques Renouard liess hierfur eigens Briefkasten aufstellen und begann mit dem Verkauf streifbandahnlicher Papiere die man an dem zu versendenden Brief befestigen sollte Diese Billets de port paye erschienen erstmals am 8 August 1653 und gelten heute als die ersten Vorlaufer der Briefmarke Obwohl die Pariser Stadtpost bald aus wirtschaftlichen Grunden wieder eingestellt werden musste wurden neue Reformen durchgefuhrt 1673 wurde eine einheitliche Regelung der Posttarife beschlossen Diese sollten ausschliesslich vom Zielort und dem Ort des Absenders abhangig sein Man richtete vier verschiedene Entfernungszonen ein Briefe innerhalb 25 Postleugen lieue de poste entsprachen 2 Sous von 25 bis 60 Postleugen 3 Sous von 60 bis 80 Postleugen 4 Sous sowie daruber hinaus 5 Sous Eine Postleuge entspricht in etwa 3 898 km Seit 1676 wurden auch erstmals Briefumschlage mit dem Aufschlag von einem Sou befordert Dieser Aufschlag war im Vergleich zu anderen Landern relativ gunstig Entwicklung bis zur Franzosischen Revolution Bearbeiten Das unter Ludwig XIV eingefuhrte Tarifsystem wurde weiterhin in seiner Grundstruktur erhalten In der folgenden Zeit wurden nur die Tarife selbst geandert Zeitweise gab es auch festgelegte Portostufen innerhalb eines Departements Bis 1789 wurde das gesamte Land postalisch besser erschlossen und mit den Postwesen der Nachbarlander verbunden Neben der Eroffnung neuer Postamter wurden im 18 Jahrhundert auch immer haufiger Poststempel auf der Briefpost verwendet Die meisten Absenderstempel sind Langstempel und tragen vor dem Ortsnamen ein de von Des Weiteren kam es haufig zur Verwendung von Stempeln mit der Inschrift Port Paye bezahltes Porto und Debourse ausgelegtes Geld falls der Empfanger die Annahme des Briefes verweigerte oder nicht auffindbar war Franzosische Revolution Republik und Kaiserreich BearbeitenVeranderungen im Postwesen durch die Revolution Bearbeiten Vor allem zu Beginn der Franzosischen Revolution kam es regelmassig zu grosseren Verzogerungen und lokalen Stilllegungen des franzosischen Postwesens Neben den Aufstanden die die Postbeforderung erschwerten wurden auch einige Verantwortliche der franzosischen Post im Zuge der Revolution hingerichtet 1792 wurde auf Grund dessen eine erste grossere Erhohung der Postgebuhren auf 5 bis 15 und innerhalb eines Departements auf 4 Sous durchgefuhrt Bereits drei Jahre spater 1795 wurden alle Postgebuhren um einen weiteren Sou auf 6 bis 18 und innerhalb eines Departements auf 5 Sous erhoht Weitere Tariferhohen erfolgten in den nachsten beiden Jahren Erst gegen Ende der Revolution wurden die Portogebuhren wieder weitgehend auf das fruhere Preisniveau gesenkt Diese neuen Postgebuhren waren nur kurze Zeit in Gebrauch da man sie 1800 durch eine umfassende Reform komplett neu regelte und an das neu eingefuhrte metrische System anpasste Der Standardversand eines Briefes bis zu sieben Gramm innerhalb 100 Kilometer kostete zwei Decimes Dieses neue System blieb bis zum Wiener Kongress 1815 erhalten Des Weiteren finden sich in diesem Zeitraum die ersten franzosischen Poststempel mit Datumsangabe Napoleonische Kriege und Wiener Kongress Bearbeiten Die napoleonischen Kriege fuhrten zu zahlreichen Gebietserweiterungen Frankreichs Dieses neue franzosische Land wurde schnell mit dem eigenen Postsystem verbunden An alle Regionen wurden im Zuge dieser Gebietsvergrosserung zur leichteren Verwaltung eigene Departement Nummern vergeben Die Nummern der neuen Regionen lagen meist zwischen 84 und 129 und waren auch als Bezeichnung im Postverkehr im Gebrauch Neben diesen franzosischen Gebieten ubernahm Frankreich auch kurzere Zeit das Postwesen in besetzten Gebieten oder in solchen Staaten die auf Druck und Betreiben Frankreichs errichtet wurden In der Helvetischen Republik wurde beispielsweise das gesamte schweizerische Postwesen von Frankreich ubernommen Wahrend der napoleonischen Kriege wurde ausserdem eine gut operierende franzosische Feldpost eingerichtet Zahlreiche Vermerke auf erhalten gebliebenen Briefen zeugen noch heute von der gut organisierten Weiterleitung Die erste Bahnpost in Frankreich wurde am 16 Juli 1846 auf der Strecke Paris Rouen aufgenommen Mit dem Wiener Kongress wurden die ursprunglichen Grenzen Frankreichs wiederhergestellt Dadurch war die franzosische Post wieder alleinig auf das alte Staatsgebiet begrenzt Das franzosische Postwesen blieb in der Zeit vor der Februarrevolution 1848 weitgehend von neuen Reformen verschont mit der Ausnahme kleinerer Zonenanderungen 1828 In dieser Zeit standen allerdings bereits die ersten Feldposten im Zuge des Erwerbs der ersten Kolonien in Afrika in Verwendung Nach der Februarrevolution 1848 und der Errichtung der Zweiten Republik sah man sich jedoch umfassenden Anderungen gegenuber Die ersten franzosischen Briefmarken Bearbeiten nbsp Un franc vermillonBereits kurz nach Errichtung der Zweiten Republik in Frankreich unter Staatsprasident Louis Napoleon Bonaparte entschloss man sich zur Ausgabe eigener franzosischer Briefmarken nach britischem Vorbild Bereits am 1 Januar 1849 erschienen die ersten beiden Freimarken zu 20 Centimes und 1 Franc an den franzosischen Postamtern Der Wert zu 20 Centimes auch vingt centimes noir war zum Frankieren eines Standardbriefes der Wert zu 1 Franc auch Un franc vermillon fur grossere Portostufen gedacht Die beiden Freimarken waren Teil der franzosischen Freimarkenausgabe Ceres deren weitere Werte in den Folgejahren erschienen Die insgesamt sechs Werte zeigen allesamt das einfarbige Bild der Ceres Diese ist von der Wertangabe und der Inschrift REPUB FRANC umgeben Die ungezahnten Briefmarken wurden in der Pariser Munze im Buchdruck auf leicht getontem Briefmarkenpapier hergestellt Gemeinsam mit den neuen Freimarken erfolgte auch die Verwendung neuer einheitlicher Poststempel der franzosischen Postamter Diese gaben allerdings weder einen Ortsnamen noch ein Datum preis Die meist gitterahnlichen Abdrucke der Poststempel sollten ein erneutes Verwenden bereits gebrauchter Briefmarken so gut wie moglich verhindern In Verbindung mit den Ceres Marken waren sie allerdings nur kurz in Verwendung da diese bald Marken mit dem Bildnis des Prasidenten wichen Diese zeigen weiterhin dieselbe Rahmen Zeichnung und Inschrift wie die Ceres Nach der Wiedererrichtung des Kaiserreichs anderte sich diese jedoch in EMPIRE FRANC Kaiserreich und Deutsch Franzosischer Krieg BearbeitenNeue Briefmarken Bearbeiten nbsp Napoleon III KolonialmarkeIn den Jahren bis zum Deutsch Franzosischen Krieg erschien ausnahmslos der neue franzosische Kaiser auf Frankreichs Freimarken Inschrift und Zeichnung wurden allerdings teilweise geandert Ab 1863 fanden nur noch Freimarken Verwendung die die Landesbezeichnung EMPIRE FRANCAIS in voller Lange und nicht wie bis dahin ublich abgekurzt auffuhrten Hierbei handelte es sich ausserdem um die ersten gezahnten Freimarken Frankreichs Die ebenfalls ab 1859 ausgegebenen Portomarken zeigten im Gegensatz zu den Freimarken nur eine Ziffernzeichnung Auch die ab 1 Januar 1868 ausgegebenen Telegrafenmarken Frankreichs zeigten nicht den Kaiser selbst sondern das kaiserliche Wappen als Hauptmotiv einen Adler Zur Zeit des Kaiserreichs wurden ausserdem die ersten Freimarken in Frankreichs Kolonien ausgegeben Ab 1859 erschien dort eine Freimarkenserie die wie die Telegrafenmarken einen Adler zeigt und auch in der Gesamtgestaltung grosse Unterschiede zu den franzosischen Freimarken aufweist Diese Serie wurde allerdings gegen Ende des Kaiserreichs durch Napoleon III wieder verdrangt Die neue Freimarkenausgabe unterschied sich nur noch geringfugig von der franzosischen Variante Gab die Inschrift der ersten Serie COLONIES DE L EMPIRE FRANCAIS noch einen Hinweis dass diese Freimarken fur die franzosischen Kolonien bestimmt waren entfiel dieser bei Napoleon III ganz und wurde durch ein schlichtes EMPIRE FRANCAIS ersetzt Vor der Einfuhrung der Kolonialmarken waren bereits in mehreren Landern die Marken des Mutterlandes in Gebrauch und wurden 1859 durch die einheitlichen Kolonialmarken ersetzt Kaiserliche Feldpost Bearbeiten nbsp Adressseite eines Ballonbriefes mit der Inschrift Par ballon monteNeben den neuen Freimarken und Briefmarkenarten Frankreichs gab es kaum postalische Veranderungen Das Gebuhrensystem blieb weitgehend unverandert Es kam jedoch auf Grund der Beteiligung des Kaiserreichs an mehreren Kriegen zur Einrichtung jeweiliger Feldposten und zu einem Ausbau dieses Systems Hierzu gehoren beispielsweise die Feldpostbeforderungen des Krimkrieges Hier wurden die beforderten Feldpostbriefe auch die der verbundeten britischen Armee mit dem Feldpoststempel Armee d Orient versehen Weitere Einsatze der Feldpost fanden sich im Sardinischen Krieg Die Soldaten waren mit 20 Centimes Marken ihres Heimatlandes ausgerustet und gaben ihre damit frankierten Soldatenbriefe sowohl bei der franzosischen Feldpost auf als auch bei gewohnlichen sardinischen Zivilpostamtern Die beruhmteste franzosische Nachrichtenubertragung wahrend des Krieges war jedoch die Ballonpost im Deutsch Franzosischen Krieg 1870 und 1871 Die Verbindung zwischen Paris und dem unbesetzten Frankreich konnte nur durch ein geschicktes Zusammenspiel zwischen Ballonpost und Brieftauben aufrechterhalten werden Man gab den Ballonen aus Paris neben 2 500 000 Briefen und Postkarten insgesamt 363 Brieftauben mit damit diese spater mit Antworten oder anderen Nachrichten zuruckkehren konnten In Metz wurden ebenfalls wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges ahnliche Versuche unternommen mit Ballonen Verbundeten Nachrichten zukommen zu lassen Die Metzer Ballonpost erlangte allerdings nicht das Ausmass und die Beruhmtheit der Pariser Ballonpost Dritte Republik und der Zweite Weltkrieg BearbeitenVor dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten Noch vor der Kapitulation Paris am 28 Januar 1871 wurde bereits 1870 in Bordeaux eine provisorische Regierung der neu ausgerufenen Dritten Republik gebildet Bereits am 11 Oktober 1870 wurden die ersten Briefmarken der neuen Republik ausgegeben Man wahlte als Motiv wiederum Ceres und gestaltete die neuen franzosischen Freimarken nach Vorbild der Ceres Marken der Zweiten Republik mit Inschrift REPUB FRANC Dieses Mal wurden die Briefmarken allerdings gezahnt ausgegeben Wahrend des Krieges wurde die Briefmarkenherstellung nach Bordeaux verlegt Erst nach dem Abzug der preussischen Truppen aus Paris wurden die Freimarken wieder in der Pariser Munze gedruckt Auch die franzosischen Kolonialmarken wechselten wieder zum alten Motiv Ceres In den Jahren nach dem Krieg nahm die franzosische Post rasch wieder ihren gewohnten Dienst auf Das bisherige Post und Tarifsystem des Kaiserreichs blieb erhalten Bei der Grundung des Weltpostvereins 1874 war die franzosische Post eine der ersten teilnehmenden Staaten Beitritt am 1 Januar 1876 Im Januar 1873 wurde in Frankreich die Postkarte eingefuhrt Das Standardporto hierfur wurde mit 15 Centimes festgelegt Im Marz 1892 wurden die ersten Expressbeforderungen zu einem Preis von 50 Centimes durchgefuhrt Diese Neuheiten und Tarife wurden ohne Veranderung bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges beibehalten Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit Bearbeiten Gleich zu Beginn des Ersten Weltkrieges besetzte das Deutsche Reich einige franzosische Gebiete im Norden und Nordosten des Landes Hier kam es zur Ausgabe einiger Deutscher Besatzungsausgaben Ab 1 Dezember 1916 wurden diese gemeinsam mit belgischen Gebieten als Etappengebiet West zusammengefasst und mit einer einheitlichen Besatzungsausgabe versorgt Bei dieser Ausgabe handelte es sich um die deutsche Germania Ausgabe mit franzosischem Wertaufdruck Neben deutschen Besatzungsausgaben im eigenen Land wurden im Laufe des Ersten Weltkrieges auch eigene Briefmarken der franzosischen Armee ausgegeben Hierzu gehoren beispielsweise die Ausgaben der Mittelmeerinseln Castellorizo und Ruad Im Gegensatz zu den anderen Grossmachten des Weltkriegs wurden auf Grund der fehlenden Erfolge nur wenige Besatzungspostdienste eingerichtet Im unbesetzten Lande selbst operierte das franzosische Postwesen weitgehend ungestort nbsp franzosische Marke mit Aufdruck MEMEL und Wertangabe in PfennigFrankreich trat aus dem Ersten Weltkrieg als Siegermacht hervor und konnte sein Postwesen wieder im ganzen Land betreiben Hinzu kam der Gewinn des vormals deutschen Gebietes Elsass Lothringen Auf Grund des Vertrags von Versailles wurde Frankreich kurze Zeit Schutzmacht einiger Lander So wurden beispielsweise im deutschen Memelland beziehungsweise Memelgebiet 1920 bis 1923 Briefmarken der franzosischen Mandats Verwaltung ausgegeben Das franzosische Posttarifsystem wurde bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs auf Grund einer kleinen aber fortschreitenden Inflation in den 1920er Jahren mehrmals erhoht Bis zum Ausbruch des Kriegs hatte sich die Gebuhr fur einen Standardbrief schliesslich vervierfacht Ebenfalls in den 1920er Jahren wurde die franzosische Flugpost errichtet Die ersten Fluge fanden bereits im November 1919 zwischen London und Paris statt Die franzosischen Flugpostgebuhren betrugen drei Franc Vor allem als Verbindung zu den Kolonien wurde diese Neuheit genutzt Unter den Piloten der franzosischen Luftpost war unter anderem Antoine de Saint Exupery Deutsche Besatzung und Etat francais Bearbeiten Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde Frankreich in einen deutsch besetzten Teil im Norden und den Etat francais im Suden aufgeteilt der die Dritte Republik abloste und mit dem Deutschen Reich kollaborierte Elsass Lothringen wurde vollstandig an das Deutsche Reich angeschlossen Der Krieg in Frankreich hatte schwere Folgen fur das franzosische Postsystem Es kam zu zahlreichen Einschrankungen und zeitweiligen Einstellungen Im besetzten Teil erschienen bald mehrere lokal verwendete deutsche Besatzungsausgaben Ab 1940 verwendete das Vichy Regime die ersten eigenen Freimarken Diese zeigten meist das neue Staatsoberhaupt Henri Philippe Petain Von 1941 bis 1942 konnte noch zeitweise eine Flugpostverbindung vom Etat francais aufrechterhalten werden Nach der Befreiung Frankreichs 1944 und 1945 wurden in zahlreichen Orten die kursierenden Freimarken mit RF Republique francaise oder ahnlichem wie dem Lothringer Kreuz uberdruckt Im Oktober 1944 wurden die ersten franzosischen Freimarken des befreiten Frankreichs ausgegeben Diese wurden in Washington D C hergestellt und von den Alliierten uberbracht Ausserdem wurden auch bald die Ausgaben des Nationalen Befreiungskomitees Algier in Frankreich verkauft die eigentlich nur fur die Verwendung in den franzosischen Kolonien gedacht waren Als Motive wurden der Triumphbogen in Paris der gallische Hahn und der Kopf der Marianne gewahlt Vierte und Funfte Republik BearbeitenEntwicklung bis heute Bearbeiten nbsp Die Siegerin der derzeitigen Marianne Ausgabe wird am Palais Bourbon prasentiertNach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konnte die franzosische Post schnell wieder die Postverbindungen im ganzen Land herstellen Die Inflation der Vierten Republik wirkte sich auch bald auf die franzosischen Posttarife aus Entsprechend wurde zum 1 Januar 1960 auf den neuen Franc umgestellt Der Indochinakrieg und Algerienkrieg bedeutete schliesslich das Ende der franzosischen Kolonien und der Vierten Republik Heute sind die franzosischen Briefmarkenausgaben vor allem durch die Marianne Dauermarken gepragt die seit Ende des Zweiten Weltkriegs in verschiedenen Zeichnungen verausgabt werden Ab 1 Januar 1999 erfolgte sukzessive die Umstellung auf die Doppelwahrung und schliesslich zum 1 Januar 2002 komplett auf den Euro Literatur Bearbeiten150 Jahre Briefmarken in Frankreich In Deutsche Briefmarken Zeitung Nr 4 1999 S 8 13 Jean Francois Brus u a Marianne 1849 1900 Catalogue encyclopedique Timbopresse Paris 1999 ISBN 2 908101 08 4 Helmut Heymanns Die Vorausentwertungen Frankreichs Eine Zusammenfassung von den Vorlaufern bis zur heutigen Zeit Bund Deutscher Philatelisten Geilenkirchen 2004 Laurent Lemerle La France par ses timbres Flammarion Paris 1999 ISBN 2 08 201058 9 Vincent Pothion Catalogue de marques postales lineaires France 1792 1832 et des marques manuscrites des distribution 1792 1818 La Post aux lettres Paris 1987 ISBN 2 85374 034 X Handworterbuch des Postwesens Hrsg Bundespost Frankfurt am Main 1953 S 275 277Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Postvertrag zwischen Deutschland und Frankreich vom 14 Februar 1872 Quellen und Volltexte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Postgeschichte und Briefmarken von Frankreich amp oldid 237612369