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Podelzig ist eine Gemeinde im Landkreis Markisch Oderland in Brandenburg Deutschland Sie gehort dem Amt Lebus an Wappen Deutschlandkarte52 471666666667 14 534444444444 48 Koordinaten 52 28 N 14 32 OBasisdatenBundesland BrandenburgLandkreis Markisch OderlandAmt LebusHohe 48 m u NHNFlache 25 23 km2Einwohner 905 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 36 Einwohner je km2Postleitzahl 15326Vorwahl 033601Kfz Kennzeichen MOL FRW SEE SRBGemeindeschlussel 12 0 64 388Adresse der Amtsverwaltung Breite Strasse 115326 LebusBurgermeister Thomas MixLage der Gemeinde Podelzig im Landkreis Markisch OderlandKartePodelzig Luftaufnahme 2015 Kirche von Podelzig Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Gemeindegliederung 3 Geschichte 3 1 Bis zum 19 Jahrhundert 3 2 20 Jahrhundert 3 3 Eingemeindungen 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Politik 5 1 Gemeindevertretung 5 2 Burgermeister 5 3 Wappen 5 4 Partnergemeinde 6 Sehenswurdigkeiten 7 Wirtschaft und Infrastruktur 7 1 Verkehr 7 2 Bildung 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenPodelzig liegt am sudlichen Ende des Reitweiner Sporns etwa 5 km westlich der Oder Gemeindegliederung BearbeitenZur Gemeinde Podelzig gehoren die bewohnten Gemeindeteile Klessin Podelzig Siedlung und Wuhden sowie die Wohnplatze Neu Podelzig und Schaferei 2 Der Hauptort Podelzig ist aus mehreren Teilen zusammengewachsen die aber keinen eigenen Ortsteilcharakter haben Altpodelzig auf der Hohe Neupodelzig Kolonie unterhalb des Berghanges und Podelzig Siedlung ehemals Zuckerfabrik Geschichte BearbeitenBis zum 19 Jahrhundert Bearbeiten Der slawische Name Podolzk deutet auf eine vorherige slawische Besiedlung vermutlich mindestens seit dem 8 Jahrhundert Archaologisch nachgewiesen ist eine Besiedlung seit dem 11 Jahrhundert Ausgrabungen in der alten Kirche 2004 Das Dorf Podelzig wurde zuerst 1354 urkundlich erwahnt zugleich mit dem Stadtchen Lebus wurde Podoltzgk von Markgraf Ludwig II an Bischof Heinrich II ubergeben Um 1400 waren Hans und Peter von Borghassdorf von Burgsdorff die Lehnsbesitzer des Dorfes ferner Hans und Heinrich Weynschutze und Heinrich List die aber keine Anteile an Podelzig erwarben Der 1439 verstorbene Lebuser Bischof Peter II von Burgsdorff ist vermutlich im Erbbegrabnis derer von Burgsdorff in Podelzig beerdigt worden Schon vor 1495 bis etwa 1514 hatten die von Gellnitz Gollnitz einen Wohnhof in Podelzig 3 1497 verkaufte Hans von Gollnitz das Dorf Birkholz an Bartholomaus Barthus Kracht auf Gross Rietz 4 Am 4 April 1563 wurde der 1515 geborene Hans von Burgsdorff Rittergutsbesitzer er erwarb spater einen zweiten Rittersitz zwei Schafereien und eine Windmuhle in Podelzig sowie etliche Dorfer in der Umgebung 1594 kaufte er fur 13 000 Taler ein Drittel des ganzen Ortes Podelzig von seinem entfernten Verwandten Levin Burgsdorff Nachdem 1539 die Reformation in der Mark Brandenburg eingefuhrt wurde erhielt Mitte des 16 Jahrhunderts auch Podelzig einen evangelischen Prediger In der Folge wurden auch Umbau und Instandsetzungsarbeiten an der Kirche durchgefuhrt Im Dreissigjahrigen Krieg kam es mehrfach zu schweren Verwustungen und Plunderungen Im Jahre 1636 wurde Podelzig von den kaiserlichen Truppen unter Oberst von Manteuffel geplundert die Kirche beschadigt das Pfarrhaus angezundet und der Pfarrer Crupsacius ermordet Im August 1639 wurde Podelzig durch schwedische Truppen unter den Obersten Drewitz und Stenbock in Brand gesteckt fast das ganze Dorf wurde vernichtet Nach dem Ende des Krieges forderte der Rittergutsbesitzer Arnim von Burgsdorff 1652 kurfurstliche Hilfe fur den Neubau des Pfarrhauses ein da Podelzig vollstandig verarmt war Um 1674 kaufte Kurfurst Friedrich Wilhelm etwa die Halfte des Ortes und richtete in Podelzig ein Vorwerk zum Domanenamt Lebus ein zu dem bereits das damals selbststandige Dorf Wuhden gehorte Nach der Trockenlegung des Oderbruchs durch Friedrich den Grossen wurde 1775 Neu Podelzig als Kolonistendorf gegrundet und trug lange die Bezeichnung Kolonie Podelzig hatte am wirtschaftlichen Aufschwung teil 1829 wurde die Chaussee von Frankfurt Oder nach Manschnow durch Podelzig gebaut 1856 wurde die Eisenbahnlinie Frankfurt Kustrin uber Podelzig eingerichtet allerdings bekam Podelzig erst 1879 einen Haltepunkt 20 Jahrhundert Bearbeiten Die die in der Oderland Region bald weit verbreitete Gutsbesitzerfamilie Schulz wurde Besitzer des Rittergutes Podelzig Um 1900 umfasste das Gut im Ort 618 ha Land 5 Familie Schulz blieben dann bis 1945 die Eigentumer Deren letzte Vertreter waren nachweislich unter anderem Dr phil Richard Schulz Wulkow 1860 1926 Er blieb auch laut Verfugung des Amtsgerichtes zu Berlin vom 17 Juli 1920 berechtigt fur sich und seine Nachfahren den Doppelnamen fuhren zu konnen Ihm folgte der sehr wohlhabende 6 Konrad Schulz Wulkow 1897 1945 7 8 Zeitgleich gab es einen Rusticalbesitz 159 ha ein Rusticalgut mit Platanenhof 33 ha und eine Konigliche Domane 440 ha gemass dem amtlichen Handbuch des Grundbesitzes fur Brandenburg in der Gemarkung Podelzig 1928 wurden die Landgemeinden Alt Podelzig und Neu Podelzig sowie die Gutsbezirke Adlig Podelzig und Koniglich Podelzig zur Gemeinde Podelzig zusammengeschlossen Fur das Rittergut liegen die Daten von vor der grossen Wirtschaftskrise vor 580 ha Verwalter war Fr Wuttke Mit den 23 ha des Emil Reimann ist ein weiterer Hof vorgegeben 9 Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Podelzig durch die Kriegshandlungen wahrend der Schlacht um Berlin zu 85 Prozent zerstort In der Hauptkampfzone liegend war der Ort standigen Angriffen und Gegenangriffen von Wehrmacht und Roter Armee ausgesetzt Bahnhof und Versorgungsleitungen waren zerstort Von den vorher etwa 1000 Einwohnern kehrten nur 180 nach Podelzig zuruck von ihnen starben 52 an Typhus In den nachfolgenden Jahren verungluckten 20 Menschen durch Minen Auch das Pfarrhaus war vollig zerstort die darin enthaltenen alten Unterlagen und Kirchenbucher sind vollstandig verbrannt Die Ortsteile Klessin und Wuhden wurden 1946 und 1950 nach Podelzig eingemeindet Podelzig gehorte seit 1817 zum Kreis Lebus in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Seelow im DDR Bezirk Frankfurt Oder Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Markisch Oderland Eingemeindungen Bearbeiten Am 1 Juli 1950 wurde die bis dahin eigenstandige Gemeinde Wuhden ohne die Wuhdener Loose eingegliedert Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1933 9641939 8511946 0 7841950 11991964 12301971 12301981 1038 Jahr Einwohner1985 0 9931990 0 9231995 0 8992000 10002005 0 9922010 0 9512015 0 855 Jahr Einwohner2016 8522017 8412018 8472019 8782020 8822021 895Gebietsstand des jeweiligen Jahres Einwohner Stand 31 Dezember ab 1991 10 11 12 ab 2011 auf Basis des Zensus 2011Politik Bearbeiten nbsp GemeindeverwaltungGemeindevertretung Bearbeiten Die Gemeindevertretung von Podelzig besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Burgermeister Die Kommunalwahl am 26 Mai 2019 fuhrte zu folgendem Ergebnis 13 Wahlergruppe Stimmenanteil SitzeBurger fur Podelzig 56 8 6Gemeinschaft freier Wahler 43 2 4Burgermeister Bearbeiten 1998 2003 Johannes Rennoch CDU 14 2003 2014 Alfred Nowak 15 2014 2019 Angelika Knispel Burger fur Podelzig 16 seit 2019 Thomas Mix Burger fur Podelzig Mix wurde in der Burgermeisterwahl am 26 Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 89 6 der gultigen Stimmen fur eine Amtszeit von funf Jahren 17 gewahlt 18 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Podelzig Blasonierung In Silber uber einem blauen Wellenschildfuss eine durchgehende gemauerte rote Bogenbrucke belegt mit zwei goldenen Adonisroschen im mittleren und hoheren der drei gewolbten Bruckenjoche das Wappen der von Burgsdorff dreifach gespalten von Rot und Silber belegt mit einem blauen Balken 19 Das Wappen wurde am 21 Januar 2004 durch das Ministerium des Innern genehmigt Partnergemeinde Bearbeiten Bledzew PolenSehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste der Baudenkmale in Podelzig Hauptartikel Liste der Bodendenkmale in Podelzig nbsp Deutsche Soldatengraber von 1945 auf dem Friedhof von PodelzigDie Ruine der Podelziger Dorfkirche zwei Grabsteine und auch die Kirchhofsmauer stehen unter Denkmalschutz 20 2005 wurde der nach den Zerstorungen des Zweiten Weltkriegs verbliebene Turmstumpf mit einem neuen Aufbau versehen der als Ausstellungsraum und Aussichtsplattform dient 21 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenIm Jahre 2003 wurde der von Prokon betriebene Windpark Podelzig Lebus mit 14 Windkraftanlagen eingeweiht Die direkt an der B 112 am Ortsausgang Richtung Lebus stehenden Windkraftanlagen haben eine Nennleistung von 18 2 MW Verkehr Bearbeiten Podelzig wird von der Bundesstrasse 112 zwischen Manschnow und Frankfurt Oder durchquert Der Ort hatte einen Bahnhof an der Bahnstrecke Kustrin Kietz Frankfurt Oder 1996 wurde der Verkehr eingestellt und die Strecke wenige Jahre spater abgebaut Bildung Bearbeiten Die ehemalige Polytechnische Oberschule in Podelzig mit dem Namenszusatz G K Shukow war fur die Orte Podelzig Reitwein Rathstock und Hathenow fur mehr als 30 Jahre ein wichtiger Schulstandort Literatur BearbeitenPeter P Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil VII Lebus in Veroffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam BLHA Band 18 Bohlau Weimar 1983 Reprint 2011 ISBN 978 3 941919 84 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Podelzig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite Amt LebusEinzelnachweise Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung und Bevolkerungsstandim Land BrandenburgDezember 2022 Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen bezogen auf den aktuellen Gebietsstand Hilfe dazu Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg Gemeinde Podelzig Peter P Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil VII Lebus 503 S Bohlau Weimar 1983 Siegmund Wilhelm Wohlbruck Geschichte des ehemahligen Bisthums Lebus und des Landes dieses Nahmens Zweyter Theil im Selbstverlag des Verfassers Berlin 1829 S 441 Paul Ellerholz E Kirstein Traug Muller W Gerland Georg Volger Handbuch des Grundbesitzes im Deutsche Reiche In Adressbuch fur Land und Forstwirtschaft 3 Auflage I Das Konigreich Preussen I Lieferung Provinz Brandenburg Nicolaische Verlags Buchhandlung Rudolf Stricker Berlin 1896 S 80 81 digi hub de abgerufen am 28 September 2021 Rudolf Martin Hrsg Jahrbuch des Vermogens und Einkommens der Millionare in Konigreich Preussen Nachtrag Berlin Brandenburg Rheinprovinz Schlesien Westfalen 3 Auflage Erster Band Sachsische Maschinensatz Druckerei G m b H Berlin Werdau 1913 S 54 f d nb info abgerufen am 5 Oktober 2021 Kurt Winckelsesser unter Mitwirkung von Harald Richert Deutsches Geschlechterbuch 1969 Brandenburger Band 2 In Gesamtreihe DGB Brandenburger Band 2 DGB Schulz 3 Einzeldruck der Stammfolge C A Starke Limburg an der Lahn 1969 S 473 478 d nb info abgerufen am 28 September 2021 Schulz Wulkow Konrad 19 10 1897 auf einem Gedenkstein fur 50 Ende April Anfang Mai 1945 gefallene deutsche Soldaten in Schonefeld bei Luckenwalde Abbildung bei Wikimedia Commons Ernst Seyfert Hans Wehner Alexander Haussknecht Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und Hofe der Provinz Brandenburg 1929 Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und Hofe uber 20 ha Nach amtlichen Angaben Hrsg Niekammer 4 Auflage Band VII Niekammer s Adressbucher Verlag G m b H Leipzig 1929 S 241 f martin opitz bibliothek de abgerufen am 28 September 2021 Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 Landkreis Markisch Oderland S 30 33 Bevolkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Stadten Landkreisen und Gemeinden Tabelle 7 Amt fur Statistik Berlin Brandenburg Hrsg Statistischer Bericht A I 7 A II 3 A III 3 Bevolkerungsentwicklung und Bevolkerungsstand im Land Brandenburg jeweilige Ausgaben des Monats Dezember Ergebnis der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 Burgermeisterwahlen fur den Landkreis Markisch Oderland Memento des Originals vom 1 April 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wahlen brandenburg de Kommunalwahlen 26 10 2003 Burgermeisterwahlen S 26 Ergebnis der Burgermeisterwahl am 25 Mai 2014 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes Ergebnis der Burgermeisterwahl am 26 Mai 2019 Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg Brandenburgische Landesdenkmalliste fur den Landkreis Markisch Oderland PDF Datei 324 kB abgerufen am 24 Marz 2013 Informationen zur Baumassnahme Memento vom 29 November 2014 im Internet Archive abgerufen am 6 November 2011Stadte und Gemeinden im Landkreis Markisch Oderland Stadte Altlandsberg Bad Freienwalde Oder Buckow Markische Schweiz Lebus Muncheberg Seelow Strausberg WriezenGemeinden Alt Tucheband Beiersdorf Freudenberg Bleyen Genschmar Bliesdorf Falkenberg Falkenhagen Mark Fichtenhohe Fredersdorf Vogelsdorf Garzau Garzin Golzow Gusow Platkow Heckelberg Brunow Hohenland Hoppegarten Kustriner Vorland Letschin Lietzen Lindendorf Markische Hohe Neuenhagen bei Berlin Neuhardenberg Neulewin Neutrebbin Oberbarnim Oderaue Petershagen Eggersdorf Podelzig Protzel Rehfelde Reichenow Moglin Reitwein Rudersdorf bei Berlin Treplin Vierlinden Waldsieversdorf Zechin Zeschdorf Normdaten Geografikum GND 1114932124 lobid OGND AKS VIAF 170450203 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Podelzig amp oldid 237181152