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Rathstock ist seit dem 31 Dezember 2001 ein Ortsteil der Gemeinde Alt Tucheband im Landkreis Markisch Oderland in Brandenburg Rathstock ist ein Strassenangerdorf mit ursprunglich zwei Gutshofen die eng mit der Entwicklung des Dorfes verbunden sind Ein sehr typisches Merkmal fur Rathstock sind die ehemals den Gutern gehorenden Wohnbauten in der Lindenstrasse Gansekietz und Goldenes Viertel und in der Sachsendorfer Strasse Schnitterkaserne RathstockGemeinde Alt TuchebandWappen von RathstockKoordinaten 52 31 N 14 32 O 52 5225 14 541388888889 12 Koordinaten 52 31 21 N 14 32 29 OHohe 12 mEinwohner 218 1 Jan 2020 1 Eingemeindung 31 Dezember 2001Postleitzahl 15328Vorwahl 033601Rathstock Brandenburg Lage von Rathstock in Brandenburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Einwohnerentwicklung 2 Politik 2 1 Wappen 2 2 Flagge 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Museen 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Verkehr 5 Personlichkeiten die vor Ort gewirkt haben 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Pfarrhaus mit Grabstein aus dem spaten 16 Jahrhundert in der Mauer nbsp Gedenkstatte fur die Opfer und Gefallenen der Weltkriege auf dem Friedhof nbsp Herrenhaus links und Reste des sudlichen GutshofesAls Rotstok wurde Rathstock erstmals erwahnt in einer Urkunde vom 6 Juni 1354 der zufolge der Markgraf Ludwig I von Brandenburg dort Land verkaufte an den Frankfurter Burger Ebelin Wal Der Ortsname veranderte sich von Rostok 1405 Rathstock 1460 Rottstock 1624 wieder hin zu Rathstock Der Name deutet auf einen Ort an einer Flussgabelung oder eine Stelle wo sich zwei Gewasser trennen bzw ein sich nach verschiedenen Richtungen fliessender Fluss befindet vgl dazu auch Rostock Das typische Strassenangerdorf besass zwei Rittersitze Von 1450 bis 1808 war die Familie von Burgsdorff im Besitz beider Guter im Ort 2 Letzter Burgsdorff war Joachim Friedrich Ehrenreich von Burgsdorff 1739 1820 auf Reitwein Rechtsritter des Johanniterordens und deren Komtur in Burschen respektive dessen zweiter Sohn Wilhelm von Burgsdorff 1772 1822 3 Nach dem auf alten Matrikeln basierendes Standardwerk von Karl Friedrich Rauer gab es Mitte des 19 Jahrhunderts zwei Guter Ein Gut der Eleonore von Tettenborn geborene von Piper und das Gut des Landrat a D Flottmann 4 Im General Adressbuch fur Rittergutsbesitzer fur Preussen wurde jedoch fur die Zeit vor 1879 nur der Landrat a D Flottmann als Grundbesitzer aufgefuhrt Das kreistagsfahige Rittergut wurde mit 280 ha ausgewiesen 5 Die erwahnte Eleonore von Tettenborn war Offizierswitwe 6 und steht im Kontext mit dem Rittergutsbesitzer Carl Heinrich von Piper Sandow Eigentlich hatten dessen noch minderjahrige Erben den zu einer Taxe von 39779 Reichstalern fixierte Besitztum veraussern wollen 7 1824 soll es dann von dessen Schwager Oberburgermeister Carl Friedrich Lehmann zu Diedersdorf gekauft worden sein zu einer Halfte Die andere Halfte gehorte den von Piper schen Nachfahren Witwe Frau Oberstleutnant von Trotha Frau Witwe von Tettenborn beide geborene von Piper und der Stadtgerichtsrat von Piper sowie der Oberlandesgerichtsassessor von Piper 8 Adolph Schmelzer Koniglicher Amtmann im Nachbardorf Sachsendorf kaufte um 1878 das erste Rittergut und sein Sohn Kurt Schmelzer 9 respektive dessen Ehefrau besass es indirekt weiter 10 Das Guter Adressbuch von 1914 bezeichnet den Besitz als Rittergut Rathstock koniglichen Anteil mit Rustikalbesitz in Hackenow und Sachsendorf hinzu das Lehngut Hathenow 1908 kaufte Georg Hartmann 1865 1946 einen Teil des zweiten Gutes das einst 1808 die Familie von Piper erstand direkt von der wohlhabenden 11 Familie von Sametzky und lebte selbst hier bis Ende 1939 12 Letzter Gutsherr auf dem Rittergut Rathstock mit insgesamt 405 ha war aber bis 1945 der Rittmeister a D Curt Curd Freiherr von der Goltz 1885 1972 13 Er hatte nach dem Genealogischen Handbuch des Adels in zweiter Ehe 1920 die seit 1918 verwitwete Kathe Schmelzer geborene Speichert 1878 1951 geheiratet und wurde so Gutsherr Das nicht herrschaftliche Gut Rathstock mit 59 ha gehorte dem Landwirt Heinrich Sellenriek 14 1931 wurde die Gemeinde Rathstock mit den Wohnplatzen Neu Rathstock Rathstock Chausseehaus und Rathstock Vorwerk vereint Dies betraf eigentlich auch die bestehenden Gutsbezirke An den privatrechtlichen und kommunalen Besitzungen anderte dies nichts lediglich die Gutsbezirke samt deren Vorwerke waren juristisch keine eigenstandigen Ortschaften und bis zur Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone gab es keine Veranderungen mehr Im Ersten Weltkrieg sind 16 Rathstocker Burger gefallen und 42 Rathstocker wurden Kriegs und Nachkriegsopfer des Zweiten Weltkrieges Auf dem Ortsfriedhof befindet sich eine Gedenkstatte fur die Opfer und Gefallenen der Weltkriege 15 1947 waren bis zu zwei Drittel der Einwohner Heimatvertriebene Mit Wirkung vom 31 Dezember 2001 schlossen sich die Gemeinden Hathenow Rathstock und Alt Tucheband im Rahmen der Gemeindegebietsreform des Landes Brandenburg freiwillig zur heutigen Gemeinde Alt Tucheband zusammen 16 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr 1875 1890 1910 1925 1933 1946 1993 2000 2006 2020Einwohnerzahl 17 669 530 432 535 528 415 296 263 270 218Politik BearbeitenWappen Bearbeiten nbsp Wappen von Rathstock Blasonierung In Silber uber blauem Schildfuss zwei rote Pfahle uberdeckt von einem blauen Balken Flagge Bearbeiten Die Flagge ist Blau Weiss Blau 1 2 1 gestreift und mittig mit dem Ortswappen belegt Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Reste der Rathstocker KircheDie 1770 71 in schlichten Spatbarockformen erbaute Kirche wurde ebenfalls 1945 zerstort Im Fruhjahr 1997 wurden unter Einbeziehung der Dorferneuerungsplanung die noch verbliebenen Reste der Kirche freigelegt und durch gestalterische Elemente wurde der ehemalige Kirchsaal aufgewertet 18 Vom nordlichen Gutsbereich ist heute nur noch der Gutspark erhalten Der sudliche Gutsbereich der aus landwirtschaftlicher Sicht der bedeutungsvollere war ist in seiner ursprunglichen Form auch im heutigen Siedlungsbild noch nachvollziehbar Das Gutshaus wurde wieder aufgebaut und befindet sich zurzeit in der Rekonstruktion Es beherbergt heute eine Gastwirtschaft und die Gemeinderaume Erhalten geblieben sind auch ein Speichergebaude die Schlosserei der Eiskeller und die Pferdeschwemme Im Bereich des Gutshofes entstanden ein Neubauernhaus und die Schule das heutige Gemeindezentrum im Parkbereich Das ehemalige Gutsherrenhaus ist auch heute noch ein dominierendes Gebaude und bildet den baulichen Abschluss des zentral gelegenen Gutshofes der heute als neu gestalteter Dorfplatz das Ortsbild pragt Museen Bearbeiten nbsp Fruhere Dorfschule und heutiges Gemeindezentrum mit Heimatstube zur Geschichte der RegionHeimatstube Rathstock Ausstellung uber das Land Lebus den Ursprung und die Entwicklung der Gemeinde RathstockWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Rathstock wird durch die Bundesstrasse 112 mit Kustrin und Frankfurt Oder verbunden Personlichkeiten die vor Ort gewirkt haben BearbeitenGeorg Hartmann 1865 1946 deutscher Major der Landwehr Geograph Forschungsreisender Hartmannzebra und Kolonialpolitiker Karl August Adolf Schmelzer 1833 1913 Amtsrat und LandwirtLiteratur BearbeitenKlaus Vetter Eberhard Ulrich 650 Jahre Rathstock 1354 2004 Hrsg Heimatverein Oberes Oderbruch Rathstock Selbstverlag Alt Tucheband 2004 54 S DNBWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Rathstock Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Alt TuchebandEinzelnachweise Bearbeiten Einwohnerzahlen PDF 14 KB In Amt Golzow Abgerufen am 22 Mai 2022 amt golzow de Geschichte von Rathstock Marcelli Janecki Handbuch des Preussischen Adels Band 2 von Burgsdorff II Linie Ernst Siegfried Mittler und Sohn Berlin 1893 S 157 158 uni duesseldorf de abgerufen am 1 November 2022 Hand Matrikel der in sammtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis und Landtagen vertretenen Ritterguter 1857 In Karl Friedrich Rauer Hrsg GAB Vorganger Provinz Brandenburg Lebus Selbstverlag Berlin 1857 S 87 uni duesseldorf de abgerufen am 1 November 2022 P Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche 1 Band Das Konigreich Preussen Lfg 1 Die Provinz Brandenburg Nicolaische Verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1879 S 62 63 doi 10 18452 377 hu berlin de abgerufen am 1 November 2022 Ernst Heinrich Kneschke im Verein mit mehreren Historikern Hrsg Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon Band 9 Tettenborn auch Freiherren Friedrich Voigt Leipzig 1870 S 169 171 uni duesseldorf de abgerufen am 1 November 2022 Offentlicher Anzeiger als Beilage zu No 54 des Amtsblatts In Konigl Ober Landesgericht Frankfurt a O Hrsg Offentliche Bekanntmachungen Nr 49 Selbstverlag Stettin Frankfurt a O 28 November 1823 S 241 google de abgerufen am 1 November 2022 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O Aus amtlichen Quellen zusammengestellt IX Lebus Gustav Harnecker s Buchhandlung Frankfurt a d O 1844 S 142 Digitalisat Ernst Seyfert Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und Hofe der Provinz Brandenburg 1914 Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und Hofe von ca 20 ha aufwarts Mit Unterstutzung von Staats und Kommunalbehorden sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin sowie der Kreislandbunde Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet In Niekammer s Landwirtschaftliches Guter Adressbucher Band VII 2 Auflage Regierungsbezirk Frankfurt a O Kreis Lebus Paul Niekammer Reihe Reichenbach sche Verlagsbuchhandlung Leipzig 1914 S 300 301 martin opitz bibliothek de abgerufen am 1 November 2022 Meines Vaters Felder In Markische Oderzeitung 13 Mai 2014 archiviert vom Original abgerufen am 5 September 2022 Albert Johannesson Hrsg Deutsches Millionar Adressbuch 1894 Auflage von Sametzky Rbs Rathstock b Custrin Brdbg Alb Johannesson Inh Paul Grund Selbstverlag des Ersten Berliner Reclame Bureau Centralstelle fur die Verbreitung von Drucksachen Berlin 1894 S 165 uni duesseldorf de abgerufen am 1 November 2022 Ratsel um Rathstocker Afrika Forscher In Markische Oderzeitung 7 Januar 2008 moz de Freiherr Curt Konrad Heinrich Dionysius von der Goltz 1885 1972 In MyHeritage Stammbaume Limited Company Hrsg Genealogie Online Selbstverlag Or Yehuda 2 November 2022 S 1 myheritage de abgerufen am 2 November 2022 Ernst Seyfert Hans Wehner Alexander Haussknecht GF Hogrefe Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und Hofe der Provinz Brandenburg 1929 Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und Hofe von ca 20 ha aufwarts Mit Unterstutzung von Staats und Kommunalbehorden sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin sowie der Kreislandbunde Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet In Niekammer s Landwirtschaftliches Guter Adressbucher Band VII 4 Auflage Regierungsbezirk Frankfurt a O Kreis Lebus Letzte Ausgabe Paul Niekammer Reihe Verlag Niekammer s Adressbucher GmbH Leipzig 1929 S 242 martin opitz bibliothek de abgerufen am 1 November 2022 Markische Oderzeitung Geschichte in lebenden Bildern vom 20 Juni 2004 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 2001 Das Genealogische Orts Verzeichnis Rathstock Hans Georg Rieger Gunther Alexander Wittich Hrsg Kirchen im Oderbruch und ihre Schicksale seit dem Fruhjahr 1945 Mit Bildern und historischen Anmerkungen Eigenverlag des Heimatkreises Lebus Lebus 1992 S 69 f Orts und Gemeindeteile der Gemeinde Alt Tucheband Ortsteile Alt Tucheband Hathenow RathstockGemeindeteile Hackenow Neu Tucheband Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rathstock amp oldid 231779381