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Die Bahnstrecke Kustrin Kietz Frankfurt Oder war eine uberwiegend zweigleisige Hauptbahn in Brandenburg Nach 1945 wurde sie als eingleisige Nebenbahn betrieben Im Jahr 2000 wurde die Strecke stillgelegt Kustrin Kietz Frankfurt Oder Strecke der Bahnstrecke Kustrin Kietz Frankfurt Oder Streckennummer 6523Kursbuchstrecke DB DB ex 206 62Streckenlange 28 7 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Legende von Kostrzyn0 0 Kustrin Kietz Keil Inselbahnhofvon und nach Berlin3 8 Neu Manschnow7 2 Reitwein10 7 Podelzig17 4 LebusViadukt Wuste Kunersdorf20 6 Abzw Wuste Kunersdorf22 1 von Eberswalde24 4 Boossennach Frankfurt Oder 24 6 Kliestow Kr Lebus fruher Grube VaterlandHafenbahn Frankfurtvon Eberswaldevon Berlin28 7 Frankfurt Oder nach Cottbus Guben und Poznan Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Von den Anfangen bis 1945 1 2 Entwicklung ab 1945 2 Bahnhofe 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVon den Anfangen bis 1945 Bearbeiten Siehe auch Preussische Ostbahn nbsp Fahrplan der Koniglichen Ostbahn vom 1 August 1868 Mitte des 19 Jahrhunderts bestand der Bedarf nach einer moglichst direkten Verbindung von Berlin nach Ostpreussen Am 12 Oktober 1857 eroffnete die Preussische Ostbahn ihre Verbindung von Frankfurt Oder uber Kustrin bis 1929 Custrin und Landsberg Warthe nach Kreuz an der Strecke Stettin Posen und gleichzeitig den Abschnitt Dirschau Marienburg Damit war uber die Niederschlesisch Markische Eisenbahn aus Berlin eine direkte Verbindung nach Ostpreussen entstanden Zwischenstationen auf dem Abschnitt Frankfurt Custrin entstanden in Lebus und Podelzig 1 1867 wurde die Strecke von Berlin uber Strausberg nach Custrin in Betrieb genommen Damit sank die Bedeutung der alten Strecke nach Frankfurt Oder da der durchgehende Verkehr fortan den kurzeren Weg uber Strausberg nahm Neue Aufgaben bekam die Strecke aber als 1874 bis 1877 die Strecke Breslau Stettin gebaut wurde und zeitgleich eine Verbindung aus Cottbus nach Frankfurt entstanden war Damit war eine durchgehende Nord Sud Relation von der Ostsee mit dem Stettiner Hafen nach Sachsen entstanden Zwischen 1910 und 1917 entstand ein grosser Verschiebebahnhof im Nordwesten von Frankfurt Er war nicht direkt von der Strecke aus Kustrin zu erreichen Deswegen wurde eine Verbindung gebaut die sudlich von Lebus am Abzweig Wuste Kunersdorf begann und zum Bahnhof Boossen an der Bahnstrecke Eberswalde Frankfurt Oder fuhrte die in diesem Bereich fast parallel zur Kustriner Strecke verlief 1 Die direkte Strecke uber Grube Vaterland diente seitdem nur noch dem Personenverkehr und blieb eingleisig die neue Verbindung wurde in den 1920er Jahren zweigleisig ausgebaut In den 1930er Jahren bestand mit etwa zehn Personenzugpaaren am Tag ein dichtes Zugangebot Ausserdem fuhren drei Eilzugpaare die meist einerseits bis Dresden bzw Breslau Beuthen andererseits bis Stettin durchgebunden waren 2 Entwicklung ab 1945 Bearbeiten nbsp Eisenbahnbrucke in Podelzig1945 war die Region Schauplatz heftiger Kampfe zwischen der deutschen Wehrmacht und der Roten Armee Mehrere Bahnhofsgebaude wurden dabei zerstort Auch die Strecke erlitt schwere Schaden Die Wiederinbetriebnahme zwischen Boossen und Podelzig erfolgte 1947 Nach Beseitigung der Schaden die durch die Uberschwemmungskatastrophe vom Marz 1947 im Oderbruch hervorgerufen wurden erfolgte die Betriebsaufnahme ab Oktober 1948 bis Reitwein Der Abschnitt Reitwein Kustrin Kietz wurde bis Mitte 1950 wieder aufgebaut womit die Strecke wieder durchgangig befahrbar war Das zweite Gleis der Strecke ging als Reparationsleistung an die Sowjetunion ebenso die Gleise der direkten Verbindung von Kliestow nach Frankfurt da die geringen Zugzahlen zuvor nur Personenverkehr die Wiederinbetriebnahme nicht erforderlich machten Es blieb nur die Strecke uber Boossen Zudem nahm wegen der nahen Grenze zu Polen die verkehrliche Bedeutung der Strecke deutlich ab Der Grenzubergang Kietz Kostrzyn diente nur dem Guterverkehr Die Strecke wurde zur Nebenbahn herabgestuft In den 1970er und 1980er Jahren fuhren jeweils etwa vier bis funf Zugpaare am Tag im Personen wie auch im Guterverkehr Fur den Guter und Militarverkehr war bei Kietz eine Verbindungskurve Berliner Kurve wahrend des 2 Weltkrieges bis zum Planum hergestellt und 1953 1954 mit der Umgestaltung des Bahnhofs Kietz zum Grenzbahnhof 3 fertiggestellt worden uber die direkte Fahrten auf die Ostbahn Richtung Berlin moglich wurden Ebenso baute man bei Neu Manschnow und gegenuber auf polnischer Seite Militarstrecken an die Oder Sie sollten im Kriegsfall uber eine Pionierbrucke verbunden werden und so die Umfahrung der Oderquerungen in Kostrzyn bzw Frankfurt Oder ermoglichen Eine Reihe vergleichbarer strategischer Bahnen gab es an Oder und Elbe In der Nacht vom 26 zum 27 Juni 1977 ereignete sich in Lebus ein schweres Zugungluck Ursache war einerseits der Fehler eines Weichenwarters in Boossen Hinzu kam der unzureichende Sicherheitsstand des Bahnhofs Der Schnellzug D 1918 nach Stralsund der eigentlich uber Eberswalde fahren sollte wurde in Boossen stattdessen in Richtung Kietz geleitet und kollidierte am Haltepunkt Lebus mit einem Guterzug 29 Menschen kamen dabei ums Leben Hauptartikel Eisenbahnunfall von Lebus Nach der politischen Wende der DDR wurde die Grenze bei Kostrzyn 1993 wieder fur den Personenverkehr geoffnet Auch die Zuge aus Frankfurt Oder fuhren direkt bis in den Bahnhof Kustrin schliesslich sogar im Zweistundentakt Dennoch blieb die Auslastung gering da sich die Nachfrage aus Polen eher in Richtung Berlin orientierte und ansonsten nur wenig grossere Orte an der Strecke lagen Zum 1 Juni 1996 wurde der Personenverkehr eingestellt Zu einer nennenswerten Nutzung im Guterverkehr kam es ebenfalls nicht Am 1 September 2000 genehmigte das Eisenbahnbundesamt die Stilllegung der Strecke was am 9 November desselben Jahres vollzogen wurde Mittlerweile sind die Gleise teilweise abgebaut worden Bahnhofe BearbeitenKustrin Kietz fruher Kietz Custrin Lange Vorstadt Hauptartikel Bahnhof Kustrin Kietz Der ursprungliche Bahnhof Custrin war der spatere Bahnhof Kustrin Altstadt auf der Westseite der Oder Der heutige Bahnhof Kostrzyn entstand mit der Bahnstrecke Breslau Stettin 1876 und hiess zunachst Custriner Vorstadt erst seit 1904 Custrin Neustadt Hbf Mit dem Bau der Verbindung nach Stettin wuchs auch die Bedeutung der Verbindung im Guterverkehr Deswegen wurde es notig 1877 einen zunachst rein betrieblichen Aufgaben dienenden Bahnhof am Abzweig der Strecken nach Strausberg und Frankfurt zu errichten Er diente ab spatestens 1882 auch dem Personenverkehr zunachst unter dem Namen Kietz ab 1904 dann Custrin Kietz 1 Im Zweiten Weltkrieg wurde das Empfangsgebaude zerstort und um 1950 neu aufgebaut Zu DDR Zeiten wurde der Bahnhof in Kietz umbenannt um Assoziationen an die nun in Polen liegende und nun Kostrzyn genannte Kernstadt zu vermeiden Wegen seiner Aufgaben bei der Grenzabfertigung im Guterverkehr erfolgte eine deutliche Erweiterung Als Keilbahnhof angelegt wurde er spater durch den Bau eines Verbindungsgleises von Berlin auf die Frankfurter Seite zum Inselbahnhof Heute ist der Bahnhof nur noch fur die Zuge der Relation Berlin Kostrzyn in Betrieb der Bahnsteig nach Frankfurt wurde zum Betriebsgelande erklart und eingezaunt Neu ManschnowUm 1950 errichteter Haltepunkt Neu Manschow wie auch Reitwein Podelzig und Lebus waren bis zur Einstellung des Personenverkehrs 1996 in Betrieb ReitweinBahnhof 1879 eingerichtet Zu DDR Zeiten langere Zeit unbesetzt PodelzigBahnhof beim Bau der Strecke 1857 in Betrieb gegangen Das Empfangsgebaude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort und neu aufgebaut Nach dem Zweiten Weltkrieg die einzige verbliebene Kreuzungsmoglichkeit auf der Strecke Ende der 1980er Jahre wurde der Bahnhof mit sowjetischen EZMG Signalen ausgerustet LebusBahnhof beim Bau der Strecke 1857 in Betrieb gegangen Das Empfangsgebaude wurde nach Kriegszerstorungen abgerissen und durch eine Baracke ersetzt Zu DDR Zeiten war der Bahnhof langere Zeit unbesetzt und am Ende nur noch ein Haltepunkt Boossen Hauptartikel Bahnhof Boossen Kliestow Kreis Lebus fruher Grube Vaterland Seit den 1880er Jahren befand sich dort eine Guterverladestelle fur den Braunkohletagebau 1900 wurde sie durch einen Haltepunkt fur den Personenverkehr ersetzt 1 Bei der Station gab einen Anschluss zur Frankfurter Guterbahn Die Station lag am Abschnitt der 1945 als Reparationsleistung abgebaut war Frankfurt Oder Hauptartikel Bahnhof Frankfurt Oder Literatur BearbeitenLothar Meyer Horst Regling Eisenbahnknoten Frankfurt Oder Das Tor zum Osten Transpress 2002 ISBN 978 3 613 71126 6 Bernd Kuhlmann Eisenbahnen uber die Oder Neisse Grenze Ritzau Purgen 2004 ISBN 3 935101 06 6 Weblinks BearbeitenInformationen zur Bahnhofsgeschichte und zum Zugungluck im Lebuser Heimatlexikon Preussische Ostbahn auf bahnstrecken deEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Lothar Meyer 150 Jahre Ostbahn siehe hier 1 2 Vorlage Toter Link auto mobile west de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven diverse Kursbucher Dieter WALZIK aus Berlin Leserzuschrift Erganzung zum Artikel 125 Jahre Frankfurt Oder Kietz in Heft 10 1982 des ME In Deutscher Modelleisenbahn Verband der DDR ISSN 0026 7422 Auflage Zeitschrift Modelleisenbahner Jahrgang 31 Heft 12 1982 S 3 Transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen Berlin Dezember 1982 S 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Kustrin Kietz Frankfurt Oder amp oldid 236355671