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Der Bahnhof Frankfurt Oder bahnbetrieblich auch Frankfurt Oder Pbf genannt ist der wichtigste Personenbahnhof der Stadt Frankfurt Oder Er zahlt zu den bedeutendsten Bahnhofen im Land Brandenburg Der Bahnhof dient sowohl dem Personenfern als auch dem nahverkehr und ist seit 1945 Grenzbahnhof nach Polen Der Bahnhof wurde mehrfach erheblich umgebaut Ein Gebaude auf dem Gelande des ersten Frankfurter Bahnhofs nordlich der heutigen Station steht unter Denkmalschutz ebenso die als Eisenbahnersiedlung gebaute Wohnanlage Kiliansberg am Bahnhofsvorplatz mit einem Denkmal fur im Ersten Weltkrieg gefallene Eisenbahner Frankfurt Oder EmpfangsgebaudeEmpfangsgebaudeDatenLage im Netz TrennungsbahnhofBauform DurchgangsbahnhofBahnsteiggleise 6Abkurzung BFPIBNR 8010113Preisklasse 2Eroffnung 23 September 1842 erster Bahnhof 1 September 1846 Durchgangsbahnhof 1923 heutiges BahnhofsgebaudeArchitektonische DatenArchitekt Wilhelm BeringerLageStadt Gemeinde Frankfurt Oder Land BrandenburgStaat DeutschlandKoordinaten 52 20 13 N 14 32 50 O 52 33684 14 54712 Koordinaten 52 20 13 N 14 32 50 OEisenbahnstreckenBerlin Guben Eberswalde Frankfurt Kustrin Kietz Frankfurt Frankfurt Poznan Grossenhain Cottbus Grunow FrankfurtBahnhofe in Brandenburgi16i16i18 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Name 2 Geschichte 2 1 Erster Frankfurter Bahnhof 2 2 Bahnhofsneubau 2 3 Weitere Umbauten 2 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg 2 5 Entwicklung seit 1990 2 6 Personenverkehr 2 6 1 Bis 1945 2 6 2 Zwischen 1945 und 1990 2 6 3 Nach 1990 2 7 Ausblick 3 Verkehrsanbindung 4 Anlagen 4 1 Kopfbahnhof 4 2 Erster Durchgangsbahnhof 4 3 Heutiger Bahnhof 4 4 Umfeld 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage und Name BearbeitenDer Bahnhof liegt sudwestlich des Stadtzentrums von Frankfurt Oder oberhalb der im Tal der Oder liegenden Innenstadt sudwestlich schliesst sich der Ortsteil Beresinchen an Die alteste Strecke die den Bahnhof beruhrt ist die Niederschlesisch Markische Eisenbahn von Berlin uber Frankfurt nach Guben die einstmals weiter bis Breslau fuhrte Sie knickt im Bereich des Bahnhofs aus Richtung Westen kommend nach Sudsudost ab Aus Richtung Suden endet die Bahnstrecke aus Grossenhain uber Cottbus und Grunow im Bahnhof aus Richtung Norden die Strecke aus Eberswalde Eine weitere heute nicht mehr existente Strecke fuhrte von Frankfurt Richtung Nordosten nach Kustrin Die Bahnstrecke Frankfurt Oder Poznan fuhrt im Wesentlichen in Richtung Osten macht in Frankfurt einen grossen Bogen in sudliche Richtung um das deutlich tieferliegende Odertal zu uberqueren In Fahrplanen und den Bahnhofskategorielisten von DB Station amp Service wird der Bahnhof nur als Frankfurt Oder bezeichnet 1 in den Stationsverzeichnissen von DB Netz heisst er Frankfurt Oder Pbf Personenbahnhof Damit wird er vom Rangierbahnhof Frankfurt Oder Rbf fruher Verschiebebf unterschieden An dessen ausgedehnten und heute weitgehend ungenutzten Anlagen nordlich des Personenbahnhofs an der Strecke in Richtung Eberswalde fand fruher auch der ortliche Guterverkehr statt Weitere Stationen in der Stadt sind der nur betrieblich genutzte Grenzbahnhof Oderbrucke der an der Bahnstrecke nach Berlin liegende Bahnhof Rosengarten sowie der an der Strecke in Richtung Grunow liegende Haltepunkt Neuberesinchen und den saisonal bediente Halt Helenesee ebenfalls an dieser Strecke Nicht mehr in Betrieb sind der Bahnhof Boossen und der Haltepunkt Klingetal an der Strecke nach Eberswalde sowie der Haltepunkt Guldendorf an der Strecke nach Guben sowie der Guterbahnhof Rosengarten Geschichte BearbeitenErster Frankfurter Bahnhof Bearbeiten Erste Plane fur den Bau einer Eisenbahn zwischen Berlin und Frankfurt gab es bereits in den 1830er Jahren Massgeblich fur die Planungen verantwortlich war der Bauingenieur und preussische Baubeamte August Crelle Neben der tatsachlich ausgefuhrten geradlinigen Fuhrung uber Furstenwalde und Jacobsdorf gab es auch Bestrebungen fur eine Strecke die nach Sudosten abknickend uber Mullrose ins Odertal verlaufen und Frankfurt von Suden erreichen sollte Dies hatte die Strecke von Berlin nach Breslau verkurzt fur Frankfurt jedoch deutliche Umwege bedeutet Nachdem Diskussionen uber den Trassenverlauf zu einigen Verzogerungen gefuhrt hatten konnte am 1 Juni 1841 der erste Spatenstich fur den Streckenbau stattfinden Uber die Lage des Frankfurter Bahnhofs wurde jedoch erst nach Baubeginn der Strecke entschieden Es wurde ein Kopfbahnhof auf dem Ziegeleiberg etwas ausserhalb der Stadt an der heutigen Briesener Strasse errichtet eine stadtnahere Lage liess sich wegen der grosse Hohenunterschiede nicht verwirklichen Am 23 September 1842 ging die Strecke zwischen Berlin und Frankfurt und damit der erste Bahnhof der Stadt in Betrieb 2 1842 grundete sich die Niederschlesisch Markische Eisenbahngesellschaft Ihr Ziel war die Verlangerung der Strecke von Frankfurt nach Breslau Am 1 August 1845 ubernahm die Gesellschaft die bis dahin selbstandige Berlin Frankfurter Bahn Ursprungliche Planungen sahen einen Abzweig der Strecke in Briesen unter Umfahrung von Frankfurt vor Nach Protesten der Stadt wurde die Strecke doch uber Frankfurt gefuhrt Der Bahnhof konnte fur die Strecke nach Breslau nicht mehr genutzt werden da er als Kopfbahnhof und wegen des grossen Hohenunterschiedes zum Odertal keine Streckenfuhrung in Richtung Sudosten ermoglichte 3 Bahnhofsneubau Bearbeiten nbsp Denkmalgeschutztes ehemaliges Werkstattgebaude von 1855 Bahnhofstr 7 Am 1 September 1846 ging die Strecke nach Breslau durchgehend in Betrieb Der neue Frankfurter Bahnhof war ein Durchgangsbahnhof etwa in der heutigen Lage 4 Auf dem Gelande des alten Bahnhofs errichtete die Niederschlesisch Markische Eisenbahngesellschaft unter Leitung von August Wohler ihre Zentralwerkstatt als Ersatz fur bisher in Berlin und Breslau bestehende Einrichtungen In den folgenden Jahrzehnten wurde der Bahnhof an mehrere weitere Strecken angebunden Der preussische Staat betrieb den Bau der Koniglichen Ostbahn nach Konigsberg Ihr Teilstuck von Frankfurt uber Kustrin nach Kreuz wurde am 12 Oktober 1857 eroffnet Mit der 1866 eroffneten direkten Verbindung von Berlin uber Strausberg nach Kustrin umging der Verkehr von der Ostbahn Frankfurt wieder 5 Frankfurt als damals wichtigste Messestadt in Nordostdeutschland war sehr an einer Bahnverbindung zwischen den drei Messestadten Leipzig Frankfurt und Posen interessiert Jedoch konnte sie sich mit ihren Planen nicht durchsetzen Die Strecke zwischen Leipzig und Posen wurde uber Guben gebaut Frankfurt erhielt nur einen Abzweig in Richtung Posen von Bentschen aus Beim Bau dieser Strecke machten sich erneut die topographischen Schwierigkeiten durch den grossen Hohenunterschied zwischen Odertal und den Hugelzugen im Westen von Frankfurt bemerkbar Zeitweise war in Diskussion die Strecke aus Posen auf dem ostlichen Oderufer ohne Gleisverbindung zu den anderen Strecken enden zu lassen Schliesslich wurde eine Variante gefunden bei der die Strecke uber eine Brucke uber die Oder weit sudlich der Stadt gefuhrt wurde Am 26 Juni 1870 wurde der Verkehr auf der Strecke aufgenommen 6 Im Zuge des Baus der Strecke musste der Bahnhof umgebaut und erheblich erweitert werden Die Strecke aus Posen erhielt einen eigenen Bahnhofsteil den Markisch Posener Hof ostlich des Empfangsgebaudes Die Ostbahn besass eigene Rangieranlagen nordlich des Bahnhofs der unter Eisenbahnen auch als Ostbahnhof bezeichnet wurde Beide Bezeichnungen hielten sich bis in die Gegenwart 7 Am 31 Dezember 1876 folgte die Strecke aus Cottbus uber Grunow und am 15 Juni 1877 die Strecke aus Eberswalde betrieben von der Berlin Stettiner Eisenbahn Gesellschaft Bis 1882 wurden alle Frankfurt beruhrenden Eisenbahnstrecken verstaatlicht 1897 wurde der Bahnhof an das Frankfurter Strassenbahnnetz angeschlossen 1900 wurde die Bahnhofsstrasse die bisher in Eisenbahnbesitz war von der Stadt Frankfurt ubernommen Weitere Umbauten Bearbeiten Noch vor dem Ersten Weltkrieg begannen Bauarbeiten fur einen grossen Verschiebebahnhof nordlich des Bahnhofs an der Strecke nach Eberswalde der 1917 in Betrieb ging In diesem Bereich hatte die Berlin Stettiner Bahn fur die Strecke aus Eberswalde bereits vorher ihren Guterbahnhof gehabt Der neue Bahnhof wurde uber Verbindungsstrecken nach Rosengarten in Richtung Berlin und zwischen Boossen und Lebus in Richtung Kustrin angebunden Auch ein Ortsguterbahnhof entstand in diesem Bereich Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Stadt Posen und der grosste Teil der angrenzenden Provinz zu Polen Die fruher dort ansassige Eisenbahndirektion wurde zunachst nach Berlin Charlottenburg und 1923 nach Frankfurt verlegt und dann als Reichsbahndirektion Osten bezeichnet Eine Vielzahl von Eisenbahnern siedelte sich daraufhin in Frankfurt an Trotz des neuen Guterbahnhofs blieben die Kapazitaten im Bahnhof beengt Anfang der 1920er Jahre entschied man sich zu einem Komplettumbau Ein neues Empfangsgebaude entstand ostlich des alten das abgerissen wurde Die freigewordene Flache wurde fur weitere Gleisanlagen genutzt Der Markisch Posener Hof ostlich des Bahnhofsgebaudes konnte verkleinert werden Der Bahnhofsvorplatz wurde beim Umbau um vier Meter abgesenkt so dass das Bahnhofsgebaude mit dem Bahnsteigtunnel und der Strassentunnel nach Beresinchen nordlich des Bahnhofsgebaudes ohne grosse Hohenunterschiede angebunden werden konnten 1926 wurden zwei Bahnsteighallen von der Firma Beuchelt Grunberg Schlesien errichtet 1930 wurde die Hauptwerkstatt am Bahnhof geschlossen und das Gelande von anderen Bahneinrichtungen genutzt 8 Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Zum Kriegsende waren die Stadt das Umland und die Eisenbahnstrecken heftigen Zerstorungen ausgesetzt Elf Wochen war die Stadt Schauplatz heftiger Kampfe zwischen der deutschen Wehrmacht und der Roten Armee Am 23 April 1945 besetzten sowjetische Truppen die Stadt Bereits zwei Tage spater wurde mit dem Bau einer Behelfsbrucke als Ersatz fur die beim Ruckzug der Wehrmachtstruppen gesprengte Oderbrucke begonnen Nachdem bereits bis zur Oder ein Gleis auf russische Breitspur umgespurt worden war wurde bald ein Breitspurgleis bis Frankfurt im Mai 1945 auch bis Berlin verlegt Auch einige Bahnhofsgleise wurden umgespurt Erst schrittweise konnte der Verkehr wieder aufgenommen werden Als Folge der im Potsdamer Abkommen festgelegten Oder Neisse Grenze wurde die Stadt zum Grenzort In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich der Bahnhof zum wichtigsten Grenzbahnhof der DDR in Richtung Osten Der Abschnitt zwischen Frankfurt und dem Abzweig Wuste Kunersdorf bei Lebus an der Strecke nach Kustrin wurde als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgebaut und nicht wieder aufgebaut Der Verkehr auf dieser Strecke wurde danach ausschliesslich uber die Verbindungsstrecke von Boossen aus gefuhrt Durch die neue Grenzziehung nahm jedoch die Bedeutung dieser Strecke deutlich ab die Strecke wurde nur noch als Nebenbahn eingestuft Zur Abfertigung des starken Guterverkehrs in Richtung Polen entstand auf dem Westufer vor der Brucke der Bahnhof Oderbrucke heute Frankfurt Oderbrucke Auch wenn der Guterverkehr im Wesentlichen uber den Rangierbahnhof abgewickelt wurde war auch der Personenbahnhof durch diesen Verkehr belastet da der gesamte Verkehr von Berlin und vom Rangierbahnhof nach Polen und in Richtung Suden den Personenbahnhof passieren musste Uber mehrere Jahrzehnte gab es Planungen zum Bau einer sudlichen Verbindungskurve wodurch der Bahnhof entlastet werden sollte Die Kurve sollte den Bahnhof Oderbrucke direkt mit der Strecke nach Eisenhuttenstadt verbinden so dass die Kohle und Erztransporte nicht mehr im Bahnhof Frankfurt Oder bzw bei zweimaliger Fahrt durch den Personenbahnhof im Rangierbahnhof die Fahrtrichtung wechseln mussten Gegen den Bau regten sich Burgerproteste Nachdem 1984 zur Entlastung des Landweges und aufgrund der politischen Situation in Polen die Fahrverbindung Mukran Klaipeda in die Sowjetunion eroffnet worden war wurde endgultig auf den Bau der Kurve verzichtet 1988 wurde auf polnischer Seite die Strecke uber die Grenze bis in den Bahnhof Oderbrucke elektrifiziert Entwicklung seit 1990 Bearbeiten Am 22 November 1990 ging ein neues Zentralstellwerk an der Finkenheerder Strasse sudlich der Bahnsteige in Betrieb Es ersetzte funf dezentrale Stellwerke Am 15 Dezember 1990 wurde der elektrische Betrieb in Richtung Berlin Cottbus uber Guben und zur Oderbrucke aufgenommen 9 10 Am 1 September 1994 verliess der russische Bahnhofskommandant Deutschland Im Dezember 1994 wurde das Reichsbahnkulturhaus in der Briesener Strasse geschlossen 1996 endete der Verkehr von Frankfurt nach Kustrin die Strecke wurde wenig spater stillgelegt Ebenfalls stillgelegt wurde der Streckenabschnitt von Grunow nach Cottbus das Reststuck dieser Strecke von Frankfurt bis Grunow wird noch von den Zugen in Richtung Beeskow und Konigs Wusterhausen befahren 1996 wurde das Gebaude des Bahnpostamtes abgerissen Von 1998 bis 2003 wurde der Bahnhofsvorplatz und die Personenverkehrsanlagen im Bahnhof umgestaltet Das Bahnhofsgebaude wurde saniert Ein Bahnsteig wurde dabei entfernt 10 Mit dem Betritt Polens zur Europaischen Union und spater zum Schengen Raum verlor der Bahnhof die meisten seiner Aufgaben als Grenzbahnhof in Richtung Polen Fur einige Zuge ist er noch Lokwechselhalt wobei die Zuge des Berlin Warszawa Express mittlerweile mit Mehrsystemlokomotiven fahren die sowohl fur das deutsche als auch das polnische Strom und Sicherungssystem geeignet sind Personenverkehr Bearbeiten Bis 1945 Bearbeiten Die Relation Berlin Frankfurt Guben Breslau war bis zum Zweiten Weltkrieg eine der wichtigsten Fernverkehrsachsen in Deutschland Eine Vielzahl von Schnellzugen verkehrte uber diesen Laufweg mit Ausnahme eines kurzzeitig in den 1930er Jahren fahrenden Expresszugs hielten sie alle in Frankfurt Ein Teil der Zuge fuhr uber Breslau hinaus unter anderem nach Wien oder Budapest Eine weitere wichtige Fernverkehrsrelation fuhrte von Berlin uber Frankfurt nach Posen Weiter nach Warschau ging es mehrere Jahrzehnte uber Thorn seit Mitte der 1920er Jahre gibt es die durchgehende Verbindung uber die damals fertiggestellte Bahnstrecke Warszawa Poznan Mitte der 1920er Jahre entstand eine direkte Verbindung nach Warschau in Verlangerung der Strecke aus Frankfurt so dass seitdem auch der Verkehr von Berlin nach Warschau und weiter in Richtung Osten uber Frankfurt lief Zwischen den Weltkriegen gab es einzelne Eilzuge zwischen Stettin und Breslau uber Kustrin und Frankfurt Von 1926 bis zum Zweiten Weltkrieg gab es einen dichten innerstadtischen Personenverkehr zur Erschliessung der ausgedehnten Anlagen des Verschiebebahnhofs Zwischen Frankfurt und Boossen pendelten bis zu 18 Zugen am Tag Im Bereich des Verschiebebahnhofs entstanden die Haltepunkte Paulinenhof Simonsmuhle und Gronenfelde Letzterer wurde spater Frankfurt Klingetal genannt und war bis 1995 1996 fur die Zuge in Richtung Eberswalde und Kostrzyn in Betrieb Zwischen 1945 und 1990 Bearbeiten Nach 1945 war Frankfurt Oder Grenzbahnhof fur die Fernzuge von Berlin in Richtung Polen In Kustrin und Guben verkehrten nur Guterzuge uber die Grenze der Ubergang in Guben im Zuge der Strecke nach Breslau war ganz geschlossen und wurde nur fur militarische Zwecke vorgehalten Der Fernverkehr in Berlin in Richtung Polen und in die Sowjetunion verlief uber Frankfurt den neuen polnischen Grenzbahnhof Kunowice und den Knoten Rzepin Bis 1980 nahm der Verkehr bestandig zu Fur den Binnenverkehr in der DDR zwischen Berlin und Frankfurt war nur ein kleiner Teil dieser Zuge freigegeben auch war Einsteigen in Frankfurt in die in Richtung Bundesrepublik weiterfahrenden Transitzuge nicht moglich In Nord Sud Richtung fuhren zu DDR Zeiten einige Eilzuge zwischen Frankfurt bzw bereits Angermunde in Richtung Dresden In der Sommersaison verkehrten einige Saisonzuge zwischen Stralsund oder Wolgast und Zittau Mehrere Jahrzehnte lang gab es einen direkten Interzonenzug zwischen Frankfurt Oder und Frankfurt Main uber Cottbus und Leipzig Frankfurt Oder war neben Cottbus und Neubrandenburg die einzige Bezirksstadt der DDR die nicht vom Stadte Express der Deutschen Reichsbahn angefahren wurde Hauptziel des Nahverkehrs aus Frankfurt blieb Berlin jedoch konnten aufgrund von Kapazitatsengpassen im Berliner Raum nur die wenigsten Zuge direkt nach Berlin fahren und endeten bereits in Erkner von wo S Bahn Anschluss in die Stadt bestand Einige beschleunigte Personenzuge fuhren direkt nach Berlin Karlshorst teilweise weiter bis Berlin Ostbahnhof Sie hielten unterwegs nur in Furstenwalde und nur auf wenigen oder gar keinen weiteren Stationen Eine Besonderheit waren zwei uber Jahrzehnte verkehrende langlaufende Personenzuge Eines dieser Zugpaare fuhr taglich von Frankfurt uber Eberswalde Furstenberg Havel Neustrelitz Gustrow nach Schwerin Das andere verkehrte uber Erkner Flughafen Berlin Schonefeld Zossen Wunsdorf wieder Zossen nach Juterbog bis in die 1970er Jahre weiter uber Potsdam Brandenburg nach Magdeburg Diese Zuge fuhrten wie auch ein Eilzugpaar zwischen Frankfurt und Dresden besondere Wagen fur Angehorige der sowjetischen Armee Nach 1990 Bearbeiten nbsp Regionalexpress in Frankfurt Oder in der BahnsteighalleDie Fernzuge in Richtung Cottbus wurden in der zweiten Halfte der 1990er Jahre eingestellt Aus Richtung Berlin verkehrte von 1991 bis 1993 eine durchgehende D Zug Linie von Halberstadt uber Magdeburg nach Frankfurt Danach verblieb nur der durchgehende Zugverkehr in Richtung Polen der etwas ausgedunnt bis heute Bestand hat Seit 1993 werden die meisten Nahverkehrszuge in Richtung Berlin im Stundentakt direkt in die Stadt gefuhrt 1994 wurden das Angebot in Nahverkehr in Regional Express Zuge RE umgewandelt Seit 1998 fahren die RE Zuge im annahernden Halbstundentakt von Frankfurt nach Berlin und weiter nach Potsdam Brandenburg und Magdeburg Auch auf den anderen Strecken um Frankfurt wurde Mitte der 1990er Jahre der Taktverkehr eingefuhrt Teilweise ging dies einher mit der Schliessung von Unterwegshalten vor allem auf der Strecke in Richtung Eberswalde Nahverkehr in Richtung Polen gibt es erst seit Mitte der 1990er Jahre nachdem einige bisher als Dienstzuge fahrende Verbindungen fur die Offentlichkeit freigegeben wurden Das Angebot ist allerdings nicht umfangreich In den meisten Jahren verkehrten nur zwei oder drei Zugpaare am Tag Nachdem in den 1990er und 2000er Jahren eine Reihe internationaler Ziele aus den Fahrplanen gestrichen wurden wird Frankfurt nur noch vom Berlin Warszawa Express und von Zugen nach Moskau bedient Die Angebot in Richtung Polen wird allerdings wieder verbessert sodass seit 2012 die polnische Dreistadt Gdansk Sopot Gdynia mit einem taglichen Zugpaar erreicht wird Seit 2019 wird Frankfurt ausserdem von einem taglichen Nachtzug nach Wien Budapest und Przemysl bedient seit Dezember 2020 halt auch der EuroCity Wawel auf dem Weg gen Schlesien und Krakow im Bahnhof Seit Fahrplanwechsel im Dezember 2022 gibt es im Regionalverkehr mit dem RE10 eine zweistundliche durchgehende Verbindung nach Leipzig 11 Ausblick Bearbeiten Der Bahnhof sollte bis Dezember 2020 mit ETCS Level 1 ETCS signalgefuhrt ausgerustet werden 12 Im Oktober 2021 wurde nunmehr die Planung eines Elektronischen Stellwerks einschliesslich ETCS Level 2 ausgeschrieben 13 Verkehrsanbindung BearbeitenIm Fahrplanjahr 2023 bedienen folgende Linien den Bahnhof Linie Verlauf Takt min EVUEC 95 Berlin Warszawa Express Berlin Hbf Frankfurt Oder Poznan Glowny Konin Warszawa Centralna Warszawa Wschodnia 3 5 Zugpaare DB Fernverkehr PKPEC 95 Berlin Gdynia Express Berlin Hbf Frankfurt Oder Poznan Glowny Gniezno Inowroclaw Bydgoszcz Gl Gdansk Gl Gdynia Glowna ein ZugpaarEC 95 Wawel Berlin Hbf Frankfurt Oder Zielona Gora Gl Legnica Wroclaw Gl Opole Gl Gliwice Zabrze Katowice Krakow Gl ein ZugpaarNJ Berlin Charlottenburg Berlin Hbf Frankfurt Oder Zielona Gora Gl Glogow Lubin Legnica Wroclaw Glowny Opole Gl Bohumin Ostrava hl n Breclav Wien Hbf ein Zugpaar DB Fernverkehr PKP OBBEN Bratislava hl st Budapest Keleti DB Fernverkehr PKP ZSSK MAVRE 1 Cottbus Guben Eisenhuttenstadt Frankfurt Oder Furstenwalde Spree Erkner Berlin Potsdam Werder Havel Brandenburg Genthin Gusen Burg b Magdeburg Magdeburg 20 30 60 ODEGRE 10 Frankfurt Oder Eisenhuttenstadt Guben Peitz Ost Cottbus Calau Finsterwalde NL Falkenberg Elster Torgau Eilenburg Leipzig Hbf 120 DB Regio NordostRB 43 Frankfurt Oder Eisenhuttenstadt Guben Peitz Ost Cottbus Calau Finsterwalde NL Doberlug Kirchhain Falkenberg Elster 120RB 36 Frankfurt Oder Beeskow Storkow Mark Konigs Wusterhausen 0 60 Niederbarnimer EisenbahnRB 60 Frankfurt Oder Seelow Mark Werbig Wriezen Bad Freienwalde Eberswalde 120RB 91 Frankfurt Oder Rzepin Zielona Gora einzelne Zuge PolregioRE 10 und RB 43 uberlagern sich zwischen Frankfurt Oder und Cottbus zum Stundentakt Anlagen BearbeitenKopfbahnhof Bearbeiten Der erste Frankfurter Bahnhof war ein Kopfbahnhof mit je einem Abfahrts Ankunfts und Abstellgleis fur den Personenverkehr Auf der Nordseite der Gleise lag das Stationsgebaude Am Gleisende an der Ostseite des Bahnhofs waren Wagen Lok und Guterschuppen vorhanden sowie eine Postexpedition Nach dem Bau des Durchgangsbahnhof entstanden auf dem Gelande Werkstattanlagen Die Postexpedition wurde zum Beamtenwohnhaus das Empfangsgebaude wurde fur Verwaltungszwecke genutzt 1945 wurde es bei einem Bombenangriff zerstort Eins der Mitte der 1850er Jahre entstanden Werkstattbauten Bahnhofstrasse 7 ist erhalten geblieben und steht unter Denkmalschutz 14 Erster Durchgangsbahnhof Bearbeiten Fur den Durchgangsbahnhof der Zuge in Richtung Breslau wurde die Strecke aus Berlin in einem Rechtsbogen nach Suden gefuhrt Im Bogen entstand der neue Bahnhof Das Empfangsgebaude von 1846 wurde unter Leitung des Baudirektors der Niederschlesisch Markischen Eisenbahn Ludwig Henz gebaut Es ahnelte sehr den etwa zur gleichen Zeit entstandenen Bahnhofsgebauden in Gorlitz und Kohlfurt Form und Details der Fassaden der kastellhaften renaissanceartigen Baukorper Rundbogenfenster und Gesimse gekuppelte kleine Rundbogenfenster im Mezzanin verraten jedoch den gemeinsamen Ursprung dieser Bauten 15 nur die Turme an den Kopfseiten des Gebaudes wurden hier nicht ausgefuhrt Auf der Stadtseite des Bahnhofs entstand der Guterschuppen Lokschuppen und andere Anlagen zur Fahrzeugbehandlung auf der gegenuberliegenden Seite Wahrend die Ostbahnstrecke noch in diesen Bahnhof eingefuhrt werden konnte reichten die Anlagen fur die 1870 eroffnete Strecke nach Posen nicht aus Die Markisch Posener Eisenbahn erhielt einen eigenen Bahnhofsteil den Posener Hof auf der Ostseite des Bahnhofs unter Nutzung der alten Guteranlagen der Niederschlesisch Markischen Bahn Diese baute auf der anderen Bahnhofsseite einen neuen Schuppen der auch von der Ostbahn genutzt wurde Die Rangieranlagen der Ostbahn lagen im sogenannten Ostbahnhof nordlich des eigentlichen Bahnhofs Der Guterbahnhof der Stettiner Bahn wurde weiter im Norden der Stadt auf dem Gelande des spateren Ortsguterbahnhofs am Sudrand des Verschiebebahnhofs gebaut Heutiger Bahnhof Bearbeiten Der heutige Bahnhof ist in seinen Grundzugen das Resultat des Bahnhofsumbaus Anfang der 1920er Jahre Das Empfangsgebaude aus dem Jahr 1923 wurde von Reichsbahnrat Wilhelm Beringer errichtet Es gilt mit seiner neubarocken Haltung als eins der letzten eklektizistischen Bahnhofsgebaude 15 bevor sich neue Baustile durchsetzten 1926 wurden die Bahnsteige 3 und 4 mit einer Bahnsteighalle versehen einige kleinere Bauten stehen senkrecht zum Bahnhofsgebaude als Abschluss der in Hochlage verlaufenden Gleisanlagen Der Zugang zum Bahnhofsgebaude und von dort in den Bahnsteigtunnel verlauft ebenerdig einen durchgehenden Tunnel von den Bahnsteigen in Richtung Beresinchen gibt es nicht Der Bahnhof verfugt uber drei Inselbahnsteige Ein weiterer Bahnsteig der ursprungliche Bahnsteig 1 neben dem Empfangsgebaude wurde bei der Sanierung des Bahnhofs nach 1990 entfernt Umfeld Bearbeiten nbsp Eisenbahnerdenkmal in der Siedlung Kiliansberg am Bahnhofsvorplatz Siedlung und Denkmal sind denkmalgeschutztVor dem Empfangsgebaude liegt der Bahnhofsvorplatz wo sich der Busbahnhof befindet Die Strassenbahnhaltestellen liegen etwa 100 Meter nordlich des Empfangsgebaudes an der Strassenunterfuhrung Beresinchentunnel nach Beresinchen Von dort weiter nach Norden fuhrt die ehemals in Bahnbesitz befindliche Bahnhofsstrasse in Richtung Innenstadt Ihre Bebauung wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollstandig zerstort und durch Neubauten ersetzt Zwischen Busbahnhof und Strassenbahnhaltestelle Gegenuber der Beresinchentunnel befindet sich das neu rekonstruierte City Residence Hotel Frankfurt Oder Die Siedlung Kiliansberg auf der Ostseite des Bahnhofsvorplatz entstand etwa zeitgleich mit dem Bahnhofsumbau zwischen 1922 und 1924 und wurde ebenfalls von Beringer entworfen Sie liegt an einem steilen Hang uber dem Odertal und wurde von der Siedlungsgesellschaft Ostmark mit Wohnungen fur die nach dem Umzug der Reichsbahndirektion nach Frankfurt zugezogenen Eisenbahner gebaut Zwischen den Hausern steht das von Beringer entworfene und vom Bildhauer Furstenberg fertiggestellte Denkmal fur 1535 im Ersten Weltkrieg und in den Grenzkonflikten nach 1919 gefallene Eisenbahner Die drei Saulen des Denkmals stehen dabei symbolisch fur die ehemaligen preussischen Eisenbahndirektionen Danzig Posen und Bromberg die nach dem Vertrag von Versailles aufgelost werden mussten Siedlung und Denkmal stehen auf der Liste der Kulturdenkmale des Landes Brandenburg 14 Siehe auch BearbeitenBahnhofe in Frankfurt Oder Literatur BearbeitenLothar Meyer Horst Regling Eisenbahnknoten Frankfurt Oder transpress Stuttgart 2000 ISBN 3 613 71126 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnhof Frankfurt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Personenbahnhof Frankfurt Oder auf der Site der Eisenbahnfreunde Frankfurt Oder Erinnerungsort Bahnhof Frankfurt Oder Rotary Club Frankfurt Oder Einzelnachweise Bearbeiten Deutsche Bahn Station amp Service Bahnhofskategorieliste 2013 Memento vom 29 Juli 2013 im Internet Archive PDF 315 kB abgerufen am 30 Januar 2013 Lothar Meyer Horst Regling Eisenbahnknoten Frankfurt Oder transpress Stuttgart 2000 ISBN 3 613 71126 5 S 13 f Lothar Meyer Horst Regling Eisenbahnknoten Frankfurt Oder transpress Stuttgart 2000 ISBN 3 613 71126 5 S 18 Lothar Meyer Horst Regling Eisenbahnknoten Frankfurt Oder transpress Stuttgart 2000 ISBN 3 613 71126 5 S 48 Lothar Meyer Horst Regling Eisenbahnknoten Frankfurt Oder transpress Stuttgart 2000 ISBN 3 613 71126 5 S 25 Lothar Meyer Horst Regling Eisenbahnknoten Frankfurt Oder transpress Stuttgart 2000 ISBN 3 613 71126 5 S 28 29 Lothar Meyer Horst Regling Eisenbahnknoten Frankfurt Oder transpress Stuttgart 2000 ISBN 3 613 71126 5 S 49 51 Lothar Meyer Horst Regling Eisenbahnknoten Frankfurt Oder transpress Stuttgart 2000 ISBN 3 613 71126 5 S 98 Lothar Meyer Horst Regling Eisenbahnknoten Frankfurt Oder transpress Stuttgart 2000 ISBN 3 613 71126 5 S 115 die Angabe 1991 auf S 54 in Meyer Regling ist nicht korrekt a b Der Personenbahnhof Frankfurt Oder auf der Site der Eisenbahnfreunde Frankfurt Oder abgerufen am 9 Juli 2012 Linie RE10 ab 11 12 2022 VBB Verkehrsverbund Berlin Brandenburg GmbH abgerufen am 11 Dezember 2022 Dirk Riedel Betriebliche Aufgabenstellung ETCS ETCS Ausrustung Grenzanschlussstrecke PL Frankfurt Oder Grenze Erkner Berlin im Bereich der PD Cottbus ETCS signalgefuhrt ETCS L2 ZIP 169 MB PDF 2 51 MB In bieterportal noncd db de DB Netz 17 Mai 2017 S 78 archiviert vom Original am 7 Januar 2020 abgerufen am 7 Januar 2020 Dateipfad 19FEI41550 zip 19FEI41550 Verdingungsunterlagen nur zur Information zip Anl 15 Entwurfsplanung ETCS zip 02 Bestellung BAst QUAST 02 Bestellung BAst QUAST BAst pdf Planungsleistungen ESTW A Frankfurt Oder inkl ETCS L2 In bieterportal noncd db de 9 Oktober 2021 abgerufen am 15 Oktober 2021 a b Denkmalliste des Landes Brandenburg Stadt Frankfurt Oder PDF Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Stand 31 Dezember 2011 a b Manfred Berger Historische Bahnhofsbauten Band 1 Sachsen Preussen Mecklenburg und Thuringen Transpress Verlag Berlin 1980 S 173 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnhof Frankfurt Oder amp oldid 237872666